Buchjunkies


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19.

Aug 2012

~ND

The Golden Lily / Bloodlines: Die goldene Lilie

Enthält Spoiler für Bloodlines / Bloodlines: Falsche Versprechen und die Bücher der Vampire Academy-Reihe.

Für Sydney ist klar, dass ihre Mission schwerer ist, als ursprünglich gedacht. Es geht schon lange nicht mehr nur darum, Jill zu beschützen. Nach Keiths Verrat ist Sydney nun die Hauptverantwortliche für den Bereich Palm Springs und das bedeutet, dass sie noch enger mit den Moroi und Dhampiren zusammen arbeiten muss, als vorher. Und ihre Zahl nimmt zu. Denn mittlerweile sind nun auch Sonya und Dimitri zu der Gruppe gestoßen, um gemeinsam mit Adrian mehr über die mögliche Heilung der Strigoi herauszufinden. Mit ihnen ist außerdem Angeline angereist, die als Jills Cousine posieren und sie zusätzlich beschützen soll. Die Neuzugänge sorgen für einige Spannungen in der Gruppe und Sydney hat alle Hände voll damit zu tun, für Frieden zu sorgen, auch wenn das nicht unbedingt ihre Aufgabe ist. Vor allem Adrian leidet unter der Situation und Sidney kann nicht anders, als ihm zu helfen, wo sie kann.
Als ob das nicht schon unangenehm genug wäre, hat sie jetzt ein noch viel persönlicheres Problem: Sie hat ihr erstes Date. Glücklicherweise scheint Breyden, den sie über einen Mitschüler kennengelernt hat, aber wie für sie gemacht und die beiden haben jede Menge gemeinsame Interessen, auch wenn sie kaum Zeit füreinander finden.
Aber bald schon tritt sogar Sydneys kompliziertes Liebesleben in den Hintergrund, denn eine neue Gefahr droht der Gruppe. Und die ist nicht nur unberechenbar, sondern kommt auch noch von gänzlich unerwarteter Seite.

Irgendwie ist es mir mit The Golden Lily / Bloodlines: Die goldene Lilie ganz ähnlich ergangen wie mit Bloodlines / Bloodlines: Falsche Versprechen, dem ersten Buch in Richelle Meads Spinn-Off-Reihe Bloodlines: Der Anfang zog sich ziemlich, aber irgendwann hat mich die Story doch so gefangen, dass ich das Buch gar nicht mehr zu Seite legen wollte. So war es eben auch dieses Mal. Allerdings muss ich sagen, dass es in The Golden Lily / Bloodlines: Die goldene Lilie noch etwas länger dauert, bis wirklich etwas passiert. Viel Action sollte man sich ebenfalls nicht erwarten und auch bis zu dem Bisschen, das es gab, muss man bis zum Ende des Buchs gedulden.
Zu einem gewissen Grad liegt das sicher auch an Sydney. Sie ist einfach nicht so eine taffe Heldin wie Rose, doch das macht eigentlich nichts. Ich brauche nur jedes Mal wieder etwas Zeit, um mich an sie zu gewöhnen und die relativ ruhige Einstiegsphase, in der viel noch einmal erklärt wird, ist dabei nicht sonderlich hilfreich. Aber auch darüber kommt man glücklicherweise relativ schnell hinweg.

Wiegesagt passiert zumindest in der ersten Hälfte nicht allzu viel, vor allem was die Moroi und Dhampire angeht. Stattdessen dreht sich die Geschichte um Sydney selbst. Wie schon in Bloodlines / Bloodlines: Falsche Versprechen hat sie große Probleme damit, ihre Prioritäten zu ordnen. Was ihr Kopf (und der Alchemist in ihr) sagt, ist nicht unbedingt dass, was ihr Herz und eigentlich auch sie selbst will und es fällt ihr immer schwerer zu behalten, dass die Vampire nicht ihre Freunde, sondern nur ein Auftrag sein sollten. Breyden ist natürlich eine angenehme Flucht in die Normalität und gleichzeitig ein weiterer Punkt der sie beschäftigt. Ihre absolute Naivität was Daten und Jungs angeht, hat für einige wirklich witzige Situationen gesorgt. Ich bin allerdings kein Fan von Breyden. Er erinnert mich nur allzu sehr an das, was ich an Sydney nicht mag. Beide sind extrem zuverlässig, gebildet, verantwortungsbewusst und auch ein bisschen spießig (böse Zungen könnte sie auch einfach als Streber bezeichnen ;), doch was bei Sydney irgendwie zumindest ein wenig charmant ist, ist bei Breyden einfach nur nervig. Und da Sydney sowieso schon nicht der beliebteste Vampire Academy Charakter war, weiß ich nicht, wie gut sie dadurch bei den Skeptikern wegkommen wird.

Die anderen Charaktere kommen ebenfalls nicht zu kurz. Adrian wird immer wichtiger für die Geschichte und ich mag ihn deutlich lieber, als in der Vampire Academy-Reihe. Er ist im Grunde immer noch der gleiche Adrian, aber er kommt mir erwachsener vor und nicht mehr ganz so kläglich und selbstbemitleidend, wie es früher manchmal war. Einfach ein wenig gefestigter und so gefällt er mir deutlich besser. Neben Jill und Eddie ist wiegesagt nun auch Angeline, eine der Keeper, die wir bereits in Last Sacrifice / Schicksalsbande kennengelernt haben, an der Schule eingeschrieben und sie sorgt nicht nur für viel frischen Wind, sondern auch für ein paar Lacher.

Ein actiongeladenes Buch sollte man sich bei The Golden Lily / Bloodlines: Die goldene Lilie von Richelle Mead also nicht unbedingt erwarten. Stattdessen geht es viel mehr darum, die Charaktere weiter zu entwickeln und vermutlich auch, auf die zukünftigen Bücher vorzubereiten. Man muss aber keine Angst haben, denn trotz des teils etwas trägen Starts wurde das Buch zum Glück (zumindest für mich) nie langweilig und vor allem gegen Ende zieht das Tempo doch sehr an.

Einen echten Cliffhanger hat das Ende zwar nicht, aber die letzten Seiten haben mich trotzdem umgehauen. Nicht zuletzt deswegen freue ich mich jetzt schon sehr auf das dritte Buch der Reihe, The Indigo Spell / Bloodlines: Magisches Erbe, dass in den USA allerdings erst im Februar 2013 auf den Markt kommt.
Deutsche Leser müssen sich noch bis November 2012 gedulden, bis The Golden Lily / Bloodlines: Die goldene Lilie hierzulande erscheint.

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18.

Aug 2012

~nef

Heldenzorn

Tags: Fantasy
Cover Heldenzorn deutsch

Bei einem Hinterhalt der Harten Menschen auf einen Stamm der Barbaren in der Steppe, überlebt der junge Teriasch als einziger das Massaker. Nur seinem unerschrockenen Pferd hat er es zu verdanken, dass ihn die Flammen, die vom Himmel fielen und alles niederbrannten, nicht töteten. Pukemasu, eine Schamanin aus dem Stamm der Schwarzen Pfeile, findet den verwundeten Jungen und nimmt ihn auf. So beginnt Teriaschs Ausbildung zum Schamanen.

Als er eines Tages mitten in der Steppe aus seiner Schwitzhütte tritt hofft er auf Erkenntnisse, die ihm die verschiedenen Kräuter, aus denen er den Sud gerührt hat, bringen sollen. Doch stattdessen bringen sie ihm Harte Menschen, die auf der Suche nach Steppenbewohnern sind um sie der Sklaverei zu unterwerfen. Mit keinem Faden am Leib wird der junge Schamane gefangen genommen und mit anderen angehenden Sklaven zusammen auf einem langen Marsch in die Stadt des Dominum gebracht. Hier erfährt er am eigenen Leib, wie mit Sklaven umgegangen wird. Doch unter den Gefangenen hat er einen etwas gesonderten Status - im Gegensatz zu den anderen spricht er die Sprache der Harten Menschen und erzielt so auf dem Sklavenmarkt einen besonders guten Preis.
So gelangt er als Arenakämpfer zu Silicis und trifft noch am gleichen Tag auf den Halbling Rukabo. Dieser wurde als Dieb erwischt und zum Sklaventum verurteilt. In einer lächerlichen Verkleidung werden sie zum Sterben in die Arena geschickt und sollen vom besten Kämpfer des Dominums getötet werden. Doch es kommt alles ganz anders. Durch eine glückliche Fügung und das Wissen des Halblings überstehen sie den Kampf gegen Demeto Karis. Da Publikum ist erst geschockt und dann erzürnt. So werden die Feles freigelassen - großkatzenähnliche Wesen die sehr an dem Blut auf Teriaschs und Rukabos Kleidung interessiert sind. Doch wieder ist ihnen das Glück hold, denn Teriasch hütet seit seiner Kindheit ein weiteres Geheimnis, welches ihnen ein weiteres Mal das Leben rettet - er ist eine Feuerseele.

Diese Eigenschaft verschafft dem jungen Mann und seinem Mitkämpfer eine zweifelhafte Ehre. Eine der Töchter des Dominex kauft sie Silicis ab und fortan stehen sie in ihrem Dienst. Doch keiner der beiden Männer ahnt, weshalb die junge Frau sie wirklich in ihren Dienst holt - denn jemand trachtet ihr nach dem Leben und Teriasch soll ihr helfen den Drahtzieher zu finden. Sie gehen einen Pakt ein, der nicht nur der persönlichen Leibwächterin, Carda, gegen den Strich geht. Auch Rukabo ist wenig begeistert, lässt sich aber von der Gelegenheit ablenken, seinen Verwandten, die im Palastgarten arbeiten, das Leben schwer zu machen.

Eigentlich habe ich mich sehr auf den neuen Roman von Jonas Wolf gefreut. Nachdem das erste Buch Heldenwinter doch durchaus spannend war, versprach ich mir vom neuen Werk des Autors noch eine Steigerung. Leider wurde ich hier sehr enttäuscht. Während Heldenwinter es schaffte den Leser zu fesseln, ist es mir bei Heldenzorn eher schwer gefallen im Geschehen zu bleiben. Die Namen der Charaktere waren auch hier wieder keine Hilfe und auch der Spannungsbogen hielt sich eher niedrig. Da hilft es leider nicht, dass zumindest die letzten 60 Seiten noch einmal an Fahrt aufnehmen.
Nachdem Teriasch als Sklave gefangen genommen wurde, erwartet man eigentlich Fluchtversuche und Ausrisse mit Hilfe seiner 'Feuerseele'. Doch diese bleiben leider komplett aus. Sicher passiert hier und dort mal eine Kleinigkeit, aber das war es dann auch schon wieder.

Ich hoffe Jonas Wolf legt einen weiteren Roman vor der in dieser Welt spielt, denn die Charaktere und den Aufbau habe ich tatsächlich lieb gewonnen. Nur sollte hier wirklich davon abgeraten werden es als Halblingsabenteuer zu vermarkten, denn wie bereits im ersten Buch spielt auch hier das Volk der Halblinge eine Nebenrolle.

Ich möchte dennoch ganz herzlich dem Piper Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars danken.

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16.

Aug 2012

~nia

The Glimpse

London in nicht allzu ferner Zukunft. Ariana (Ana) Barber wird demnächst 18. An sich ein Grund zur Freude, doch für Ana entscheidet sich mit diesem Tag ihr weiteres Schicksal. Kommt bis zu ihrem Geburtstag die Verbindung mit dem ihr versprochenen Jasper Tarell zustande, kann sie weiter als sogenannte Pure leben. Andernfalls muss sie in die City umziehen und unter den sogenannten Crazies leben - für Ana bislang eine schreckliche Vorstellung. Selbst ihr Vater, der einflussreiche Nobelpreisträger Ashby Barber, könnte ihr dann nicht mehr helfen. Dabei ist Ashby einer derjenige, der an der Entwicklung des sogenannte Pure-Tests überhaupt erst beteiligt war: Ein Test, der zeigt, ob jemand frei von geistigen Krankheiten ist (Pure) oder aber eine von vielen mentalen Krankheiten in seinen Genen trägt (Crazy). Dummerweise ist genau das bei Ana der Fall. Ihre Mutter hatte Depressionen und somit gilt Ana als sogenannter Sleeper. Nach Meinung des Boards (der Aufsichtsbehörde der Pure) ist es nur eine Frage der Zeit, bis sie sich in eine Active verwandelt.
Am Abend nach der offiziellen Bekanntmachung von Anas und Jaspers Verbindung, wird Jasper entführt. Kurz zuvor hat er Ana gegenüber Andeutungen gemacht, dass er in Gefahr sei. Schnell merkt Ana, dass an Jaspers Verschwinden nicht alles so ist, wie es zu sein scheint. Ana macht sie sich auf, Jasper zu suchen. Dabei führt ihr Weg geradewegs in die City und unter die Crazies...

Doch das Leben in der City ist überhaupt nicht so wie die Nachrichtenkanäle des Boards es Ana und den übrigen Pure weiß machen wollen: Die Crazies sind zwar teilweise krank, schlecht versorgt oder suchen Vergessen mithilfe von Drogen, doch niemand bedroht Ana, raubt sie aus oder wird ihr sonst wie gefährlich. Die wenigen Hinweise, lassen sie nach einem Gewissen Cole Winter suchen. Schließlich landet sie auf dem Hausboot seiner Familie und muss erfahren, dass Cole Winter gerade in Haft sitzt, aufgrund des Verdachts, Jasper Tarell entführt zu haben. Ehe Ana sich versieht, gerät sie in einen Strudel von Ereignissen und muss sich körperlicher und geistiger Gefahren erwehren...

Mit The Glimpse ist Claire Merle ein ziemlich beeindruckendes dystopisches Debüt gelungen. Allein die Tatsache, dass ihr futuristisches London sich in die wohlhabenden und mächtigen gesunden Pure und die armen, unterdrückten kranken Crazies unterteilt, macht das Setting des Buches ungewöhnlich. Natürlich gibt es inzwischen Jugendbuch-Dystopien und damit unterdrückende Regime wie Sand am Meer, aber mich hat das ganze Konstrukt sofort fasziniert. Hinzu kommt, dass Ana eine ungewöhnliche Heldin ist. Eigentlich privilegiert und reich, muss sie schon seit Jahren mit dem Makel zurecht kommen, dass sie ein Sleeper ist. Aus diesem Grund wird sie ständig vom Board befragt und - selbst wenn sie einmal ihre Ruhe hat - von ihrem Vater gedrillt: keine Gefühle und nur wenig Mimik zeigen, immer gewisse Antworten parat haben und niemals aus sich herausgehen. Einzig die Musik erlaubt es ihr, sich den ganzen Regeln auch mal zu entziehen und in der geistigen Wachsamkeit nachlassen zu dürfen. All das hat Ana bewusst gemacht, wie eingeschränkt ihr Leben eigentlich ist und so offenbart sich ihr dort, wo sie überhaupt nicht damit rechnet - unter den Crazies - zum ersten Mal ein Hauch von Freiheit. Als sie dann auf den, mit einer Vision geplagten Musiker Cole trifft, nimmt ihr Schicksal für immer einen anderen Lauf...

The Glimpse ist der erste Band eines Zweiteilers. Der Cliffhanger am Ende ist aber so, dass das Buch auch recht gut für sich alleine stehen kann. Trotzdem hätte ich am Liebsten gleich weitergelesen, wie es mit Ana, Cole, Jasper, Lila und Tamsin weitergeht, doch der zweite, noch unbenannte Band erscheint nicht vor dem Sommer 2013.
Kritisieren möchte ich allerdings, dass man die Anziehungskraft und Faszination zwischen Ana und Cole nicht so recht nachvollziehen kann. Sie verbringen nur wenig Zeit miteinander, davon kaum innige geistige Momente, sodass ich die Tiefe der Gefühle doch etwas überzogen fand. Aber Claire Merle konnte mich mit ihrer Art zu schreiben, insbesondere mit den Perspektivenwechseln, und ihrer oft sehr spannenden Story (ich sage nur Three Mills) wirklich fesseln. Obwohl das Buch nicht nur gute Kritiken bekommen hat, freue ich mich schon sehr auf die Fortsetzung.

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14.

Aug 2012

~ND

Industrial Magic / Pakt der Hexen

Enthält Spoiler für #1 Bitten / Die Nacht der Wölfin, #2 Stolen / Rückkehr der Wölfin und #3 Dime Store Magic / Nacht der Hexen.

Vier Monate sind vergangen, seit es Paige und Lucas gelungen ist, Savannah aus den Fängen des Nast Cabal zu befreien. Seitdem leben sie gemeinsam in Portland. Lucas übernimmt weiterhin kleinere Aufträge, um anderen übernatürlichen Wesen ohne die nötigen finanziellen Mitteln zu helfen; Savannah besucht dort die Schule; und Paige versucht sich währenddessen ihren eigenen Hexenzirkel aufzubauen, nachdem sie von ihren eigenen Schwestern verstoßen wurde – allerdings ohne Erfolg. Paige ist mehr als frustriert.
Und dann bekommt sie auch noch unerwarteten Besuch: Benicio Cortez steht vor ihrer Tür. Er ist das Oberhaupt des Cortez Cabal, so ziemlich der einflussreichste Mann in der übernatürlichen Welt – und Lucas Vater. Paige weiß genau, dass sie nichts von dem glauben darf, was Benicio ihr erzählt, denn er will nichts anderes als Lucas im Familienunternehmen sehen. Dass dieser jetzt auch noch ausgerechnet eine Hexe zur Freundin hat, ist seinem Vater ein zusätzlicher Dorn im Auge. Doch was Benicio Paige zu berichten hat, lässt sie dann doch innehalten: Ein bisher unbekannter Täter hat mehrere Teenager brutal getötete und es fehlt immer noch jede Spur von ihm.
Paige und Lucas wissen genau, dass sie manipuliert werden, um näher mit den Cabal zusammen arbeiten zu müssen, doch in diesem Fall sind sie bereit, das über sich ergehen zu lassen. Denn der Täter ist noch lange nicht am Ende seiner Mordserie angelangt...

Vermutlich lässt sich die Geschichte von Industrial Magic / Pakt der Hexen, dem vierten Band der Women of the Otherworld-Reihe von Kelley Armstrong, dieses mal am besten als Mystery bezeichnen. Denn auch wenn es natürlich einen riesigen Fantasy-Anteil gibt, so nimmt die Geschichte um den kaum einzuschätzenden sowie offensichtlich übernatürlichen Mörder doch den größten Platz ein und sorgt dadurch natürlich mächtig für Spannung. Gleichzeitig bekommen wir viele Einblicke in die Otherworld und langsam aber sicher kann man sich sowohl von den Regeln und Gesetzen, als auch den Reaktionen der verschiedenen Rassen darauf,ein ziemlich gutes Bild machen.

Leider dauert es aber eine ganze Weile, bis die Geschichte in Fahrt kommt und erst einmal gilt es, eine Menge Kleinigkeiten und Sackgassen aus dem Weg zu räumen. Das war teilweise leider etwas ermüdend und hätte definitiv nicht so ausführlich behandelt werden müssen. Da das Buch mit knapp 600 Seiten sowieso schon das bisher längste der Reihe ist, hätten ein paar Kürzungen zu Beginn sicher für ein wenig mehr Spannung gesorgt.

Doch wenn der etwas schleppende Anfang erst einmal geschafft ist, wird man mit einem für die Reihe gewohnt wunderbaren Buch belohnt. Auch diese Mal lernt man wieder einige neue Charaktere kennen und lieben und - was für mich und vermutliche viele andere das Beste am Buch ist - es gibt ein Wiedersehen mit einigen alten Bekannten. Es macht riesigen Spaß all die verschiedenen Charaktere auf einem Haufen zu erleben. Außerdem werden dadurch einige schon fast vergessene Details wieder ins Gedächtnis gerufen, die man für den weiteren Verlauf der Reihe gut gebrauchen kann.

Insgesamt weiß also auch Industrial Magic / Pakt der Hexen nach einem etwas schwachen Start zu überzeugen. Kelley Armstrong schafft es spielend, den Leser mit ihrer Geschichte bei Laune zu halten und so wird die Welt um die Women of the Otherworld auch nie langweilig. Nicht zuletzt durch den humorvollen und flüssigen Schreibstil und die vielen neuen Ideen, die deutlich machen, dass der Autorin noch lange nicht die Ideen ausgehen, freue ich mich bereits auf die weiteren Bücher der Reihe. Und ich darf jetzt schon verraten, dass im nächsten Band Haunted / Nacht der Geister wieder ein recht überraschender Perspektivenwechsel ansteht.

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13.

Aug 2012

~ND

CLASH

Enthält Spoiler für den ersten Teil, CRASH.

Lucy und Jude haben es geschafft. Egal, was alle von ihnen dachten und was sich ihnen in den Weg gestellt hat, sie haben zusammengehalten. Jetzt studieren beide im Staat New York (Jude in Syracuse und Lucy an der Juilliard). Sie sehen sich zwar nur am Wochenende, doch es funktioniert für sie. Doch das bedeutet nicht, dass es für die beiden einfach ist. Sowohl Jude als auch Lucy haben zu viel Temperament und so ist es unvermeidlich, dass es ab und zu zwischen den beiden kracht. Es ist eine Achterbahn der Gefühle.
Und so kommt es, dass sich bei Lucy langsam Zweifel einschleichen. Sie weiß, sie liebt ihn über alles und das wird sich nie ändern, aber sie fragt sich, ob sie gut füreinander sind. Ob Liebe so sein soll, dass man sich entweder euphorisch oder absolut erbärmlich fühlt. Als dann auch noch eine der Cheerleaderinnen von Judes Footballteam mehr als eindeutig ihr Interesse an Jude klarmacht, fährt Lucy die Krallen aus – und treibt damit ihre Zweifel immer tiefer.

Nachdem ich CRASH zwar mit gemischten Gefühlen gelesen habe, insgesamt aber doch recht unterhaltsam fand, wollte ich mir natürlich auch nicht die Fortsetzung CLASH von Nicole Williams entgehen lassen. Und tatsächlich bleiben sich die Figuren sehr treu und man erkennt sie sofort wieder. Auch Lucys und Judes Geschichte entwickelt sich auf eine Weise, die sich natürlich und logisch anfühlt. Die Probleme, die sich ihnen in den Weg stellen, wirken ebenfalls sehr real und nachvollziehbar. Lucy und natürlich vor allem aber Jude haben ja beide eine schwere Vergangenheit hinter sich und sind deshalb nicht gerade die einfachsten Charaktere. Das ist es aber natürlich gerade was sie ausmacht. Es ist völlig natürlich, dass sie ihre Macken und Neurosen haben und genau davon lebt die Geschichte.
Leider hatte ich aber diesmal wieder ähnliche Probleme, wie mit CRASH. Zwar ist CLASH nicht ganz so übertrieben geraten, wie sein Vorgänger, allerdings gibt es auch diesmal wieder ein paar Dinge die ziemlich over the top sind. Diesmal handelt es sich dabei zum Großteil allerdings eher um Kleinigkeiten, die nicht ganz so auf Leben und Tod basieren. Allerdings geht’s schon mal sehr wild zu, wenn Jude und Lucy z.B. anfangen im Auto rumzuknutschen. Während es noch fährt. Und sie auf seinem Schoß sitzt. Es gibt noch einige weitere Beispiele, bei denen ein wenig mehr Bezug zur Realität schön gewesen wäre. So wie z.B. Judes Football Talent. Er spielt seit noch nicht einmal einem Jahr, ist aber jetzt schon der Held des Teams, hat Tausende von Fans (College-Football ist eine Riesensache in den USA) und muss nicht mal groß trainieren. Ähm ja.
Über die Übertreibungen hätte ich allerdings locker hinwegsehen können. Was mich viel mehr gestört hat, war ein Problem, dass ich ebenfalls schon im ersten Buch hatte: Lucy. Sie ist eine schreckliche Drama Queen. Zu Beginn war es noch in Ordnung und auch ihre Eifersucht gegenüber besagter Cheerleaderin war absolut gerechtfertigt. Doch als es mit der Zeit an die echten Probleme zwischen ihr und Jude ging, hat sie sich selbst das Leben schon sehr schwer gemacht, wo es nicht hätte sein müssen. Versteht mich nicht falsch, die Beziehung zwischen den beiden ist tatsächlich alles andere als perfekt und es richtig, dass sie daran arbeiten müssen. Doch Lucy tut nichts anderes als jammern, oder wegrennen. Oder streiten und wenn das passiert, wird sie richtig biestig und benimmt sich wie ein kleines Kind. Das hat auf die Dauer mächtig genervt. Doch auch Jude ist definitiv nicht ohne Makel. Er hat nach wie vor große Probleme mit seinem Temperament und der Verbindung seines Vaters mit Lucys Familie. Was das angeht benimmt er sich oft völlig irrational und ich kann da einfach seinen Standpunkt nicht begreifen. Eine angenehme Überraschung dagegen waren allerdings Lucys Eltern, die eine große Entwicklung durchgemacht haben und über die ich gerne mehr gehört hätte. Auch einige der anderen Nebencharaktere haben mir sehr gut gefallen, so z.B. einige von Judes Teamkollegen oder Lucys Mitbewohnerin, die manchmal die einzigen waren, die wirklich Sinn ergeben haben.

So schlecht war CLASH von Nicole Williams aber auch nicht. Gerade die erste Hälfte fand ich ziemlich gut und geradlinig erzählt und hatte einige sehr emotional geladene Szenen. Später neigt die Autorin zwar wie im ersten Buch CRASH schon wieder zur Übertreibung, sowohl was den Inhalt der Geschichte als auch die Hauptcharaktere angeht, unterhaltsam bleibt die Geschichte aber.

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