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11.

Apr 2011

~ND

City of Fallen Angels / City of Fallen Angels

Enthält Spoiler für die erste Trilogie der The Mortal Instruments / Chroniken der Unterwelt.

Eigentlich hatte Simon erwartet als Daylighter, also als einziger Vampir, dem die Sonne nichts anhaben kann, sein Leben ganz normal fortsetzen zu können. Aber nach und nach stellen sich immer mehr Probleme ein: seine Mutter scheint zu ahnen, dass mit ihm etwas nicht stimmt und die Sache mit dem Bluttrinken ist Simon auch noch nicht ganz geheuer. Außerdem findet er sich plötzlich in der Situation wieder zwei Mädchen auf einmal zu daten, Maia und Isabelle wissen aber natürlich nichts voneinander. All das rückt aber in den Hintergrund, als die frühere Anführerin des größten Vampirclans von New York wieder in die Stadt kommt. Sie hat große Pläne mit Simon, kann ihn aber durch das Kainsmal, dass Clary ihm verpasst hat, zu nichts zwingen, doch ganz so einfach abwimmeln lässt sie sich nicht.
Währenddessen ist Clary mit ihrem Shadowhunter Training beschäftigt. Seit sie nicht mehr zur Schule geht, widmet sie sich den ganzen Tag ihrer Ausbildung zur Schattenjägerin, was zum Glück auch viel Zeit mit Jace bedeutet. Doch Jace benimmt sich immer merkwürdiger und zieht sich zurück. Clary kann ihn kaum noch erreichen und wenn sie sich mal sehen, sendet er ihr sehr gemischte Signale. Denn Jace kann ihr auf keinen Fall sagen, was tatsächlich nicht mit ihm stimmt.
Zur gleichen Zeit tauchen immer wieder Leichen von Schattenjägern auf und es fehlt jede Spur des Mörders. Und auch Simon wird mehrfach von Unbekannten angegriffen, die eindeutig darauf aus sind, ihn zu töten. Zusammen mit Jace, dem es gerade recht kommt, auf diese Weise Clary aus dem Weg zu gehen, versucht Simon diesen Anschlägen auf den Grund zu kommen ? und es deutet alles darauf hin, dass der Krieg, der mit Valentines Tod hätte vorbei sein müssen, doch noch nicht ganz überstanden ist.

Der vierte Teil von Cassandra Clares The Mortal Instruments / Chroniken der Unterwelt Reihe setzt ca. 6 Wochen nach dem Sieg gegen Valentine und seinem Sohn Sebastian an - man fühlt sich auch sofort wieder in diese Welt zurück versetzt, so als ob man nie weg gewesen wäre. Mit gewohnt viel Witz und dem einzigartigen Stil taucht man auch in diesem Buch wieder in die Unterwelt von New York ein. Allerdings steht dieses Mal Simon im Mittelpunkt des Geschehens, der Großteil der Geschichte ist deswegen auch aus seiner Perspektive erzählt. Aber auch die anderen Charaktere, vor allem aber Clary, Jace und Isabelle, kommen oft zu Wort. Die Figuren sind allesamt so, wie man sie liebgewonnen und in Erinnerung hat. Sie bleiben sich absolut treu und man bekommt nie das Gefühl, dass sie für ihre Charaktere untypisch oder unrealistisch handeln. Dadurch, dass es auch weitestgehend bei den alten Charakteren bleibt, kommt auch niemand zu kurz. Das ein oder andere neue Gesicht bringt aber frischen Wind in die Gruppe.
Die einzelnen Erzählstränge wirken erst einmal ziemlich unabhängig voneinander. Nach und nach entwickelt sich aber eine stimmige Geschichte, bei der alle Details ineinander greifen und bei der sowohl die Gegebenheiten aus der ersten Trilogie als auch ein paar wenige Dinge aus Clockwork Angel / Clockwork Angel berücksichtigt werden.
Das Einzige, was mir etwas negativ aufgefallen ist, war dass es fast zu viele einzelne Stränge und Erzählperspektiven gab. Zwar wurde die Geschichte dadurch besonders lebendig und spannend und auch der Leser hatte viel zu rätseln, bis alles einen Sinn ergeben hat, aber es war auch teilweise etwas schwierig den Überblick zu behalten. Denn jeder hatte so seine Geheimnisse und manchmal war es schwer zu überschauen, wer jetzt eigentlich noch genau was weiß.
Mir persönlich hat die Auflösung zwar sehr gut gefallen, ich befürchte aber, dass der ein oder andere Leser das anders sehen wird und es für zu weit hergeholt hält. Denn es greift auf völlig unerwartete Weise in die restliche Geschichte der The Mortal Instruments / Chroniken der Unterwelt ein, was für mich völlig stimmig und überzeugend funktioniert, für andere aber wie gesagt zu gewollt wirken könnte.

Trotzdem war City of Fallen Angels / City of Fallen Angels ein phantastisches Buch, das seinen Vorgängern alle Ehre macht und ihnen in Nichts nachsteht. Die spannende und komplexe Geschichte wird von einem runden Ende, das aber noch mit einem großen Knalleffekt aufwarten kann, gekrönt und macht wie immer das Warten auf den nächsten Band zur Qual.

Auf Deutsch erscheint City of Fallen Angels / City of Fallen Angels im Arena Verlag im September 2011. Die beiden Folgebände City of Lost Souls / City of Lost Souls und City of Heavenly Fire / City of Heavenly Fire (Amazon-Partnerlink*) kommen im Mai 2012 und im September 2013 in die amerikanischen Buchläden.

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08.

Apr 2011

~nef

Fallen Angel / Auf den Schwingen der Nacht

Cover Auf den Schwingen der Nacht deutsch

Ellie ist anders als Andere. Das merkt sie besonders, seit sie 16 Jahre alt geworden ist. Seither hat sie Visionen, wenn sie andere Menschen berührt. Einzig ihre Eltern sind davon ausgeschlossen und so passt sie besonders auf, niemanden aus Versehen zu streifen.
Wieder in der Schule läuft Ellie ausgerechnet in die Clique von Mitsy und wird von ihr auf ihre Ferien angesprochen. Ellie ist perplex und gleichzeitig misstrauisch. Lediglich die kaum existente Freundschaft zum Nachbarsmädchen Piper, welche ebenfalls in Mitsys Clique ist, bringt ihr Immunität vor ihren Gemeinheiten. Als Mitsy dann aber Ruth, Ellies beste Freundin, schikaniert, platzt Ellie vor Wut. Sie fährt Mitsy an und hält dabei ihre Hand fest. Sofort hat sie eine Vision aus Mitsys Kindheit, sie wurde gehänselt von anderen Kindern und niemand stand ihr bei. Das ist also der Grund für ihr Handeln. Fast hätte Ellie Mitleid bekommen, doch sie sieht noch etwas. Ein blonder, fremder Junge spricht mit Mitsy über Ellie. Doch warum? Und wer ist der Junge? Ist sie deswegen auf einmal so nett zu ihr?
Die kleine Auseinandersetzung bekommt ein Neuer an der Schule mit - Michael. Angeblich kennen sich Michael und Ellie von einer Expedition mit ihren Eltern in Guatemala. Doch daran kann sie sich überhaupt nicht erinnern. Dennoch fühlt sie sich zu ihm hingezogen. Als er sie eine Woche später ins Kino einläd ist Ellie aufgeregt. Ihr erstes Date. Trotz ihrer Ängste etwas falsch zu machen, läuft der Abend bestens und endet in Michaels Auto. Ellie bekommt ihren ersten Kuss und lernt gleich Michaels Leidenschaft kennen. Als es aprupt zu einem Ende kommt ist sie verstört und glaubt, dass er nur mit ihr gespielt hat. Sie geht ihm daraufhin aus dem Weg, doch Michael ist hartnäckig und fängt sie vor der Bibliothek ab. Er entschuldigt sich, und beteuert immer wieder, dass sie füreinander bestimmt sind. So ganz wird Ellie daraus nicht schlau. Dennoch fährt sie mit ihm zum Strand um den Sonnenuntergang zu beobachten. Wieder küssen sie sich und landen im Sand. Als Ellie einen Blutstropfen von Michael auf der Zunge spürt hat sie eine Vision. Offensichtlich weiß Michael davon und auch von ihren Träumen vom Fliegen. Woher? Und wie meint er es, wenn er sagt, dass sie etwas besonderes sind?

Cover Fallen Angel englisch

Heather Benedict Terrell hat mit Fallen Angel / Auf den Schwingen der Nacht einen gelungenen Saga-Auftakt veröffentlicht. Mir hat das Buch sehr gut gefallen, auch wenn es zeitweilig etwas überladen ist. Bisher steht noch nicht fest wieviele Teile es werden sollen, aber Teil 2 Eternity / Jenseits des Mondes wird auf deutsch im Juli diesen Jahres. Ich bin schon sehr gespannt darauf, weil ich doch gerne wissen möchte wie es mit Ellie weiter geht. Die Reihe spricht auch hier wieder das gleiche Klientel an wie viele andere Jugendbücher. Eine Aussenseiterin hat ein Geheimnis, erfährt durch einen gutaussehenden Jungen dass sie nicht die Einzigste ist, verliebt sich und am Ende sind alle Bösen hinter ihr her. Aber der Autorin ist es hier gelungen eine gute Kombination aus Mystik und Romantik zu schaffen. Michael ist eigentlich eher ein Nebencharakter, denn die Story baut ganz auf Ellie auf. Die Thematik der Niphilim wird hier biblisch angesiedelt und bietet somit auch eine gewisse Grundlage in der Geschichte.

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06.

Apr 2011

~nia

Dark Parties / Neva

Tags: Jugendbuch

Die 16-jährige Neva Adams lebt in Heimatland, einem Land das komplett von einer Kuppel, der sogenannten Protektosphäre, umschlossen wird. Kontakt zu anderen Ländern oder zum Raum außerhalb der Kuppel existiert nicht. Aufgrund mangelnder genetischer Vielfalt, werden sich die Leute immer ähnlicher. Viele Güter oder Techniken gibt es nicht mehr oder sie funktionieren kaum noch. Außerdem verschwinden immer wieder Menschen, über deren Verbleib man nichts erfährt oder deren Verschwinden - wie im Fall von Nevas Großmutter - einfach totgeschwiegen wird.

Neva ist die Tochter eines hochrangigen Systemmitglieds, dem Minister für Geschichte. Trotzdem oder gerade weil sie von Kindheit an mitbekommen hat, wie eingeschränkt das Leben in Heimatland ist und weil Neva ihre verschwundene Großmutter abgöttisch geliebt hat, will sie etwas ändern. Zusammen mit ihrer Freundin Sanna ruft sie bei einer verbotenen Party im Dunkeln eine Gruppe mit jungen Widerständlern ins Leben. Nach einer ersten Aktion wird klar: das System geht rigoros gegen Andersdenkende vor und der Elan der Gruppe verliert sich. Doch Neva, die Dank ihres Vaters unbeschadet aus der Sache rauskommt, will nicht aufgeben.

Parallel kämpft Neva seit der Party mit ihrem schlechten Gewissen. Damals im Dunkeln hat sie die bislang heißesten Küsse ihres Lebens bekommen. Dies jedoch nicht von Ethan ihrem Freund, sondern von Braydon, dem jungen Mann den sie an seinen Lederstiefeln erkannt hat und der seit kurzem Sannas Freund ist. Dass mit den Küssen ist ja schon schlimm genug, doch die Anziehungskraft zwischen ihr und Braydon lässt einfach nicht nach.

Seit den The Hunger Games / Die Tribute von Panem halten Dystopien ja vermehrt Einzug in den Jugendfantasybereich - wobei die dystopische Literatur ein Genre darstellt, das auf eine lange Tradition zurückblicken kann. Auch Sara Grants Debütroman Dark Parties / Neva spielt in einem totalitären Zukunftsszenario. Im Gegensatz zu vielen Heldinnen und Helden ist die Protagonistin hier jedoch von Anfang an gegen das System; ein Umstand, der die Handlung von Beginn an in Schwung hält. Gut gefallen hat mir neben der spannenden Story auch Nevas Lebendigkeit und ihr unerschütterlicher Wille, die stagnierende Gesellschaft von Heimatland verändern zu wollen. Einzig der ominöse Braydon mit den roten Lederstiefeln war mir zu blass - warum Neva und Sanna so auf ihn abgefahren sind, hat sich mir von seinem Charakter her nicht erschlossen (ob es nur an den tollen Küssen lag?).

Durch die ein oder andere unvermutete Wende, bleibt Neva von Anfang bis zum Ende ein kurzweiliges und spannendes Buch. Am Ende hätte ich gerne noch die ein oder andere Information bekommen, obwohl das Ende an sich schlüssig war. Mir hat das Buch alleine aufgrund der sympathischen und quirligen Heldin bei weitem besser gefallen als Time to run / Den Tod im Blick, an Lena aus Delirium oder Katniss in den The Hunger Games / Die Tribute von Panem reicht Neva dann aber doch nicht heran. Dabei muss man aber berücksichtigen, dass Neva eine abgeschlossene Geschichte bietet, die auf etwa 350 Seiten erzählt wird.

Für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars bedanke ich mich ganz herzlich beim PAN Verlag.

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04.

Apr 2011

~ND

Across the Universe / Godspeed - Die Reise beginnt

Eigentlich hätte Amy zusammen mit ihren Eltern 300 Jahre kryonisch eingefroren bleiben sollen. An Bord der Godspeed soll die Familie gemeinsam mit 97 anderen Wissenschaftlern und Militärspezialisten auf einen erdähnlich Planeten am anderen Ende des Universums gebracht werden, um diesen aus Profitgier zu erforschen und gemeinsam mit der mehrere tausend Menschen umfassenden Besatzung, die das Schiff während der Reise am Laufen hält, neu zu bevölkern. Doch der theoretisch entspannte Schlaf entpuppt sich für Amy als alles andere als angenehm, denn sie bekommt von ihrer Umgebung mehr mit, als sie eigentlich dürfte. Doch dann wird sie von einem Unbekannten 50 Jahre zu früh und unfachmännisch aus ihrer Starre aufgetaut, was im schlimmsten Fall ihren Tod hätte bedeuten können. Zum Glück sind aber der Schiffsarzt Doc und der zukünftige Anführer der Godspeed, Elder (in der deutschen Ausgabe heisst er "Junior"), anwesend und können Amy retten.
Sie hat große Probleme sich auf dem Schiff zurecht zu finden. Amy vermisst ihre Eltern und zwischen den Bewohnern der Godspeed, die mittlerweile durch Mangel an neuem Blut alle gleich aussehen mit dunklen Haaren und olivfarbener Haut, fühlt sie sich allein und verlassen. Nur in Elder und seinem besten Freund Harley findet sie Vertraute.
Elder ist es Leid von seinem Ausbilder und momentanen Anführer des Schiffes Eldest (in der deutschen Ausgabe ist er umbenannt in "Ältester") nicht ernst genommen zu werden und in keines der vielen Geheimnisse, die er zu haben scheint, eingeweiht zu sein. Das Einzige, was Eldest ihm immer wieder predigt ist, dass Unterschiede und selbstständiges Denken unter der Besatzung den Untergang des Schiffes bedeuten können. Als Elder aber Amy mit ihren feuerroten Haaren und hellen Haut begegnet wird ihm klar, dass anders zu sein nicht nur Schlechtes bedeuten kann und beginnt damit auch Eldest Führungsstil zu hinterfragen.
Vor allem als nach und nach immer mehr eingefrorene Passagiere aufgetaut werden und dabei sterben, wird er skeptisch. Elder und Amy, die sich schreckliche Sorgen um ihre Eltern macht, setzen alles daran den Mörder zu finden und entdecken dabei, dass die Godspeed in den vergangenen 300 Jahren mehr mitgemacht hat, als sie befürchtet haben.

Mit dem Trilogie-Auftakt Across the Universe / Godspeed - Die Reise beginnt gelingt es Beth Revis geschickt ein typisches Jugendbuch mit klassischer Science Fiction zu kombinieren. Die Grundgeschichte ist spannend, voll von Wendungen und Geheimnissen, die auch den Leser überraschen dürften und ist zudem in sich sehr logisch aufgebaut und auf Details bedacht. So hat sich z.B. mit der Zeit nicht nur das äußerliche Erscheinungsbild der Menschen verändert, sondern auch die Sprache. Kleine Ideen wie diese, haben das Buch besonders stimmungsvoll wirken lassen.
Dennoch ist es nicht zu futuristisch geraten. Obwohl sich quasi die gesamte Handlung im Weltall abspielt, merkt man das als Leser nicht ständig, denn innerhalb des Raumschiffes befindet sich fast so etwas, wie ein kleines Land, inklusive Handwerkern, Farmen, Krankenhäusern und einer ganz speziellen Gesellschaft. Trotzdem empfindet man die ganze Zeit ein gewisses klaustrophobisch Gefühl, wie Amy eben auch.

Grundsätzlich funktioniert die Geschichte also, denn alle Elemente greifen logisch ineinander und bieten eine solide Grundlage. Auch die Charaktere sind sehr interessant, denn es gibt keine einfache schwarz-weiß Zeichnung unter ihnen. Kaum eine der Figuren hat nicht den ein oder anderen schwachen Moment, was ich persönlich sehr erfrischend fand. Vor allem Amy und Elder/Junior sind sehr verständlich geraten, denn die Kapitel sind jeweils abwechselnd aus ihrer Sicht verfasst. Allerdings haben sich einige Beziehungen der Charaktere untereinander ein wenig gezwungen und dadurch unglaubwürdig angefühlt, gerade was die beiden Protagonisten angeht, was allerdings durch die Aussicht auf eine Fortsetzung erträglich war.
Das Ende hatte es dagegen wieder in sich. Auch wenn das ein oder andere Detail etwas offensichtlich geraten ist, so gab es doch mehr als eine Offenbarung, mit der ich nicht gerechnet habe, die aber zuvor sehr geschickt in die Geschichte eingebaut wurde und somit durchaus glaubhaft war. Trotzdem bleiben einige kleiner Stränge verschwommen oder offen und machen dadurch richtig Lust auf die nächsten Teile.

Insgesamt ist Across the Universe / Godspeed - Die Reise beginnt ein interessanter Science Fiction-Roman, der eine spannende kleine Welt schafft und trotz ein paar kleinerer Schwächen, was die Charakterentwicklung angeht, durchaus zu überzeugen weiß.

Auf Deutsch wird das Buch im August 2011 beim Oetinger Verlag erscheinen.

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02.

Apr 2011

~nia

Robert Enke - Ein allzu kurzes Leben

Robert Enke wollte eigentlich zusammen mit Ronald Reng seine Biographie schreiben. Doch es kam anders und der Freund aus Barcelonas Tagen musste das Buch Robert Enke - Ein allzu kurzes Leben alleine schreiben. Robert Enke hat sich am Abend des 10. November 2009 das Leben genommen. Der 32-Jährige National- und Bundesligatorwart litt an einer schweren Depression, der zweiten in seinem Leben. Fassungslos stellt der Autor die Frage, die auch den Laien und Leser bewegt: "Welche Kraft muss diese Krankheit besitzen, wenn sie einen wie ihn (Robert Enke) in den Trugschluss lockt, der Tod sei eine Lösung?"

Ronald Reng zeichnet ein akribisches Bild von Robert Enkes Leben. Natürlich werden dem Leser die Stationen der Fußballerkarriere vor Augen geführt, die den Sportler von Jena über Mönchengladbach, Lissabon, Barcelona, Istanbul und Teneriffa nach Hannover führten. Auch die Familiensituation, die Kindheit in der DDR, die Jugend auf dem Jenaer Sportgymnasium, das Kennen- und Liebenlernen von Teresa, Roberts späterer Frau, erste Angstzustände beim Heimisch werden in fremden Städten, die Depression im Jahr 2003, die Geburt der herzkranken Tochter Lara, ihr tragischer Tod im Alter von zwei Jahren, der Umgang mit dem Verlust, der Wunsch nach einen weiteren Kind, die Adoption der Tochter Leila, das erneute und noch schlimmere Aufflackern der Krankheit im Sommer 2009 und schließlich der tragische Selbstmord - all das findet seinen Platz in der Biographie. Ronald Reng, selbst ein Freund von Robert Enke und Sportjournalist mit dem Schwerpunkt Fußball, spricht mit unglaublich vielen Menschen, die den Torwart kannten, die ihn liebten, schätzen oder einfach mit ihm zu tun hatten. Etwa mit Roberts Frau Teresa, mit den Eltern, den Jugendfreunden, mit Kollegen und Freunden in den verschiedenen Vereinen, mit Roberts Berater und Betreuer Jörg Neblung, mit seinem besten Freund Marco Villa, mit Vereins- und Torwarttrainern, mit Leuten, die Vorbild für Robert Enke waren und mit Fußballern und Menschen, denen er ein Vorbild war. Unaufgeregt und eindrücklich begibt sich Reng auf den Weg, die Krankheit Depression darzustellen. Den 'schwarzen Hund', der einem nicht von der Seite weichen will und alle Gefühle ins Negative zieht, so dass Wut, Angst, Selbstzweifel, Trauer, Antriebslosigkeit, Müdigkeit, Persönlichkeitsveränderungen und Selbstmordgedanken übrig bleiben.

Selten habe ich ein Buch gelesen, dass mich emotional so berührt hat. Sicher lag es auch dran, dass ich Fußballfan bin und Robert Enke immer äußerst sympathisch fand, aber nicht nur daran, denn Ronald Reng schafft es, den Leser in Robert Enkes Leben mit all seinen Höhen und Tiefen eintauchen zu lassen. Robert Enke war ein höflicher, liebenswürdiger und fröhlicher Mensch, ein ehrgeiziger und perfektionistischer Sportler, ein Ausnahmetalent als Torwart und ein Mensch, der durch seinen Job daran gehindert wurde, seine Erkrankung zu thematisieren. Aus diesem Grund war auch sein persönliches Umfeld gezwungen, ein Bild von ihm aufrecht zu halten, das nicht immer den Tatsachen entsprach. Reng gelingt es, dies alles ohne Voyeurismus darzustellen, ohne Robert Enke und seiner Familie zu nahe zu treten oder ein Urteil zu fällen. Ein großartiges, bewegendes Buch, nicht nur für Fußballfans oder Menschen, die sich mit dem Thema Depression beschäftigen möchten, sondern für jedermann.

Ich mache mir keine großen Sorgen,
das Heute geht, es kommt das Morgen.
Nur eins ist sicher, hör auf mich:
Ich brauche und ich lieb Dich.
(Robert Enke - Auszug aus einem Gedicht zum 31. Geburtstag seiner Frau Teresa im Februar 2009).

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