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11.

Sep 2012

~ND

Grave Mercy / Grave Mercy - Die Novizin des Todes

Wäre es nach Ismaes Eltern gegangen, wäre das Mädchen niemals geboren worden. Tatsächlich haben sie sogar versucht, mithilfe der Kräuterhexe des Dorfes, ihre Geburt zu verhindern. Doch als das misslingt, ist allen klar, Ismea ist eine Tochter des Heiligen Mortain. Mortain ist der Gott des Todes und einer der neun alten bretonischen Götter. Und so wird sie von klein auf von ihrer eigenen Mutter gefürchtet, ihrem Ziehvater verachtet und verprügelt und von den meisten im Dorf gemieden.
Als Ismae schließlich mit 14 Jahren an einen Schweinebauern verheiratet werden soll, gelingt ihr die Flucht und mit der Hilfe von Priestern und Hexen schafft sie es schließlich bis zum Kloster von Saint Mortain. Dort erfährt sie von den sogenannten Mägden des Todes, allesamt Frauen wie sie und Töchter von Mortain. Sie werden zu Attentäterinnen ausgebildet, um den Willen ihres Gottes gegen die Feinde der Bretagne auszuführen. Ismae ist froh, endlich ein Zuhause gefunden zu haben. Sie weiß sofort, hier an diesen Ort gehört sie hin. Und so beginnt sie alles Wissen der Klosterschwestern aufzusaugen, damit ihr kein Mann je wieder etwas antun kann.
Als sie endlich nach dreijähriger Ausbildung ihre ersten Aufträge bekommt, ist sie eine Meisterin ihres Fachs. Und so wird sie an den Hof der Herzogin der Bretagne geschickt, um dort Informationen über feindliche Spione und Intrigen zu sammeln - und besonders ein Auge auf einen bestimmten Mann zu halten. Doch ausgerechnet dieser Mann schafft es, sich gegen ihren Willen in ihr Herz zu stehlen und bald weiß Ismae nicht mehr, wem sie folgen soll - ihrem Herzen oder ihrer Bestimmung.

Grave Mercy / Grave Mercy - Die Novizin des Todes von Robin L. LaFevers ist ein gutes Beispiel dafür, wie stimmig man einen historischen Roman und Fantasy miteinander kombinieren kann und dabei gleichzeitig auch noch jugendliche Leser anspricht. Denn die Autorin hat sich sehr bemüht, ihre Geschichte mit religiösem und historischem Hintergrund auszustatten, der sich weitestgehend (wenn auch nicht vollständig) an echte Tatsachen anlehnt. Durch die geschickte Verknüpfung von Liebesgeschichte, Fantasy-Elementen und Spionage-Story garantiert das Buch einen besonders leichten Lesefluss und vermeidet jegliche Langeweile.
Doch das spannendste an Grave Mercy / Grave Mercy - Die Novizin des Todes waren für uns wohl eindeutig das Kloster von Saint Mortain und die Mägde des Todes. Alles von der Ausbildung, über die eigentlichen Aufträge bis zu dem Glauben, dem die jungen Frauen folgen, war faszinierend zu lesen. Insbesondere Saint Mortain und der Tod sind hier auf eine andere und ungewöhnliche Weise dargestellt.
Ismae ist eine sehr sympathische und interessante Heldin, die in ihrem jungen Leben schon einiges mitgemacht hat. Deswegen ist es nur allzu verständlich, dass sie den Orden als ihren Retter und damit als unfehlbar ansieht. Alles, was sie dort lernt, nimmt sie für bare Münze und hält sich ausgestattet mit dem Wissen der Schwestern für entsprechend gebildet. Dem Leser wird aber bald klar, dass sie eigentlich hoffnungslos überfordert und nicht annähernd genug auf das vorbereitet ist, was sie in der echten Welt und am Hofe erwartet, und dass sie sich zu blind auf ihren Glauben und ihre Ausbildung verlässt. Auch deshalb wirkte Ismae manchmal sehr naiv und selbstüberzeugt. Gerade ihre Selbstüberschätzung war manchmal etwas anstrengend, da sie meist einfach fehl am Platze war. Denn eigentlich sind ihre Aufträge nicht die vollen Erfolge, die sie sich einzureden versucht und das macht ihre gesamte Existenz als berüchtigte Attentäterin ein wenig unglaubwürdig. Glücklicherweise schafft sie das aber im Laufe der Geschichte wieder wettzumachen. Sie wächst in ihre Rolle, beginnt zu hinterfragen und wirkt dadurch später wesentlich reifer und überzeugender.
An ihrer Seite steht eine ganze Riege an weiteren Charakteren, die mit der Zeit Ismaes Blick auf die Welt verändern. Einige sind ausgezeichnet gelungen und man will sofort mehr über sie erfahren. Hier ist besonders Duval zu erwähnen, der Mann, der ursprünglich ihren Auftrag darstellt und der sich, nach und nach in Ismaes Herz schleicht. Es gibt aber auch Figuren, die ein wenig zu sehr schwarz-weiß gezeichnet oder einfach nicht ausreichend genug beschrieben werden und daher etwas blas bleiben. Das kann aber auch an der schieren Masse der Nebenfiguren liegen. Beispielsweise bleiben die Intentionen der meisten Adeligen, etwa der Ratsmitglieder, zu lange im Dunkeln oder werden gar nicht thematisiert. Gerade bei 'den Bösen' wird da viel Potential verschenkt.

Insgesamt ist Grave Mercy / Grave Mercy - Die Novizin des Todes von Robin L. LaFevers aber ein unterhaltsamer Start in die His Fair Assassin-Trilogie. Trotz Potential bleibt aber auch noch Luft nach oben. Da die Figuren schon einige Entwicklungen durchgemacht haben, dürften manche unserer Kritikpunkte im zweiten Buch der Reihe, Dark Triumph (Amazon-Partnerlink*), (hoffentlich) nicht mehr so ins Gewicht fallen. Trotz des starken historischen Bezugs wird das Buch auch dahingehend sonst eher uninteressierten Lesern nicht zu langweilig werden. Stattdessen gibt es Spannung, Verrat, ein paar Tränen und viel Romantik.

Auf Deutsch ist Grave Mercy / Grave Mercy - Die Novizin des Todes am 10. September 2012 erschienen.
Der zweite Teil, Dark Triumph (Amazon-Partnerlink*), erscheint im Frühjahr 2013 und hält einen interessanten Perspektivenwechsel bereit.

Diese Rezension ist ein Gemeinschaftswerk von ~ND und ~nia.

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09.

Sep 2012

~nef

Die zweite Legion

Tags: Fantasy
Cover Die zweite Legion deutsch

Enthält Spoiler zum ersten Teil der Reihe Das erste Horn.

Noch immer sind der Krieger Havald und seine Gefährten im eingeschneiten Gasthof 'Zum Hammerkopf'. Wie durch ein Wunder schafft es ein Geschichtenerzähler in den Gasthof und erzählt ihnen von der Teilung des Reiches. Sie sind geschockt und können es beinahe nicht glauben. Wie kann ein so mächtiges Reich wie Askir in einzelne Teile zerfallen? Nun ist es für die Halbelfe Leandra noch wichtiger zum Rat nach Askir zu gelangen um ihre Bitte vorzubringen.
Kennard, der Neuankömmling, weiß den Freunden einen Floh ins Ohr zu setzten. So wollen sie zur Donnerfeste aufbrechen, von der noch nie jemand zurückkehrte. In den tiefen Hallen unter dem Gasthaus haben sie neben den dort in Eis gebetteten Söldnern auch Schriftstücke und merkwürdig anmutende Edelsteine gefunden. Nun erfahren sie, dass es magische Portale gibt, mit denen man von einem Ort zu einem anderen reisen kann. Wenn sie ein solches finden könnten, wären sie innerhalb kürzester Zeit in der Hauptstadt des Reiches. Doch niemand weiß, ob es ein funktionierendes Portal in der Donnerfeste gibt. Das lässt sich immerhin herausfinden...

Und so machen sich die Freunde auf den Weg die Donnerfeste zu erklimmen und ahnen nicht, welche Gefahren dort auf sie Lauern. Da die Wege weithin verschneit sind und der Pass unpassierbar, schreiten sie erneut durch die dunklen Wege unter dem Gasthof. So gelangen sie durch Gestein und über Schluchten zu einem Ausgang in die Weite der verschneiten Ebenen. Nun geht es nur noch mühsam voran und auch die eisige Kälte macht ihnen schwer zu schaffen. Auf der Suche nach einer Höhle landen sie im Nachtlager einer Höhlenbärenfamilie. Da die einzig verwendbare Magie hier versagt kommt es zum Kampf zwischen der Bärenmutter und den Reisenden. Dabei wird Zokora lebensgefährlich verletzt und auch Havald erwischt es schwer - er verliert sein Augenlicht. Wie soll er nun die Gruppe zur Feste führen? Zu allem Überfluss hat Janos seine Bedenken dem Leiter der kleinen Reisegesellschaft noch immer nicht besiegt. Doch seine Aufmerksamkeit wird bald auf andere Dinge gelenkt, denn obwohl vor der Höhle Schnee und Eis herrschen, haben sie einen Verfolger auf den Fersen. Werden sie, geschwächt durch den Kampf, den Verfolger abschütteln können und zur Donnerfeste gelangen? Und wenn ja, was wird sie dort erwarten?

Im zweiten Band der Das Geheimnis von Askir-Reihe begibt sich der Leser auf die Reise durch das Land. Alles startet im Gasthaus, was irgendwie ein tröstlicher Anfang ist, denn so hat der Leser gleich wieder einen festen Anker. Die Charaktere sind noch immer eigenbrötlerisch und teilweise abweisend, doch so nach und nach entwickelt sich eine Gemeinschaft unter den Reisenden. Es macht Spaß endlich einmal etwas über das Land kennenzulernen und auch Kreaturen zu entdecken.
Auffällig ist der teilweise starke Bezug zur Wirklichen Welt, die hier und dort durchscheint. Ich möchte nun auch nicht verraten welche Situationen und Gegenden es sind - das findet ihr besser alleine heraus ;)

Der zweite Teil hat mir recht gut gefallen, jedoch wurde die Spannung etwas niedrig gehalten. So kam es immer mal wieder zu kleineren Höhepunkten, aber ein aufbau zum Finale fehlte leider gänzlich. Nun ist es eine Reihe die noch vier weitere Bände umfasst und für gewöhnlich ist ein zweiter Band immer ein wenig schwächer als der vorherige, dennoch hat es Spaß gemacht und ich kann die Reihe wirklich empfehlen. Ich freue mich schon auf ein Wiederlesen mit Havald, Zokora und den neuen Charakteren.

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08.

Sep 2012

~ND

The Lost Prince / Plötzlich Prinz - Das Erbe der Feen

Enthält Spoiler für die Iron Fey / Plötzlich Fee-Reihe.

Seit Ethan Chase denken kann, hat er die Fähigkeit, Sie zu sehen. Sie sind unter vielen Namen bekannt: Die freundlichen Nachbarn, das kleine Volk oder einfach nur Feen. Doch statt niedlichen kleinen Wesen sind die Kreaturen, die Ethan von jeher das Leben schwer machen, hinterlistig und gefährlich. Mehr als einmal hat ist er durch sie in Schwierigkeiten geraten, z.B. als ein paar Redcaps versucht haben, ihn aus der Schule zu jagen und dabei die Bibliothek in Brand gesteckt haben. Deshalb hat Ethan auch bereits mehrfach die Schule wechseln müssen. Seine Eltern machen sich natürlich schreckliche Sorgen um ihn. Dabei ist die Tatsache, dass Ethans ältere Schwester Meghan vor 12 Jahren selbst für immer im Nimmernie, der Welt der Feen, verschwunden ist, nicht gerade hilfreich.
Und auch nun muss er wieder einen neuen Anfang an einer neuen Schule machen. Doch sein Ruf eilt ihm voraus und schon bevor er mit auch nur einem Mitschüler geredet hat, ranken sich die wildesten Gerüchte um ihn. Das ist Ethan nur recht. Er will gar keine Freunde. Jeder, der ihm zu Nahe kommt wird am Ende in Gefahr gebracht, denn die Sie wollen ihn einfach nicht in Ruhe lassen.
Doch dann taucht eine merkwürdige neue Art von Feen auf, die Ethan noch nie gesehen hat und schnell wird klar, dass sie nichts Gutes im Schilde führen. Entgegen allem, was er sich geschworen hat, werden Todd und Kenzie, zwei seiner neuen Mitschüler, in Gefahr gebracht und Ethan wird klar, dass er sich Hilfe von einer Seite suchen muss, an die er sich nie wenden wollte: Bei der Königin der Eisernen Feen- und seiner Schwester - Meghan.

Das lange Warten ist vorbei und endlich durfte ich The Lost Prince / Plötzlich Prinz - Das Erbe der Feen, den ersten Teil der Call of the Forgotten-Reihe von Julie Kagawa, lesen. Meine größte Angst, dass sich The Lost Prince / Plötzlich Prinz - Das Erbe der Feen nur wie ein Abklatsch von Meghans Abenteuern in Iron Fey / Plötzlich Fee liest, hat sich zum Glück überhaupt nicht bestätigt. Im Gegenteil, allein schon durch diese neue und ziemlich schauerliche Art von Feen ergibt sich eine ganz eigene Stimmung. Gleichzeitig passen sie und ihre Geschichte aber auch erstaunlich gut in das, was wir aus der ersten Reihe schon kennen. Es ergibt sich ein sehr stimmiges Gesamtbild.
Natürlich liegt die Eigenständigkeit des Buches aber auch an unserem neuen Protagonisten Ethan. Ihn durften wir ja schon als Meghans kleinen, damals 4jährigen Bruder in der Iron Fey / Plötzlich Fee-Reihe kennenlernen. Doch in den letzten 12 Jahren hat sich einiges getan und aus dem fröhlichen Knirps ist ein ziemlich unfreundlicher und misstrauischer junger Mann geworden. Dazu hat er auch allen Grund, denn wie bereits erwähnt ist Ethans Leben alles andere als normal. Der Verlust seiner Schwester setzt ihm nach wie vor sehr zu und er fühlt sich von ihr im Stich gelassen, denn sie hat eindeutig die Feen ihrer eigenen Familie bevorzugt - zumindest sieht er das so. Das ist ein weiterer Grund, warum er die Feen so hasst.
Ihm zur Seite stehen Todd und Kenzie, die beide ganz eigene Gründe haben, wieso sie sich für Ethan bzw. seine Welt interessieren. Beide Figuren haben mir unheimlich gut gefallen und waren ein toller Kontrast zu Ethans ziemlich eigenbrödlerischer Art. Vor allem Kenzie war sehr sympathisch und hat mit viel Charme und Witz dafür gesorgt, dass man auch eine andere Seite an Ethan kennenlernt. Natürlich gesellen sich nach und nach auch noch ein paar Feen zu Ethans Gruppe und auch hier sind einige tolle und spannende Charaktere vertreten, über die ich aber noch nicht mehr sagen will. Doch ich darf bereits verraten: Es gibt natürlich ein Wiedersehen mit einigen der alten Bekannten. Zwar sind ihre Rollen sehr klein, aber es war dennoch schön zu sehen, wie es ihnen in der Zwischenzeit ergangen ist.
Ein paar Details haben mir dennoch nicht ganz so gut gefallen. Z.B. neigt Ethan bei all seiner Ernsthaftigkeit manchmal ganz schön zum Jammern. Ich weiß, dass sein Leben nicht einfach war und er einige Verluste durchmachen musste, aber trotzdem war er manchmal ziemlich anstrengend. Vor allem, wenn er z.B. zum gefühlten 10. Mal die Geschichte von den Redcaps in der Bibliothek erzählt. Überhaupt neigt Julie Kagawa ein wenig zu Wiederholungen in diesem Buch. Oft werden Ausdrücke und Wörter mehrmals kurz hintereinander verwendet, was mit der Zeit sehr auffällig wurde. Außerdem tendiert sie dazu ständig Kenzie "das Mädchen" zu nennen, was auf die Dauer erstens ziemlich unpersönlich und zweitens schlicht seltsam klang. Überhaupt kam mir der gesamte Sprachstil dieses Mal nicht ganz so flüssig vor, wie sonst.
Es war deutlich zu spüren, dass Julie Kagawa so wenig wie möglich über Meghan, Ash und Puck schreiben wollte. Auf der einen Seite verständlich, denn schließlich ist ihre Geschichte weitgehend erzählt, es fühlte sich aber auch ein wenig gezwungen an, denn es gab einige Szenen, in denen ihr Eingreifen oder schlicht ihre Anwesenheit logisch gewesen wäre.

Auch wenn der Funke bei The Lost Prince / Plötzlich Prinz - Das Erbe der Feen, dem ersten Buch aus Julie Kagawas Call of the Forgotten-Reihe, noch nicht ganz übergesprungen ist, so hat es doch jede Menge Potenzial. Die Geschichte ist spannend und neu und fügt sich logisch mit dem zusammen, was wir schon über das Nimmernie und seine Bewohner wissen. Gleichzeitig zeichnet sich die Geschichte durch gewohnt viel Humor und interessante Charaktere aus. Am Ende der Geschichte wird man zwar nicht mit einem gemeinen Cliffhanger stehen gelassen, dennoch passiert so viel, dass es große Lust auf den zweiten Teil, The Iron Traitor (Amazon-Partnerlink*), macht.

The Lost Prince / Plötzlich Prinz - Das Erbe der Feen erscheint in den USA am 23. Oktober 2012. Die deutsche Ausgabe wird wie seine Vorgänger ebenfalls beim Heyne Verlag erscheinen, Titel und Erscheinungsdatum sind bisher aber noch nicht bekannt.

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07.

Sep 2012

~ND

On Demon Wings

Enthält Spoiler für #1 Darkhouse, #2 Red Fox, #3 Dead Sky Morning und #4 Lying Season.

Fast drei Monate ist es jetzt her, dass Dex und Perry miteinander geschlafen haben und er ihr direkt im Anschluss das Herz gebrochen hat. Seitdem ist Perry nicht mehr dieselbe. Es geht ihr körperlich schlecht, sie hat furchtbare Laune und manchmal fühlt sie sich überhaupt nicht so, wie sie selbst.
Doch das Leben muss weitergehen und langsam aber sicher findet ihr Alltag wieder in seinen alten Rhythmus; so wie es vor Experiment in Terror war. Und vor Dex. Nach allem, was er ihr angetan hat, hasst sie ihn mittlerweile aus tiefsten Herzen. Doch nur weil er aus ihrem Leben verschwunden ist, heißt das noch lange nicht, dass die Geister und Dämonen sie auch in Ruhe lassen und schon bald begegnen ihr wieder einige alte Bekannte. Diesmal haben sie es aber nicht nur darauf abgesehen, Perry heimzusuchen - diesmal scheinen sie von ihr Besitz ergreifen zu wollen. Und das anscheinend mit Erfolg, denn Perrys unerklärliche Stimmungsschwankungen werden immer schlimmer und mittlerweile hat sie sogar Gedächtnislücken.
Zum Glück tritt aber Maximus unerwartet wieder in ihr Leben und mit seiner Hilfe (und Zuneigung) scheint Perry tatsächlich etwas gegen ihre Angreifer ausrichten zu können. Doch dann wächst ihr Trotz Max' Hilfe und Unterstützung alles über den Kopf und es gibt nur noch einen, der ihnen helfen kann: Dex.
Allerdings nur, wenn Perry ihn nicht vorher umbringt. Denn in ihrem Hass und unter dem Einfluss der Dämonen, weiß sie nicht, wie lange sie noch die Kontrolle über sich selbst und ihre Emotionen behalten kann...

Ehrlich gesagt weiß ich noch gar nicht so recht, was ich von On Demon Wings, dem fünften Buch der Experiment in Terror-Reihe von Karina Halle, halten soll. Ich muss euch deshalb jetzt schon mal warnen, dass ich bei dieser Rezension ohne den ein oder anderen (sehr) kleinen Spoiler nicht auskommen werde, um meine Meinung ausdrücken zu können. Fühlt euch also gewarnt.:)
Grundsätzlich fand ich das Buch natürlich gut, so wie alle Bücher der Serie. Trotzdem fällt es sehr aus der Reihe. Alleine schon Perrys Launen machen es anders. Sie hat wirklich zu leiden und auch wenn sie etwas jammert, sich vor ihren eigentlichen Problemen versteckt und ich mir wirklich Sorgen gemacht habe, so ist sie mir glücklicherweise trotzdem sehr sympathisch geblieben.
Auch die eigentliche Entwicklung der Geschichte fand ich gut und spannend umgesetzt. Es gibt viele kleine Details die ihre ganz eigenen Rollen spielen und die fast schon für Psychoterror sorgen. Wirklich gruselige Szenen gibt es in diesem Buch zwar nicht, die extremen Ängste, die Perry durchstehen muss, machen das aber wieder wett und sind auf ihre eigene Art furchterregend.
Allerdings gibt es auch Einiges, das mich stört. Ein ganz großer Faktor war natürlich die Abwesenheit von Dex. Wie Perry gehört auch er einfach zu und in diese Geschichte, war es aber über 75% des Buches nicht. Es war wirklich eine schreckliche Warterei und irgendwann schlicht etwas zäh. Dass Dex' (und mein) persönlicher Nemesis Maximus Dex' "Rolle übernommen hat", macht die Sache natürlich nicht besser. Ich kann ihn einfach nicht leider und seine ständige Präsenz und Perrys Reaktion auf ihn hat mich ziemlich gestört. Ich weiß, es sollte Spannung aufbauen, war aber meiner Meinung nach etwas übertrieben und hat die Vorfreude auf Dex eher gedämpft.
Als er dann aber im letzten Viertel auftaucht, wird die Geschichte wieder richtig gut und es passiert mehr als im gesamten Buch vor Dex Erscheinen. Zeit um die Auswirkungen aus den Ereignissen in Lying Season zu besprechen blieb zwar kaum, aber zumindest eine Grundlage wurde geschaffen. Das eigentliche Ende ist zwar nicht unbedingt überraschend, aber dennoch so brillant, entsetzlich, grauenvoll und phantastisch, dass die langen Monate bis zum 13. Oktober eine schreckliche Wartezeit bedeuten werden. Dann erscheint nämlich der 6. Teil der Experiment in Terror-Reihe von Karina Halle, Into the Hollow.

Die Warterei versüßt uns allerdings die Novelle Old Blood, die sich um Pippa/Creepy Clown Lady dreht und auch einiges Licht auf Dex' und Perrys Geschichte wirft. Und noch viel wichtiger: Im August erschien The Dex-Files, eine Sammlung von Szenen aus den bisher erschienenen fünf Büchern aus Dex Sicht.

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05.

Sep 2012

~nia

The Fault in Our Stars / Das Schicksal ist ein mieser Verräter

Hazel ist 16 und hat Krebs. Seit 3 Jahren lebt sie mehr schlecht als recht mit inoperablem Schilddrüsenkrebs; inzwischen hat sie der Krebs auch auf die Lunge ausgedehnt. Und so sind die Sauerstoffflasche samt Nasenschlauch ihre Lebensader und ihre ständigen Begleiter. Hazel hat nur wenig mit Gleichaltrigen zu tun und ihre Eltern befürchten, sie wird depressiv, wenn das so weiter geht. Also schicken sie Eltern und Ärzte jeden Sonntag zu einer Selbsthilfegruppe für krebskranke Teenager. Hazel sieht die Sitzungen als totale Zeitverschwendung an, geht ihren Eltern zuliebe aber hin. Der einzige Lichtblick bei den Sitzungen ist der 17-jährige Isaac. Er hat Augenkrebs, den man zwar operieren kann, der ihn aber sein Augenlicht kosten wird. Irgendwie verstehen er und Hazel sich ohne Worte. Und dann bringt Isaac einen Freund mit: Augustus, 17, mit einem Osteosarkom, also bösartigem Knochenkrebs. Durch die Krankheit hat Augustus seinen Unterschenkel verloren, aber die Chancen stehen 4:1, dass der Krebs damit besiegt ist.

Aus irgendeinem Grund kann Augustus nicht den Blick von Hazel abwenden und da die sich so was - auch von einem echt gutaussehenden Kerl - nicht gefallen lässt, start sie eben zurück. Schnell wird klar, Augustus, der von seinen Freunden nur Gus genannt wird, ist eine echte Gefahr für Hazels Herz und ihren Seelenfrieden. Und Hazel stellt sich die Frage, darf man sich verlieben, wenn man weiß, dass die eigene Lunge irgendwann den Geist aufgibt? Erst will Hazel sich nicht auf Gus einlassen, doch Gus versprüht so viel Charme, dass sie dem zu erliegen droht. Außerdem stellt sie fest, dass sie beide total viel gemeinsam haben, wobei insbesondere der absurde Sinn für Humor ins Gewicht fällt. Als Gus auch noch seinen Herzenswunsch für Hazel einsetzt, ist es endgültig um sie geschehen... Mehr will ich an dieser Stelle nicht verraten.

The Fault in Our Stars / Das Schicksal ist ein mieser Verräter war mein erstes Buch von John Green. Es fällt mir schwer in Worte zu fassen, wie sehr mich dieses Buch berührt hat. Noch Tage und Wochen nach dem Lesen denke ich über Hazel und Gus nach, obwohl ich weiß, dass es fiktive Gestalten sind. Doch John Green versteht es so wunderbar, seinen Personen Leben und Gefühl einzuhauchen, dass sie einem eher wie gute Freunde denn wie Buchfiguren vorkommen. Hazel ist zwar todkrank, aber ihr Geist ist brillant, schlagfertig und strotzt nur so vor Ironie. Und mit Gus findet sie ihren perfekt passenden Gegenpart. Hinzu kommt, dass The Fault in Our Stars / Das Schicksal ist ein mieser Verräter zwar ein Krebsbuch ist, aber Hazel selbst Krebsbücher - mit einer Ausnahme - total doof findet und sich ordentlich lustig über den darin enthaltenen Betroffenheitswahn macht.

Überhaupt bietet das Buch den Lesern eine sehr gelungene Kombination aus Lebensmut und Krankheit: Bis auf wenige Ausnahmen haben in diesem Buch nämlich alle Menschen mit Krebs zu tun. Entweder sind es krebskranke Kinder und Jugendliche oder aber es handelt sich um die Angehörigen, die mit der Krankheit oder dem Tod ihrer Liebsten zurechtkommen müssen. Und so ist The Fault in Our Stars / Das Schicksal ist ein mieser Verräter ein wunderschönes, aber auch trauriges Buch. Eines, dass einen sehr oft laut Lachen lässt, obwohl einem trotzdem fast die Tränen in den Augen stehen. Dass es darüber hinaus - trotz aller Tragik - doch wunderbar leicht zu lesen ist, liegt vermutlich an dem begnadeten Autor John Green. Ich kann The Fault in Our Stars / Das Schicksal ist ein mieser Verräter nur jedem empfehlen: egal, ob jung oder alt, krank oder gesund, dieses Buch findet einen direkt Weg zum Herzen des Lesers.

An dieser Stelle möchte ich noch erwähnen, dass meiner Meinung nach sowohl der deutsche Titel als auch das deutsche Cover wunderbar gelungen, ja fast noch besser als das Original sind.

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