Rezensionen
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01.Jan 2012 |
~nef
The Fall / Sturz in die Dunkelheitvon Garth Nix
Tags:
Fantasy, Jugendbuch
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Tal ist als ältester Sohn der Familie nun auch dessen einziger Beschützer. Gerade hat er erfahren, dass sein Vater vermisst und für tot erklärt wird. Für ihn bricht eine Welt zusammen, denn seine Mutter Gaile kann sich nicht um ihn und seine beiden jüngeren Geschwister kümmern. Sie ist seit Wochen durch Krankheit ans Bett gefesselt. Mit seinem Vater ist auch der stärkste Sonnenstein verschwunden, den seine Familie hatte. Nun hat er keine Chance am Tag des Aufstiegs mit seiner gesamten Familie nach Aenir zu gelangen, denn dafür benötigt er einen stärkeren Stein als er selbst und jeder seiner Familie besitzt. Einzig seine beiden Cousinen könnten ihm nun noch helfen, doch diese hassen ihn seit jeher.
Als Lallek und Korrek in Begleitung des Schattenmeisters Sushin ihnen einen Kondolenzbesuch abstatten, fragt er die beiden trotz seiner Abneigung nach einem Stein und erhält prompt eine Ablehnung. Und auch der Schattenmeister scheint ihm feindlich gesinnt, obwohl er ihm heute zum ersten Mal in seinem Leben begegnet.
Nun braucht Tal einen anderen Weg um an einen Stein zu gelangen. Gelingt es ihm nicht, wird seine Familie aus dem Orangenen Orden in den Roten Orden, nur noch eine Stufe über dem Untervolk, den Dienern der Orden, versetzt und er selbst von ihnen abgeschottet um als Diener sein Dasein zu fristen.
Es gibt noch einen weiteren Weg an einen Stein zu gelangen, er muss eine Prüfung ablegen und hat bei erfolgreichem Abschluss die Chance nach einem Stein zu fragen. Also trägt er sich für die Prüfung des Körpers ein, doch als es soweit ist, steht er nicht auf der Liste. In Windeseile schaut er im Register nach und muss erkennen, dass er sich für Musik eingetragen hat. Das entspricht in keinster Weise seinen Talenten und ein Musikstück hat er ebenfalls nicht vorbereitet. Jetzt kann ihm nur noch sein Onkel Ebbitt helfen. Dieser war einst ein sehr hohes Ordensmitglied, doch nach einem Vorfall befindet er sich im Roten Orden und scheint sich dort arrangiert zu haben. Schnell macht sich Tal auf den Weg zu ihm. Natürlich ist Onkel Ebbitt ein wenig seltsam, doch im Herzen ein grundgütiger Mensch wenn jemand ihn um Hilfe bittet. So findet er schnell ein Stück für Tal und befördert ihn auf ihm unbekannten Wegen zu seiner Prüfungsstelle.
Dort angekommen ist Tal beinahe guten Mutes, doch dann erkennt er den Richter für diese Prüfung - Schattenmeister Sushin. Dennoch gibt Tal sich große Mühe und bringt erstaunliches zu Stande. Es gibt mehrere Jurymitglieder die für ihn stimmen, doch die meisten entscheiden sich ganz dem Urteils Sushins und so wird seine Vorstellung als fehlgeschlagen gewertet.
Eine Möglichkeit gibt es noch an einen Sonnenstein zu gelangen - er macht sich auf den Weg zum Kaiser um diesen um einen zu bitten. Doch er wird von den Wächtern aufgehalten und in ein Spiel verwickelt. Gerade als es so aussieht als würde er gewinnen, werden sie vom Schattenwächter des Kaisers gestört und Tal wird aus den Räumen des Violeten Ordens geworfen. Völlig niedergeschlagen macht er sich auf den Weg zu Onkel Ebbitt und erzählt ihn von seiner Niederlage. Dieser ist völlig außer sich, dass Tal es gewagt hat den Kaiser stören zu wollen. Doch zu guter Letzt gibt er ihm noch einen Tipp, wie er an einen neuen Sonnenstein kommen kann - er muss dort hingehen, wo sie wachsen, raus aus dem Turm und in die Sonne.
Der Auftakt zu Garth Nixs Reihe The Seventh Tower / Der siebte Turm war für mich ein wenig schwierig. Obwohl es ein sehr dünnes Buch ist, habe ich eine ganze Weile gebraucht bis ich in die Geschichte gefunden und auch die Struktur der Orden verstanden habe. Wenn man dann aber einmal drin ist, versinkt man völlig in der Welt die Garth Nix gewoben hat um den jungen Tal und seine Sehnsucht. Spätestens wenn Tal außer den Menschen innerhalb des Turms auch jene kennenlernt, die außerhalb wohnen, ist man in einer Fantasywelt gefangen die nach mehr schreit.
Die deutschen Auflagen sind leider nicht mehr neu zu erhalten, aber das sollte uns Sammler nicht abhalten diese tolle Geschichte mit zu erleben.
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30.Dec 2011 |
~ND
The Pledge / Dark Queen - Schwarze Seele, schneeweißes Herzvon Kimberly Derting
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Seit vor hunderten von Jahren im Königreich Ludania ein Krieg unter den Monarchen ausgebrochen ist, wird das Land mit eiserner Faust regiert. Es herrschen strenge Klassenunterschiede und es wird viel wert darauf gelegt, dass die Schichten unter sich bleiben. So wurden auch im Laufe der Zeit verschiedene Sprachen etabliert, um zu viel Kommunikation und damit Unruheherde zwischen den Gruppen zu verhindern. Trotzdem hat sich eine Untergrundbewegung gebildet, die sich gegen das Regime auflehnt. Öffentliche Hinrichtungen sind in Ludania an der Tagesordnung.
Deswegen darf auch niemand erfahren, dass die 17jährige Charlaina, kurz Charlie, über eine besondere Gabe verfügt, die ihr niemand in ihrer Familie erklären kann: Sie versteht jede Art von Sprache, alle Dialekte und sogar Schriften und Codes instinktiv. Auch ihre kleine Schwester Angelina, die zwar hochintelligent ist, aber noch nie ein Wort von sich gegeben hat, scheint ungeahnte Kräfte zu haben. Bisher konnte die Familie die Fähigkeiten der beiden Mädchen einigermaßen gut verstecken und es kam nur selten zu Ausrutschern, die sie glücklicherweise immer vertuschen konnten. Doch dann begeht Charlie einen schwerwiegenden Fehler, der sie beinahe verrät und trifft so auf Max und seine Freunde. Sofort wird klar, dass er reges Interesse an Charlie hat und sie befürchtet, dass er sie tiefer durchschaut, als ihr lieb ist. Doch so sehr sie sich auch von ihm zu distanzieren versucht, so sehr fasziniert sie der extrem selbstbewusste junge Mann aber auch. Ihr ist dennoch sofort klar, dass sie ihm eigentlich nicht trauen darf, denn auch er hat jede Menge eigene Geheimnisse und seine ständigen Begleiter sind ebenfalls alles andere als vertrauenserweckend. Sie bleiben allerdings nicht die einzigen zwielichtigen Gestalten, die Charlie plötzlich über den Weg laufen.
Als sie sich die Rebellion im eigenen Land dann aber immer mehr zuspitzt und Charlie begreift, dass ihre Rolle wesentlich größer ist, als sie es erwartet hat, muss sie sich für eine Seite entscheiden - und das kann so oder so viele Menschen, allen voran ihren Lieben, das Leben kosten.
Nach der The Body Finder / Bodyfinder-Reihe ist The Pledge / Dark Queen - Schwarze Seele, schneeweißes Herz nun der Beginn von Kimberly Dertings nächster Serie. Diesmal hat sie sich an einer eher dystopischen Welt, die aber auch ein paar Fantasyelemente hat, versucht und nachdem die Geschichte ein paar Startschwierigkeiten überwunden hat, klappt das auch ganz gut.
Am Anfang habe ich mich nämlich etwas schwer getan mit Charlies Welt. Die Ausarbeitung und der Aufbau haben ein bisschen unterentwickelt und schwach gewirkt, so dass es sehr lange gedauert hat, bis sie wirklich Form und Farbe angenommen hat. Je mehr Zeit man aber in der Geschichte verbringt, umso besser lernt man diese Welt einzuschätzen, obwohl ich sie mir auch später immer noch nicht wirklich genau vorstellen konnte.
Sobald sich die Geschichte selbst dann aber intensiver entwickelt, stört das jedoch erstaunlich wenig. Denn diese weiß sofort von Anfang an zu fesseln, was hauptsächlich an den sehr unterschiedlichen Charakteren liegt. In erster Linie erlebt man die Geschichte natürlich aus Charlies Sicht, die von Anfang an mit ihrer gleichermaßen loyalen wie widerspenstigen Art eine erfrischende und sympathische Heldin abgegeben hat. Aber auch andere Charaktere hatten in in der Regel sehr kurzen Abschnitten ihre Auftritte. Dabei ist besonders die Königin von Ludania, Sabara, aufgefallen, die eine wunderbar schreckliche Widersacherin abgegeben hat und extrem furchteinflößend war. Auch andere Charaktere wie Max bekommen solche kurzen Passagen, die so immer wieder kleine Geheimnisse aufdecken und den Spannungsbogen hoch halten.
Trotz der bunten Figuren waren diese, wie auch die Welt, ein klein wenig unterentwickelt. Über die meisten Charaktere erfahren wir nur das Nötigste, was bei einigen schlicht zu wenig war, wenn man das Gewicht ihrer Rolle bedenkt. Glücklicherweise wirken die Figuren aber dennoch nicht flach, sondern es geht einfach darum, dass man ich gerne mehr erfahren hätte.
Trotzdem weiß die Geschichte von The Pledge / Dark Queen - Schwarze Seele, schneeweißes Herz von Kimberly Derting zu fesseln. Ich persönlich konnte über die teilweise etwas unterentwickelten Elemente getrost hinweg sehen, denn dafür war das Zusammenspiel von interessanten Charakteren und neuer Enthüllungen einfach viel zu spannend zu verfolgen.
Die Geschichte ist sehr stimmig abgeschlossen, dennoch bietet sie extrem viel Potential für eine Fortsetzung. Die wird es auch geben, denn es sind noch mindestens zwei weitere Bücher in dieser Reihe geplant. Der nächste Band wird allerdings erst für den 1. März 2013 erwartet.
Die deutsche Ausgabe von The Pledge / Dark Queen - Schwarze Seele, schneeweißes Herz erscheint bei uns im März 2012.
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28.Dec 2011 |
~nia
Weißer Schreckenvon Thomas Finn
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Perchtal, ein kleiner Ort im Berchtesgardener Land. Versteckt in einem Tal gelegen, ist der Alpenort im Winter nicht selten von der Außenwelt abgeschnitten. Schnee und Eis lassen die Zufahrtsstraßen verschwinden und den See regelmäßig zufrieren. Die Perchtaler nehmen es mit Gelassenheit hin, sind sie doch ein introvertiertes Völkchen, welches Fremde nicht gerade mit offenen Armen empfängt, seine Traditionen pflegt und Zuàgroàsde auch noch nach Generationen benennen kann.
Andy (Andreas) Meyenberg (32) ist Anfang Dezember 2010 das erste Mal wieder in seine Heimat zurückgekehrt, nachdem er diese 1995 auf Nimmerwiedersehen verlassen hat. Vor genau sechzehn Jahren haben Andy und seine Freunde vor und an Nikolaus einen Albtraum erlebt, der ihrer aller Leben auf immer verändert hat. Die eingeschworenen Freunde waren damals: die blonden, hübschen Zwillingsschwestern Elke und Miriam, der extrem schlaue schwergewichtige Niklas sowie der einzige Punk Perchtals und Andys bester Freund Robert. Doch nun naht eine neue Nikolausnacht heran, der Schrecken droht sich zu wiederholen und Andys alte Freunde brauchen seine Hilfe.
Mehr will ich vom Inhalt von Weißer Schrecken, dem ersten Ausflug ins Horror- und Thriller-Genre des Fantasy-, Jugendfantasy- und Science Fiction-Autors Thomas Finn gar nicht verraten. Angelehnt an die bayerischen und österreichischen Nikolausbräuche um den Krampuslauf, die Pass und das Wirken von Knecht Ruprecht hat der Autor eine schaurige Geschichte erschaffen, die - zumindest für die Kinder und Jugendlichen im fiktiven Perchtal - immer wieder apokalyptische Ausmaße annimmt.
Das Buch ist extrem spannend und oft auch wirklich gruselig. Mehr als einmal ist mir ein Schauer über den Rücken gelaufen und schon nach dem knapp fünfseitigen Prolog war klar: besser nicht alleine Zuhause lesen, weil einen sonst jedes leise Geräusch in Angst und Schrecken versetzt. Weißer Schrecken ist in jedem Fall ein Buch für die Winterzeit. Wenn es Draußen kalt und hoffentlich verschneit ist, passt es besonders gut. Und gar in der Woche vor Nikolaus gelesen, ist der Gruseleffekt maximal. Ob man danach allerdings noch entspannt seinen Stiefel vor die Türe stellt, sei nicht garantiert.
Es gibt auch zwei kleine Kritikpunkte: Ein Teil der Aufklärung war doch ein wenig einfach geraten - vermutlich wären mir die Götter, der biblische Gott und sein teuflisches Gegenstück lieber gewesen. Zudem kam das Ende nach den fast 500 Seiten doch sehr abrupt. Hätte einfach zu gerne mehr darüber gelesen, wie die Freunde 'das Problem' letztlich in den Griff bekommen haben. Aber da ich bislang nur wenige richtig gute Horror- und Thrillergeschichten von deutschen Autoren gelesen habe und der Schrecken in der Nachbarschaft bekanntlich besonders nachhaltig wirkt, muss ich Weißer Schrecken einfach weiterempfehlen.
Ganz herzlich möchte ich mich bei Thomas Finn und damit auch beim Piper Verlag für ein Exemplar von Weißer Schrecken bedanken.
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26.Dec 2011 |
~nef
Ein Winter mit Baudelairevon Harold Cobert
Tags:
Leben
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Phillipe Lafosse hat sein Leben verloren. Nach der Scheidung von seiner Frau Sandrine muss er die gemeinsame Wohnung verlassen und damit auch seine sechsjährige Tochter Claire. Jeden Abend erzählt er ihr die gleiche Geschichte vom Sternenprinz und der Prinzessin der Morgenröte, die er als kleiner Junge von seiner Großmutter erzählt bekommen hat. Er verspricht ihr, sie jeden Abend anzurufen um ihr eine Geschichte zu erzählen.
Doch das ist nicht so leicht wie gedacht. Im Büro sitzt ihm sein Chef im Nacken. Er hat bisher seine Quote noch nicht erfüllt und am Ende des Monats läuft sein Vertrag aus. Sein Chef merkt, dass etwas nicht stimmt, doch Phillipe gibt sich verschlossen. Kurz darauf findet er ein Hotel in dem er unterkommen kann und kehrt nicht sofort ins Büro zurück. Die nächsten Tage füllen die Wohnungssuche und der Bürostress sein Leben komplett aus. Als er abends dann wie versprochen seine Tochter anrufen will, erreicht er niemanden. Auch das Handy seiner Ex-Frau ist aus. Er ist völlig am Ende.
Während er sich eine potenzielle Wohnung anschaut, schnappt ihm ein Kollege den Deal seines Lebens weg. Phillipe ist stinksauer, baut sich vor seinem Chef auf um zu guter Letzt selbst zu kündigen. Keine gute Idee, wie er kurze Zeit später auf dem Arbeitsamt erfährt. Er erhält kein Geld für die nächsten 3 Monate.
Phillipe lebt in den Tag hinein, er schreibt Bewerbungen und verbringt sonst viel Zeit im Hotelzimmer. Mit seinem Verhalten stört er nicht nur das Putzpersonal, sondern auch die anderen Hotelgäste und kurzerhand setzt ihn der Hotelbesitzer vor die Tür. Dies wird seine erste Nacht auf der Straße. Ab da geht der Weg nur noch steil bergab. Er schläft auf einer Parkbank, wäscht sich in einer öffentlichen Einrichtung und bettelt sich durchs Leben.
Eines Tages taucht ein Hund bei ihm auf, ein wenig zerzaust, aber zutraulich und sehr anhänglich. Noch weiß Phillipe nicht, dass der kleine Kerl ihm helfen wird. Doch dazu muss er erst ganz unten ankommen, doch bis dahin ist es nicht mehr weit.
Ein Winter mit Baudelaire erzählt die Geschichte eines Mannes der vom normalen Durchschnittsbürger innerhalb weniger Wochen zum Obdachlosen wird. Eine Geschichte, wie sie beinahe jedem passieren kann, erzählt von Harold Cobert mit Einfühlungsvermögen und dem scharfen Blick für die Realität. Er zeigt auf wie das Leben auf der Straße läuft, was passieren und auch, wie man sich helfen lassen kann.
Phillipe ist eine eher traurige Gestalt mit wenig Optimismus und zu viel Stolz. Baudelaire hingegen ist einfach nur liebenswürdig und schon mit dem ersten Ohrenzucken der Hauptdarsteller der Geschichte.
Dieses Buch entsprach so ganz und gar nicht meinen Erwartungen und dennoch habe ich es sehr gemocht. Man selbst geht heute mit einer Zielstrebigkeit an Obdachlosen und Bettlern vorbei und kennt doch nicht die Geschichte, die dahinter steckt. Dieses Buch sollten viel mehr Menschen lesen, denen es gut geht um ihnen die Augen zu öffnen, wie schnell es damit vorbei sein kann. Und Menschen, denen das Leben hart mitgespielt hat, können mit diesem Buch ihren Glauben an sich selbst wiederfinden.
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24.Dec 2011 |
~nia
Manchmal geschieht ein Wunder...von Christine Weiner
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Maya ist eine verträumte Buchhändlerin, die zusammen mit ihrer Freundin Valentina eine kleine Buchhandlung in Heidelberg betreibt. Maya hat eine Gabe: Sie findet für jeden das Buch oder die Geschichte, die er oder sie braucht. Besonders gerne kommen die Kunden in der Vorweihnachtszeit in den kleinen, heimeligen Laden mit den schiefen Wänden, den vielen gut gefüllten Bücherregalen und der Aussicht, bei Kaffee und Plätzchen das richtige Buch zu finden.
Doch sonst ist in Mayas und Valentinas Leben längst nicht alles so wunderbar. Maya hat Max, ihren Dackel, aber allen Menschen, insbesondere denen des männlichen Geschlechts, ist sie zu verträumt und weltfremd. Valentina ist dagegen immer auf der Suche nach Mr. Right, doch mehr als nette Bekanntschaften oder echten Frust bringt auch das nicht.
Die Freundinnen hängen mit Leib und Seele an ihrer kleinen Buchhandlung. Doch dann hat der Vermieter, Herr Minges, zu Beginn der Adventszeit eine böse Überraschung für die beiden: Er übermittelt ihnen die Kündigung, um im nächsten Herbst einen lukrativen Souvenirshop aus dem kleinen Buchladen machen zu wollen. Durch diese schreckliche Nachricht gerät Mayas verträumte, kleine Welt völlig aus den Fugen. Aber sie und Valentina wollen nicht aufgeben. Insbesondere Maya hofft, dass die Weihnachtszeit als Zeit der kleinen und großen Wunder eine Lösung bringt. Dass dabei auch die Liebe nicht zu kurz kommt und Weihnachtsengel samt Weihnachtsmann in Plätzchenform eine Rolle spielen, hätte allerdings keiner gedacht...
Manchmal geschieht ein Wunder... ist eine feine, kleine weihnachtliche Liebesgeschichte von Christine Weiner mit Illustrationen von Nina Chen. Das Büchlein ist vom Format her kaum größer als DIN A6 (13 cm x 16,5 cm), besticht aber durch sein liebevolles Layout und die hübschen Illustrationen. Die Geschichte ist sicher nicht neu und oft in den Details ein wenig übertrieben, aber das eine ganze Riege an Plätzchen, insbesondere die mit Weihnachtsmotiven, als gute Geister tätig werden, ist gerade in der Vorweihnachtszeit einfach nett zu lesen. Dass Manchmal geschieht ein Wunder... darüber hinaus in Heidelberg spielt und es um zwei Frauen geht, die Büchern innig verbunden sind, hat es für mich zu einem kurzen, aber sehr kurzweiligen Lesevergnügen gemacht. Allerdings kann ich mir vorstellen, dass Menschen, die mit kleinen Buchhandlungen oder mit Heidelberg nichts anfangen können, auch nichts von diesem Büchlein haben. In der Realität gibt es diese Buchhandlung in Heidelberg übrigens nicht, was wirklich schade ist - vermutlich wäre ich Mayas und Valentinas beste Kundin...
Ein dickes Dankeschön geht an Susann für die spontane Zusendung des Buches.
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