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07.

Sep 2012

~ND

On Demon Wings

Enthält Spoiler für #1 Darkhouse, #2 Red Fox, #3 Dead Sky Morning und #4 Lying Season.

Fast drei Monate ist es jetzt her, dass Dex und Perry miteinander geschlafen haben und er ihr direkt im Anschluss das Herz gebrochen hat. Seitdem ist Perry nicht mehr dieselbe. Es geht ihr körperlich schlecht, sie hat furchtbare Laune und manchmal fühlt sie sich überhaupt nicht so, wie sie selbst.
Doch das Leben muss weitergehen und langsam aber sicher findet ihr Alltag wieder in seinen alten Rhythmus; so wie es vor Experiment in Terror war. Und vor Dex. Nach allem, was er ihr angetan hat, hasst sie ihn mittlerweile aus tiefsten Herzen. Doch nur weil er aus ihrem Leben verschwunden ist, heißt das noch lange nicht, dass die Geister und Dämonen sie auch in Ruhe lassen und schon bald begegnen ihr wieder einige alte Bekannte. Diesmal haben sie es aber nicht nur darauf abgesehen, Perry heimzusuchen - diesmal scheinen sie von ihr Besitz ergreifen zu wollen. Und das anscheinend mit Erfolg, denn Perrys unerklärliche Stimmungsschwankungen werden immer schlimmer und mittlerweile hat sie sogar Gedächtnislücken.
Zum Glück tritt aber Maximus unerwartet wieder in ihr Leben und mit seiner Hilfe (und Zuneigung) scheint Perry tatsächlich etwas gegen ihre Angreifer ausrichten zu können. Doch dann wächst ihr Trotz Max' Hilfe und Unterstützung alles über den Kopf und es gibt nur noch einen, der ihnen helfen kann: Dex.
Allerdings nur, wenn Perry ihn nicht vorher umbringt. Denn in ihrem Hass und unter dem Einfluss der Dämonen, weiß sie nicht, wie lange sie noch die Kontrolle über sich selbst und ihre Emotionen behalten kann...

Ehrlich gesagt weiß ich noch gar nicht so recht, was ich von On Demon Wings, dem fünften Buch der Experiment in Terror-Reihe von Karina Halle, halten soll. Ich muss euch deshalb jetzt schon mal warnen, dass ich bei dieser Rezension ohne den ein oder anderen (sehr) kleinen Spoiler nicht auskommen werde, um meine Meinung ausdrücken zu können. Fühlt euch also gewarnt.:)
Grundsätzlich fand ich das Buch natürlich gut, so wie alle Bücher der Serie. Trotzdem fällt es sehr aus der Reihe. Alleine schon Perrys Launen machen es anders. Sie hat wirklich zu leiden und auch wenn sie etwas jammert, sich vor ihren eigentlichen Problemen versteckt und ich mir wirklich Sorgen gemacht habe, so ist sie mir glücklicherweise trotzdem sehr sympathisch geblieben.
Auch die eigentliche Entwicklung der Geschichte fand ich gut und spannend umgesetzt. Es gibt viele kleine Details die ihre ganz eigenen Rollen spielen und die fast schon für Psychoterror sorgen. Wirklich gruselige Szenen gibt es in diesem Buch zwar nicht, die extremen Ängste, die Perry durchstehen muss, machen das aber wieder wett und sind auf ihre eigene Art furchterregend.
Allerdings gibt es auch Einiges, das mich stört. Ein ganz großer Faktor war natürlich die Abwesenheit von Dex. Wie Perry gehört auch er einfach zu und in diese Geschichte, war es aber über 75% des Buches nicht. Es war wirklich eine schreckliche Warterei und irgendwann schlicht etwas zäh. Dass Dex' (und mein) persönlicher Nemesis Maximus Dex' "Rolle übernommen hat", macht die Sache natürlich nicht besser. Ich kann ihn einfach nicht leider und seine ständige Präsenz und Perrys Reaktion auf ihn hat mich ziemlich gestört. Ich weiß, es sollte Spannung aufbauen, war aber meiner Meinung nach etwas übertrieben und hat die Vorfreude auf Dex eher gedämpft.
Als er dann aber im letzten Viertel auftaucht, wird die Geschichte wieder richtig gut und es passiert mehr als im gesamten Buch vor Dex Erscheinen. Zeit um die Auswirkungen aus den Ereignissen in Lying Season zu besprechen blieb zwar kaum, aber zumindest eine Grundlage wurde geschaffen. Das eigentliche Ende ist zwar nicht unbedingt überraschend, aber dennoch so brillant, entsetzlich, grauenvoll und phantastisch, dass die langen Monate bis zum 13. Oktober eine schreckliche Wartezeit bedeuten werden. Dann erscheint nämlich der 6. Teil der Experiment in Terror-Reihe von Karina Halle, Into the Hollow.

Die Warterei versüßt uns allerdings die Novelle Old Blood, die sich um Pippa/Creepy Clown Lady dreht und auch einiges Licht auf Dex' und Perrys Geschichte wirft. Und noch viel wichtiger: Im August erschien The Dex-Files, eine Sammlung von Szenen aus den bisher erschienenen fünf Büchern aus Dex Sicht.

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05.

Sep 2012

~nia

The Fault in Our Stars / Das Schicksal ist ein mieser Verräter

Hazel ist 16 und hat Krebs. Seit 3 Jahren lebt sie mehr schlecht als recht mit inoperablem Schilddrüsenkrebs; inzwischen hat sie der Krebs auch auf die Lunge ausgedehnt. Und so sind die Sauerstoffflasche samt Nasenschlauch ihre Lebensader und ihre ständigen Begleiter. Hazel hat nur wenig mit Gleichaltrigen zu tun und ihre Eltern befürchten, sie wird depressiv, wenn das so weiter geht. Also schicken sie Eltern und Ärzte jeden Sonntag zu einer Selbsthilfegruppe für krebskranke Teenager. Hazel sieht die Sitzungen als totale Zeitverschwendung an, geht ihren Eltern zuliebe aber hin. Der einzige Lichtblick bei den Sitzungen ist der 17-jährige Isaac. Er hat Augenkrebs, den man zwar operieren kann, der ihn aber sein Augenlicht kosten wird. Irgendwie verstehen er und Hazel sich ohne Worte. Und dann bringt Isaac einen Freund mit: Augustus, 17, mit einem Osteosarkom, also bösartigem Knochenkrebs. Durch die Krankheit hat Augustus seinen Unterschenkel verloren, aber die Chancen stehen 4:1, dass der Krebs damit besiegt ist.

Aus irgendeinem Grund kann Augustus nicht den Blick von Hazel abwenden und da die sich so was - auch von einem echt gutaussehenden Kerl - nicht gefallen lässt, start sie eben zurück. Schnell wird klar, Augustus, der von seinen Freunden nur Gus genannt wird, ist eine echte Gefahr für Hazels Herz und ihren Seelenfrieden. Und Hazel stellt sich die Frage, darf man sich verlieben, wenn man weiß, dass die eigene Lunge irgendwann den Geist aufgibt? Erst will Hazel sich nicht auf Gus einlassen, doch Gus versprüht so viel Charme, dass sie dem zu erliegen droht. Außerdem stellt sie fest, dass sie beide total viel gemeinsam haben, wobei insbesondere der absurde Sinn für Humor ins Gewicht fällt. Als Gus auch noch seinen Herzenswunsch für Hazel einsetzt, ist es endgültig um sie geschehen... Mehr will ich an dieser Stelle nicht verraten.

The Fault in Our Stars / Das Schicksal ist ein mieser Verräter war mein erstes Buch von John Green. Es fällt mir schwer in Worte zu fassen, wie sehr mich dieses Buch berührt hat. Noch Tage und Wochen nach dem Lesen denke ich über Hazel und Gus nach, obwohl ich weiß, dass es fiktive Gestalten sind. Doch John Green versteht es so wunderbar, seinen Personen Leben und Gefühl einzuhauchen, dass sie einem eher wie gute Freunde denn wie Buchfiguren vorkommen. Hazel ist zwar todkrank, aber ihr Geist ist brillant, schlagfertig und strotzt nur so vor Ironie. Und mit Gus findet sie ihren perfekt passenden Gegenpart. Hinzu kommt, dass The Fault in Our Stars / Das Schicksal ist ein mieser Verräter zwar ein Krebsbuch ist, aber Hazel selbst Krebsbücher - mit einer Ausnahme - total doof findet und sich ordentlich lustig über den darin enthaltenen Betroffenheitswahn macht.

Überhaupt bietet das Buch den Lesern eine sehr gelungene Kombination aus Lebensmut und Krankheit: Bis auf wenige Ausnahmen haben in diesem Buch nämlich alle Menschen mit Krebs zu tun. Entweder sind es krebskranke Kinder und Jugendliche oder aber es handelt sich um die Angehörigen, die mit der Krankheit oder dem Tod ihrer Liebsten zurechtkommen müssen. Und so ist The Fault in Our Stars / Das Schicksal ist ein mieser Verräter ein wunderschönes, aber auch trauriges Buch. Eines, dass einen sehr oft laut Lachen lässt, obwohl einem trotzdem fast die Tränen in den Augen stehen. Dass es darüber hinaus - trotz aller Tragik - doch wunderbar leicht zu lesen ist, liegt vermutlich an dem begnadeten Autor John Green. Ich kann The Fault in Our Stars / Das Schicksal ist ein mieser Verräter nur jedem empfehlen: egal, ob jung oder alt, krank oder gesund, dieses Buch findet einen direkt Weg zum Herzen des Lesers.

An dieser Stelle möchte ich noch erwähnen, dass meiner Meinung nach sowohl der deutsche Titel als auch das deutsche Cover wunderbar gelungen, ja fast noch besser als das Original sind.

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03.

Sep 2012

~nia

Revived / Die 5 Leben der Daisy West

Daisy ist 15 und gerade zum 4. Mal gestorben. Doch Daisy nimmt teil an Revive, einem geheimen Projekt, bei dem Kinder und Jugendliche mit dem gleichnamigen Medikament wiederbelebt werden. Dieses Mal war es knapp, denn Daisy hat fast nicht mehr auf Revive angesprochen. Auch das ist Teil des Projekts: dass manche Kinder und Jugendliche überhaupt nicht auf Revive reagieren oder andere immun dagegen werden. Ab einem bestimmten Alter wirkt das Mittel dann gar nicht mehr.

Doch jetzt heißt es für Daisy, ihren Mentor Mason und seine Projektpartnerin Cassie erst einmal umziehen in eine neue Stadt und eine neue Identität annehmen. So wird aus Daisy Appleby aus Frozen Hills, Michigan, Daisy West in Omaha, Nebraska.
All das ist Daisy gewohnt - schließlich ist sie nicht zum ersten Mal gestorben und in ein neues Leben 'umgezogen'. Doch womit Daisy nicht rechnet: In Omaha findet sie mit Aubrey ihre erste richtig gute Freundin außerhalb des Revive-Programms und außerdem verliebt sie sich Hals über Kopf in Matt - Aubreys älteren Bruder. Natürlich warnt Mason sie, ihr Herz nicht zu sehr an eine Stadt und ihre Bewohner zu hängen, doch für diese Warnung ist es schon viel zu spät...

Revived / Die 5 Leben der Daisy West ist das zweite Buch von Cat Patrick. Angetan war ich von der Idee des Buches. Das wiederbelebende Supermedikament Revive und das geheime Projekt wurden wirklich anschaulich beschrieben. Auch die Ausarbeitung des Programms mit Agenten, Betreuern, umfangreichen körperlichen und geistigen Untersuchungen war spannend zu lesen. Hinzu kommt, dass Cat Patrick einen flüssigen und leichten Schreibstil hat, der einen mitten ins Geschehen wirft und Daisys Teenagerleben sehr anschaulich macht.

Doch in der leichte Stil birgt auch einen Knackpunkt: Der Leser folgt Daisys Leben in der Ich-Perspektive und da wirkt ihre teeniehafte Sprache manchmal sehr naiv und in bestimmten Momenten einfach unpassend. Dass der Tod für sie ähnlich spektakulär wie Kaffee trinken ist, mag ja noch angehen, weil sie sich Dank Revive nicht davor fürchten muss. Doch wie sie sich im Laufe des Geschehens Matt und Aubrey gegenüber verhält, fand ich oft etwas kindisch für ein angeblich so schlaues Mädchen. Auch die Auflösung, was den Programmleiter von Revive, der von allen nur 'Gott' genannt wird, betrifft, konnte mich in Revived / Die 5 Leben der Daisy West nicht ganz überzeugen. Das Ende selbst war - bittersüß wie es war - schon in Ordnung. Dennoch hätten der Story mehr Tiefgründigkeit, Perfidität oder einfach ein besserer Einblick in die Beweggründe der Beteiligten gut getan. Da mir die Idee hinter Cat Patricks erstem Werk Forgotten / Forgotten (Amazon-Partnerlink*) ebenfalls sehr gefällt, werde ich auch das über kurz oder lang noch lesen.

Obwohl ich das englische Taschenbuchcover noch schöner finde, hat sich der Boje [Bastei Lübbe]-Verlag richtig Mühe mit dem deutschen Cover gegeben. Es enthält nämlich 4 Aufkleber, die genau die rote 5 und den Titel abdecken, sodass man mit dem Blättern sehen kann, wie Daisys andere 4 Leben ausgegangen sind - eine klasse Idee.

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02.

Sep 2012

~nef

Aenir / Aenir - Reich der Schatten

Cover Aenir englisch

Enthält Spoiler zu den ersten beiden Teilen der The Seventh Tower / Der siebte Turm-Reihe.

Tal und Milla sind auf dem Weg zum Turm, denn Millas Aufgabe besteht darin den jungen Erwählen zurück nach Hause zu bringen. Erst dann kann sie endlich werden was sie sich so lange schon wünscht: eine Schildjungfrau.
Doch der Weg ist voller Gefahren und ohne den beschützenden Schattenwächter fühlt Tal sich angreifbar und einsam. So stehen sie plötzlich den Sturmhirten mit nur einem Sonnenstein und Millas Hornmesser gegenüber.
Die Sturmhirten gegen jedoch keine Absicht die beiden jungen Reisenden anzugreifen. Vielmehr fordern sie lediglich den Zoll: Ein Leben. Denn ohne es zu ahnen, haben Milla und Tal die Sturmhirten gerufen, als sie versehendlich Blut auf dem Hrigga Hill vergossen haben. Nun ist es an ihnen ein Leben zu geben um eine Gefälligkeit zu erhalten. Doch die beiden Jugendlichen sind da etwas anderer Meinung.

Da kommt Tal eine Idee - er sollte jetzt in der Lage sein einen Seelenschatten an sich zu binden um den verlorenen Schattenwächter zu ersetzen. So könnten sie sich vielleicht aus ihrer misslichen Lage befreien. Während Tal also die magischen Worte murmelt fährt Milla beinahe aus ihrer Haut. Tal hat die alte Sprache der Crone gesprochen, das dürfte er eigentlich gar nicht können. Und auch Tal ist erstaunt, dass beide Sprachen, die der Crone und die der Erwählten offensichtlich aus einem gemeinsamen Ursprung zu stammen scheinen. Sind sie vielleicht doch gar nicht so verschieden?

Cover Aenir deutsch

Leider bringt sie das mit ihrer derzeitigen Gesellschaft nicht weiter. Da hat Tal eine weitere Idee und hofft das Milla im dieses Mal nicht dazwischen funkt. Erstaunlicher Weise kommen ihm hier die beiden Sturmhirten sogar entgegen und ehe sich Tal und Milla versehen, sind ihre Schatten von den Sturmhirten umschlungen worden und nehmen nun deren Platz ein. Mila ist außer sich vor Wut. Sie schickt Tal ins Reich der Träume und macht sich alleine auf. So trennen sich die Wege der beiden Reisenden und jeder erlebt für sich einige sehr spannende und auch nicht selten gefährliche Situationen.

In diesem dritten Band der Reihe um Tal und Milla erleben sie den Großteil ihrer Abenteuer alleine. So werden die Kapitel abwechselnd aus Tals und Millas Perspektive geschrieben. Und während Milla versucht den Sonnenstein für ihr Volk zu organisieren, ist Tal versessen auf der Suche nach dem Codex. Denn dieser ist vor vielen Jahrhunderten verschwunden und könnte ihm bei der Suche nach seinem Bruder helfen.
Aenir macht bringt einen wieder sehr schnell zurück ins Reich der Icecarls und Erwählten und der Leser lernt dieses Mal noch eine ganze Menge über Flora und Fauna der Welt aus Garth Nix Welt kennen. Das ist wirklich unterhaltsam. Auch die Sturmhirten sind sehr sympathische Charaktere. Während der Weibliche Hirte ein wenig cleverer ist, strotzt der andere vor Tatendrang - zumindest wenn er Tal unfreiwillig das Leben schwer machen kann.

Nun habe ich die Hälfte der Reihe hinter mir und kann sie bisher nur empfehlen. Ich bin schon sehr gespannt was es in den folgenden drei Bänden noch zu entdecken gibt.

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01.

Sep 2012

~nef

Lichtpfade

Cover Lichtpfade deutsch

Enthält Spoiler zum ersten Teil der Die Chroniken der Akkadier-Reihe Seelengold.

Der Kampf mit der Tarykkönigin Assora hat ein großes Opfer gefordert - die Akkadia Diriri. Seither giert Thanju nach Rache, doch weiß er nicht wie tief die Rache geht. Er ist sich selbst nach ihrem Tod seiner Gefühle für sie nicht sicher. Doch auch alles Grübeln bringt ihn nicht weiter. Auch Selene und Roven sind auf der Jagd nach Assora, doch viel mehr nach dem Halbblut das sie kreiert hat. Roven kann es noch immer nicht verkraften, dass seiner geliebten Selene das Menschenleben genommen wurde, auch wenn sie als seine Gefährtin zurückkehrte.

Thanju hingegen ist nun völlig allein. Diriri war seine einzige Bezugsperson in seinem einsamen Leben in den verschneiden Gegenden seiner Heimat. Nicht nur, dass ihm nun eine Wegesgefährtin fehlt, er hat auch ohne sie keine Möglichkeit mehr heiliges Blut zu trinken. So schwächt ihn jeder Kampf und jede Wunde ein wenig mehr, bis er glaubt dieser Welt endlich den Rücken kehren zu können.
Doch da hat er die Rechnung ohne die Götter gemacht, denn nicht weit entfernt liegt eine junge Isländerin in einer Höhle und kämpft mit ihrer Erinnerung. Im ersten Moment sitzt sie noch auf ihrer Lieblingsstute, prescht über die weißen Weiten - und in der nächsten liegt sie im Schnee und friert, während von ihrem Pferd jede Spur fehlt.
Doch sie muss nicht lange alleine in der Höhle sitzen, bald erscheint ein großgewachsener Mann in einfacher Kleidung und einem langen Zopf am fast kahlen Schädel. Aus irgendeinem Grund empfindet sie ihm gegenüber aber keine Furcht.

Thanju wird durch die Sterne, seinen einzigen Bezug zum Götterreich Enûma, zur Höhle geleitet in welcher er eine junge Frau findet. Er kann an ihr den Geruch des heiligen Blutes riechen, doch sie scheint überhaupt keine Ahnung zu haben, was mit ihr passiert ist. Dabei wird eine Akkadia nachdem sie von einem der Götter erwählt wird auf ihr neues Leben vorbereitet. Hier scheint jemand seine Aufgabe sträflichst vernachlässigt zu haben. Ob das den anderen Göttern bekannt ist? Und was soll er nun mit dem jungen Ding anfangen?

Im Götterreich ist es keinesfalls unentdeckt geblieben, das Noah, der Bruder Jolina, die Selene und Roven auf dem Weg zum Akkadier begleitet hat, eine unerfahrene Akkadia auf der Erde gelassen hat. Jolina macht sich auf den Weg zu ihrem Bruder Elias, auch wenn sie dafür ins Reich der Nihr muss, einem Ort der Vergnügungen und Gelüste. Selbst die Tochter der Liebesgöttin, den körperlichen Vergnügungen entsagend, erfährt hier ganz neue Gefühle. Auf ihrem Weg durch sich windende Leiber und Geräusche die sie sofort erröten lassen, gelangt sie an einen beeindruckend gebauten Sator der ihr einen heißen Kuss entlockt. Etwas verstört gelangt sie dann doch zu ihrem Bruder und gemeinsam mit ihm gestatten sie Noah einen Besuch ab. Es kommt zum Streit und Noah flieht beinahe vor seinen Geschwistern. Jolina hat nun nur eine Chance um ihren Bruder vor dem Zorn der Mutter zu retten - sie wird sich auf den weiten Weg nach Baskhardan machen - zur Kehrseite Enûmas. Noch weiß sie nicht, dass sie diesen Weg nicht allein bewältigen wird.

Thanju plagt sich derweil mit der jungen Elín herum, die den Ernst der Lage weder erkennt noch begreifen will. So machen sie sich gemeinsam auf den Weg und der Akkadier hofft in der Zeit ihr das neue Leben mit ihrer Bestie näher zu bringen. Doch nicht nur zwischen Elín und ihrer Bestie kommt es zu Annäherungen, auch der sonst so abgeklärte Tibeter kann sich der belebenden Wirkung der jungen Frau nicht entziehen. Und so ist es nicht nur das körperliche Verlangen nach ihrem Blut, was ihm Kopfschmerzen bereitet.
Und so ganz nebenbei haben sie noch ein Wesen zu jagen, das mordend durch Island zieht.

Der zweite Teil der Reihe von Jordan Bay beginnt nur knapp nach den Ereignissen des ersten Bandes Seelengold. Man kann die Verzweiflung des Charakters Thanju sehr gut nachvollziehen, jedoch brachte mich der Perspektivenwechsel zwischen 4 Personen etwas durcheinander. Nach ein paar Kapiteln hat man sich allerdings daran gewöhnt und ist beinahe frustriert, wenn wieder ein Abschnitt endet und ein anderer Charakter am Zug ist.
So begleitet der Leser auf der einen Seite Thanju und Elín, dann wieder Jolina und Diriri. In den ersten Kapitel steht dieser Teil dem anderen ein wenig nach im Spannungsaufbau und dem Verlauf der Ereignisse nach. Ab dem zweiten Drittel ist es dann allerdings wieder so spannend, dass man beinahe jede Minute zum Lesen nutzt.
Natürlich kommt auch in diesem Band die Erotik nicht zu kurz - sie ufert sogar etwas aus. Ein wenig gestört hat mich die schnelle Entwicklung Thanjus. Gerade sein eher abweisender Charakter hätte hier länger brauchen müssen um sich an die Situation zu gewöhnen, aber so bliebe natürlich weniger Zeit für die sinnlichen Stunden des Buches ;)

Schlussendlich eine sehr gelungene Fortsetzung, die Lust auf mehr macht. Die Autorin hat eine Novelle verfasst unter dem Titel Das Blut der Akkadier, diese soll bald als Download zur Verfügung stehen. Ich bin schon sehr gespannt darauf.

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