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31.

Mär 2012

~ND

The Immortal Rules / Unsterblich - Tor der Dämmerung

Das Leben in New Covington ist nicht leicht. Die Stadt wird von Vampiren regiert und die Menschen, die am Stadtrand wohnen, sind eigentlich nichts anderes als lebende, laufende Blutkonserven. Zwar bekommen sie dafür Lebensmittel und Schutz vor der Außenwelt, nachts auf die Straßen traut sich trotzdem niemand.
Vor allem nicht, wenn man unregistriert ist und damit nicht in den Daten der Vampire auftaucht. So wie Allison Sekemoto. Die 17jährige lebt mit einer kleinen Gruppe Freunden auf der Straße und sammelt, tauscht und stielt sich zusammen, was sie zum überleben braucht. Doch eines Nachts kommt es zum Schlimmsten. Allie gerät in die Fänge eines Vampirs und muss wählen: Entweder gleich sterben oder eine von ihnen zu werden.
Allie ist das Überleben zu sehr einprogrammiert, um abzulehnen. Sie wird eine der Kreaturen, die sie über alles hasst. Doch auch das Leben als junger Vampir ist in der Stadt alles andere als sicher und schon bald muss sie aus dem einzigen Zuhause fliehen, das sie jemals kannte. Alleine, umgeben von blutrünstigen Rabids (Vampiren, die einer Krankheit erlegen sind) und ohne Blut hat sie aber kaum Chancen sich durchzuschlagen.
Bald schon findet sie aber eine Gruppe Menschen, die auf der Suche nach einem sicheren Ort sind. Sie schließt sich ihnen an, doch schnell wird es immer schwerer für Allie, sich vor ihnen als Mensch auszugeben. Vor allem wenn sie das Gefühl nicht loswird, dass einer ihrer neuen Gefährten geradewegs durch sie hindurchschauen kann...

Mit The Immortal Rules / Unsterblich - Tor der Dämmerung ist Julie Kagawa ein toller Start für ihre Blood of Eden / Unsterblich-Reihe gelungen. Alleine schon die Mischung zwischen Fantasy und Dystopie üben einen starken Reiz aus. Denn Allies Welt war offensichtlich unsere, bevor eine Seuche die meisten Menschen dahingerafft hat und die Vampire die wenigen Überlebenden als ihre persönliche "Blutbank" zusammengetrieben haben. Allie ist eine sehr ernste und erwachsene Heldin, die alles tut, um zu überleben. Deshalb wirkte sie am Anfang auch extrem kühl und fast grausam und es dauerte eine ganze Weile bis ich mich mit ihr anfreunden konnte.

Daher fand ich es äußerst angenehm, wie viel Zeit sich Julie Kagawa genommen hat ihre Heldin, deren Welt und Geschichte zu erklären. Das Buch ist in mehrere Teile gegliedert und jede beschreibt eine Station aus Allies (neuem) Leben und so dauert es ein Weilchen, bis die eigentliche Geschichte wirklich in Fahrt kommt. Das macht aber nichts, denn in der Zwischenzeit lernt man einige phantastische Charaktere kennen und auch die Welt wirkt irgendwann sehr real. Wie Allie mit ihrer neuen Existenz zurechtkommt und versucht an ihrer Menschlichkeit festzuhalten wurde sehr feinfühlig beschrieben und sie wirkte dadurch als Vampir fast menschlicher als zuvor. Auch einige der anderen Charaktere konnten nach einiger Zeit erstaunlich viel Tiefe beweisen, auch wenn es am Anfang nicht so wirkte.
Einzig die Vampire selbst hätte man vielleicht ein bisschen kreativer gestalten können. Zwar ist die Geschichte mit jeder Menge eigener Ideen gespickt, insgesamt sind die Vampire aber doch eher so, wie man sie schon kennt. Ein klein wenig Individualität wäre schön gewesen, schlechter wird das Buch dadurch aber trotzdem nicht.

Denn The Immortal Rules / Unsterblich - Tor der Dämmerung von Julie Kagawa reißt einfach mit. Mit einer nicht ganz einfachen, aber dafür umso beeindruckenderen Heldin und einer grausamen Welt, in der alle Menschlichkeit verloren scheint, bleibt jede der immerhin 500 Seiten spannend und macht einfach Lust auf mehr. Außerdem ist diese Geschichte merklich erwachsener, als Julie Kagawa bisherige Bücher.

Am 24. April 2012 erscheint die amerikanische Ausgabe von The Immortal Rules / Unsterblich - Tor der Dämmerung von Julie Kagawa. Auf Deutsch erscheint das Buch am 10. Juni 2013.

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29.

Mär 2012

~ND

Half-Blood / Dämonentochter - Verbotener Kuss

Als Alex Mutter vor 3 Jahren mit ihr auf und davon ist, hat sie sich oft gefragt, was hinter ihrer Flucht steckte. Doch nun ist es zu spät sie danach zu fragen, denn ihre Mom wurde von einem Daimon, der hinter ihrer Lebensenergie her war, getötet und Alex ist wieder auf der Flucht.
Zum Glück ist Alex aber kein normales Mädchen. Sie ist ein Half-Blood, der Nachkomme eines Menschen und eines Halbgottes, auch Pure genannt, und die Jagd auf die Daimonen, die selbst einmal Pure waren, bevor sie sich verwandelten, liegt ihr im Blut. Doch ihre Mutter hat sie vom Covenant, der Schule, in der sie und andere Hald-Bloods und Pures ausgebildet werden, weggeholt, bevor sie ihre Ausbildung beenden konnte und nun ist Alex überfordert und alleine auf der Flucht. Kurz bevor die Daimonen sie aber tatsächlich erwischen können, kommt unerwartete Hilfe. Die Sentinals, professionelle Daimon-Jäger, retten Alex, bringen sie aber gegen ihren Willen zurück in den Covenant.
Dort erwartet sie noch eine böse Überraschung: Ihr Stiefvater Lucien möchte, dass sie bei ihm bleibt, doch die beiden hatten noch nie ein gutes Verhältnis zueinander. Deswegen macht sie einen Deal mit dem Direktor des Covenant. Wenn sie es schafft, über den Sommer den Trainingsabstand zu ihren Altersgenossen aufzuholen, darf sie ihre Ausbildung abschließen. Das bedeutet jede Menge Training und ausgerechnet Aiden, der Sentinal, der sie wieder eingefangen und für den sie vor 3 Jahren geschwärmt hat, erklärt sich bereit ihr zu helfen. Alex ist festentschlossen, die Ausbildung durchzuziehen, denn nur so hat sie eine Chance ein Sentinal zu werden. Und das ist alles was sie will.
Doch es könnte vielleicht schon zu spät für sie sein, denn die Daimonen scheinen reges Interesse an ihr zu haben. Und sie sind nicht die einzigen.

Denjenigen unter euch, die Richelle Meads Vampire Academy gelesen haben, dürfte die Beschreibung zu Jennifer L. Armentrouts Half-Blood / Dämonentochter - Verbotener Kuss verdächtig bekannt vorkommen. Denn es ist tatsächlich so, dass in der ersten Phase die beiden Bücher fast identisch sind. Auch wenn es sich in diesem Fall nicht um Vampire, sondern um griechische Götter handelt. Es gibt Dhampire (Half-Bloods), Moroi (Pures), Strigoi (Daimons), eine Art Akademie und und und. Und auch die Charaktere haben eine gewisse Ähnlichkeit. Wie Rose ist auch Alex extrem selbstbewusst, störrisch und angriffslustig, ganz zu schweigen davon, dass beide Jahre lang auf der Flucht waren. Auch Aiden ist Dimitri nicht gerade unähnlich. Beide sind ausgezeichnete Kämpfer, zu ernst für ihr eigenes Wohl und bieten sich mehr oder weniger freiwillig als Trainer an. Es gibt aber auch noch einige andere Charaktere, die in gewisser Weise übereinstimmen, wie Alex Erzfeindin Lea (Mia) oder Aidens ständig betrunkenen Bruder Deacon (Adrian).
Und trotz aller Ähnlichkeiten hat Half-Blood Spaß gemacht. Denn gerade in der zweiten Hälfe, gehen die Geschichten dann doch sehr auseinander, die Welt bekommt ihren ganz eigenen Schliff und auch die griechische Mythologie wird etwas präsenter. Vor allem aber Alex hebt sich etwas ab, denn sie ist kein normaler Half-Blood. Zwar wird das relativ früh in der Geschichte klar, allerdings dauert es eine ganze Weile, bis man den Details wirklich auf den Grund kommt.
Das Einzige, was mich wirklich gestört hat, waren die Daimon. Als Bösewichte taugen sie allemal, sie sind bösartig, aber intelligent. Allerdings waren sie Vampiren dann doch zu ähnlich, denn um an die Lebensenergie der Pures zu kommen, saugen sie ihnen ihr Blut aus. Ich denke, da hätte die Autorin wirklich etwas einfallsreicher sein können und sich damit auch noch etwas abheben können.

Insgesamt war Half-Blood / Dämonentochter - Verbotener Kuss von Jennifer L. Armentrout aber ein recht unterhaltsames Buch. Denn trotz aller Ähnlichkeit zu Vampire Academy macht es einfach Spaß. Vor allem im späteren Verlauf, wenn die eigentliche Geschichte Formen annimmt, entwickelt sich Half-Blood in eine ganz eigene Richtung und macht große Lust auf die Fortsetzungen.

Diese kommen in Form von Pure (Amazon-Partnerlink*) am 3. April 2012, Deity (Amazon-Partnerlink*) am 6. November 2012 und Apollyon (Amazon-Partnerlink*) im Frühjahr 2013. Des Weiteren gibt es eine Kurzgeschichte namens Daimon (Amazon-Partnerlink*), die von den Ereignissen direkt vor Half-Blood / Dämonentochter - Verbotener Kuss erzählen.

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27.

Mär 2012

~nef

Dragon's Keep / Drachenkuss

Cover Drachenkuss deutsch

Im Jahr 520 wird die jüngere Schwester König Arturs, Evaine, von ihrem Vater verbannt. Sie folgte ihrem Herzen und heiratete den Vogelfreien Kaydon Mallory und erwartete sein Kind. Außer sich vor Zorn, aber im Gedanken auch für seine Frau, verbannte er Evaine statt sie in den Kerker zu werfen. Fortan wurde ihr Name aus der Geschichte Englands gestrichen. Evaine allerdings strebte ihr eigenes Reich an und floh auf die Wild Island, von hier ist noch nie ein Mensch lebend wieder gekommen. Doch noch vor ihrer Abreise kommt Merlin zu ihr und spricht von einer Prophezeiung. Die einundzwanzigste Königin auf Wild Island wird den Namen der Familie Pendragon reinwaschen, den Krieg beenden und den Ruhm der Insel wiederherstellen.
Auch wenn Evaine erfreut ist, dass ihr Kind überleben wird und es weitere Königinnen auf Wild Island geben wird, so ist sie doch erschrocken über die große Zeitspanne bis dahin. Mehr als diese Gewissheit kann ihr Merlin nicht geben und so begibt sich die zukünftige Königin auf den weiten Weg.

Im Jahr 1145 leben auf Wild Island viele Menschen und über sie regiert die zwanzigste Königin und ihre Tochter, Rosalind, wird das Kind der Prophezeiung sein. Diese ist sich dessen nicht so sicher, denn wie soll sie allein es schaffen der Prophezeiung Merlins gerecht zu werden, wenn sie nicht einmal frei leben kann?
Seit ihrer Geburt ist sie hauptsächlich von ihrer Mutter Gwyneth und ihrer Amme Marn umgeben und selbst Marn kennt Rosalinds Geheimnis nicht. Denn sie wurde mit einem Teufelszeichen - einer Kralle - statt eines Ringfingers an der linken Hand geboren. Niemand wusste davon, außer Rosalind und ihre Mutter. Die Hebamme, welche ihr vor 14 Jahren auf die Welt geholfen hat ist in jener Nacht im Sturm umgekommen. Man könnte dies einen Zufall nennen oder auch Schicksal.
Das Leben auf Wild Island könnte unbeschwert und schön sein, wären da nicht die wiederkehrenden Drachenangriffe. Beim letzten Angriff wurde ihre Kammerzofe und Freundin Magda vom Drachen geholt. Während dieser schrecklichen Minuten spürt Rosalind ein stätiges Pochen in ihrer Kralle, gleichsam mit dem Schlagen der Drachenflügel. Doch nicht einmal ihrer Mutter wird sie davon erzählen. Aus Angst diese würde noch mehr Wunderheiler und Magier an den Hof holen um ihre Tochter von dem Mal zu befreien. Natürlich waren diese Versuche bisher wenig erfolgreich, bekommt doch kein Magier ihren Makel zu Gesicht.

Als nichts zu helfen scheint reiten Mutter und Tochter in den Wald zur Magierin Demetra. Und hier erfährt Rosalind, dass nicht der Fingerknochen der Heiligen Monika ihrer Mutter geholfen hat schwanger zu werden, sondern ein Ei. Aber was für eine Art von Ei, konnte sie nicht ahnen - noch nicht.
Demetra ist eine brutale Magierin, die auch ihre Diener nicht gut behandelt und so versucht Rosalind zu fliehen. Es gelingt ihr und sie muss sich im Wald sowohl vor der Hexe, als auch vor ihrer Mutter verstecken. Völlig entkräftet sinkt sie in den Sträuchern in einen ruhelosen Schlaf, bis sie von einem Geräusch geweckt wird. So trifft Rosalind unerwartet auf den Drachen und merkt, dass es eine Drachendame ist. Erstarrt vor Angst kann sie nicht fliehen - was wahrscheinlich ihr Glück ist. Die Drachendame spricht zu Rosalind und das erste Mal in ihrem Leben begegnet jemand ihrer schrecklichen Kralle mit Zuneigung. Nun wird Rosalind einiges klar, sie hat eine Verbindung zu den Drachen.

Cover Dragons Keep englisch

Als Seeleute der Königin von England Tage später auf Wild Island landen und einen toten Drachen mit sich führen kann sich Rosalind nicht wirklich freuen. Es wird ein Fest veranstaltet für die Drachentöter, welches im Chaos endet, denn keiner hätte je geahnt, dass dieser nun tote Drache nicht der Einzige war. Rosalind muss etwas tun und fasst einen Entschluss, der nicht nur ihr Leben verändert.

Ich habe Dragon's Keep / Drachenkuss von Janet Lee Carey zum Geburtstag von der lieben nia bekommen und war schon sehr gespannt. Das Buch ist in drei Abschnitte unterteilt und ich hatte wirklich Angst, denn der erste Abschnitt war mehr als langweilig. Aber ab dem zweiten kommt dann endlich Fahrt auf und man lernt mehr über die Verbindung zwischen Rosalind und den Drachen.

Rosalind ist ein relativ wehleidiger und schüchterner Charakter, der immer wieder das Schicksal anruft, wieso ihr dies alles wiederfährt. Sie schafft es nicht sich von ihrer Mutter zu befreien und erkennt erst viel später was für ein Mensch ihre Mutter eigentlich ist.
Die vielen Heilgesänge oder Schwüre um etwas abzuwenden oder herbeizuholen sind in einer eher kindgerechten Sprache gehalten und ich frage mich ob dies der Übersetzung anzukreiden ist. Vielleicht stören sich da andere Leser nicht dran und ich bin einfach nur überempfindlich, aber ich habe sie dann so weit es ging versucht zu überlesen.
Leider konnte mich das Buch aber im Ganzen nicht überzeugen. Es war eine durchaus gute Geschichte und auch mal etwas Anderes als sonst und ich gebe ihr 4,5 Sterne.

Aber: ich muss noch einen Stern abziehen. Die Trennungsfehler in diesem Buch sind einfach unglaublich nervig. Hier muss die Übersetzerin ihren Text mit manuellen Trennungen geschrieben haben und keiner hat sich die Mühe gemacht diese vor dem Druck zu beseitigen. So befinden sich auf sehr vielen Seiten Wörter, die einen Bindestrich aufweisen, aber Mitten in der Zeile stehen. So etwas ist mir in keinem meiner Bücher bisher untergekommen.
Schade, aber so kann ich leider nicht mehr als 3,5 Sterne vergeben.

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25.

Mär 2012

~nia

Schatten des Dschungels

2025. Die 16-jährige Cat lebt in München und ist engagierte Umweltschützerin. Auf einer Demonstration gegen die Abholzung des südamerikanischen Regenwaldes lernt sie den etwas älteren Falk kennen. Als die friedliche Stimmung bei der Demo kippt, können die beiden nur mit Mühe und Not der hart durchgreifenden Polizei entkommen. Bevor Cat den Mut aufbringen kann, nach Falks Telefonnummer zu fragen, ist er schon wieder verschwunden. Doch Cat hat Glück: beim nächsten Treffen ihrer Umweltschutzgruppe 'Living Earth' ist Falk mit dabei. Er gilt gruppenintern als ein Vorbild und hat schon an einigen Projekten im Ausland teilgenommen. Selbst Konflikte mit Behörden und anderen öffentlichen Stellen scheint Falk nicht zu scheuen. Cats Faszination kennt keine Grenzen. Zu ihrem eigenen Erstaunen ist auch Falk ziemlich angetan von ihr, und so entwickelt sich nach und nach eine Beziehung zwischen den Beiden.
Dabei wird Cat allerdings schnell klar, dass Falk einige Geheimnisse hat und sein Herz nicht auf der Zunge trägt. Dennoch gelingt es Cat, Falk immer besser kennenzulernen. Er nimmt sie, auch was die Aktivitäten von 'Living Earth' betrifft, immer wieder unter seine Fittiche. Mit dem Erfolg, dass Cat sich immer öfter traut, sich anderen entgegenzustellen, solange sie von ihrem Tun überzeugt ist. Und dann bekommt Cat eine riesige Chance: Sie darf Falk bei einem internationalen Artenschutzprojekt von Living Earth nach Guyana im Norden Südamerikas begleiten. Für Cat, die lange Jahre einen Waldkindergarten und eine Waldschule besucht hat, geht damit ein lang gehegter Traum in Erfüllung.

In den Wäldern Guyanas ist leider nicht alles eitel Sonnenschein. Die letzten unberührten Lebensräume der Erde sind in Gefahr: durch illegale Rodungen, Goldsucher und Pharmakonzerne, die sich um die besten natürlichen Rohstoffe des Regenwalds balgen. Cat ist frustriert und wütend. Doch dann gesteht ihr Falk, welches Projekt 'Living Earth' im südamerikanischen Dschungel in Wirklichkeit verfolgt. Ein radikaler Plan, der die Vernichtung der Wälder dauerhaft aufhalten soll. Plötzlich Cat steht vor einem großen Dilemma: Soll sie ihre Liebe, Falk, unterstützen oder alles in ihrer Macht stehende tun, um ihn und das gefährliche Projekt 'Last Hope' aufzuhalten?

Nach Ruf der Tiefe haben Katja Brandis und Hans-Peter Ziemek mit Schatten des Dschungels einen neuen ökologischen Zukunftsroman geschrieben. Dieses Mal spielt die Geschichte nicht im Meer sondern zu einem großen Teil im Regenwald Südamerikas: einem der bedrohtesten Lebensräume überhaupt. Zahllosen Pflanzen und Tiere leben dort endemisch, kommen also nur an diesem einen Fleck der Erde vor. Darüber hinaus ist der Regenwald eine der wichtigsten Regionen, durch die das weltweite Klima gebildet und reguliert wird. Die Autoren erzählen unheimlich lebendig und spannend. Anhand der genauen Beschreibungen von Cats Leben in München (und auch der Stadt selbst), kann man sich auch den Dschungel bildlich vorstellen. Cats Abenteuer ist ziemlich extrem, aber plausibel erklärt. Auch den Weg, den das Projekt Last Hope geht, erscheint logisch.

Doch leider wird die tolle Idee - in meinen Augen - etwas durch die Beziehung zwischen Cat und Falk ruiniert. Cat hat für eine 16- (später 17-)Jährige einen ziemlich weiten Horizont, doch Falk gegenüber verwandelt sie sich oft in ein richtiges 'Weibchen'. Im Dschungel kommt dann ihre innere Stärke zum Glück so richtig zum Tragen - allerdings wird dies zum Ende hin durch ihr Verhalten noch mal etwas relativiert.
Überhaupt das Ende. Das kam einfach zu schnell und war nur begrenzt nachvollziehbar. Also nicht, dass es so endet, sondern Falks Intention in dem Moment. Genauere Details würden allerdings allen, die das Buch gerne noch lesen möchten, die Spannung verderben. Manche Dinge, die Cat außerhalb des Dschungels erlebt oder tut, waren mir auch etwas zu viel des Guten. Diese Momente wären vielleicht glaubwürdiger gewesen, wenn Cat schon 18 gewesen wäre oder durch vorherige Auslandsaufenthalte noch mehr Lebenserfahrung gewonnen hätte. Trotzdem ist Schatten des Dschungels ein interessantes und lesenswertes Buch. Katja Brandis und Hans-Peter Ziemek verstehen es einfach, ökologische Themen spannend in einer fiktiven, aber durchaus denkbaren Zukunft zu erzählen. Die Botschaft des Buches war, ist und bleibt gültig:
"Wir Menschen leben nur auf der Erde, sie gehört uns nicht."

Ganz herzlich bedanke ich mich beim BELTZ & Gelberg-Verlag für das Rezensionsexemplar. Ein Lob übrigens für das gelungene Cover - man bekommt als Betrachter das Gefühl, auch im Dschungel zu stehen.

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24.

Mär 2012

~ND

Tomorrow Land

Vor vier Jahren musste sich Peyton zwischen ihrer Familie und ihrem Freund Chris entscheiden. Damals wurde die Welt von einem Virus heimgesucht, der drei Viertel der Menschheit ausgelöscht hat und die Überlenden zur Flucht zwang. Denn einige der Toten blieben nicht tot und kamen als blutrünstige Mutationen zurück.
Eigentlich wollte sich Peyton mit Chris und ein paar anderen Freunden in die Berge zurückziehen, doch stattdessen ließ sie sich von ihrem Vater, der Wissenschaftler ist und schon seit Jahren von Verschwörungstheorien und dem Ende der Welt faselt, in einen Bunker einsperren, der sich erst nach vier Jahren wieder öffnet.
Chris "Chase" Parker konnte es nicht glauben, als ihn Peyton ohne jede Erklärung im Stich gelassen und sein Herz gebrochen hat. Er weiß nicht, was aus ihr geworden ist, verzeihen konnte er ihr aber auch nie. Er ist sich aber sicher sie nie wieder zu sehen. Doch als er eines Tages auf der Suche nach Vorräten ist, läuft ihm plötzlich eine junge Frau über den Weg - die sich ausgerechnet als Peyton herausstellt.
Durch die Umstände zusammengeworfen finden sich die beiden plötzlich widerstrebend als Aufpasser für eine Horde Kinder wieder, die die letzten Überlebenden ihrer Stadt sind. Peyton hat allerdings eigentlich eine ganz andere Mission zu erfüllen. Sie muss ihren Vater finden, denn dieser hat Peytons Körper mit jeder Menge kybernetischer Verbesserungen ausgestattet und könnte der Schlüssel zur Rettung der Menschheit sein. Doch das bedeutet eine schwere Reise mit einer Gruppe kleiner Kinder und ihrem Ex-Freund durch zombieinfiziertes Gelände, bei dem die lebenden Toten nicht mal das Schlimmste sind, was einem begegnen kann.

Was bei Mari Mancusis Tomorrow Land als allererstes auffällt, ist wohl der recht ungewöhnliche Aufbau. Denn man bekommt die aktuellen Geschehnisse und die vor vier Jahren in abwechselnden Kapiteln parallel beschrieben. Die ersten paar Seiten haben sich dadurch zwar zunächst ein wenig merkwürdig gelesen, es dauert aber nicht lang und es entwickelt sich dadurch ein sehr interessantes und flüssig geschriebenes Geflecht, bei dem die Kapitel oft aufeinander aufbauen. Außerdem zeigt es den krassen Kontrast und die Veränderungen, die die beiden Protagonisten, aber auch die ganze Welt, in diesen vier Jahren durchgemacht haben. Aus der mädchenhaften Peyton, deren größte Probleme Jungs und ihr leicht verrückter Vater waren, wurde fast so etwas wie ein Cyborg mit einer Mission. Und der süße, nette und leicht merkwürdige Chris wurde zu dem toughen, kühlen Chase. Ganz langsam kommt man ihren Charakteren auf den Grund und vor allem Chase bietet dabei einige tiefe Einblicke in seine inneren Dämonen.
Da die Geschichte im Jahr 2030 angesiedelt ist, gibt es natürlich auch ein paar futuristische Elemente, wie z.B. die kybernetischen Veränderungen an Peytons Körper. Diese waren teilweise vielleicht ein bisschen weit hergeholt, haben aber definitiv für viele spannende Szenen gesorgt und der Geschichte eine zusätzliche Ebene eröffnet.
Eigentlich gibt es nichts, was mich wirklich an Tomorrow Land gestört hätte. Trotzdem gab es ein paar Kleinigkeiten, die ein etwas aufgefallen sind. Z.B. gab es zwei meiner Meinung nach relativ wichtige Knackpunkte, die mir etwas zu antiklimaktisch abgehandelt wurden. Da Tomorrow Land außerdem bereits vor einigen Jahren leicht abgeändert unter dem Titel Razor Girl erschienen ist, haben sich ein paar Fehler eingeschlichen, vor allem bei den Namen. So wird z.B. Peytons beste Freundin Avery auf den ersten Seiten ständig als Erin bezeichnet. Die häufigen Referenzen auf die Popkultur des 20. Jahrhunderts (Peyton und Avery sind z.B. große Fans der Twilight Saga / Biss-Reihe-Filme) waren am Anfang noch recht lustig und überraschend, ab einem gewissen Punkt aber einfach etwas zu viel.

Trotzdem ist Tomorrow Land von Mari Mancusi ein sehr unterhaltsames und emotionales Buch mit ein paar unerwarteten Entwicklungen, das neben der postapokalyptischen Welt und Peytons Mission, auch extrem viel Wert auf die Charakterentwicklung legt. Außerdem bietet es durch den ungewöhnlichen Aufbau mal ein etwas anderes Leseerlebnis.

Wie gesagt ist Tomorrow Land von Mari Mancusi bereits 2008 als Taschenbuch unter dem Titel Razor Girl erschienen. Die überarbeitete Version ist bisher leider nur auf englisch und als eBook zu haben, dafür aber zu einem relativ kleinen Preis, den das Buch auf jeden Fall wert ist (und mit einem meiner Meinung außerdem deutlich besseren und passenderem Cover ausgestattet ist).

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