Rezensionen
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26.Aug 2012 |
~ND
Haunted / Nacht der Geistervon Kelley Armstrong
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Enthält Spoiler zu #1 Bitten / Die Nacht der Wölfin, #2 Stolen / Rückkehr der Wölfin, #3 Dime Store Magic / Nacht der Hexen und #4 Industrial Magic / Pakt der Hexen.
Tot zu sein ist gar nicht so schlimm. Zumindest hatte Eve Levine Schlimmeres erwartet, nachdem sie ihr Leben der schwarzen Magie gewidmet hat. Statt in der Hölle Qualen zu erleiden, kann sie aber so ziemlich den ganzen Tag tun, was sie will und sogar in die Welt der Lebenden übertreten. Das wird von den drei Parzen (die Schicksalsgöttinnen und Verantwortliche für das Jenseits) zwar nicht unbedingt gerne gesehen, aber geduldet. Und Eve nutzt das aus, wo sie nur kann. Sie ist besessen von dem Wunsch, ihre Tochter Savannah zu beschützen. Da sie allerdings als Geist nicht aktiv in die Welt der Lebenden eingreifen kann, muss sie sich mit der Rolle als Zuschauerin begnügen und das ist mehr als frustrierend. Vor allem, seit ihr ehemaliger Partner und Savannahs Vater Kristof Nast ebenfalls in der Unterwelt gelandet ist. Alte Gefühle flammen schnell wieder auf zwischen den beiden, auch wenn sich Eve noch nicht wirklich darauf einlassen will, und Kris macht sie große Sorgen um Eves Obsession.
Die Lösung: Sie braucht einen Job. Irgendetwas, dass Eve dabei hilft, sich ein eigenes "Leben" im Jenseits aufzubauen. Und dann bietet sich die perfekte Gelegenheit. Sie soll dabei helfen, eine Nix einzufangen, ein bösartiges Wesen, dass sich in den Verstand von Lebenden einschleicht und deren schlimmstes Gewaltpotential entfacht. Und die Jagd entpuppt sich als gefährlicher als gedacht, sogar für einen Geist. Doch während ihren Ermittlungen bieten sich Eve gleich mehrere Möglichkeiten, sich ihren innigsten Wunsch zu erfüllen und zu Savannah Kontakt aufbauen zu können. Die Entscheidung, wie sie den Rest ihres (Nach-)Lebens verbringen will, ist mittlerweile aber nicht mehr so einfach...
In Haunted / Nacht der Geister, dem fünften Teil von Kelley Armstrongs Women of the Otherworld-Reihe, wird ziemlich schnell klar, dass die Dinge im Vergleich zu den anderen Büchern etwas anders laufen. Das liegt natürlich alleine schon an der Welt, in der es spielt. Das Jenseits hat viele verschiedene Schichten und jede repräsentiert eine andere Art von Geistern. Einige davon lernt Eve in ihrem Abenteuer kennen und so sind der Fantasie der Autorin diesmal kaum Grenzen gesetzt. In den meisten Fällen hält sie sich glücklicherweise aber zurück und so ist das Buch was die Schauplätze angeht zwar sehr abwechslungsreich, ohne dabei aber zu sehr abzuheben oder abwegig zu werden.
Von Eve selbst haben wir in den anderen Büchern ja schon eine Menge gehört und definitiv nicht alles davon gut. Auch hier ist sich Kelley Armstrong treu geblieben und Eve ist so, wie man sie vorher kennengelernt bzw. sich ihren Charakter vorgestellt hat. Sie ist nicht gerade einfach und definitiv kein Gutmensch, wird dadurch aber umso interessanter. Seit ihrem Tod ist sie aber auch ein wenig nachdenklicher geworden und wir lernen viel darüber, was sie in ihrem Leben bereut und auch das trägt dazu bei, ihren Charakter besser zu verstehen.
Natürlich stehen ihr noch eine ganze Reihe an Nebencharakteren zur Seite, allen voran Kristof, der hier ebenfalls die Möglichkeit hat, sich von einer anderen Seite zu zeigen. Denn nach Dime Store Magic / Nacht der Hexen war ich mir ganz und gar nicht sicher, was ich von ihm halten sollte und das hat Haunted / Nacht der Geister einen zusätzlichen Reiz verliehen. Viele der restlichen Charaktere hatten aber einen deutlich negativeren Beigeschmack, denn auf der Suche nach den verschiedenen Partnern der Nix (also den Personen, die sie "besessen" hat) begegnet ihr ein Mörder, Sadist und Vergewaltiger nach dem anderen und das war teilweise wirklich hart.
Insgesamt lies sich Haunted / Nacht der Geister sehr angenehm und spannend lesen und das, obwohl ich Eve als Hauptfigur zunächst ein wenig skeptisch gegenüber stand. Ihre Geschichte war aber dennoch fesselnd und abwechslungsreich erzählt, mit genau dem richtigen Maß an Spannung. Trotzdem gibt es gegen Ende der Geschichte einen Abschnitt, der sich sehr hingezogen und meiner Meinung nach auch nicht wirklich in das Buch gepasst hat. Dagegen fiel das große Finale dann sogar ein klein wenig zu knapp aus.
All das kann aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass Haunted / Nacht der Geister von Kelley Armstrong der Women of the Otherworld-Reihe alle Ehre macht. Mit viel Spannung und einer Heldin, die zwar nicht einfach, aber dennoch sympathisch ist, ist die Geschichte dieses Mal noch fantasievoller, als seine Vorgänger.
Im nächsten Band, Broken / Blut der Wölfin, wird es wieder einen Perspektivwechsel geben und Elena, die wir bereits aus den ersten beiden Büchern kennen, wird erneut die Hauptrolle übernehmen.
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25.Aug 2012 |
~nia
The Black Lung Captain / Schwarze Jagdvon Chris Wooding
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Enthält leichte Spoiler zu Retribution Falls / Piratenmond, dem ersten Band der Tales of the Ketty Jay / Captain Darian Frey Saga.
Anderthalb Jahre sind seit den Ereignissen in Retribution Falls / Piratenmond vergangen und von den damaligen Hochgefühlen ist nichts mehr übrig. Die Crew der Ketty Jay ist voneinander angenervt, die Geschäfte gehen schlecht und Darian Frey hat mehr oder weniger eine Midlife Crisis. Hinzu kommt, dass sich die Ketty Jay kaum noch in der Luft halten kann, weil der Motor fast auseinander fällt. Einzig Silos Ingenieurskünste konnten bislang Schlimmeres verhindern. Doch es werden dringend Ersatzteile benötigt, für die natürlich das Geld fehlt. Das liegt unter anderem daran, dass Darian Frey seine Gaunereien nicht mehr mit demselben Herzblut und Elan durchführt, wie früher. Er fragt sich inzwischen nämlich, was er eigentlich mit seinem Leben anfängt und auf was er Stolz sein kann.
Dann tritt der zwielichtige Kapitän Grist an Frey und seine Mannen heran, um gemeinsam mit ihnen ein Schiff einer vergangenen Zivilisation zu bergen. Dieses soll ungeahnte Schätze an Bord haben. Dummerweise ist das Schiff auf einer ziemlich einsamen Insel abgestürzt, auf der es von Bestien und anderen unheimlichen Kreaturen nur so wimmeln soll. Doch Darian Frey will die Gunst der Stunde nutzen und nach diesem gemeinsamen Coup dann entscheiden, wohin sein weiteres Leben gehen soll. Noch ahnt die Mannschaft der Ketty Jay nicht, dass sie es mit einem Abenteuer der besonderen Art zu tun bekommt, das den Teamgeist der Crew auf eine harte Probe stellen wird...
The Black Lung Captain / Schwarze Jagd von Chris Wooding ist der zweite Band der Tales of the Ketty Jay / Captain Darian Frey Saga-Geschichten. Wie auch der Vorgänger Retribution Falls / Piratenmond steht diese Buch komplett für sich alleine. Ohne Schwierigkeiten kann man gleich hier einsteigen und bekommt dann eine abenteuerliche Gaunergeschichte vom Feinsten geboten. Trotzdem würde ich jedem Leser empfehlen, erst Retribution Falls / Piratenmond zu lesen, da beiden Büchern so ein herrlicher Humor zu eigen ist. Hinzu kommt, dass einem die liebgewonnenen schrägen Charaktere im zweiten Buch schon nach wenigen Seiten wie lang vermisste gute Freunde vorkommen, wenn man Band 1 kennt. Und das beste daran: alle Charaktere entwickeln sich im Laufe der Zeit logisch weiter - ja wirklich, das trifft selbst auf den strunzdummen Pinn zu.
Mir haben es dieses Mal ja besonders die Frauen angetan: Sowohl Jez als auch Freys Widersacherin Trinica Draken konnten mich in The Black Lung Captain / Schwarze Jagd besonders begeistern. Hinzu kommen die Ritterin Samandra und Bess, von denen man allerdings nur einen kleinen Eindruck bekommt, aber auf mehr hoffen darf. Sehr amüsant waren auch die Passagen des arme Hawkins bei seinem Kampf gegen sich selbst und den Kater. Ungekrönter König der Geschichte bleibt natürlich Darian Frey, der trotz all seiner Oberflächlichkeit das Herz am rechten Fleck hat und der in The Black Lung Captain / Schwarze Jagd weit über sich hinauswächst. Ich freue mich schon heute auf den Tag, an dem The Iron Jackal auf Deutsch in den Handel kommt. Chris Woodings Bücher bieten einfach Lesegenuss pur.
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24.Aug 2012 |
~nia
The House of Special Purpose / Das Haus zur besonderen Verwendungvon John Boyne
Tags:
Geschichte, Gesellschaft
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Russland 1915. Der 16-jährige Georgi verhindert in dem kleinen und armen Dorf Kaschin ein Attentat - an niemand geringerem als dem Neffen des Zaren. Zum Dank schickt ihn dieser an den Hof des Zaren in Sankt Petersburg, wo er zum Leibwächter des jungen Thronfolgers Alexei ausgebildet werden soll. Bei seinem Dienst im Winterpalais lernt Georgi nicht nur unermesslichen Reichtum sondern auch die Zarenfamilie sehr gut kennen. Neben dem 11-jährigen Zarewitsch Alexei hat es ihm besonders die jüngste Zarentochter Anastasia angetan. Georgi hat sich heiß und innig in sie verliebt und zu seinem großen Glück erwidert Anastasia seine Gefühle. Dabei ist beiden klar, dass ihre Liebe eigentlich keine Zukunft hat.
Hinzu kommt, dass die politische Situation für den Zaren, seine Familie und den russischen Adel insgesamt immer schwieriger wird. Zwei Jahre später ist es soweit: der erste Weltkrieg läuft schlecht für Russland, sodass im Februar 1917 die Bolschewisten die Macht ergreifen und den Zar zur Abdankung zwingen. Nachdem die neue Staatsmacht den Zar und seine Familie an mehreren Orten in Russland festsetzt, werden sie in der Nacht zum 17. Juli 1918 in Jekaterinburg ermordet.
John Boynes Roman The House of Special Purpose / Das Haus zur besonderen Verwendung greift den Mythos* um Anastasia Romanov auf, von der es heißt, sie sei damals der Ermordung durch die Bolschewisten entgangen. In zwei Handlungssträngen begleitet der Leser Georgi und Anastasia: In jungen Jahren in Russland und nach der Flucht durch ihr Leben, welches sie über Paris nach London führt. Das Buch ist spannend, detailreich und wunderschön geschrieben. Dies ist erst mein zweites Buch von John Boyne, dennoch kann ich schon sagen, dass diese wunderbare Sprache ein typisches Kennzeichen eines Boynes ist.
Doch mich hat auch einiges an The House of Special Purpose / Das Haus zur besonderen Verwendung gestört:
Insbesondere mit den frühen Passagen von Georgi und Anastasie in Russland hatte ich zu kämpfen - einfach weil ich sie beide, insbesondere Georgi unsympathisch fand. Er ist zwar noch jung, weshalb man sein Verhalten bis zu einem gewissen Grad entschuldigen kann. Doch es gibt Stellen, da ist er so egoistisch und gemein zu Menschen, die ihm eigentlich etwas bedeuten, dass ich das Buch immer wieder weg legen musste, bis ich mich mit seinen Taten arrangiert hatte.
Ebenfalls nicht ganz nachvollziehen konnte ich häufig das Verhalten der älteren Anastasia. Nach der Flucht nimmt sie den Namen Soja an, das russische Pendant für das altgriechische Zoe, was 'Leben' bedeutet. Doch der Name ist nur Schall und Rauch - Soja ist extrem traumatisiert und macht sich und Georgi das Leben einfach nur schwer. Unter anderem gibt sie sich selbst die Schuld an allen schlechten Dingen, die ihr und ihren Lieben zustoßen - und da passiert doch einiges. Anfangs konnte ich mir manche ihrer Gedankengänge noch zusammenreimen, aber je weiter das Buch voranschreitet, desto aberwitziger werde die Dinge, für die sich Soja verantwortlich fühlt. Vielleicht mangelt es mir auch einfach an Einfühlungsvermögen und ich kann mir nicht vorstellen, dass jemand der den Mord an seiner ganzen Familie mit eigenen Augen erlebt hat, so wird. Insgesamt habe ich The House of Special Purpose / Das Haus zur besonderen Verwendung von John Boyne trotz Pausen doch gerne und sogar relativ schnell gelesen. Das lag an der wirklich tollen Sprache und dem spannenden Aufbau. Aufgrund der zahlreichen Kritikpunkte reicht es aber trotzdem nur für eine mäßige Bewertung.
* Wirklich nur ein Mythos. Im Jahr 2007 wurde endgültig bewiesen, dass im Juli 1918 alle sieben Romanows (Nikolaus II, Alexandra, Olga, Tatjana, Maria, Anastasia und Alexei) ermordet wurden. Zwei der Leichen wurden verbrannt und getrennt von den übrigen vergraben. Verschiedene Frauen aus England, Polen und Russland haben sich später als Anastasia ausgegeben.
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22.Aug 2012 |
~nef
Breaking Dawn / Bis(s) zum Ende der Nachtvon Stephenie Meyer
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Enthält Spoiler zu Twilight / Bis(s) zum Morgengrauen (Amazon-Partnerlink*), New Moon / Bis(s) zur Mittagsstunde (Amazon-Partnerlink*) und Eclipse / Bis(s) zum Abendrot (Amazon-Partnerlink*).
Edward hat es geschafft. Um Bellas Wunsch zu erfüllen ein Vampir zu werden, haben sie einen Pakt geschlossen - Edward soll sie verwandeln, doch vorher soll sie seine Frau werden. Bella, die von ihrer Mutter mit einer Abneigung gegenüber Hochzeiten erzogen wurde, fügt sich eher wiederwillig seinem Wunsch, doch schlussendlich ist es nur ein weiterer Schritt auf ewig an seiner Seite zu sein.
Nun, da sie der Hochzeit zugestimmt hat, ist im Hause Cullen der Teufel los. Alice spielt sich als Weddingplaner auf und erlaubt nicht die kleinste Abweichung von ihren Plänen. Selbst Charlie, Bellas Vater, bleibt davon nicht verschont und wird in einen feinen Zwirn gesteckt.
Schon ist der große Tag gekommen und Bella ist mehr als nur ein bisschen nervös. Nachdem sie eine alptraumbehaftete Nacht hinter sich hat, kann nur noch Alice das Wunder vollbringen und aus ihr eine Braut machen. Die Freude auf ihr zukünftiges Leben als Mrs. Edward Cullen wird etwas durch die Abwesenheit von ihrem besten Freund Jacob getrübt. Als klar war, dass Bella sich für den Tod entschieden hat, konnte ihn in Forks nichts mehr halten. Die Wölfe von La Push stehen dem Ganzen ebenfalls abgeneigt gegenüber, davon abgesehen, dass sie mit Vampiren seit jeher auf Kriegsfuß stehen, steht der Friedensvertrag zwischen der Familie Cullen und dem Werwolf Ephraim Black auf dem Spiel. Denn was war Carlisle Cullen, der viele Jahrzehnte zuvor mit dem Leitwolf verhandelt hat, in der Gegend bleiben zu dürfen, solange sie keiner Menschenseele etwas zu leide tun. Nun ist Edward in Begriff diesen Pakt zu brechen - doch in diesem Fall wünscht es sich das Opfer.
Nachdem Bella die Zeremonie zu ihrer großen Verblüffung ohne Stolpern und Peinlichkeiten überstanden hat, erfährt sie die größte Überraschung des Tages. Jacob ist gekommen. Nun ist ihre gesamte Familie versammelt und sie glaubt glücklicher kann sie kaum werden, da steht der nächste Streit zwischen Jacob und Edward an. Es geht um Bellas Wunsch die Flitterwochen als Mensch zu erleben - mit allem was dazugehört. Jacob ist außer sich vor Wut und kann nur von seinen Wolfsbrüdern gehalten werden. Zu seiner großen Verwunderung teilt Edward seine Bedenken, doch Bella ist nun einmal Stur wie ein Esel und lässt sich hierbei nicht reinreden - zumal das Jacob nun wirklich nichts anging. Kurz darauf ist Jacob im Wald und reagiert sich ab.
Am gleichen Abend noch starten die frisch Vermählten in die Flitterwochen auf Esmes kleine Insel mitten im Atlantik. Hier gibt es nur Wasser, Luft, Wald und sie Beide. Ein wenig nervös ist Bella nun doch, aber sie hat es sich ja so ausgesucht.
Der erste Tag als Ehefrau beginnt allerdings nicht so, wie sie es sich vorgestellt hat. Edward ist sauer - doch vor allem auf sich selbst. Er hätte ihrem Wunsch nicht entsprechen dürfen, denn Bella ist über und über mit blauen Flecken versehen. Die Kissen sind allerdings nicht so leicht davon gekommen - die Hälfte der Daunen hat es sich über Nacht in Bellas Haaren bequem gemacht. Obwohl es für sie eine der schönsten Erfahrungen überhaupt war, blockt Edward nun jegliche Annäherung ab und unternimmt mit ihr soviel außerhalb des Hauses, dass Bella abends nur noch erschöpft in die Kissen sinkt.
Doch sie plagen Alpträume und auch ihr Körper beginnt sich zu verändern. Nicht nur der unbändige Appetit scheint ungewöhnlich, auch fällt ihr auf, dass sie längt überfällig ist. Kann das wirklich sein? Kann ein Mensch von einem Vampir schwanger werden? Und wie wird es sein - mehr Mensch oder mehr Vampir? Edward hat jedoch ganz andere Pläne, er will sie so schnell es geht nach Hause bringen zu Carlisle um das Ding zu entfernen. Liebt er es denn gar nicht? In ihrer Verzweiflung wendet sich Bella an die einzige Person die dagegen ist, dass sie zur Familie gehört und doch gerade jetzt ihre letzte Rettung sein kann - Rosalie.
Der vierte und letzte Band um den Vampir Edward und die Sterbliche Bella trumpft mit beinahe zu vielen Höhepunkten auf. Während man in den ersten Bänden jeweils einen Spannungshöhepunkt hatte, bewegt man sich in Breaking Dawn / Bis(s) zum Ende der Nacht wie auf einem tosenden Meer. Sobald sich die Handlung ein wenig beruhigt hat, kündigt sich die nächste Welle an. Das kann so manches Mal etwas hektisch wirken, doch irgendwie müssen die 800 Seiten ja auch gefüllt werden.
Ich habe den letzten Band der Twilight Saga / Biss-Reihe bereits 2009 im Original gelesen und war mehr als genervt von dem Buch. Mit 3 Jahren Abstand ist es schon nicht mehr ganz so schlimm. Sicher kann ich auch heute noch vieles nicht nachvollziehen und finde anderes maßlos übertrieben, aber nun ja - ich denke das nennt man Narrenfreiheit bei Autoren. Schließlich ist es ihr Werk und ihr muss es gefallen - ich persönlich hätte mir für Jacob eine denkbar bessere Lösung gewünscht und auch die Person Bella wird mir zu sehr auf ein Podest gehoben. Die bereits seit dem zweiten Band drohende Gefahr durch die Volturi verliert sich in diesem Buch beinahe gänzlich. Hier hätte ich mir irgendwie ein wenig mehr Dramatik gewünscht. Im Großen und Ganzen ist es jedoch ein ganz nettes Jugendbuch und bietet ein paar entspannte Lesestunden.
In diesem Jahr nun wird es auch den letzten Teil der Verfilmung in den Kinos geben. Ab dem 22.11.2012 kann nun jeder Bellas Wandlung verfolgen und sich ein Bild davon machen, wie sie sich in ihrer neuen Welt schlägt.
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20.Aug 2012 |
~ND
The Mephisto Kissvon Trinity Faegen
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Enthält Spoiler für The Redemption of Ajax / Am Anfang ist die Ewigkeit.
Als Tochter des Präsidenten der USA ist es Jordan Ellis schon von klein auf gewohnt, immer unter Beobachtung zu stehen und ständig potentieller Gefahren ausgesetzt zu sein. Doch als sie eines Abends im Haus ihres Freundes Matthew ist und plötzlich zwei bewaffnete Männer das Zimmer stürmen und sie entführen, kann sie es trotzdem nicht fassen. Besonders, als sie sich von einem Moment auf den anderen plötzlich in einem Flugzeug befindet, keine Ahnung hat, wie sie dort hingekommen sein kann und sich Angesicht zu Angesicht einem Mann gegenübersieht, bei dem sie sofort weiß, dass er nicht menschlich sein kann und das Böse in Person ist. Dieser stellt sich als Eryx vor und die Pläne, die er für Jordan hat, jagen ihr kalte Schauer über den Rücken: Jordan ist eine Anabo und damit die Einzige, die Eryx Kinder gebären kann. Und es gibt nichts, was Eryx mehr will.
Zum Glück haben aber die Mephisto schon Wind davon bekommen, dass es eine neue Anabo gibt und Eryx sie in seiner Gewalt hat und ein Rettungsplan ist bald geschmiedet. Natürlich hofft jeder der Brüder, dass Jordan für ihn bestimmt ist, doch ausgerechnet Key ist es, der sofort ihren Duft wahrnimmt und von ihr gefangen ist. Der Anführer der Mephisto, dachte immer, dass seine für ihn Bestimmte ruhig, fügsam und devot ist. Stattdessen ist Jordan dickköpfig, selbstbewusst und unabhängig und kommt wiederum selbst mit der kühlen und bestimmten Art von Key nicht klar. Natürlich geraden die beiden daher ständig aneinander und ihre potentielle Beziehung steht also unter keinem guten Stern.
Doch Eryx hat noch lange nicht aufgegeben und macht Key und den restlichen Mephisto unmissverständlich klar, dass er diesmal persönlich wird. Und das kann nichts Gutes verheißen.
Bevor ich mit The Mephisto Kiss, dem zweiten Teil von Trinity Faegens The Mephisto Covenant-Reihe angefangen habe, hatte ich große Angst, es würde sich viel wiederholen, da ja zumindest theoretisch am Anfang jeder Bruder vor dem gleichen Problem steht: Nämlich seiner Anabo die Geschichte der Mephisto zu erzählen und erklären, was es bedeutet, Anabo zu sein. Und in der Tat wird das natürlich wieder ein Thema, zum Glück aber in einem sehr angenehmen Maß und gerade genug, um einem die Details aus dem ersten Buch wieder ins Gedächtnis zu rufen. Es scheint so, als wäre sich die Autorin dieses Problems auch durchaus bewusst, denn es passiert etwas im Buch, dass auf einen etwas anderen Aufbau, des dritten Buchs schließen lässt.
Aber nun zurück zum zweiten Band: Ich muss zugeben, es hat ein wenig gedauert, bis mich The Mephisto Kiss richtig fangen konnte. Lange Zeit hat es einfach nichts Neues geboten, zumindest nicht genug, um sich wirklich abheben zu können. Unterhaltsam war es aber dennoch. Die Mephisto und ihr Kampf gegen das Böse sind nach wie vor spannend und actiongeladen und die Brüder sind durch ihre Unterschiede immer wieder für Überraschungen gut.
Key selbst zum Beispiel ist sicher nicht der einfachste Charakter. Als Anführer der Gruppe ist er es gewohnt, immer die Oberhand zu haben. Deshalb halten seine Brüder einen gewissen Abstand zu ihm und er ist sehr einsam, was er allerdings natürlich niemals zugeben würde. Nach Außen ist er immer hart und kühl und es war jedes Mal wieder interessant, über ihn und Jordan und die Veränderungen in den beiden zu lesen. Doch auch über die anderen Mephisto lernt der Leser eine Menge, vermutlich sogar mehr, als im vorherigen Teil.
Trotzdem passiert wiegesagt nicht allzu viel, was man nicht in der ein oder anderen Form bereits aus anderen Büchern kennt. Zum Glück wendet sich das aber gegen Ende. Eine Überraschung jagt die nächste und es wird nochmal richtig spannend, traurig und auch ziemlich besorgniserregend. Allerdings ist das Ende dabei leider ziemlich abrupt und knapp geraten. Es ist zwar in sich abgeschlossen und die meisten Fragen werden beantwortet, ein wenig unbefriedigend, war es aber dennoch.
Fans des ersten Bands der The Mephisto Covenant-Reihe von Trinity Faegen werden mit The Mephisto Kiss aber dennoch durchaus auf ihre Kosten kommen. Die Brüder - und diesmal wirklich alle - stehen im Zentrum der Geschichte und man lernt viel Neues über sie. Zwar gibt es sonst nicht viel Neues und "das große Ganze", das die Reihe zusammenhält, entwickelt sich auch nicht sonderlich weiter, doch alleine das Ende macht es dennoch lesenswert.
The Mephisto Kiss erscheint am 25. September 2012 in den USA.
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