Buchjunkies


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30.

Apr 2012

~ND

Cryer's Cross

Das Leben in Cryer's Cross im ländlichen Montana war eigentlich immer sehr ruhig. Das sollte sich allerdings schlagartig ändern, als ein junges Mädchen spurlos verschwindet. Die ganze Stadt beteiligt sich an der Suche, die jedoch erfolglos bleibt. Auch Kendall Fletcher hilft, denn Cryer's Cross ist eine eingeschworene Gemeinde in der jeder jedem beisteht.
Doch irgendwann muss es weiter gehen und auch Kendall fällt zurück in ihren Alltag. Und für sie ist das besonders wichtig, denn sie leidet an OCD - obsessive-compulsive disorder (Zwangsstörung) - und ohne ihre Rituale fällt es ihr äußerst schwer, sich zu konzentrieren. Nur wenn sie tanzt oder Fußball spielt kann sie ihren Kopf leer machen und damit komplett loslassen. Doch ihre innere Ruhe wird weiterhin gestört, als zwei neue Schüler an ihrer winzige High School anfangen. Einer von ihnen, Jacian, ist ihr ganz und gar nicht geheuer, denn sie hegt einen schlimmen Verdacht gegen ihn. Doch sie muss sich eingestehen, dass ihre Gedanken nicht nur wegen ihrer Krankheit immer wieder um ihn kreisen. Dabei ist sie eigentlich recht glücklich, denn ihr bester Freund von Kindesbein, Nico, ist mittlerweile ihr fester Freund und es gibt niemanden der sie besser kennt und bei dem Kendall mehr sie selbst sein könnte.
Doch als das neue Schuljahr beginnt, fängt Nico auf einmal an sich merkwürdig zu verhalten. Und bald geschieht eine weitere Katastrophe in Cryer's Cross, die die Stadt und Kendall für immer verändern wird.

Eigentlich ist gleich von Anfang an klar, dass Lisa McManns Cryer's Cross kein ganz normales Buch ist. Alleine durch seine Protagonistin wird das deutlich. Mit Kendall und ihrer Krankheit wird ziemlich offen umgegangen, obwohl außer Nico und ihrer Familie niemand von ihren Zwangsstörungen weiß. Das heißt aber auch, dass Kendall einfach anders tickt, als "normale" Menschen. Sie ist schrecklich paranoid, kommt dadurch aber auf Gedankengänge, auf die andere niemals gekommen wären. Am Anfang war das ein wenig befremdlich für mich, eben weil ihre Denkart manchmal so absurd war (z.B. was ihren Verdacht Jacian gegenüber angeht). Je mehr man sich mit ihrem Charakter aber beschäftigt, umso klarer wird auch, was es bedeutet mit dieser Krankheit in seinem Kopf klarkommen zu müssen. Kendalls Charakter ist also recht gut gelungen. Leider war sie die Einzige. Die restlichen Figuren sind dagegen relativ farblos geraten, allen voran Nico.

Auch der Schreibstil war etwas gewöhnungsbedürftig. Mit sehr knappen und abgehakten Sätzen, vor allem wenn wir uns in Kendalls Kopf befunden haben, konnte man den Stil mitunter nicht wirklich als elegant bezeichnen. Wenn man sich allerdings erst einmal eingelesen hat, fällt einem das nicht mehr so stark auf; vermutlich auch deswegen, weil bei Dialogen und Ereignisbeschreibungen weitgehend eine gebräuchlichere Sprache verwendet wurde. Einen Vorteil haben die knapp formulierten Sätze aber: Die eigentlich Geschichte wirkt dadurch sehr intensiv. Nach einer relativ langen Einleitungsphase wird das Buch wirklich gruselig und vermittelt Gänsehautstimmung. Der Plot selbst ist allerdings ein wenig banal geraten. Man hätte sehr viel mehr aus der Geschichte holen können, wäre sie etwas ausführlicher gestaltet und mit etwas mehr gruselige Szenen versehen gewesen. Zu lang wäre es sicher nicht geraten, denn mit gut 230 Seiten ist das Buch nicht gerade lang.

Trotzdem war Cryer's Cross von Lisa McMann ein Buch, das man so schnell nicht vergisst. Die Stimmung ist gruselig, der Schreibstil ungewöhnlich und die Protagonistin sicher auch nicht gerade alltäglich. Leider ist so manches ein wenig zu knapp und lieblos geraten. Aus der Geschichte wurde zu wenig herausgeholt und sie blieb mir etwas zu einfach gestrickt.

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29.

Apr 2012

~nef

Schattenwende

Tags: Fantasy
Cover Schattenwende deutsch

Daphne ist alleinerziehende Mutter einer fünfjährigen Tochter und mit ihren zwei Jobs völlig überfordert. Der Vater von Halie hat sie bereits während der Schwangerschaft verlassen und kann keinen Unterhalt zahlen. Daphne ist für jede Unterstützung dankbar und hat dennoch immer das Gefühl ihrer Tochter nicht genug geben zu können.
Am frühen Morgen gibt sie ihre Tochter bei ihrer Schwester Janet ab um sich auf den Weg zu ihrem Wochenendjob zu machen. Von erneuten Sorgen geplagt übersieht sie ein Stoppschild und kracht mit einem Wagen zusammen. Ihr Auto hat Totalschaden, doch immerhin ist ihr kaum etwas passiert. Der Fahrer des Geländewagens stellt sich als Reagan vor und verzichtet auf die Polizei. Die Versicherungen werden das schon regeln, doch Daphne hat ihren Beitrag nicht zahlen können und weiß nun gar nicht mehr weiter. Als sie der Abschleppdienst nach Hause bringt bricht sie im Flur zusammen.

Reagan ist sauer. Eigentlich war er auf dem Weg um sich den Ort anzuschauen, an dem letzte Nacht einer seiner Art gefunden wurde, doch durch den Zusammenstoß hat er wertvolle Zeit verloren. Bald wird die Sonne aufgehen und dann sollte er sich besser nicht mehr draußen aufhalten. Doch der Weg in sein Haus ist zu weit, so entschließt er sich der Fahrerin einen Besuch abzustatten. Wenn sie ihm schon Zeit raubt, kann sie ihn immerhin den Tag über beherbergen. Seit er ihr in die Augen geschaut hat, will er sie wieder sehen. Doch das Verlangen in ihre Nähe zu kommen bringt ihn aus dem Konzept und macht in wütend.
Er liest die Adresse auf dem Zettel, den sie ihm gegeben hat und ist schon kurze Zeit später in ihrer Nachbarschaft. Ohne großes Federlesen verschafft er sich Zugang über das Fenster und glaubt die Wohnung leer. Beinahe wäre er so über die zusammengekauerte Gestalt auf dem Boden gestolpert.
Als sie ihn bemerkt, ist er blitzschnell bei ihr um ihren Mund zu zu halten. Leise redet er auf sie ein und erklärt sein Vorhaben. Natürlich hat sie Angst, das kann er riechen, aber sie hält sich tapfer.
Aus irgendeinem Grund begehrt er sie nicht nur wegen ihres Blutes, denn Reagan ist einer der wenigen Vampire, die sich in L.A. unter die Menschen mischen, sondern hat das Bedürfnis sie zu beschützen - aber gleichzeitig auch zu besitzen.

Daphne kann es kaum glauben, dass jemand in ihre Wohnung eindringt um den Tag hier zu verbringen. Und noch weniger kann sie verstehen, warum dieser Jemand in ihre Seiten zum klingen bringt, die sie lange verstummt wusste.
Als sie am Abend im Bett zu sich kommt ist er weg, doch noch nicht lange, denn die Stelle neben ihr ist noch warm. Sie ist verwirrt. Obwohl sie Angst vor ihm hat, sehnt sie sich nach seiner Nähe. Da sie ihre Gedanken erst ordnen muss, sucht sie Zerstreuung im Fernsehprogramm. Doch nicht lange wehrt ihre Ruhe, denn wie aus dem Nichts taucht ein anderer Mann in ihrer Wohnung auf und droht ihr. Er ist auf der Suche nach dem anderen Mann und in seiner Wildheit begeht er einen Fehler - er berührt sie. Kurz darauf fluten Bilder in Daphnes Kopf, die ihr mehr als alles andere zeigen, wie gefährlich der Mann vor ihr ist. Dieser ist außer sich vor Wut und zückt einen Dolch. Er kann sich nicht erklären, wie sie seine Mauern durchbrechen konnte, doch nun weiß sie eindeutig zu viel.

Die Jungautorin Katharina Seck hat mit dem Roman Schattenwende ihren Debütroman vorgelegt. Der Auftakt zur Vampir-Saga Shadowfall bringt den Leser in das gegenwärtige Los Angeles. Hier gibt es seit Jahrhunderten Vampire und auch ihre erbitterten Jäger - die Genus Solem. Die Vereinigung der Genus Solem und die Vampire haben einen Vertrag geschlossen, dass keine Zivilisten, egal welcher Gattung, getötet werden und so bekriegen sich die Vampire der Shadowfall allein mit ihren Gegnern.
Die Idee hinter dem Buch ist eigentlich ziemlich gut. Ich hatte erst die Sorge, dass es wieder ein typischer Vampirroman wird in dem es eigentlich nur um das Miteinander der tollen männlichen Vampire mit den wunderschönen weiblichen Menschen geht. Doch dem ist nicht so. Sicherlich gibt es auch in diesem Buch Annäherungen zwischen den beiden Hauptcharakteren, aber das Hauptaugenmerk liegt auf dem Kampf der Vampire und der Bestimmung Daphnes und ihrer Art.

Was mich ein wenig genervt hat war dieses Hin und Her von Reagan. Erst will er sie unbedingt beschützen und im nächsten Augenblick ist er beinahe so kalt und abweisend wie sein Bruder Dwight. Da steckte für mich kein Sinn hinter und hat in meinen Augen die Handlung ein wenig gebremst.

Eine kleine Anmerkung der Redaktion im Buch weist auf den eventuell im Herbst diesen Jahres erscheinenden zweiten Band der Shadowfall-Reihe hin, doch bisher konnte ich noch keine Ankündigung dafür finden. Schade eigentlich, ich bin natürlich sehr neugierig wie es weiter geht.

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28.

Apr 2012

~ND

Magic Bites / Die Nacht der Magie

Atlanta ist schon lange kein sicheres Pflaster mehr. Immer wieder legen Magiestöße die Technik lahm und an vielen Stellen verrottet die Stadt langsam vor sich hin. Die Bewohner haben sich aber langsam daran gewöhnt, denn auch viele ihrer Mitmenschen verfügen über gewisse Kräfte und so sind Gestaltwandler, Nekromanten und Vampire keine Seltenheit.
Dort lebt und arbeitet Kate Daniels. Wenn es irgendwo Probleme übersinnlicher Natur gibt und keine der öffentlichen Stellen helfen kann oder will, kann man sich ihre und die Hilfe ihres Schwerts Slayer erkaufen. Reich wird sie damit nicht, aber Kate kommt über die Runden.
Doch als ihr Mentor Greg Feldman ermordet wird, wird für Kate die Sache persönlich und sie setzt alles daran den Mörder zu finden. Ihre Ermittlungen führen in zwei verschiedene Richtungen und sowohl die Nekromanten, als auch die Gestaltwandler geraten in Verdacht. Gleichzeitig beschuldigen sich die beiden Parteien aber auch gegenseitig. Es geht soweit, dass ein Krieg zwischen ihnen droht - und Kate steht mittendrin.
Ständig im Visier der jeweiligen Anführer, von denen ihr einer mehr Angst macht als der andere, muss sie sich behaupten und merkt dabei zu spät, dass der gesuchte Mörder sie schon längst auf seiner Liste hat.

Eigentlich hat Ilona Andrews beim ersten Teil der Kate Daniels / Stadt der Finsternis-Reihe, Magic Bites / Die Nacht der Magie, keine schlechte Arbeit geleistet. Kate ist eine tolle Heldin. Stark, selbstbewusst, mit einer riesigen Klappe, hinter der aber auch wirklich etwas steckt. Sie wirkt nach Außen etwas kühl, hat das Herz aber auf dem rechten Fleck.
Die Magie, die es in ihrer Welt gibt, ist allgegenwärtig und ein bisschen individueller, als man es aus anderen Büchern kennt. Auch die Kreaturen, die durch Atlanta streifen, wissen immer wieder zu überraschen. Zwar sind die meisten organisiert und auch von öffentlicher Seite gibt es jede Menge Ämter und Streitkräfte, darunter merkt man aber immer, dass jeder die Dinge am liebsten selbst in die Hand nimmt. Man darf diese Wesen auch nicht zu romantisieren, denn die meisten von ihnen sind nicht wirklich schön anzuschauen, was mitunter sehr plastisch beschrieben wird.

Leider wird gerade in der ersten Hälfte mit den Beschreibungen aber etwas übertrieben. Viele Details sind zwar auf sehr elegante und auch mal witzige Weise dargestellt, waren gleichzeitig aber unnötig und verlaufen sich etwas im Sand. Auch wird man mit Informationen bombardiert und ich konnte mir beim besten Willen nicht alles merken. Dadurch sind die ersten 100 Seiten auch wenigen Dialogen gespickt und wurden recht knapp abgehandelt. Zwar ändert sich das glücklicherweise im Laufe der Geschichte, schleppend ist der Einstieg aber dennoch.

Trotzdem lässt sich Magic Bites / Die Nacht der Magie sehr angenehm lesen. Eine Heldin, die es einem leicht macht, sie zu mögen und ein Bösewicht, der an Perversion kaum zu überbieten ist, sind nur zwei der Dinge, die für einen guten Start in die Kate Daniels / Stadt der Finsternis-Reihe. Denn auch wenn der erste Band noch nicht perfekt ist, sollte man sich nicht abschrecken lassen. Die Bücher werden nämlich mit jedem Band besser und besser.

Bisher gibt es 5 Bände in der Kate Daniels / Stadt der Finsternis-Reihe. Alle sind ebenfalls schon auf Deutsch erschienen. Der 6. Band kommt in den USA im Februar 2013 in die Läden.
Übrigens handelt es sich bei Ilona Andrews in Wirklichkeit um ein Ehepaar, das gemeinsam unter diesem Namen schreibt.

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26.

Apr 2012

~nef

Schweinskopf Al Dente

Cover Schweinskopf Al Dente deutsch

Enthält Anspielungen auf die ersten zwei Fälle von Franz Eberhofer Winterkartoffelknödel und Dampfnudelblues.

Franz Eberhofer ist stolz wie Oskar. Schon gleich zum Frühstück daheim kommt er im grünen Tarnanzug der Polizei daher und präsentiert seinen Stern. Er ist jetzt Kommissar, der Franz. Aber so richtig Beachtung schenkt ihm trotzdem keiner. Selbst im Büro wundert man sich lediglich über seinen Aufzug, bis zum Besuch des Bürgermeisters. Wenigstens einer hat es gleich bemerkt. Der schickt Franz zur Familie Özdemir, weil da die Tochter die Familie angezeigt hat. Sie soll verheiratet werden, das geht ja mal gar nicht, schon gar nicht zum Wohle des zukünftigen Bräutigams, denn eine Schönheit ist die Medine jetzt auch nicht. Als der Bräutigam in Spe dann aber die Hochzeit absagt - weil er hat sich mit der Medine getroffen, ist für Franz nichts mehr zu tun, also geht es zurück ins Büro. Der erste Fall als Kommissar erfolgreich abgeschlossen. Aber so richtig lang kann sich Franz Eberhofer auf seinem Ruhm nicht ausruhen, es steht Arbeit an. Er soll einen Psychopathen bewachen, dem der Prozess gemacht wird. Schon bei der Anhörung wird klar, der Typ hat sie nicht mehr alle. Doch eigentlich ist es dem Franz wurscht. Er hat weder eine tolle Aufgabe derzeit, noch bekommt er was Anständiges zwischen die Kiemen - Fastenzeit. So ist es nicht verwunderlich, dass dem Simmerl seine Metzgerei auf Hochtouren arbeitet - die hungrigen Männer wollen ja doch was zu beißen haben. Fastenzeit hin oder her.

Als das Diensttelefon klingelt und die PI Landshut dran ist, steht fest - Kommissar Franz Eberhofer hat einen neuen Fall. Der Küstner, also der Psychopath, ist abgängig. Und weil der im Gerichtssaal den Richter Moratschek bedroht hat, ist nun alles in Alarmbereitschaft. Doch die Suche in der Umgebung bringt keine Erfolge. Am nächsten Tag fährt Franz zum Richter und der benimmt sich wirklich merkwürdig. Kaum hat Franz das Büro des werten Herren betreten, knallt der auch schon die Tür hinter ihm zu. Kurz darauf erzählt dieser ihm von der Drohung auf seiner Windschutzscheibe. Der Küstner hat sich verewigt - leider im Eis und das ist natürlich weggeschmolzen bis die Kollegen kamen. Nun soll Eberhofer Bodyguard spielen, doch darauf hat der natürlich gar keine Lust und lässt den Richter abblitzen. Daheim erwartet ihn die nächste Überraschung - die Sippe ist da. Samt Weib und Sushi. Herrschaftszeiten. Da hilft nur die Flucht nach vorn und sobald möglich zum Wolfi auf ein Bier. Da erreicht ihn dann auch der Moratschek. In seinem Bett liegt ein Schweinskopf, Franz soll sofort kommen. Das tut er dann auch - samt Ludwig. Und tatsächlich, da liegt ein Schweinskopf im Bett vom Richter. Also ab nach draußen und Verstärkung holen, doch bis die eintreffen ist der Kopf wieder weg und der Richter samt Kommissar werden belächelt.

Nun stehen dem Franz nicht nur Familientage mit dem Ludwig ins Haus, sondern auch noch ein labiler Richter und die Suche nach dem Küstner. Immerhin verstehen sich der Richter und der Papa gut, so gut, dass nun statt der Beatles die Stones über den Hof schallen. Na Servus.

Der dritte Band um den, inzwischen, Kommissar Franz Eberhofer hat mir bisher am wenigsten gefallen. Der Start beginnt vielversprechend, doch die Sucherei nach dem flüchtigen Kriminellen schläft mehr und mehr ein und die zwischenmenschlichen Beziehungen nehmen den Großteil der Geschichte ein. Das war mir dann doch wieder zu wenig. Da reißen es die letzten 50 Seiten dann leider auch nicht mehr raus in denen die Spannung Einzug hält. Ich hoffe der nächste Band mit dem inzwischen liebgewonnen Franz Eberhofer kann wieder mit dem ersten und zweiten Band der Reihe mithalten. Da es hierzu aber noch kein Erscheinungsdatum gibt, heißt es wohl abwarten und Rezepte ausprobieren.

Nach dem Tipp einer Blogleserin, dass es auch ein Kochbuch gibt zur Reihe, bin ich natürlich in den nächten Buchladen gestürmt und habe mir Knödel-Blues (Amazon-Partnerlink*) geholt. Die Rezepte lesen sich wirklich gut und die kleinen Anekdoten der Charaktere sind wieder sehr unterhaltsam zu lesen. Ich freue mich schon aufs erste Mal Probekochen.

Es gibt noch zwei Kurzgeschichten der Autorin rund um Franz Eberhofer. Einmal Der Franz und sein Geburtstag, erschienen im Sammelband Warum man nie runde Geburtstage feiern sollte (Amazon-Partnerlink*) und Urlaub mit Dick und Doof im Sammelband Urlaub mit Punkt Punkt Punkt (Amazon-Partnerlink*) von diversen Autoren, unter anderem Horst Evers und dem Autorenduo Volker Klüpfel & Michael Kobr.

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24.

Apr 2012

~nia

Ein Kuss ist ein ferner Stern

August ist ein Genie in Mathematik und Zahlen geben ihm Sicherheit. Er ist ein begnadeter Kontrabassist und sein Wunsch ist es, an einem Konservatorium Musik zu studieren. Augusts Leben ist durchgeplant und strukturiert: Morgens um 6:30 Uhr steht er auf, um 22:30 Uhr liegt er wieder im Bett. Kommt ein Bandauftritt dazwischen, muss August sein erforderliches Schlafpensum vorschlafen. Wenn sich mal alles so leicht regeln ließe... mit Menschenmengen, Mimik oder der übertragenen Bedeutung von Worten hat August nämlich so seine Probleme. Berührungen sind für ihn wie Kröten auf der Haut und der Kuss eines Mädchens ist für ihn so fern wie ein Stern. Erst als er durch Zufall Freya begegnet, dem Mondsteinmädchen, ändert sich Augusts Leben. Denn Freya geht ihm nicht mehr aus dem Kopf, selbst die übliche Cut-Technik versagt ihren Dienst. Und so weiß August sich nicht anders zu helfen, als seinen Freund Rudi über die Begegnung einzuweihen. Auf die Gelegenheit, August zu ein bisschen Abenteuer und Freude zu verhelfen, hat der schon lange gewartet. Und so machen sich August und Rudi auf, das Mondsteinmädchen Freya wiederzufinden...

Ein Kuss ist ein ferner Stern von Alexander Rösler erzählt die Geschichte des jungen Autisten August, der sich verliebt und dessen strukturiertes und wohlgeordnetes Leben dadurch auf den Kopf gestellt wird. In Abschnitten erfahren wir die Geschichte aus der Sicht von Rudi, dem Erzähler. Sowie aus August und Freyas Sicht, die Rudi ihre Gedanken und Gefühle niedergeschrieben und zur Verfügung gestellt haben. Durch diesen feinen Kniff des Autors, bekommt der Leser die Gefühle aller Beteiligten hautnah zu spüren. Und auch Augusts 'Andersartigkeit' wird so ohne besonderes zutun präsent und sehr nachvollziehbar.

Ein Kuss ist ein ferner Stern ist ein schönes Jugendbuch, über Liebe, Freundschaft und die Schwierigkeiten des Lebens, wenn man anders ist als der Großteil der Menschen. Man bekommt übrigens nie wirklich gesagt, dass August ein Autist ist, aber deutlich wird es allemal, unter anderem auch, weil mehrfach von seinem Therapeuten und dessen Ratschlägen die Rede ist. Da habe ich mich dann doch gefragt, ob dieser Therapieaspekt so in den Vordergrund gerückt werden musste. Zwar zeigen (laut Wikipedia) autistische Menschen grundlegende Unterschiede gegenüber nicht-autistischen Menschen in der Verarbeitung von Sinneseindrücken und in der Art ihrer Wahrnehmungs- und Intelligenzleistungen. Oft besitzen sie aber - wie August - auch ungewöhnliche Fähigkeiten (sogenannte Inselbegabung) in Musik, Mathematik, Merkfähigkeit, im Zeichnen oder beim Sprachenlernen.
Etwas schwach fand ich auch das Ende. Zwar verrät Alexander Rösler dem Leser, was mit August passiert, aber auf seine weitere Beziehung zu Freya geht der Autor nicht ein. Hier hätte ich mir noch ein paar Seiten mehr gewünscht: Selbst wenn die Beiden dann entdeckt hätten, dass sie vielleicht doch nicht zusammen passen oder eine Beziehung zu führen, einfach zu schwierig war. So endet das Buch mit Rudis Resümee - was zwar unterhaltsam aber auch unbefriedigend ist.

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