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07.

Aug 2012

~ND

While It Lasts

Vor 18 Monaten ist Evas Verlobter Josh bei einem Bombenanschlag in der Nähe von Bagdad ums Leben gekommen. Seitdem ist Eva nicht mehr dieselbe. Sie hat das College verlassen und ist auf die Farm ihres Vaters zurückgekehrt. Alles, was sie früher geliebt hat, kann sie nun nicht mehr ertragen, denn es erinnert sie an Josh. Sogar ihre geliebte Musik.
An einen neuen Mann in ihrem Leben ist gar nicht zu denken. Erst recht nicht an einen Bad Boy, der nichts als Ärger bedeutet. Wie Cage York. Cage wurde betrunken am Steuer erwischt und vor die Wahl gestellt: Entweder er arbeitet als Strafe den Sommer über auf der Farm des Bruders seines Trainers, oder er verliert sein Baseball-Stipendium und damit die einzige Chance auf eine Ausbildung und Zukunft. Cage ist natürlich alles andere als begeistert, vor allem als der Playboy feststellen muss, dass es kaum Mädchen in der ländlichen Gegend gibt. Außer natürlich Eva, der Tochter des Chefs, und die macht ihm unmissverständlich klar, dass sie nicht viel von ihm hält und dass ihr Vater ihn hochkant rauswerfen würde, was das Aus für seine Baseballkarriere wäre.
Doch je mehr Zeit er auf der Farm verbringt und Eva jeden Tag beobachtet, umso schwerer fällt es Cage, die Gründe im Hinterkopf zu behalten, warum er sich von ihr fernhalten muss. Vor allem als er langsam dahinterkommt, woher die Traurigkeit in Evas Augen kommt und wieso sie nie lächelt.

Im dritten Band der Sea Breeze-Reihe von Abbi Glines übernimmt also nun Cage die Hauptrolle, den man bereits als Lows besten Freund in Because Of Low (Amazon-Partnerlink*) kennenlernen durfte. Und in der Anfangsphase ist er auch genauso, wie man ihn in Erinnerung hatte. Außer Mädchen und Partys hat er nicht viel im Kopf und das ist es natürlich auch, was ihn überhaupt erst in diese Situation gebracht hat. Und auch auf der Farm sieht es zunächst nicht so aus, als ob sich daran etwas ändert. Doch schnell wird klar, dass Eva ihm unter die Haut geht – und er ihr auch.
Evas größtes Problem sind ihre Schuldgefühle. Wie kann es irgendjemand jemals schaffen Joshs Platz einzunehmen? Er war perfekt und keiner kann ihm das Wasser reichen – das redet sie sich ein und jeder um sie herum tut das ebenfalls. Cage mit seiner kriminellen Vergangenheit und Ruf als Bad bzw. Playboy ist da natürlich der letzte, den sie als Möglichkeit in Betracht ziehen sollte. Doch die Anziehung zwischen den beiden kann sie nicht leugnen und das schürt nicht nur ihre Schuldgefühle, sondern auch ihre Angst. Beide lernen ganz neue, ungeahnte Seiten an sich kennen.
All das hat While It Lasts in meinen Augen zu einem Buch mit viel Potential gemacht. Doch leider wurden viele Möglichkeiten dabei verschenkt. Denn obwohl man sich ein gutes Bild von Eva und Cage und ihrem Innenleben machen kann, so wurde ihre Beziehung für meinen Geschmack doch viel zu schnell auf eine sexuelle Ebene gehoben. Zwar hat Abbi Glines gute Arbeit geleistet, ihre körperliche und emotionale Beziehung Hand in Hand gehen zu lassen, trotzdem wurden viele Punkte, über die ich gerne mehr gewusst hätte, nicht angesprochen. Z.B. kommt nie offen zur Sprache, wie Eva die Beziehungen zu Cage und Josh vergleichsweise einstuft. Das wird zwar unterschwellig schon thematisiert, eine Auflösung dazu gibt es aber nicht, obwohl es Eva beschäftigt. Eigentlich fand ich es aber gut, dass nicht alle Probleme auf Josh und seinem Tod beruht haben, sondern die beiden auch ihre ganz eigenen Schwierigkeiten hatten und es sich nicht anfühlte, als wäre Josh als unsichtbarer Dritter ständig involviert.
Insgesamt hat mir aber ein wenig die Spannung gefehlt, vor allem gegen Ende. Das Buch plätschert ein wenig vor sich hin und auf das große Finale wartet man vergeblich. Zwar geht die Geschichte sehr versöhnlich aus, es hat mir aber irgendetwas gefehlt.

Unterhaltsam war While It Lasts von Abbi Glines dennoch allemal und bietet die perfekte kurze Sommerlektüre für Zwischendurch. Außerdem geht es deutlich heißer her, als in den anderen Büchern, so dass ich es diesmal wohl eher als Buch für junge Erwachsene einstufen würde.
Einen kleinen Vorgeschmack auf den vierten Band der Sea Breeze-Reihe, Just for Now, das am 30. November 2012 erscheint, gibt übrigens auch. In diesem wird nämlich Cage und Marcus Freund Preston die Hauptrolle übernehmen.

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06.

Aug 2012

~ND

Unsticky / Im Eifer des Gefühls

Tags: Leben, Romantik

Grace ist es gewohnt, sich von einem Tag in den anderen zu hangeln. Sie hat Tausende von Pfund Schulden, denn sie ist ein Frustkäufer und schafft es einfach nicht, in ihren Verhältnissen zu leben. Sie hat 12 Kreditkarten und jede einzelne von ihnen ist heillos überzogen und in ihrem Job beim Fashion-Magazin Skirt ist sie sowohl unterbezahlt als auch unterfordert.
Ihre Welt scheint ihr endgültig zu entgleiten, als sich wieder mal ein Freund von ihr trennt. Nach nur drei Monaten. In ihrem Lieblingskaufhaus. An ihrem 23. Geburtstag! Zu allem Überfluss wird sie auch noch von einem völlig Fremden, der die ganze erniedrigende Trennung mitangesehen hat, in ein Cafe geschleppt. Der Mann stellt sich als sehr erfolgreicher Kunstsammler namens Vaughn heraus, der Grace zunächst alles andere als geheuer ist. Denn er ist nicht nur arrogant, auf merkwürdige Weise attraktiv und exzentrisch, sondern auch alt. Mindestens Ende Dreißig.
Doch dann macht er ihr ein Angebot, dass Grace sehr in Versuchung führt: Sie soll einen Vertrag unterschreiben, der sie zu seiner Geliebten macht und nach dem sie ihn zu allen möglichen geschäftlichen Feierlichkeiten begleiten und diese auch selbst planen soll. Im Gegenzug bezahlt Vaughn sie. Reichlich.
Dass man ihr Prostitution vorwerfen könnte, wenn sie darauf einginge, gefällt Grace zwar gar nicht und ihr moralischer Kompass ist auch noch nicht so kaputt, als dass sie sich wirklich wohl fühlen würde mit diesem Übereinkommen. Aber sie sieht endlich einen Ausweg aus ihren Schulden...warum sollte sie diese Chance also nicht ergreifen? Die Antwort darauf bekommt sie schneller, als ihr lieb ist: Denn bald wird klar, dass sie der Situation - und Vaughn - nicht so gewachsen ist, wie sie dachte.

Ich weiß nicht, ob es euch auch manchmal so geht, aber hin und wieder stolpere ich über ein Buch, bei dem mir auf den ersten Seiten klar wird, dass ich diese Charaktere einfach nicht mag. Wenn das dann nach 100 Seiten immer noch so ist, kann ich mir eigentlich sicher sein, dass das auch so bleibt.
Daher hat Unsticky / Im Eifer des Gefühls von Sarra Manning auch eine riesige Überraschung für mich bereit gehalten. Denn nach den ersten 50 Seiten konnte ich weder Grace noch Vaughn besonders viel abgewinnen. Beide waren zwar interessant und hatten durchaus ab und zu Momente, bei denen klar wurde, dass vielleicht doch mehr hinter ihnen steckt, waren insgesamt aber doch eher abschreckend. Als allerdings nach über 120 Seiten das Eis immer noch nicht gebrochen war, habe ich ehrlich gesagt schwarz gesehen. Doch irgendwie hat mich das Buch dann doch nicht losgelassen und plötzlich war ich zu zwei Dritteln durch, in denen sich die Charaktere von einer unmöglichen Situation in die nächste manövrieren und ohne es zu merken, habe ich mich in sie verliebt.
Ich kann nicht mal genau sagen, wie und wann das passiert ist. Wie gesagt, Grace und Vaughn sind alles andere als perfekt. Beide sind launisch, Grace ist in jeglicher Hinsicht verantwortungslos und Vaughn ein Kontrollfreak. Streit zwischen den beiden ist vorprogrammiert und wenn sie aufeinander losgehen, ist das alles anderes als schön anzusehen. Vaughn verlangt von Grace totalen Gehorsam und Grace reagiert selten so, wie ich es gerne von ihr hätte.
Wie es also passieren konnte, dass ich mir diese beiden so ans Herz wachsen, weiß ich nicht. Tatsache ist aber, dass ich sie und ihre Geschichte liebe. Teilweise eben weil sie so kaputt sind und jede Menge Probleme mit sich herumtragen. Und vielleicht auch, weil man sich in der ein oder anderen Kleinigkeit eventuell selbst wiederfindet. Jedenfalls ist Unsticky / Im Eifer des Gefühls ein ungewöhnlich emotionales Buch, wenn man erst einmal über die moralische Fragwürdigkeit von Grace und Vaughns Übereinkunft hinwegkommt. Beide wachsen im Laufe der Geschichte, aber eine säuselige und gefühlsduselige Romanze darf man dennoch auf keinen Fall erwarten.

Rückwirkend betrachtet verlief Unsticky / Im Eifer des Gefühls von Sarra Manning genau so, wie es sollte. Ich habe mich geärgert, gelacht, gelitten und ja, auch ein bisschen geweint. Es war eine absolute Achterbahn der Gefühle und Sarra Manning nimmt wirklich kein Blatt vor den Mund, wenn es darum geht, ihre Charaktere ehrlich und in ihrer ganzen emotional zerrütteten Pracht darzustellen. Ihre Entwicklungen sind nicht übereilt oder fragwürdig sondern realistisch und natürlich. Unter anderem deswegen macht es auch gar nichts, wenn einem die Charaktere nicht sofort sympathisch sind. Man muss sich mit ihnen zusammenraufen und würde sie oft am liebsten erwürgen, dann aber möchte man sie nicht mehr hergeben.

Mein einziger kleiner Kritikpunkt war deswegen der, dass nach all dem Ärger und Leid, dass man mit ihnen durchgemacht hat, eine relativ knappe Auflösung bekommt. Die letzten Seiten helfen zwar, dass man das Buch beruhigt zuschlagen kann, ein paar Seiten mehr, um das Ende runder zu machen, wären aber schön gewesen. Aber auch das schmälert das Lesevergnügen nicht.

Die englische Ausgabe ist momentan fast nur noch gebraucht zu bekommen, wird aber am 25. September 2012 neu aufgelegt. Deutsche Leser können Im Eifer des Gefühls ab dem 10. März 2014 kaufen, sollten sich allerdings nicht vom Titel und dem kaugummipinken Cover täuschen lassen - die Charaktere haben es wie gesagt in sich und sind nicht gerade üblich in typischen Frauenromanen.

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05.

Aug 2012

~nia

The Emperor of all Maladies: A Biography of Cancer / Der König aller Krankheiten: Krebs - eine Biografie

Siddhartha Mukherjee ist Arzt. Genauer gesagt ist er Onkologe, also ein Arzt der sich auf die Behandlung von Krebspatienten spezialisiert hat. Doch auch wenn ein Arzt auf einem bestimmten Gebiet Fachmann ist, heißt das noch lange nicht, dass man über ein so kompliziertes Thema auch ein lesenswertes Buch schreiben kann. Siddhartha Mukherjee ist dies aber unzweifelhaft gelungen - sogar so gut, dass The Emperor of all Maladies: A Biography of Cancer / Der König aller Krankheiten: Krebs - eine Biografie letztes Jahr den Pulitzer-Preis in der Kategorie Sachbuch erhalten hat.

Tatsächlich gelingt es dem Autor über das beängstigende Thema Krebs auf 670 Seiten absolut atemberaubend und spannend zu schreiben. Atemberaubend? Ja, ganz richtig. Es ist extrem schwer, dieses Buch - trotz all der medizinischen Infos - aus der Hand zu legen. In seiner 'Biografie' erläutert Siddhartha Mukherjee die historische Geschichte des Krebses, etwa wie die Krankheit zu ihrem Namen kam (den griechischen Arzt Galen, erinnerten die Blutgefäße, die einen Tumor verlassen, an die großen Scheren eines Krebses = Carcinos) oder wann sie zum ersten Mal erwähnt wurde (ca. 2700 v. Chr. auf einem Papyrus des ägyptischen Allroundgenies Imhotep).
Doch darüber hinaus bietet das Buch noch viel mehr: Anhand seiner eigenen Ausbildung zu einem sogenannten Facharzt für Onkologie erzählt der Autor immer wieder auch von den Menschen, die seine Patienten sind. Einfühlsam und nahegehend beschreibt er ihre Krankheiten und die heute möglichen Therapien. Daran aufgehängt, spannt er dann den Bogen zu den medizingeschichtlichen Entdeckungen, die notwendig waren, um diese aktuellen Therapien zu entwickeln. Und da darf der Leser sich auf allerlei gefasst machen: Irrungen und Wirrungen, neugierige Ärzte und tapfere Patienten, verschrobene Forscher, unglaubliche Zufälle und immer wieder bahnbrechende Entdeckungen.

Diese Buch ist nicht nur ein einfaches Sachbuch. Es ist ein Krimi, ein historischer Roman, ein Sachbuch, das Laien lesen können, ohne überfordert zu sein. Aber auch ein Buch, das Naturwissenschaftler und in der (Krebs-)Medizin tätige Menschen lesen können, ohne gelangweilt oder unterfordert zu sein. Denn Siddhartha Mukherjee zeichnet sich durch eine begnadete Gabe aus: Er kann schwierige Sachverhältnisse in einfache und prägnante Worte fassen, ohne unsachlich zu werden oder Falsches zu schreiben. In einer Kritik zu dem Buch las ich, dass der Autor zu viel über das Wetter, das Aussehen von Leuten oder Gebäude schreibt, aber gerade das sind die Dinge, die einem die beschriebenen Anekdoten zum Greifen nahe bringen. Wenn an zwei Einrichtungen in Boston, die nur durch eine Brücke über einen Fluss voneinander getrennt sind, zwei Menschen auf sich ergänzende Weise an derselben Sache forschen, dann scheint ein Austausch nahe und zugleich fern zu liegen. Wenn ein berühmter Chirurg eine Operationsmethode erfindet, die Brustkrebs ausmerzen soll und sich diese dogmatisch verbreitet. Dann ist es Ironie des Schicksals, dass sich der Chirurg noch vor dem Ende seiner Karriere anderen Gebieten zuwendet, weil ihm die Effektivität seiner radikalen Methode nicht mehr so sicher zu sein scheint.

Ich könnte unzählige weitere spannende Geschichten aus The Emperor of all Maladies: A Biography of Cancer / Der König aller Krankheiten: Krebs - eine Biografie berichten, doch solltet ihr dieses wunderbare Werk von Siddhartha Mukherjee besser selber lesen. Es wird euch packen und oft die Tränen in die Augen treiben. Doch trotz der ernsten Thematik über den Kampf mit einer schier unbezwingbaren Krankheit, kommt man aus dem Staunen nicht heraus und selbst ein Lachen ist ab und an möglich. Für mich eines DER Bücher, die ich (bislang) in diesem Jahr gelesen habe und eines der besten Sachbücher überhaupt.

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04.

Aug 2012

~nef

Across the Wall / Jenseits der Mauer

Cover Jenseits der Mauer deutsch

Garth Nix legt mit Across the Wall / Jenseits der Mauer eine Kurzgeschichtensammlung vor, die viele Bereiche der Fantasy anspricht. Unter Anderem führt er den Leser wieder zurück in die Welt des Abhorsen und zeigt auf, wie es dem Freund von Sam und Lirael, Nicholas, nach seiner Rückkehr nach Ancelstierre erging.

In dieser Sammlung sind insgesamt dreizehn Geschichten vertreten. Neben der umfangreichen ersten Geschichte, gibt es sowohl einige Texte die ihren Ursprung in der Artus-Legende haben, als auch eine Neuerzählung von Hänsel und Gretel. Mir haben alle Geschichten gut gefallen, bis auf eine: Meine neue richtig epische Fantasyserie, die der Autor für eine Convention geschrieben hat. Hier wollte er Humor an den Tag legen, doch in meinen Augen ist das völlig daneben gegangen. Gezwungener Humor kommt einfach nicht gut an und so bin ich froh, dass es nur einen Ausrutscher dieser Art in Across the Wall / Jenseits der Mauer gibt.

Besonders gelungen fand ich Karli Hase. Für das Projekt War Child wurden Geschichten benötigt, die Kindern während Kriegszeiten ein wenig Hoffnung geben und genau das tut diese Geschichte.
Bevor ich Euch nun aber zu jeder Geschichte etwas erzähle gibt es nur einen Rat: Lest selbst!

Eine kleine Zusammenfassung von Nicholas Sayre und das Wesen im Glaszylinder möchte ich Euch aber mitgeben, denn sie war wohl namensgebend für das Buch.

Der junge Nicholas Sayre, Freund von Lirael und Sam, befindet sich nach seiner schweren Verwundung wieder in Ancelstierre und soll seine Pflichten als Neffe des Premierministers auf einer Abendveranstaltung wahrnehmen. Dort angelangt wird er gleich dem Leiter des Department Dreizehn vorgeführt, der ihm Frage über das Alte Königreich stellen will. Doch Nicholas traut ihm nicht und hält seine Antworten wage. Erst recht, als ihm ein Wesen aus Altem Königreich in einem Glaszylinder gezeigt wird. Was keiner sonst jedoch zu merken scheint - das Wesen lebt noch. Ein Händler zwischen dem Alten Königreich und Ancelstierre, der hier ebenfalls befragt wird, scheint es jedoch zu spüren und bricht in Panik aus. Nicholas will ihm helfen und ordnet an, dass der Händler eine Nachricht an seinen Onkel übermitteln soll. Doch allzu auffällig darf diese nicht sein, denn Nicholas glaubt nicht so recht, dass der Händler überhaupt eine Chance hat diesen Auftrag auszuführen.
Wieder in seinem Zimmer wird Nicholas überrumpelt und in die Kellergewölbe zurück gebracht. Man scheint sehr wohl zu wissen, dass die Kreatur am Leben ist und Nicholas Blut soll sie erwecken. Allerdings geht dabei etwas gewaltig schief, sein Blut ist zu kräftig und statt in eine Art Dämmerzustand zu gelangen, erwacht die Kreatur und beginnt ihren Weg in die Heimat jenseits der Mauer mordend und ohne Rücksicht auf Verluste. Nicholas muss sie aufhalten, doch wie soll er so weit ab dem Königreich seine Chartermagie entfesseln? Und ist er dieser Kreatur überhaupt gewachsen?

Man merkt an diesen Geschichten, was für ein großartiger Autor Garth Nix ist und wie er es in sehr kurzen Texten schafft etwas Umfangreiches zu berichten.

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03.

Aug 2012

~ND

Maybe This Time / Ohne Kuss ins Bett

Für Andie wird es Zeit, ein neues Kapitel in ihrem Leben aufzuschlagen. Sie möchte sesshaft werden und da trifft es sich ausgezeichnet, dass ihr Freund Will um ihre Hand angehalten hat. Doch bevor sie seinen Antrag annehmen kann, muss sie erst mit ihrer Vergangenheit abschließen. Und das beinhaltet auch einen Besuch bei ihrem Ex-Mann North. Seit zehn Jahren sind die beiden geschieden und haben sich seitdem nicht mehr gesehen. Ganz aus ihrem Leben verschwunden ist er aber immer noch nicht und sei es nur durch die Unterhaltsschecks, die er ihr immer noch sendet.
Doch bevor North Andie komplett gehen lassen will, bittet er sie noch um einen letzten Gefallen: Ein Verwandter ist gestorben und hat zwei Kinder und ein altes, heruntergekommenes Anwesen hinterlassen. Mit allen drei scheint irgendetwas nicht zu stimmen. Bereits drei Nannies haben schon Reißaus genommen und nun soll Andie ihr Glück mit den Kindern versuchen.
Ganz erklären, warum sie zugesagt hat, kann sich Andie nicht, doch bevor sie sich versieht, steht sie vor der Tür des unheimlichen Hauses. Wirklich willkommen fühlt sie sich dort nicht, denn sowohl die beiden Kinder Alice und Carter, als auch die mürrische alte Haushälterin Mrs. Crumbs behrüßen sie nicht gerade mit offenen Armen.
Und es dauert auch nicht lange und Andie bekommt ein Gefühl dafür, wieso die bisherigen Nannies schon nach wenigen Wochen die Beine in die Hand genommen haben. Nicht nur plagen Andie beunruhigende Träume (in denen ausgerechnet North die Hauptrolle spielt, anstelle ihres Verlobten), sie hört auch Stimmen und bekommt nachts Besuch von merkwürdigen Gestalten. Andie kann sich ihre nächtlichen Begegnungen einfach nicht erklären - ganz sicher sind es aber keine Geister. Auch wenn alles dafür sprechen würde. Doch Geister gibt es nicht...oder?

Mit Maybe This Time / Ohne Kuss ins Bett ist Jennifer Crusie tatsächlich ein Buch gelungen, das ich wirklich fast bis zur letzten Seite nicht einschätzen konnte. Und das war sicher keine schlechte Sache. Man sollte sich nur nicht von dem doch etwas unpassenden Titel (sowohl der deutsche, als auch der englische) irreleiten lassen. Denn diesmal ist die Liebesgeschichte alles andere, als im Vordergrund. In erster Linie würde ich Maybe This Time / Ohne Kuss ins Bett als Mystery bezeichnen, was mir von dieser Autorin wirklich neu war. Krimielemente bin ich von ihr gewohnt, aber diese Geistergeschichte war wirklich mal was anderes und bis zuletzt war ich mir nicht sicher, ob das alles ein riesiger Humbug ist, den sich ein Mensch ausgedacht hat, oder ob tatsächlich Geister ihre Finger im Spiel haben.
Und gerade das hat so großen Spaß an diesem Buch gemacht. Man tappt lange gemeinsam mit Andie im Dunkeln, knobelt und fürchtet sich auch mal mit ihr. Denn es gibt durchaus auch die ein oder andere gruselige Stelle in dem Buch. Doch auch die typischen Eigenschaften, die ein Jennifer Crusie-Buch ausmachen, sind in diesem Roman vertreten: Er ist gewohnt flüssig und witzig geschrieben und hat jede Menge außergewöhnliche und amüsante Ideen und Figuren.
Das Beste an dem Buch waren für mich aber die Kinder, Alice und Carter. Die beiden Teufel machen es Andie wirklich nicht leicht und es hat großen Spaß gemacht zu erleben, wie sie langsam hinter die Barrieren schlüpft, die die Kinder um sich herum errichtet haben. Das ändert aber nichts daran, dass sie vor allem an der lauten und selbstbewussten Alice jede Menge zu tun hat, bevor sie zu ihr durchdringen kann.

Einziger kleiner Kritikpunkt ist für mich North bzw. seine Rolle. Als Charakter hat er mir sehr gut gefallen, denn er ist nicht unbedingt einer dieser klassischen Nackenbeißer-Helden. Seine Rolle war mir nur leider in der Anfangsphase etwas zu wenig präsent. Es dauert lange, bis er aktiv wird und dann fühlte es sich alles ein wenig überstürzt an. Überhaupt wurden einige Nebencharaktere etwas antiklimaktisch abgesägt, bei denen ich mir gewünscht hätte, die Autorin hätte mehr aus ihnen herausgeholt.

Trotzdem macht Maybe This Time / Ohne Kuss ins Bett riesigen Spaß und zeigt, dass Jennifer Crusie auch ein bisschen aus ihrer Romantik-Schiene herauskommen kann, ohne dabei ihren eigenen Stil zu verlieren. Dazu bietet sie Spannung bis zur letzten Seite und jede Menge Möglichkeit mit zu rätseln und auch viele Szenen, in denen man herzlich lachen kann.

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