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08.

May 2011

~nia

Grave Doubts / Susannah, auch Geister können sich verlieben

Enthält Rezensionen zu Grave Doubts / Susannah, auch Geister können sich verlieben und Haven Sent / Susannah, auch Geister sind romantisch.

Grave Doubts / Susannah, auch Geister können sich verlieben, der fünfte Band der The Mediator / Susannah-Reihe, hält gleich am ersten Schultag eine unangenehme Überraschung für Susannah bereit - Paul Slater kommt als neuer Mitschüler zu den Juniors der Mission Academy. Er ist natürlich mit Absicht an Suzes Schule gewechselt, auch wenn er vorgibt, auf seinen schwerkranken Großvater aufzupassen. Den Plan, Suze mit seinem Wissen über Mediatoren zu beeindrucken, hat er natürlich nicht aufgegeben. Dass er dabei auch zu unfairen Mitteln greift, ist bei seinem windigen Charakter selbstverständlich.

Darüber hinaus benimmt Jesse sich komisch, seitdem er und Suze sich vor drei Wochen zum ersten Mal so richtig heftig geküsst haben. Jesse redet kaum noch mit ihr und ist auch sonst darum bemüht, ihr aus dem Weg zu gehen. Bruder D., der sowieso der Meinung ist, dass Suze ihr Herz nicht an einen Geist hängen sollte, überredet Jesse dann auch noch ins Refektorium der Mission zu ziehen. Suze ist entsprechend begeistert. Zu allem Überfluss bringt Jake (Sleepy) einen Freund mit vom College nach Hause, der auf Schritt und Tritt von einem Geist begleitet wird. Schneller als sie gucken kann, hat Suze wieder alle Hände voll zu tun.

Der Abschlussband der The Mediator / Susannah-Reihe Haven Sent / Susannah, auch Geister sind romantisch schließt sich nahtlos an den fünften Band an. Suze und Jesse sind endlich ein Paar, auch wenn das Suzes Umfeld nicht besonders toll findet: Bruder D. will natürlich nicht, dass Suze leidet, sollte Jesse einmal weiter ziehen, Paul will Suze für sich und sieht überhaupt nicht ein, warum ihm da ein Geist im Weg stehen sollte und selbst Suze Vater ist nicht so angetan von dem Gedanken, dass seine kleine Tochter niemals eine Familie haben soll und auf eine normale Partnerschaft verzichten will.

Suze hat sich für Jesses Sicherheit, sprich kein Exorzismus durch Paul, mit diesem auf einen Deal eingelassen und bekommt nun wöchentlich Mediator-Unterricht von Paul. Dabei wird nach und nach deutlich, dass einem Mediator noch ganz andere Mittel zur Verfügung stehen, einem Geist den Garaus zu machen. Um ihren Jesse zu beschützen, bricht Suze in Gefilde auf, die alle bisherigen Abenteuer der Beiden wie Peanuts aussehen lassen. Aber wer sagt, dass Liebe nicht auch die allergrößten Hürden überwinden kann?

Im US-Original heißt Band 5 übrigens Haunted und Band 6 Twilight. So oder so sollte man beide Bücher nach Möglichkeit in einem Rutsch genießen. Besonders der letzte Band kann dann noch mal mit einer neuen Idee aufwarten, welche die Spannung bis zum Schluss hoch hält. So ist es gut, dass Suze ein Stehaufmännchen ist und sich - wenn es drauf ankommt - immer auf ihre Stärken besinnt. Doch auch in den prekärsten Situationen verliert sie nie ihren Sinn für Humor. Meg Cabot hat mit Susannah Simon einen ganz wunderbaren Typ Heldin geschaffen, der man ein glückliches Ende mit ihrem Jesse nur wünschen kann. Zum Glück kommt es dann anders und besser als man denkt.

Fazit: Die Bücher sind insgesamt einfach wunderbar: komisch, spannend und kurzweilig - eine Reihe, die ich sicher nicht das letzte Mal gelesen habe.

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06.

May 2011

~ND

Warped

Von Jeher haben die drei Nornen das Schicksal der Menschen bestimmt. Eine dreht den Faden eines jeden Menschlebens, Eine verwebt sie miteinander und Eine zerschneidet die Fäden am Ende des Lebens wieder. Das Ergebnis ist die Wyrd, das Gewebe aus allen Leben und der ganzen Welt. Das Gleichgewicht dieses Gewebes wurde aber empfindlich gestört, als vor 500 Jahren sieben dieser Fäden gestohlen wurden und spurlos verschwanden. Seitdem sind die Nornen auf der Suche nach diesen sieben Leben.

500 Jahre später lebt die 17jährige Tessa mit ihrem Vater in Portland über einem Buchladen, den sie gemeinsam betreiben. Bei einer Auktion erstehen sie einige Kisten mit Büchern, unter denen sich auch ein besonders altes Exemplar befindet, sowie ein sehr gut erhaltener Wandteppich, auf dem ein Einhorn zu sehen ist. Tessa ist gleichzeitig fasziniert und entsetzt von dem Bild. Vor allem, als sie jedes Mal, wenn sie das Einhorn auch nur berührt, von Visionen heimgesucht wird. Aus irgendeinem Grund macht ihr der Gedanke, den Wandteppich wieder zu verlieren, jedoch noch mehr Angst.
Durch Zufall entdeckt sie einen losen Faden in dem Gewebe, doch als sie an ihm zieht, reißt er nicht, wie sie erwartet hatte, ab. Stattdessen beginnt der gesamte Raum zu beben und ein junger Mann, in altertümlichen Gewändern, landet neben ihr auf dem Boden. Dieser stellt sich als William de Chaucy vor und schon bald wird klar, dass er seit Jahrhunderten in dem Wandteppich gefangen war. Doch das hatte einen Grund und der alte Besitzer setzt alles daran, den Stoff wieder zu bekommen - und zwar mit Allem, was darin war.
Aber auch die Nornen sind mittlerweile auf Tessas und Wills Spur und fest davon überzeugt, dass sie etwas mit dem Diebstahl der sieben Fäden zu tun haben. Gemeinsam versuchen sie, Will zu retten. Und bald stellen sie fest, dass die Geschichte für beide viel früher angefangen hat, als sie dachten.

Maurissa Guibords Debütroman Warped war definitiv eine angenehme Überraschung für mich. Nicht zuletzt ist das den sympathischen Charakteren zu verdanken. Tessa ist eine tolle Heldin mit einem hitzigen Gemüt, die nichts einfach auf sich sitzen lässt. Will ist ebenso stur wie stolz, aber auch tapfer und hat das Herz am rechten Fleck. Vor allem seine Reaktionen auf die heutige Welt und deren Veränderungen hat für einige amüsante Momente gesorgt. Doch auch die anderen Charaktere hatten viel zu bieten, genau wie die Bösewichte, auch wenn ich von diesen gerne noch etwas mehr erfahren hätte.
Die Geschichte selbst ist abwechslungsreich und hat mit dem Einschlag der nordischen Sagenwelt in Form der Nornen, Wyrd und anderen Figuren mal einen etwas anderen Hintergrund. Das ganze Konstrukt mit den Schicksalen der Menschen ist logisch aufgebaut, lässt aber noch viel Platz für den Fantasyanteil und somit auch für die ein oder andere Überraschung.
Einen kleinen Abzug gibt es allerdings für den Anfang. Der braucht ein bisschen, bis er in Gang kommt. Es wird aus verschiedenen Perspektiven und Epochen erzählt und es dauert eine Weile, bis die einzelnen Stränge zusammenfinden. Das wurde meiner Meinung nach etwas zu lang gezogen und hat dabei auch ein oder zwei Dinge zu viel verraten, die man auch cleverer im weiteren Verlauf der Geschichte hätte einbringen und damit den Spannungsbogen höher halten können.

Wenn man aber erst mal den etwas schwachen Anfang hinter sich gebracht hat, erwartet einen ein unterhaltsamer Fantasyroman, den die kleine Prise nordischer Sagen sowie die sympathischen Charaktere interessant machen.

Zu einer deutschen Veröffentlichung ist bisher nach eigener Aussage der Autorin noch nichts bekannt.

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04.

May 2011

~nia

Retribution Falls / Piratenmond

In Vardia sind Luftschiffe das Fortbewegungsmittel der Wahl. Darien Frey, dem Kapitän der Ketty Jay, wird ein unglaublicher hoher Gewinn für einen Überfall auf die Ace of Skulls angeboten. Obwohl er ein schlechtes Gefühl bei der Sache hat, nimmt er den Auftrag an. Allerdings explodiert die Ace of Skulls nach leichtem Beschuss vor seinen Augen und Frey wird klar, dass etwas nicht mit rechten Dingen zugegangen sein kann. Als er dann noch erfährt, dass der Sohn des Erzherzogs an Bord war und ein riesiges Kopfgeld auf Frey ausgesetzt wurde, wird deutlich, dass jemand ihm die Sache anhängen will. Zunächst versinkt Frey in Selbstmitleid, aber dann will er doch wissen, wer ihn da so hat auflaufen lassen. Zum Glück hat die Ketty Jay eine Crew mit der man Pferde stehlen kann.

Die Crewmitglieder sind:

Darian Frey - Kapitän. Die Ketty Jay ist sein Ein und Alles. Frey lebt für sein Schiff und die größeren oder kleineren Gaunereien, die er damit betreibt. Alles übrige liegt ihm nicht groß am Herzen - selbst seine Crew ist davon nicht ausgenommen. Seine Hobbys sind entsprechend oberflächlich: Frauen, Hochprozentiges und Rake, die Pokervariante, die überall in Vardia gespielt wird.

Silo - Ingenieur. Silo ist ein wortkarger Murthianer und damit in Vardia nicht gerne gesehen. Er hegt und pflegt die Ketty Jay, die bei dem unsteten Lebenswandel von Frey allerhand mitmacht, sodass ihm die Arbeit nie ausgeht. Ihn verbindet eine besondere Beziehung zu Frey.

Jez - Navigatorin. Jez heuert zu Beginn des Buches als Navigatorin auf der Ketty Jay an. Seit drei Jahren wechselt sie mehr oder weniger kontinuierlich die Jobs, weil sie einen Grund hat allen persönlichen Fragen aus dem Weg zu gehen. Sie ist eine so gute Navigatorin, dass sie schnell Freys Wohlwollen erlangt und dem Rest der Mannschaft näher kommt, als ihr lieb ist.

Crake mit Bess - Dämonist. Crake ist Gast auf der Ketty Jay und aus vornehmen Hause. Die Umstände haben ihn gezwungen, sein altes Leben hinter sich zu lassen und sich mit der zusammengewürfelten, barbarenhaften Truppe um Frey zu arrangieren. Das fällt ihm nicht gerade leicht, doch für seinen Golem Bess würde Crake noch ganz andere Dinge tun.

Malvery - Arzt. Malvery ist kein Arzt wie er im Buche steht: er ist dick, laut und konsumiert vermutlich mehr Alkohol - bevorzugt Rum - als alle anderen Crewmitglieder zusammen. Ärztlich tätig ist er nur, wenn's unbedingt sein muss. Für alle anderen Schandtaten ist er aber gerne zu haben.

Pinn - Begleitjäger mit Skylance. Pinn fliegt seine Skylance wie der Teufel, weil er dumm wie Brot ist. Schon die Vorstellung des Todes ist zu abstrakt für ihn. Er glaubt feste daran, dass er eines Tages als Held zu seiner Liebsten im heimischen Dorf zurückkehrt. Bis es soweit ist, verbringt er seine Zeit mit Herumhuren, Saufen und Geld verjubeln.

Hawkins - Begleitjäger der Firecrow. Hawkins hat Angst vor allem außer dem Fliegen. Einzig in der Firecrow, die zur Ketty Jay gehört, fühlt er sich so richtig wohl, auch wenn er kein so tollkühner Pilot wie Pinn ist. Wen man ihn lässt, redet er aus Angst und Unsicherheit ohne Punkt und Komma.

Schlacke - Kater. Schlacke kam als Kätzchen auf die Ketty Jay und hat sie seitdem nicht mehr verlassen. Er hält das Schiff weitgehend rattenfrei, schläft gerne auf Hawkins Gesicht und hasst die neue Navigatorin.

Chris Wooding ist mit Retribution Falls / Piratenmond ein extrem spannender und lustiger Abenteuerroman um eine bunte Gaunertruppe gelungen. Die Charaktere sind beileibe nicht nur sympathisch, sie entwickeln sich mit der Handlung aber ordentlich weiter, sodass man recht schnell mit ihnen mitfiebert. Man erlebt das Abenteuer aus der Sicht verschiedener Crewmitglieder, was dem Buch einen zusätzlichen Reiz verleiht.

Dass es sich bei Retribution Falls / Piratenmond um den Beginn einer Reihe (Tales of the Ketty Jay / Captain Darian Frey Saga) handelt, merkt man gar nicht, da das Buch ein rundes Ende hat. Im Gegenteil, ich habe mich riesig gefreut, als mir klar wurde, dass ich bald weitere Abenteuer um Frey und seine Mannen lesen darf. Auf dem Klappentext und bei Amazon wird das Buch als Sciene Fiction bezeichnet. Diese Genreeinteilung ist mir nicht ganz klar - da es nicht um Raumschiffe sondern um Luftschiffe geht und die ganze Welt nicht besonders futuristisch wirkt. Technisch ähnelt die Gesellschaft Vardias unserem ausgehenden 19. oder beginnenden 20. Jahrhundert. Dieser Kritikpunkt ist allerdings nicht dem Buch selber anzukreiden - deshalb von mir:

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02.

May 2011

~nef

La strada che scende nell'ombra / Tharkarún

Cover Tharkarun deutsch

Zwölf Götter schufen eine Welt inmitten des Flammenmeeres. Jeder Gott gab etwas von sich zur Gestaltung dazu und so war diese Welt vollkommen. Doch das Schicksal hatte anderes geplant und obwohl sich die Götter untereinander nicht vereinen dürfen, geschieht es. Darni, die Göttin des Feuers und der Liebe, gibt sich Kentar, dem Gott der Kraft und des Krieges, hin und schenkt zwei Söhnen das Leben. Während der eine Sohn alles Gute in sich vereinte, war sein Zwillingsbruder das genaue Gegenteil und hatte ein schwarzes Herz in der Brust. Diese Beiden konnte nicht nebeneinander existieren und so bekämpfen sie sich bis zum bitteren Ende. Die dabei freigesetze Magie aber brachte Leben auf die Welt und so entstanden die acht Völker. Schwarze Geschöpfe machten den friedlichen Bewohnern das Leben schwer und so wurde die dunkle Magie durch die größten Magier aller acht Völker in einen Stein gebannt und im Undurchdringlichen Hort verborgen. Lange konnten die Völker nun in Frieden leben, bis erneut dunkle Schatten durch die Wälder ziehen. Der große Rat der Völker muss nun handeln, doch keiner weiß gegen wen sie eigentlich kämpfen. Allein Magus, ein Gesandter der Götter, weiß mehr und berichtet was ihm die Prophetin anvertraut hat. Die dunkle Magie konnte sich befreien - oder wurde befreit und nun braucht es acht Gefährten, aus jedem Volk einen, die den Stein zerstören. Aber es sollen keine Krieger und Helden sein die ausgeschickt werden. Aus jedem Volk soll der Schlimmste seiner Gattung ausgesandt werden. Der Rat ist bestürzt, doch die Prophetin irrt sich nie. Und so machen sich am Ende Mörder, Diebe und Harlunken auf den Weg die Welt zu retten.

Chiara Strazzulla hat mit La strada che scende nell'ombra / Tharkarún ein grandioses Werk erschaffen. Sie fängt ihre Geschichte mit der Entstehung der Welt an und berichtet auch gleich was bereits passiert ist. So hat man sofort eine Grundlage für die weitere Story und stellt sich nicht die Frage 'Woher kommt das Böse denn jetzt eigentlich?'. Das finde ich sehr gut gelungen. Auch wenn das Buch einige Schwachstellen hat muss ich es einfach empfehlen. Der Anfang verläuft etwas schleppend und auch häufige Wiederholungen stören etwas den Lesefluss, doch die Geschichte an sich macht das Ganze wieder wett. Mit seinen über 900 Seiten ist es sicherlich keine leichte Lektüre, aber für Freunde großer Geschichten ein Genuss. Sicherlich findet man auch hier Parallelen zu Büchern wie The Lord of the Rings / Der Herr der Ringe, aber die Auswahl der Anti-Helden lässt es dann doch wieder eigenständig wirken. Ich gebe einen Stern Abzug für die Wiederholungen, die das Buch eventuell auf 200 Seiten weniger gebracht hätten und die anfänglichen Übertreibungen von Gut und Böse.

Ich danke dem cbj-Verlag herzlich für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars. Es hat mir viele Stunden Lesevergnügen bescherrt.

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30.

Apr 2011

~ND

Will Grayson, Will Grayson / Will & Will

Will Grayson hat zwei Regeln: 1. Sich um nichts wirklich scheren und 2. die Klappe halten. So, so meint er, kann ihn nichts wirklich verletzen und er kann unbemerkt vor sich hinleben, ohne Probleme und ohne groß aufzufallen. Dumm nur, dass ausgerechnet Will als besten Freund Tiny Cooper abgekommen hat. Tiny ist an die 2m groß, 150 kg schwer, ziemlich laut und schwul. Er arbeitet gerade daran, sein Leben in ein Musical zu verarbeiten (Tiny Cooper: The Tiny Cooper Story) und Will wird natürlich mit hinein gezogen. Als ob das noch nicht genug Aufruhr in Wills ruhigem Alltag bringen würde, muss er auch noch feststellen, dass ihn eine von Tiny's Freundinnen, Jane, nicht ganz kalt lässt. Dabei ist er sich nicht mal sicher, ob Jane überhaupt auf Jungs steht und eigentlich will er selbst auch nicht gegen seine 1. Regel verstoßen.
Ein paar Kilometer entfernt, in einem Vorort von Chicago, sitzt ein anderer Will Grayson. Er lebt alleine mit seiner Mutter in einem herunter gekommenen Haus, hat kaum Freunde und leidet unter Depressionen. Nur wenn er mit seiner Internetbekanntschaft Isaac schreibt und flirtet, geht es ihm wirklich gut. Und bald ist es soweit und die beiden wollen sich endlich treffen.
Eines Nachts laufen sich die Will Graysons durch Zufall in Chicago über den Weg, als sie beide nicht gerade in Bestform sind. Und so finden sie plötzlich ihre beiden Leben miteinander verbunden und in urerwartete Richtungen gehen.

John Green und David Levithan haben schon vor Will Grayson, Will Grayson / Will & Will mit anderen Autoren gemeinsam Romane geschrieben und mit diesem Konzept also schon etwas Übung. Das merkt man, denn auch in diesem Buch geht die Zusammenarbeit wunderbar auf.
Sowohl John Greens als auch David Levithans Will ist eine komplett eigenständige Persönlichkeit, die nicht nur durch den völlig unterschiedlichen Schreibstil der beiden Autoren rauskommt. Beide haben ihre ganz eigenen Probleme und Ängste und in wenigstens einem wird sich wohl jeder Leser ein bisschen wieder erkennen können.
Der heimliche Star des Buches ist allerdings natürlich Tiny. Im Endeffekt ist er der Indikator für fast alles, was in diesem Buch passiert und fügt auch am Ende alle Stränge zusammen. Er ist sicher kein einfacher Charakter, ist aber immer brüllend komisch und keine Figur, wie man sie oft zu lesen bekommt. Die beiden Autoren haben ein gutes Gefühl füreinander und die Charaktere entwickelt, so dass sie auch in den Kapiteln des jeweils anderen immer sie selbst bleiben, auch wenn man sie durch die Augen des anderen sieht.

Überhaupt ist der Schreibstil ganz wunderbar gelungen. Bei Beiden ist er leicht und flüssig, an den richtigen Stellen traurig oder tiefgründig, meistens aber einfach nur lustig. Allerdings sollte man dem manchmal etwas albernen oder schwarzen Humor, der für beide Autoren typisch ist, schon offen gegenüber stehen.
Einziges kleines Manko war für mich, dass ab der Mitte für eine kurze Weile die Zielstrebigkeit ein bisschen verloren gegangen ist. Denn während sich bei einem Will die Lage ein bisschen beruhigt hat, ist bei dem anderen die Hölle los. Das hat zwar den anderen Erzählstrang nicht langweilig werden lassen (dafür ist der Schreibstil einfach zu gut gelungen), macht aber über diese Strecke das Gleichgewicht etwas kaputt und findet es erst in den letzten paar Kapiteln wieder.

Will Grayson, Will Grayson / Will & Will von John Green und David Levithan ist der einfühlsame und humorvolle Blick auf ein paar Jugendliche, die einfach nur sie selbst sein wollen, aber noch keine Ahnung haben, wer das eigentlich ist, verpackt in eine witzige Geschichte voller skurriler, aber liebenswürdiger Charaktere.

Ab dem 26. März 2012 wird Will Grayson, Will Grayson / Will & Will auch endlich auf Deutsch zu bekommen sein.

DFTBA! :P

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