Rezensionen
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13.May 2012 |
~nia
The Red Pyramid / Die rote Pyramidevon Rick Riordan
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Die Familie Kane ist alles andere als normal: Der 14-jährige Carter reist mit seinem Vater, dem Ägyptologen Dr. Julius Kane um die Welt. Seine 12-jährige Schwester Sadie lebt bei den Großeltern in London. Diese geben ihrem Schwiegersohn Julius die Schuld am Tod ihrer Tochter Ruby und haben das Sorgerecht für Sadie erstritten. Mit Carter wollen die Großeltern nichts zu tun haben, weil er nach dem Vater kommt, während Sadie wie eine jüngere Ausgabe ihrer Mutter aussieht. Doch zweimal im Jahr dürfen Julius und Carter Sadie besuchen. Dieses Mal, am 24. Dezember, schleift Julius die beiden mit ins Britische Museum, was weder Sadie noch Carter für den ultimativen Familienausflug am heiligen Abend halten.
Doch was dort passiert, hätten sich Sadie und Carter in ihren kühnsten Träumen nicht ausgemalt: Mithilfe des berühmten Rosettasteins will Julius den ägyptischen Totengott Osiris herbeirufen. Doch birgt der Stein so viel Macht, dass die Beschwörung schief geht. Nicht nur ein sondern gleich fünf ägyptische Götter manifestieren sich. Unter anderem ein furchterregender glutroter Typ, der Julius in einen Sarg einsperrt und entführt. Ehe Sadie und Carter so richtig wissen, wie ihnen geschieht, sind sie mit ihrem Onkel Amos, Julius Bruder, auf dem Weg nach New York und versuchen, ihren Vater zu retten. Dabei reisen sie nicht irgendwie, sondern auf einer ägyptischen Barke, die eine Abkürzung durch die Duat, das ägyptische Jenseits, nimmt und so mal locker 5.000 Kilometer pro Stunde zurücklegen kann.
Schnell wird Sadie und Carter klar, dass sie plötzlich in einer Welt gelandet sich, in der die ägyptische Mythologie überaus lebendig ist. Und so nach und nach bekommen die Zwei noch eine Menge mehr heraus: Was die ägyptischen Götter mit ihnen und ihrer Familie zu tun haben. Wer der glutrote Typ eigentlich ist und welche Götter ebenfalls unterwegs sind. Welche Feinde sie, ohne es zu wissen, schon lange haben und welche ganz aktuell das Problem sind. Und natürlich, was es bedeutet, plötzlich ganz viel Zeit mit dem eigenen, doch eher unbekannten Geschwister zu verbringen und es regelmäßig aus Gefahr bugsieren zu müssen...
Lange Zeit konnte ich mich nicht überwinden, The Kane Chronicles / Die Kane-Chroniken von Rick Riordan zu beginnen. Einmal, weil ich Angst hatte. Angst, dass die Reihe bei Weitem nicht an die tollen Bücher um Percy Jackson and the Olympians / Percy Jackson heranreicht. Außerdem wollte ich erst einmal abwarten, bis alle Bücher der neuen Reihe erschienen sind - die Warterei auf jeden neuen The Heroes of Olympus / Helden des Olymp-Band ist ja schon schlimm genug... Doch dann habe ich den ersten Band von meiner lieben Blogkollegin ND geschenkt bekommen und musste einfach mit dem Lesen anfangen. Was soll ich sagen: The Red Pyramid / Die rote Pyramide ist ein 'Riordan in Bestform'.
Die Handlung wird abwechselnd aus der Ich-Perspektive der sehr unterschiedlichen Geschwister Sadie und Carter erzählt. Und zwar wirklich erzählt. Das Buch stellt sozusagen eine abgeschriebenen Tonbandaufnahme dar. Somit liest und erlebt der Leser das, was Sadie und Carter reden und denken - ungefiltert, lebendig und sehr, sehr lustig verpackt. Rick Riordan schafft es wirklich, den Beiden so viel Charakter einzuhauchen, dass man die Seitenkapitel, die jeweils mit dem Namen und ägyptischen Zeichen der jeweiligen Person versehen sind, oft gar nicht bräuchte. Auch wenn Carter klug und witzig ist, hat Sadie es mir besonders angetan. Sie ist so herrlich unverblümt, ungeduldig und tapfer - da musste ich sie einfach in mein Herz schließen.
Natürlich kommt dem versierten Percy Jackson and the Olympians / Percy Jackson-Leser die ein oder andere Idee in Ansätzen bekannt vor - etwa das hinter dem ersten Bösewicht ein noch viel schlimmerer lauert. Auch der Erzählstil von Sadie und Carter ist manchmal ähnlich flapsig wie der von Percy und Co. Dennoch ist die Geschichte kein einfacher Abklatsch. Nicht nur, dass eine andere Mythologie dargestellt wird, welche übrigens sehr, sehr sauber recherchiert wurde. Nein, auch die Götter selbst manifestieren sich anders. Alleine dadurch ergeben sich in dieser Reihe interessante Möglichkeiten...
Fazit: Sadie und Carter Kane sind echte Sympathieträger und die Story wird actionreich und witzig erzählt. Damit bietet The Red Pyramid / Die rote Pyramide Lesespaß für Jung und Alt - absolut empfehlenswert.
Band 2 The Throne of Fire / Der Feuerthron und Band 3 The Serpent's Shadow / Der Schatten der Schlange sind inzwischen beide im Original erhältlich. Die deutsche Ausgabe des 2. Bandes wird im nächsten Frühjahr bei Carlsen erscheinen. Titel und Cover stehen bislang noch nicht fest.
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12.May 2012 |
~nef
Wolf-Rüdiger's verrückte kleine Weltgeschichte von allemvon W.R. K.
Tags:
Geschichte, Kurzgeschichten
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Wie war das doch gleich noch mal damals mit den Menschen? Woher kamen sie? Wie haben sie sich entwickelt? Und was passierte sonst so in der Geschichte der letzten Jahrhunderte?
Auf nicht alle, aber viele Fragen, hat das Buch Wolf-Rüdiger's verrückte kleine Weltgeschichte von allem eine Antwort. Hier erfährt der Leser die Entwicklung des Menschen von der Frühzeit bis ins 21. Jahrhundert.
Da es sich hierbei um ein sehr kurzes Buch handelt, sind die einzelnen Abschnitte dementsprechend gehalten und geben doch eine kleine Auffrischung des Gedächtnisses. So arbeitet sich der junge Autor durch die verschiedenen Epochen des Weltgeschehens mit einer winzig kleinen Spur Zynismus und viel Freude am Wortspiel.
W.R. K. ist Jahrgang 1986, studiert in Berlin Geschichte und hat seine Freizeit dem Fußball verschrieben. Wie er dazu kam dieses Buch zu schreiben? Als Geschichtsstudent ist es ihm natürlich ein Bedürfnis die Zahlen und Fakten der Zeit an den Mann bzw. die Frau zu bringen. Da dies in den meisten Fällen eine eher trockene Angelegenheit ist, verspürte er den Wunsch mit viel Witz der Vergangenheit Leben einzuhauchen. Nun kann es bei Amazon.de als E-Book von neugierigen Lesern käuflich erworben werden.
Da es sich hierbei um ein Familienmitglied meinerseits handelt, empfehle ich das Buch natürlich weiter :)
Aber einen halben Stern muss ich dann doch für die Grammatik im zweiten der dreißig Kapitel abziehen. Hier sollte vielleicht noch einmal drüber gelesen werden und das ein oder andere Wort ergänzt werden.
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10.May 2012 |
~ND
The Truth About Forever / Zwischen Jetzt und Immervon Sarah Dessen
Tags:
Jugendbuch
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Für Macy ist es nicht leicht immer perfekt zu sein. Nach dem Tod ihres Vaters hat sie aber festgestellt, dass es die einfachste Art ist, mit der Trauer fertig zu werden. Es gibt ihr Sicherheit und Struktur im Alltag und außerdem macht sie damit ihrer Mutter, die mittlerweile nur noch ihre Arbeit im Kopf hat, das Leben so leicht wie möglich. Also schafft sich Macy den perfekten Freund an, hat perfekte Noten, perfekte außerschulische Aktivitäten und nun auch noch den perfekten Sommerjob in der örtlichen Bibliothek, der sich perfekt auf ihrer Collegebewerbung macht.
Und unter der ganzen Perfektion wird sie natürlich immer unglücklicher.
Doch dann fängt sie einen weiteren Job bei Wish Catering an. Ihre Mitarbeiter dort sind alles andere als perfekt: Kristy mit ihren schrillen Outfits und den Narben im Gesicht; ihre Schwester Monica, auch Monoton genannt, weil sie sehr langsam ist und selten Sätze mit mehr als zwei Silben formt; Delia, die hochschwanger ist und der das Chaos auf Schritt und Tritt zu folgen scheint; Bert, der die verschiedenen Theorien vom Ende der Welt etwas zu ernst nimmt; und allen voran Wes, der einige Zeit in einer Erziehungsanstalt zu gebracht hat.
Und doch stellen genau sie sich als die besten Freunde heraus, die sie je hatte und werden ihr Leben für immer verändern. Wenn Macy es nur zulassen kann.
Ich hatte mich schon an einigen Büchern von Sarah Dessen versucht, die mir allerdings nur mäßig zugesagt haben. Mit The Truth About Forever / Zwischen Jetzt und Immer sollte sich das aber ändern.
Denn auch wenn die Sprache stellenweise auch hier recht dramatisch und arg gewollt tiefgründig wirkt (das war das, was mich am meisten an ihren anderen Büchern gestört hat), so hat sie diesmal eine sehr gute Balance gefunden.
Im Prinzip kann man das Buch in zwei Bereiche aufteilen: Macy mit ihrer Familie und Macy bei Wish Catering. Wenn man sie mit ihrer Mutter oder ihrem Freund Jason erlebt, dauert es nicht lange und es wird einem schmerzhaft klar, wie unglücklich sie ist. Ursprung ist natürlich der Tod ihres Vaters, aber nach über einem Jahr greift es sogar noch tiefer. Sofort bemerkt man als Leser die Veränderung in Macy, als ihre neuen Freunde in ihr Leben treten. Die verschiedenen Freundschaften tun ihr sichtlich gut und vor allem ihre Verbindung zu Wes ist sehr intensiv, denn Macy stellt schnell fest, dass die beiden etwas ganz Besonderes verbindet.
Nach den unzähligen kühlen Szenen mit ihrer Mutter und Jason, bei denen man sich fragt, wieso Macy nicht schon längst etwas unternommen hat, ist es jedes Mal wieder unglaublich erholsam auf Wes, Kristy, Delia und den Rest zu treffen. Im Vergleich zu Macys kalten und klinischen Umständen zuhause, sind ihre Stunden bei der Cateringfirma wirklich Balsam für die Seele. Und das nicht nur für Macy, denn selten hat mich eine Familiensituation so wütend gemacht, wie die von Macy. Zwar mangelt es nicht an Liebe in ihrer Familie, aber es gibt keinerlei Kommunikation zwischen ihnen. Doch auch wenn mich Macys Apathie ihrer Situation gegenüber manchmal etwas gestört hat, so hat es ihre Wandlung nur noch bewegender gemacht.
The Truth About Forever / Zwischen Jetzt und Immer von Sarah Dessen ist eine schöne Geschichte über Trauer und Familie und wie besondere Menschen Einfluss auf einen nehmen können. Zwar schlägt es durchaus auch mal traurige Töne an, es ist aber wunderschön zu lesen, vermittelt eine schöne Stimmung, bringt einen auch mal zum Lachen und stimmt einen vor allem anderen hoffnungsvoll.
The Truth About Forever / Zwischen Jetzt und Immer ist bereits vor ein paar Jahren bei uns erschienen, mittlerweile aber vergriffen und nur noch als eBook zu haben. Am 1. Juni 2012 wird es allerdings eine neue Auflage mit neuem - und meiner Meinung nach eher unpassenderem - Cover geben (oben seht ihr das alte/eBook Cover).
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08.May 2012 |
~ND
The Duke and I / Wie erobert man einen Duke?von Julia Quinn
Bridgertons #1
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Daphne Bridgerton und Simon Basset, der neue Herzog von Hastings, sind kurz davor sich zu verloben. Oder so scheint es zumindest, denn nur die beiden selbst kennen die Wahrheit:
Daphne möchte eigentlich nicht viel im Leben. Einen Mann finden, den sie zumindest mögen und respektieren wenn schon nicht lieben kann, und ein paar Kinder. Das sollte eigentlich nicht zu viel verlangt sein. Nun ist sie aber schon seit zwei Jahren in die Gesellschaft eingeführt und noch immer hat sich kein geeigneter Kandidat gefunden. Alle sehen in der fröhlichen und gewitzten Daphne immer nur eine gute Freundin, was ihre Mutter langsam in Panik versetzt.
Simon hatte keine einfache Kindheit und die Beziehung zu seinem Vater war mehr als schlecht. Er kannte nie ein glückliches Familienleben und will nichts weniger, als zu heiraten und eine Familie zu gründen. Die Mütter aller heiratswilligen Damen Londons wissen davon aber nichts und setzen dem Junggesellen auf jeder Feierlichkeit nach.
Simon und Daphne verstehen sich auf Anhieb blendend und kommen überein, dass eine vorgetäuschte Brautwerbung der beste Plan ist, um sowohl Simons Verehrerinnen (und deren Mütter) loszuwerden, als auch Daphne interessanter für potentielle Ehemänner zu machen - denn Männer wollen bekanntlich immer das, was sie nicht haben können.
Doch leider haben die beiden die Rechnung ohne die Anziehung zwischen ihnen gemacht...
Das Prinzip von historischen Liebesromanen ist eigentlich ziemlich einfach und meist gleich: Junge, heiratsfähige Heldin verliebt sich in heiratsunwilligen, berühmt-berüchtigten Gentleman und muss einiges erleiden, bis sie ihn am Ende doch rumkriegt.
Im Grunde ist das bei The Duke and I / Wie erobert man einen Duke? von Julia Quinn nicht wirklich anders. Der Weg dorthin ist aber doch etwas einfallsreicher ausgefallen als üblich. Zum einen ist das den Charakteren selbst zu verdanken. Daphne ist zwar naiv und hin und weg von Simon, fällt ihm aber nicht zu Füßen und ihr verschlägt es schon gleich gar nicht die Sprache. Denn wenn sie eines ist, dann schlagfertig. Außerdem fällt sie ihre eigenen Entscheidungen, auch wenn die nicht immer unbedingt gut sind. Auch Simon ist im Grunde ein klassischer Held, durch seine schwierige Kindheit aber interessanter, als viele seiner Kollegen. Er ist nicht perfekt und um ehrlich zu sein sogar ziemlich kaputt, hat dadurch jedoch erstaunlich viel Tiefgang. Besonders gut gefällt mir auch Daphnes gesamte Familie, vor allem ihre Brüder mit ihrem extrem ausgeprägten Beschützerinstinkt und ihre Mutter, hinter der mehr steckt, als es scheint.
Auch die Probleme, vor die die Protagonisten gestellt werden, sind nachvollziehbarer, als das oft der Fall ist. Eine Brautwerbung, Verlobung oder Hochzeit bedeutet hier noch lange nicht, dass es gleich zu einem Happy End kommt.
Das Bemerkenswerteste an The Duke and I / Wie erobert man einen Duke? ist aber vermutlich der Humor. Es verging kaum eine Seite auf der ich nicht einmal lachen oder wenigstens schmunzeln musste. Die Charaktere durften ihrem Mundwerk freien Lauf lassen und haben so für jede Menge sarkastische Dialoge gesorgt.
The Duke and I / Wie erobert man einen Duke? von Julia Quinn ist ein recht außergewöhnlicher historischer Liebesroman, der die Dinge etwas anders angeht und mich angenehm überrascht hat. Die Charaktere sind für dieses Genre wesentlich individueller und durchdachter ausgefallen, als sonst üblich und auch der Humor ist ungewöhnlich stark in den Vordergrund gerückt.
The Duke and I / Wie erobert man einen Duke? ist der erste Teil von Julia Quinns insgesamt acht Bände umfassenden Bridgertons-Reihe. Jedes Buch beschäftigt sich mit einem von Daphnes Geschwistern. So handelt zum Beispiel der zweite Teil mit dem Titel The Viscount who loved me / Wie bezaubert man einen Viscount? von ihrem ältesten Bruder und Erben des Bridgerton Vermögens Anthony.
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06.May 2012 |
~nef
Hundraåringen som klev ut genom fönstret och försvann / Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwandvon Jonas Jonason
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Allan Karlsson beschließt sein Leben zu ändern. Das Altersheim sagt ihm so gar nicht zu und die Pflegerin Alice gleich noch weniger. Also ist es an der Zeit den Lauf der Dinge zu ändern. Dass sich Allan nun ausgerechnet seinen Geburtstag, und der hundertste dazu, dafür aussucht, kommt für die Gäste unerwartet. Denn diese sammeln sich alle im Gemeinschaftsraum, während der rüstige Rentner aus dem Fenster klettert und verschwindet.
Schon nach Kurzem fällt ihm allerdings auf, dass sein Plan schlecht durchdacht ist. Zwar hat er immerhin seine Brieftasche dabei, aber sein Schuhwerk passt nicht zur Flucht - trägt er doch noch seine Pantoffeln. Nun für den Anfang muss es genügen.
Allan weiß noch nicht so recht wohin es gehen soll, also läuft er erst einmal drauf los. Seine Füße wissen schon was gut für ihn ist und so steht er auf einmal vor einer kleinen Mauer die es zu überwinden gilt. Da Allan in seinem Leben schon ganz andere Dinge gemeistert hat, wie beispielsweise eine Himalaya-Überquerung, klettert er einfach drüber und sieht sein nächstes Ziel vor Augen: ein Reisebüro. Dort fragt er den einzigen Schalterbeamten welcher Bus als nächstes in irgendeine Richtung geht. Der wundert sich ein wenig, aber Allan erhält dann doch die Auskunft, dass in 3 Minuten ein Bus gen Norden fahren würde. Gut.
Allan hat also noch kurz Zeit sich auszuruhen und setzt sich auf eine der Bänke im Reisezentrum. Da wird er von einem jungen Mann angesprochen, ob den Allan auf seinen Koffer aufpassen könnte. Er müsste mal dringend. Natürlich passt Allan auf den Koffer auf. Doch gerade als der Herr verschwunden ist kommt Allans Bus und da er nun nicht weiß, was er mit dem Koffer machen soll, nimmt er ihn kurzerhand mit.
Beim Busfahrer erkundigt er sich, wie weit er wohl mit einem 100 Kronenschein kommen würde und nimmt die passende Station als Reiseziel. Dort angekommen landet er mitten im Wald. Das kann doch nicht richtig sein.
Doch Allan macht sich unbeirrt auf den Weg und landet an einem verlassenen Bahnhofsgebäude, welches gar nicht verlassen ist. Kurz darauf sitzt er mit dem Bewohner Julius in dessen Küche und lässt sich Elchbraten und Schnaps munden.
Derweil gibt es im Reisezentrum einen wahrlichen Tumult. Hier hat der junge Mann bemerkt, dass sowohl sein Koffer, als auch der Alte fehlten. Der einzige weitere Mensch ist der unglückselige Schalterbeamte, der nun die Wut des Mannes abbekommt. Was weder der Beamte noch der hundertjährige Flüchtling wissen: der Koffer enthält ein Vermögen.
Als Allan das dann mitbekommt, ist auch der eigentliche Eigentümer nicht mehr weit und Allan und Julius sehen sich einem gewaltbereiten jungen Mann gegenüber, der nun zu seinem Koffer auch noch Rache sucht.
Allerdings ist Allan nicht hundert Jahre alt geworden um sich jetzt so schnell aus dieser Welt zu verabschieden. So nimmt die Geschichte ihren Lauf, in deren weiterer Entwicklung nicht nur Allan und Julius auf der Flucht sind, sondern auch bald einige weitere Gefährten, mehr oder weniger seriöser Gesinnung.
Jonas Jonason hat seinem Hauptcharakter Allan Karlsson mehr Vergangenheit angedichtet als der Geschichte manchmal gut tut. So habe ich bei den vielen politischen Treffen mit ranghohen Machthabern und Führungskräften bald den Überblick verloren. Nun muss ich aber auch gestehen, dass Politik nicht gerade mein Lieblingsthema ist. Die Geschichten drum herum sind allerdings sehr nett und unterhaltsam geschrieben.
Es beginnt damit, dass der Leser erfährt, wie Allan seine Flucht startet und in wechselnder Kapitelfolge wird dann aus der Gegenwart erzählt und über seine Vergangenheit berichtet. So hat er nicht nur Harry S. Truman zum Freund gewonnen, sondern hat auch mit Stalin gespeist.
Für mich hat sich das Buch nicht sehr leicht lesen lassen, eben wegen der vielen politischen Aspekte, dennoch war es eine ziemlich unterhaltsame Lektüre. Wer sich also gern in die Vergangenheit begibt und schon immer mal wissen wollte wie die USA zu ihrer Atombombe kamen, dem kann ich Hundraåringen som klev ut genom fönstret och försvann / Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand empfehlen.
Der Elefant auf dem Cover kommt übrigens auch vor und ist ein sehr sympathischer Charakter.
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