Buchjunkies


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Rezensionen

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11.

Mar 2012

~ND

Starters / Starters

In den USA der Zukunft hat sich die Gesellschaft nach einem Krieg und Angriffen mit biologischen Waffen komplett geändert. Es gibt es nur noch Starters, Jugendliche bis maximal 20 Jahre, und Enders, Menschen über 60, die dank modernster Medizin leicht 200 Jahre erreichen können. Alle anderen wurden während des Krieges von einer Epidemie dahingerafft. Die wenigsten Starter haben noch lebende Verwandte und müssen für sich selbst kämpfen, während die meisten Ender in Luxus leben und teilweise sogar Starter entführen, um sie in "Institutionen" zu sperren.
Doch die 16-Jährige Callie hofft einen Weg aus diesem Leben gefunden zu haben. Eine geheimnisvolle Firma namens Prime Destinations bietet Endern die Möglichkeit für eine Weile in den Körper eines Starters zu schlüpfen und sich so wieder jung zu fühlen. Callie möchte sich dafür anbieten und hofft genug Geld verdienen zu können, um für sich, ihren Bruder Tyler und ihren Freund Michael sorgen zu können.
Doch etwas geht schief und Callie findet sich vor Ablauf der Zeit in ihrem Körper wieder - und damit auch im Leben der Frau, die sie gemietet hat. Sie hat Angst, ihren Lohn zu verlieren, sollte Prime Destinations davon erfahren. Und so lebt sie vorübergehend im Luxus und fängt sogar an den reichen und gutaussehenden Blake zu daten. Doch es dauert nicht lange und Callie muss sich ihrem Problem stellen. Und stößt dabei auf das erschreckende Geheimnis hinter Prime Destination.

Selten war ich von einem Buch so hin- und hergerissen, wie von Starters / Starters von Lissa Price. Die Grundidee war sehr gut. Die Ignoranz und Arroganz mit der die Ender mit ihren gemieteten Körpern umgehen sind erschreckend und gleichzeitig kann man ihren Wunsch, noch einmal jung zu sein irgendwie nachvollziehen. Auch wenn die Technik fortgeschritten ist, fühlt sich diese Welt gar nicht so weit entfernt von unserer an, was zu einer dichten Stimmung führt. Trotzdem gab es ein paar sehr spannende Ideen und Erfindungen zu Entdecken, die es sehr futuristisch machen.
Leider konnte all das nicht über ein paar massive Probleme hinwegtäuschen, die ich mit dem Buch hatte. Vor allem lag das an Callie. Die meiste Zeit konnte ich ihre Entscheidungen kein bisschen nachvollziehen. Z.B. ist es mir unbegreiflich, wie sie am Tag nach dem sie zum ersten Mal in ihrem "neuen Leben" aufwacht, auf ein Date gehen kann, während Michael (der nach eigenen Angaben auch noch mehr als nur ein guter Freund ist) auf ihren kleinen Bruder aufpasst, sich beide große Sorgen um sie machen und Callie eigentlich völlig andere Sorgen haben sollte als zu picknicken. Sie hat oft recht unlogisch und selbstsüchtig gehandelt, was schade war, denn ab und zu hatte sie wirklich tolle Szenen, in denen sie zeigen konnte, dass sie ein starker Charakter sein kann.

Auch die Darstellungen der Beziehungen unter den Figuren wirkt eher unterentwickelt. Während man zwischen Tyler, Callie und Michael noch eine gewisse Vertrautheit spürt, so kann ich die plötzliche Anziehung zu Blake so gar nicht nachvollziehen. Callies Flatterhaftigkeit was das angeht hat sie mir fast noch unsympathischer werden lassen.
Bis dahin hätte ich dem Buch vermutlich nicht mehr als 2,5 Sterne gegeben, auch wenn die Ansätze sehr gut waren. Dann kam aber das Ende. Auf den letzten 50 Seiten geschieht so viel Schlag auf Schlag, dass man kaum zum Luft holen kommt, gekrönt von einen Twist, der einem die Sprache verschlägt.

Deshalb war Starters / Starters von Lissa Price insgesamt dann doch lesenswert. Zwar sind mir, abgesehen von Tyler und Michael, die meisten Charaktere inklusive der Protagonistin eher unsympathisch und es gibt einige Ungereimtheiten im Plot, trotzdem waren die Geschichte selbst und das phänomenale Ende eindeutig genug, dass ich das nächste Buch lesen will. Am besten jetzt sofort.

Auf Deutsch erscheint Starters / Starters von Lissa Price schon am 12. März 2012 und in den USA einen Tag später, am 13. März. Außerdem gibt es schon seit einiger Zeit die (sehr kurze) Kurzgeschichte Porträt eines Starters (Amazon-Partnerlink*) kostenlos als E-Book, die die Ereignisse direkt vor Starters / Starters aus Michaels Sicht schildert, ein paar kleine Details aufklärt und schon mal einen kleinen Einblick in das liefert, was den Leser erwartet. Der zweite und letzte Teil der Geschichte erscheint unter dem Titel Enders (Amazon-Partnerlink*) am 12. Dezember 2012. Dazwischen wird es vermutlich in regelmäßigem Abstand zwei weitere Kurzgeschichten geben.

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10.

Mar 2012

~nia

Crossed / Die Flucht

Enthält Spoiler für Matched / Die Auswahl.

Cassia ist gerade an ihrem letzten Arbeitseinsatzort in den Provinzen angekommen. Ihrem Plan, Ky in den Kampfgebieten der äußeren Provinzen oder sogar im Gebiet jenseits der Gesellschaft zu suchen, ist sie noch keinen Schritt näher gekommen. Doch dann bekommt sie Besuch von ihrem zugeteilten Partner und bestem Freund Xander und damit die Chance auf etwas Freiraum. Sie nutzt ihr Treffen mit Xander dazu, sich während des 'Rendezvous' neue Informationen über den Widerstand, die sogenannte Erhebung, und damit vielleicht auch über Kys Aufenthaltsort zu besorgen. Wenig später sollen zwei Mädchen aus dem Arbeitslager, ebenfalls Aberrationen wie Ky, zu einem neuen Einsatz in den äußeren Provinzen geflogen werden. Cassia nutzt die Gelegenheit und schmuggelt sich mit an Bord. Zusammen mit dem einen Mädchen, Indie, gelingt es ihr, ihre Tabletten und andere kleine Wertgegenstände vor einer Durchsuchung in Sicherheit zu bringen. Das ist der Beginn einer Freundschaft. Als Cassia an ihrem neuen Aufenthaltsort mitten im Kampfgebiet auf erste Spuren von Ky trifft, macht sie zusammen mit Indie kurzentschlossen auf den Weg ins Gebiet jenseits der Gesellschaft - um Ky zu suchen.

Parallel versucht Ky, in den Kämpfen gegen den grausamen und unbekannten Feind der Gesellschaft nicht ums Leben zukommen. Zusammen mit Vick, einem jungen Mann, der noch mehr Tage in dieser Hölle überlebt hat, bestattet Ky die vielen Toten - auch wenn das eigentlich nicht ihre Aufgabe als Lockvögel ist. Die Jungen, allesamt Aberrationen und damit meist Bürger, denen ihr Status aberkannt wurde, sollen in dem kargen und öden Gebiet in dem sie sich befinden Baumwolle anpflanzen. Und dies auch noch im Winter und dauernden Angriffen. Wäre die Lage nicht so ernst, könnte man diesen Plan der Gesellschaft für einen einzigen Witz halten. Doch Ky weiß, dass die Gesellschaft sie loswerden will und deshalb als Lockvögel benutzt. Doch außerdem, weiß er, was er will: fliehen und Cassia suchen. Während einer neuen nächtlichen Angriffswelle nutzen Ky und Vick die Gelegenheit und flüchten in das Gebiet der Canyons, welches außerhalb der Gesellschaft liegt. Mit auf ihre Flucht nehmen sie den kleinen Eli, einen Jungen, der Ky an Cassias Bruder Bram erinnert.

Im zweiten Band der Matched / Cassia & Ky-Reihe wirft Ally Condie den Leser gleich mitten ins Geschehen. Parallel erlebt man die Handlung aus Sicht der beiden Hauptpersonen und bekommt so hautnah mit, wie knapp sie sich immer wieder um Haaresbreite verpassen. Doch sowohl Cassia als auch Ky zeigen in Crossed / Die Flucht, dass sie einen eisernen Willen haben und eher tot umfallen würden, als die Suche nacheinander aufzugeben. In den Canyons finden Cassia und Indie sowie Ky, Vick und Eli ungeahnte Dinge: so stoßen sie beispielsweise auf einen der letzten sogenannten Farmer. Diese haben bislang unabhängig von der Gesellschaft und der Erhebung gelebt und nur über ihren Handel den ein oder anderen Kontakt mit diesen gehabt. Außerdem finden sie ein riesiges Lager mit DNA-Proben der Gesellschaft, dessen Zweck im Dunkeln bleibt. Und zwischen all den landschaftlichen Wundern in den Canyons finden Cassia und auch Ky mehr über sich selbst und über einander heraus.

Mir hat Crossed / Die Flucht weit besser gefallen als Matched / Die Auswahl. Das lag sicher daran, dass man endlich mehr über den geheimnisvollen Ky erfährt. Nach dem ersten Band war mir einfach nicht klar, warum Cassia von ihm so fasziniert ist. Ja, er zeichnet und bringt ihr das Schreiben bei, aber als Leser durften wir kaum eine Unterhaltung zwischen den Beiden verfolgen - was ich wirklich schade fand. Nun erleben wir gleich ganze Passagen aus Kys Perspektive und dabei wird klar. Er ist tapfer, integer und ebenso in Cassia verliebt, wie sie in ihn. Darüber hinaus weiß Ky auch eine Menge: über die perfide Art der Gesellschaft, über die Art und Weise wie die Erhebung ihre Mitglieder behandelt und einfach nur über das Überleben in der Wildnis der Grenzgebiete.

Während mich in Matched / Die Auswahl zwar die Idee fasziniert hat, konnten mich Ally Condies Charaktere in dem Buch nicht überzeugen. Sie haben mich einfach relativ kalt gelassen. Das hat sich mit Crossed / Die Flucht geändert. Manches Mal war mir zwar nicht ganz klar, warum Cassia oder Ky sich so verhalten wie sie es tun und sich das Leben damit zusätzlich schwer machen. Dennoch hat mich gefreut, dass in dem Buch ziemlich viel passiert. Nun bin ich sehr gespannt, wie es mit Cassia und Ky aber auch Xander, Indie und Cassias Familie weiter geht. Auch hoffe ich, dass wir erfahren werden, was mit Kys Onkel und Tante geschehen ist, wer der ominöse Steuermann sein wird und was für eine Art von Gemeinschaft letztlich übrig bleibt.

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09.

Mar 2012

~nia

L'Inesperee / Die Unverhofte

Die 12-jährige Oksa Pollock ist gerade mit ihren Eltern und ihrer Großmutter von Paris nach London gezogen. Noch fühlt sich Oksa nicht besonders heimisch, doch zum Glück haben ihr bester Freund Gus Bellanger und seinen Eltern ebenfalls den Umzug nach London gewagt. Zusammen wollen die Pollocks und die Bellangers ein französisches Restaurant in London eröffnen.
In der neuen Stadt macht Oksa gleich mehrere beunruhigende Entdeckungen: plötzlich tauchen auf ihren Handflächen Feuerkugeln auf, sie kann Dinge zu sich heranziehen wie ein Magnet und wenn sie sich ganz arg konzentriert, kann sie sogar in der Luft schweben. Außerdem ist da Mr. McGraw, ihr neuer Klassenlehrer an der St.-Proximus-Schule, der Oksa vom ersten Augenblick an nicht leiden kann und der ihr ziemlich unheimlich ist. Und als wäre das alles noch nicht genug, ist da auch noch ihre Familie, allen voran die Großmutter Dragomira, die schon lange etwas Wichtiges vor Oksa verbergen. Ziemlich plötzlich muss sich Oksa daran gewöhnen, dass ihr Leben nie mehr so sein wird, wie es mal war. Denn sie ist die Unverhoffte, diejenige, die einen Weg zurück in ihrer alten Heimat Edefia finden muss...

Anne Plichota und Cendrine Wolf, die Autorinnen von L'Inesperee / Die Unverhofte, haben es definitiv zu gut gemeint mit Oksa und dem Szenario, das sie entworfen haben: So ist Oksa natürlich nicht nur bildhübsch, sondern auch noch so schlau, dass sie nur sehr gute Noten hat. Natürlich ist sie sportlich, denn ihre Hobbys sind Karate und Inline-Skates fahren. Als Oksa ihre magische Begabung entdeckt, stellt sich ziemlich schnell raus, das sie auch da fast alle Talente hat, die es überhaupt gibt. Und zu allem Überfluss ist sie die Unverhoffte und damit die nächste potentielle Herrscherin von Edefia. Neben all dieser Perfektion ist Oksa aber aufbrausend und impulsiv, so dass sie sich und andere ständig in Bedrängnis bringt. Selbst als sie weiß, dass sie ihre Magie vor 'normalen' Menschen nicht einsetzen soll, schafft Oksa es in der Regel nicht, sich zu beherrschen. Für mich war Oksa durch diese Kombination eine extrem anstrengende und auf Dauer eher unsympathische Protagonistin.
Betrachtet man die Welt, die einem in dem Buch präsentiert wird, hat man ebenfalls das Gefühl, die Autorinnen haben einfach nicht aufhören können, beim Ersinnen von Wesen und Dingen und - leider auch - beim Klauen von Ideen: Es gibt sprechende Pflanzen mit den absurdesten Eigenschaften, es gibt Wesen, die in ihrer Arbeitswut arg an die Hauselfen aus Hogwarts erinnern und je nach Geschlecht auf die seltsamen Namen Plemplem und Plempline hören. Es gibt zwar keine Zauberstäbe, die man schwingt, dafür aber individuelle Blasrohre (Granuk-Spucks) mit denen man Zauber wirkt, auch fliegt man nicht auf Besen, dafür vertikaliert man in der Luft. Im zweiten Band der Reihe, der La forêt des égarés / Die Entschwundenen (Amazon-Partnerlink*) heißt, verschwindet Oksas Freund Gus in einem Bild, und muss daraus gerettet werden. Auch diese Idee kommt Lesern von Jenny Nimmos Charlie Bone-Reihe vielleicht bekannt vor.

Alles in allem hat mir das erste Buch von Anne Plichota und Cendrine Wolf nicht besonders gut gefallen. Zu viele Parallelen zu anderen Kinder- und Jugendbüchern, eine ziemlich anstrengende Hauptfigur, die bei aller Begabung und Schlauheit ständig dieselben Fehler wiederholt und eine Menge Namen für Wesen oder Tätigkeiten, die sich einfach nur albern anhören (wobei das im französischen Original natürlich besser sein kann). Das Buch ist angeblich für Leser zwischen 10 und 15 Jahren gedacht. Meiner Meinung nach, sollte man nicht älter als 12 sein, um L'Inesperee / Die Unverhofte zu lesen. Dann stören einen die genannten Kritikpunkte vielleicht noch nicht so sehr...

Band 3 der Reihe ist gerade auf Deutsch unter dem Titel Le coeur des deux mondes / Der Treubrüchige (Amazon-Partnerlink*) erschienen. Der 4 Band Les liens maudits / Die Unbeugsamen (Amazon-Partnerlink*) erscheint Mitte März auf Französisch. Die Taschenbuchausgabe des ersten Bandes erscheint übrigens im August 2012 ebenfalls bei Oetinger.

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07.

Mar 2012

~nef

A Discovery of Witches / Die Seelen der Nacht

Tags: Fantasy
Cover Die Seelen der Nacht deutsch

Diana Bishop ist Historikerin durch und durch. Aus einem unerfindlichen Grund ist sie leider nicht nur irgendeine Historikerin, nein, die Geschichte liegt ihr im Blut, denn sie ist eine Hexe. Weit ab im nebligen London versucht sie dennoch ein Leben ohne Magie zu leben, sehr zum Verdruss ihrer zwei Tanten daheim in Madison. Sie wollen, dass Diana sich endlich zu ihrem Erbe bekennt, doch seit dem unfreiwilligen Tod ihrer Eltern hat sie die Magie verbannt und sieht sich soweit menschlich wie möglich. Was sie nicht weiß ist, dass sie ihre Gene soweit verdrängen kann wie sie will, außenstehende magische Wesen, und davon gibt es immerhin drei verschiedene Arten, wissen immer wer und was sie ist. Zudem ist Diana nicht irgendeine Hexe, sie gehört zum mächtigsten Familienstamm, was ihr hier und dort auch hilfreich ist.
Als Diana 7 Jahre alt war, wurden ihre Eltern auf brutale Weise in Afrika umgebracht und noch heute weiß keiner, wer es wirklich getan hat - Hexen, Vampire, Dämonen oder verängstigte Menschen. Seither lebt sie zusammen mit ihren zwei Tanten und ist mehr als genervt von ihren ewigen Ermahnungen, sie solle sich unter Ihresgleichen mischen.

An einem der üblichen Tage in der Bodleian Bibliothek kommt ihr ein altes Manuskript in die Hände. Sie spürt die Magie in diesem Werk und öffnet es unbewusst durch ihre Berührung. Sie ist hingerissen vom Inhalt und bekommt kaum mit, dass sie von vielen Augen beobachtet wird. Als sie fertig ist mit ihrer Suche in dem Schriftstück, gibt sie es an der Ausleihe zurück. Sehr zum Verdruss der magischen Wesen, die nun in einer unnatürlich hohen Anzahl die Bibliothek bevölkern. Denn viele sind hinter Ashmole 782 her und bisher galt es als verschollen. Wie kommt es also, dass Diana es einfach an der Ausleihe anfordern kann?

Auch der Vampir Matthew Clairmont befindet sich in der Bibliothek und zeigt nun reges Interesse an Diana. Diese wiederum fühlt sich aus einem für sie noch nicht ersichtlichen Grund zu dem abweisenden Vampir hingezogen, obwohl es so scheint, als wenn dieser ihr nur Ärger einhandeln wird. Kurz darauf wimmelt es in London von Hexen, Vampiren und Dämonen. Mit ihnen trifft sie auf Peter Fox, einem sehr unangenehmen Zeitgenossen, der nichts von vornehmer Zurückhaltung hält und Diana schnell klar macht, dass sie ihre Kräfte vielleicht doch ein wenig hätte trainieren sollen.
Während Diana und Matthew sich näher kennenlernen, wird klar, dass Dianas bisher ruhiges Leben vorbei ist. Als sie einen Umschlag mit einem Foto erhält, welches ihre toten und verstümmelten Eltern zeigt, bricht sie zusammen und nur Matthew kann ihr jetzt helfen, denn er weiß weit mehr als er preisgibt.

Cover A Discovery of Witches englisch

Deborah Harkness hat mit A Discovery of Witches / Die Seelen der Nacht einen gelungenen Auftakt zur All Souls Trilogy vorgelegt. Von der ersten Seite an ist Diana sympathisch und man will schon wissen, wie schlägt sie sich ohne ihre Magie. Wenn dann Matthew dazu kommt, weiß man als Leser natürlich was passiert zwischen den Beiden. Da gibt es kaum Überraschungen, meiner Ansicht nach. Allerdings bietet das Buch neben der Liebesgeschichte auch viel Spannung und Aktion. Wenn man erst einmal akzeptiert hat, dass Hexen, Vampire und Dämonen unerkannt unter den Menschen leben, kann man sich ganz auf das Wesentliche der ersten Hälfte konzentrieren. Hier geht es um das Manuskript, dessen Inhalt und natürlich auch der Frage: Warum wollen es alle haben?
Leider gibt es einen Schnitt und die zweite Hälfte befasst sich dann größtenteils mit der Beziehung zwischen den zwei Hauptcharakteren. Auch hier gibt es Überraschungen und die Spannung lässt in keinem Fall nach, doch ich muss dafür einen halben Stern abziehen. Ich hätte mir gewünscht, dass hier die zwei Stränge näher miteinander verwoben sind.

Nun bin ich natürlich gespannt wie es weiter geht. Mit 800 Seiten ist der erste Teil alles andere als Lektüre für Zwischendurch und ich hoffe wirklich, dass die folgenden Teile halten können, was dieses Buch verspricht.

Im Juni dieses Jahr erscheint Shadow of Night / Wo die Nacht beginnt im englischen Original als zweiter Teil der All Souls Trilogy. Ob, und wenn ja wann, es dieses Buch auf Deutsch geben wird, konnte ich leider noch nicht in Erfahrung bringen. Ich hoffe aber bald :)

Ganz herzlich möchte ich mich beim Blanvalet-Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars bedanken.

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05.

Mar 2012

~ND

Stolen / Rückkehr der Wölfin

Enthält Spoiler für Bitten / Die Nacht der Wölfin.

Was für Elena ein ganz normaler Auftrag werden sollte, endet im absoluten Chaos. Eigentlich reiste sie nach Pittsburgh um einer Spur nachzugehen, die für ihren Geschmack etwas zu viel über die Werwölfe verraten hat. Doch stattdessen erwarten sie dort weder Werwölfe oder gar Menschen, sondern Hexen, von deren Existenz sie bis dato keine Ahnung hatte. Schon bald finden sich Elena, Clay und Jeremy in der illustren Gesellschaft einiger anderer übernatürlicher Geschöpfe, wie Halb-Dämonen und Shamanen, wieder. Von ihnen erfährt das Rudel, dass sie allem Anschein nach einen gemeinsamen Feind haben und um diesen zu bezwingen, müssen die verschiedenen "anderen Rassen" ihre Kräfte und Wissen zusammenwerfen. Denn irgendjemand entführt übernatürliche Wesen, hält sie gefangen und betreibt dubiose Forschung an ihnen.
Ganz besonders scheinen sie aber hinter einem Werwolf her zu sein, was Elena schnell zu spüren bekommt. Mehrfach versucht jemand sie von den anderen zu trennen und zu entführen - bis es schließlich gelingt. Und das ausgerechnet mit übernatürlicher Unterstützung, denn es scheint Verräter unter den eigenen Reihen zu geben, die ihre Fähigkeiten an die Menschen verkauft haben.
Und tatsächlich findet Elena sich wenig später in einem unterirdischen Labor wieder, mit einigen Mitgefangenen der besonderen Art und Wächtern, die ganz eindeutig mehr wollen, als nur an ihnen zu forschen. Elena durschaut schnell, dass wesentlich mehr, als nur ihre Freiheit auf dem Spiel steht und dass diese sogenannten Forscher nicht alle nur wissenschaftliches Interesse an ihnen haben.

Auch wenn der Inhalt von Kelley Armstrongs zweiten Teil der Women of the Otherworld Reihe Stolen / Rückkehr der Wölfin auf den ersten Blick ein bisschen wild klingt, hat es mir am Ende sogar noch etwas besser gefallen, als der erste Teil.
Zum Einen liegt das daran, dass wir uns diesmal die ganzen Einführungen und Erklärungen sparen konnten. Wir kennen Elena, ihr Rudel und ihre Welt bereits und die Geschichte kann sofort richtig Fahrt aufnehmen. Auf der anderen Seite gibt es natürlich die vielen neuen Kreaturen und Charaktere, die automatisch frischen Wind mitbringen und eine völlig neue Richtung in das Geschehen bringen. Ich hatte zunächst die Befürchtung, dass die vielen neuen Wesen zu verwirrend oder schlicht zu viel sein könnten. Das war glücklicherweise aber keineswegs der Fall. Kelley Armstrong ist es ausgezeichnet gelungen ihren Charakteren trotz der Menge an Figuren wirklich Tiefe und Individualität zu verleihen.
Doch nicht nur die Helden sind sehr gut gelungen, auch die Bösewichte sind so wunderbar widerwärtig, dass man sie am liebsten selbst zur Strecke bringen will. Trotzdem sind diese ebenso wenig 08/15 Charaktere und nicht immer nur schwarz und weiß.

Auch wenn der finale Showdown vielleicht ein klein wenig übertrieben war, habe ich eigentlich nicht wirklich etwas an Stolen / Rückkehr der Wölfin von Kelley Armstrong auszusetzen. Im Gegenteil, es war die perfekte Fortsetzung und hat endlich mal wieder gezeigt, dass ein zweiter Teil nicht unbedingt zwangsläufig schlechter sein muss als der erste. Mit viel Action und tollen Ideen steht dieses Buch seinem Vorgänger in keiner Weise nach und leitet Elenas Geschichte in eine völlig neue Richtung.

Außerdem ebnet es den Weg für die anderen Women of the Otherworld. Wie in der Rezension zu Bitten / Die Nacht der Wölfin bereits angekündigt wechseln die Protagonisten und Ich-Erzähler in der Reihe. Im dritten Band Dime Store Magic / Nacht der Hexen wird nun erst mal die Hexe Paige die Hauptrolle übernehmen.

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