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06.

Okt 2012

~nia

Outside In

Enthält Spoiler zu Inside Out.

Die Travas und PopCops sind entmachtet und den Bewohnern von Inside stehen alle Möglichkeiten offen. Ein Komitee aus neun ehemaligen Scrubs und neun Uppers versucht, die anstehenden Arbeiten und Probleme zu koordinieren und organisieren. Trella sitzt diesem Gremium als Beraterin bei. Doch ziemlich schnell ist sie von dieser Aufgabe einfach nur angestrengt. Denn leider beschließt und handelt das Komitee zu wenig und redet und diskutiert zu viel. Als sie diesen Job entnervt hinschmeißt, ist Riley ziemlich enttäuscht von ihr. Er hatte gehofft, Trella würde ihren Einfluss als Gründerin der 'Macht der Schafe' besser nutzen und dabei helfen, Inside zu führen. So kommt langsam aber sicher Missstimmung zwischen ihnen auf...

Damit nicht genug, passieren immer wieder Sabotageakte, die Insides Funktionen bedrohen und schnelles Handeln notwendig machen. Leider versagt das Komitee auch hier recht kläglich. Als dann auch noch Logan Ziel eines Anschlag ist und Trella dabei ebenfalls ausgeknockt wird, bereitet sich langsam richtige Alarmstimmung aus. Doch das führt nur dazu, dass die vom Komitee gegründete Inside Security Force als neuer Sicherheitsservice plötzlich ebenso wie schon die Pop Cops ihre Machtbefugnisse ausweitet. Schließlich werden auch die Anweisungen des Komitees immer seltsamer und bald traut keiner mehr dem anderen. Was wirklich hinter den Problemen steckt und wer welche Ziele verfolgt, müssen Trella und die Bewohner von Inside auf eine ziemlich harte Tour lernen...

Sehr interessant fand ich an Outside In, dass sich die Geschichte von dem dystopischen Jugendbuch in Inside Out zu einer Science Fiction-Story wandelt. Logisch und gut erzählt worden ist von Maria V. Snyder auch, dass nach dem Sturz eines autoritären Regimes oft ein Machtvakuum und neue Unruhen entstehen. Schließlich müssen die Menschen plötzlich mit vielen neuen Gedanken und Freiheiten klar kommen und oft gibt es so schnell eben keine Regierungsalternative, die den Weg weisen kann. Die ganze Geschichte findet in einem hohen Erzähltempo statt, was das Lesen wirklich unterhaltsam macht.

Doch es gibt auch Kritik: Der wichtigste Punkt ist und bleibt die Leidensfähigkeit und 'Rossnatur' von Trella. In Outside In nimmt dieser Punkt meines Erachtens wirklich leicht bizarre Züge an. Etwa gerät Trella in ein Feuer und benötigt danach Hauttransplantationen zum Überleben. Trotzdem ist sie nach wenigen Tagen wieder in den Röhren, selbst den Heizungsschächten unterwegs. Sicher habt ihr euch auch schon verbrannt? Was man, egal ob mit frisch heilenden Brandwunden oder noch kaum verheilter transplantierter Haut vertagen kann, ist Hitze. Das war ebenso wie die Schnellheilung in Inside Out unglaubwürdig.

in Outside In kommen weitere Momente hinzu, die mich schließlich sogar etwas in meinem Lesefluss gestört haben. So ist Trella nach knapp der Hälfte des Buches seelisch und körperlich ziemlich am Ende. Dennoch reicht ein in Tränen aufgelöster Abend in ihrem Zimmer, um sie wieder kämpferisch und tatkräftig werden zu lassen. Das fand ich ebenfalls etwas weit hergeholt. Mehr soll an dieser Stelle nicht verraten werden, um niemanden den Lesespaß zu nehmen, aber sicher merkt ihr selbst beim Lesen, welche Episoden da besonders auffallen.
Insgesamt hätte ich mir über einen ganzen Teil des Buches eine Heldin gewünscht, die mehr reflektiert. Als es endlich soweit war, war Outside In fast schon zu Ende. Versteht mich nicht falsch, dass Buch ist lesenswert und ebenfalls richtig spannend. Aber im Vergleich zu dem sehr gelungenen ersten Teil der Inside-Reihe fällt Outside In doch etwas ab. Ich habe lange zwischen 3,5 und 4 Sternen geschwankt. Doch da der Schreibstil von Maria V. Snyder wirklich klasse ist, hat sich die besser Bewertung durchgesetzt. Muss bald mal in ihre anderen Bücher reinschauen.
Ein Tipp noch zum Abschluss: Beide Bücher gibt es günstiger als Doppelband Inside (Amazon-Partnerlink*) zu kaufen.

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05.

Okt 2012

~nia

Inside Out

Trella ist die Königin der Röhren. Egal ob Luft-, Heizungs- oder Aufzugsschächte, Abwasser- oder Müllrohre, Trella kennt jeden Kanal, jeden versteckten Raum, jeden Ein- und Ausstieg in das Rohrsystem von Inside (Innen, drinnen) wie keine Zweite. Doch sonst hat sie wie alle Bewohner der unteren Ebenen von Inside wenig zu melden. Sie alle sind sogenannte Scrubs (to scrub - reinigen, scheuern etc.) und sorgen mit ihren Wartungs-, Reinigungs- und Versorgungsarbeiten für die reibungslose Funktion von Inside. Kontrolliert und verwaltet werden die Scrubs von den Bewohnern der oberen Ebenen, den sogenannten Uppers. Diese stellen auch die Pop Cops (Population Control Police, eine Art Polizei von Inside), die schnell dabei sind, ihre Macht in Form von Waffengewalt auszuspielen.

Als ihr einziger Freund und Pflegebruder Cogon Trella bittet, einen Propheten Namens Broken Man aufzusuchen, ist Trella zunächst genervt. Schließlich schleppt Cog immer wieder neue Prediger an und bislang waren es Trellas Meinung nach alles nur Scharlatane. Doch Broken Man ist anders: Er sitzt im Rollstuhl und die Uppers haben ihn zu den Scrubs verbannt, zudem liefert er wenige, aber detaillierte Beschreibungen des ominösen Mythos Outside (Außen, draußen). Außerdem behauptet er, er habe unwiderlegbare Beweise in seinem alten Quartier auf der Ebene der Uppers versteckt. Trella will in sich keine Hoffnungen auf einen Ausweg aus dem einengenden Leben von Inside wecken und beschließt, Broken Mans Beweise zu suchen, zu sichten und zu entkräften. Damit setzt sie eine Kette von Ereignissen in Gang, die nicht nur ihr Leben komplett über den Haufen werfen werden...

Inside Out ist mein erstes Buch von Maria V. Snyder und wird wohl auch nicht mein letztes gewesen sein. Zwar dauert es ein wenig, bis man sich an das seltsame System von Inside gewöhnt hat. Beispielsweise an die Zeitangaben, die in Centiwochen gemessen werden. Danach beträgt eine Woche 100 Stunden und pro Woche wird (als Scrub) abwechselnd 10 Stunden arbeitet und 10 Stunden Pause eingelegt. Dadurch sind auch die Altersangaben manchmal schwierig. Trella ist gut 1.500 Wochen alt, was etwas über 17 Jahren entspricht. Auch die Anordnung der 5 Ebenen in 9 Sektoren (A-I) war etwas verwirrend, weil die Sektoren nicht in einer Reihe sondern in dreier Reihen aneinander liegen (es grenzen also A an D, D an G, B an E, E an H usw.) und es keine Karte gibt. Doch all das gibt sich recht bald und dann ist man schon völlig in Trellas atemberaubender Geschichte gefangen. Allein sie auf ihren Wegen durch die Röhren und Schächte zu begleiten, ist eine Freude. Trella ist überhaupt eine tolle Protagonistin - nicht besonders freundlich oder herzlich wird sie eher wiederwillig zu der Person, die Inside und ihre Mitmenschen zu neuen Wegen führt. Neben Trella gibt es eine Menge weiterer faszinierender Charaktere wie Cogon, Logan, Riley, Domotor und Lamont oder auch Anne-Jade und Jacy. Hinzu kommt eine zarte Liebesgeschichte, die genau im richtigen Verhältnis zur sonstigen Story mitfließt.

Kritisieren möchte ich eigentlich nur, dass Trella von Maria V. Snyder eine etwas abenteuerliche Konstitution auf den Leib geschrieben bekommen hat. Dazu muss man wissen, dass sie gerade mal knapp über 1,50 Meter groß ist. Trotzdem hält Trella Dinge aus, die ihren Freund Cogon an seine Grenzen bringen. Von ihren Selbstheilungskräften noch gar nicht zu reden. Aus diesem Grund muss ich (ungern zwar) aber dennoch einen halben Stern abziehen.

Insgesamt kann ich die Bücher der Inside-Reihe aber nur empfehlen. Maria V. Snyder schreibt einfach extrem fesselnd und anschaulich - auch wenn diese Reihe sich von der Thematik her doch sehr von ihren anderen Büchern unterscheidet. Es hat gerade mal einen Tag gedauert und ich hatte Inside Out ausgelesen. Auch der Folge- und Abschlussband der Inside-Reihe Outside In war ruckzuck ausgelesen.

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03.

Okt 2012

~nef

The Demon Trapper's Daughter / Aller Anfang ist Hölle

Cover Die Dämonenfängerin I deutsch

Riley Blackthorne ist siebzehn Jahre alt, geht einmal die Woche zur Schule und verbringt sonst ihre Freizeit damit zusammen mit ihrem Vater Dämonen zu fangen. Denn anders als andere Jugendliche in ihrem Alter hat sie sich dazu entschlossen eine Dämonenfängerin zu werden - genau wie ihr Vater.
Im Jahr 2018 wimmelt es in Atlanta nur so vor Dämonen der unterschiedlichsten Kategorien und heute hat es sie in die Unibibliothek verschlagen, in der sie einen Dreier - einen Biblio - fangen soll. Biblios sind kleine Dämonen denen nichts lieber ist als möglichst alte und wertvolle Bücher zu zerstören. Riley sollte eigentlich noch nicht alleine auf die Jagd gehen, doch ihr Vater und sie brauchen das Geld um die Rechnungen zu begleichen, die sich nach dem Tod ihrer Mutter immer höher stapeln.
So begibt sie sich also in die Bibliothek und muss sehr schnell feststellen, dass sie diesem Dämon eigentlich kaum gewachsen ist. Mit mehr Glück als wirklichem Geschick kommt sie lediglich zerschrammt und verschmutzt aus der Sache heraus. Zu ihrem Leidwesen hat die Bibliothek weit mehr abbekommen als beabsichtigt und einige Neugierige haben ihren Kampf mit dem Handy aufgezeichnet und ins Internet gestellt. Das ist genau das, was sie jetzt braucht - Aufmerksamkeit!
Und als wenn das alles nicht reichen würde, muss sie sich für das Chaos in der Bibliothek vor der Fängerzunft rechtfertigen.

Beck, der Partner ihres Vaters und ihr Jugendschwarm bringt sie zur Zunft. Sie hat es ihm nie verziehen, dass er ihre Gefühle nicht erwidert hat und bringt ihm nun mehr Abneigung entgegen, als er eigentlich verdient hätte. Allerdings wäre es für ihre zwischenmenschliche Beziehung durchaus von Vorteil, wenn er sie nicht ständig wie ein Kind behandeln würde. Sie kommt der Anhörung durch die Zunft noch einmal mit einem blauen Auge davon und darf weiterhin Lehrling ihres Vaters bleiben. Dieser ist sogar ziemlich stolz auf seine Tochter, dass sie mit dem Dreier dann doch so gut klar gekommen ist.
Wie immer gehen Beck und ihr Vater abends gemeinsam auf die Jagd nach einigen Dämonen, die sie dann für Geld verkaufen können. Doch dieses Mal geht etwas schief. Für gewöhnlich arbeitet jeder Dämon für sich allein, doch es scheint nun Allianzen zu geben. Beinahe hätten sie den Fünfer gemeinsam erledigt, doch da kommt ein weiterer Dämon dazu und beiden sind die zwei angeschlagenen Fänger nicht gewachsen. Rileys Vater stirbt und lässt Beck einsam und verzweifelt zurück. Nun liegt es an ihm dem Mädchen die Nachricht zu überbringen und ihr mitzuteilen, dass sie niemanden mehr hat auf dieser Welt. Denn Beck weiß genau, so sehr er sich auch bemüht für Riley da zu sein, so sehr wird sie ihn wegstoßen.

Riley ist am Boden zerstört. Wie konnte es soweit kommen, dass ihr Vater bei einer Tour durch die Stadt ums Leben kommt? Für sie war immer klar, dass er nachts nach Hause kommt und sie morgens gemeinsam frühstücken. Doch nun ist alles anders. Sie muss sich nun um sich selbst kümmern und nebenbei auch noch jede Nacht Totenwache am Grab ihres Vaters halten. Denn die Nekromanten nehmen jeden Leichnam um ihn als Sklave eines wohlhabenden Menschen zu verkaufen. Doch das kann und will Riley nicht zulassen.
Und so ganz allein ist sie dann doch nicht. Klar, sie hat den Dorftrottel Beck, aber auch ihren besten Freund Peter und den jungen Lehrling Simon. Mit ihrer Hilfe muss sie es schaffen, ihren Vater zu beschützen und auch zu rächen. Was ihr nur noch nicht klar ist - nicht sie ist hinter den Dämonen her, nein, die Dämonen sind hinter ihr her.

Cover The Demon Trappers Daughter englisch

Jana Oliver hat mit der Reihe um die Dämonenfängerin Riley Blackthorne eine durchaus spannende Lektüre geschaffen. Ich bin schon einige Male um dieses Buch herumgeschlichen, doch so richtig dazu entschließen es zu Lesen konnte ich mich dann doch nicht. Bis eine liebe Freundin von mir meinte 'Lies es, ich wüsste gern deine Meinung dazu.' Gesagt, getan.
Ich bin ehrlich gesagt ein wenig hin- und hergerissen. Auf der einen Seite ist die Idee ziemlich gut. Es gibt kein ordentliches System mehr, die Schulen sind allesamt dicht gemacht worden, der Unterricht findet in verlassenen Gebäuden statt, das Essen wird auf Märkten ertauscht und das Geschäft mit den Dämonen bringt gerade mal genug Geld für die Miete zusammen. An sich wirklich eine gute Grundlage.
Was mich nun gestört hat an diesem Buch waren die teilweise doch sehr platte Sprache - ja, es ist ein Jugendbuch, aber Jugend heißt nicht gleich dümmliche Sprachweise - die aber vielleicht auch an der Übersetzung liegt. Das kann ich so leider nicht beurteilen. Beim Lesen sind mir dann allerdings einige Wörter und auch sprachliche Verwendungen sauer aufgestoßen. Auch ging mir die Hauptprotagonistin Riley teilweise wirklich auf die Nerven. Ständig blafft sie Beck an, der ihr nun wirklich nichts getan hat - es sei denn, ich habe es überlesen.
Zusatzpunkte gibt es aber dann doch wieder für die Spannung und auch den Aufbau der Geschichte für die folgenden Bücher. So wurde beispielsweise immer wieder darauf hingewiesen, dass die Dämonen Riley alle mit Namen kennen, aber es wird nie auch nur einen Hauch verraten wieso. Auch die verschiedenen Charaktere der Zunft sind durchaus interessant. Allen voran natürlich der smarte Simon und sein mehr als unfreundlicher Meister Harper.

Nun bin ich dann doch neugierig wie es weiter geht und werde sicherlich zumindest den nächsten Band Soul Thief / Seelenraub (Amazon-Partnerlink*) lesen, der gerade im September in die deutschen Buchläden gekommen ist.

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02.

Okt 2012

~ND

The Unofficial Zack Warren Fan Club

Als Chloe in der zweiten Klasse zum ersten Mal Zack gegenübersteht, verguckt sie sich sofort in ihn. Und sie ist da nicht die Einzige. Deshalb gründet sie aus Spaß den "Inoffiziellen Zack Warren Fan Club". Doch was als lustiges Spiel angefangen hat, wird irgendwann ein Selbstläufer. Es treten immer neue Mitglieder bei und Chloe kann es nicht fassen, dass der Club sie jetzt auch noch bis ans College verfolgt - alles dank ihrer besten Freundin Lana, die den Club hartnäckig am Leben erhalten hat.
Chloe würde vor Scham im Boden versinken, sollte Zach, der an der gleichen Universität ist, wie sie und sich dort zu einem großen Baseball Star gemausert hat, jemals von dem Club erfahren. Denn mittlerweile hasst sie ihren früheren Schwarm. Zack hat damals während ihrer Schulzeit nie eine Gelegenheit ausgelassen, Chloe zu ärgern und auch jetzt scheint sich das nicht geändert zu haben. Sie weiß nicht, woran es liegt, aber die beiden versuchen sich so gut es geht aus dem Weg zu gehen.
Doch das wird ihnen bald unmöglich gemacht, denn Chloes Mutter und Zacks Dad heiraten wieder - einander. Und sie ziehen in ein neues Haus, was Chloe und Zack ganz plötzlich zu Mitbewohnern macht. Zack hat seine ganz eigenen Gründe, sich von Chloe fernzuhalten und es fällt ihm immer schwerer, diese im Kopf zu behalten, wenn er daran denkt, dass sie im Nebenzimmer schläft. Doch als sein Team-Kollege und Mistkerl Max anfängt, sich für Chloe zu interessieren, wird Zacks Geduld auf eine harte Probe gestellt...

The Unofficial Zack Warren Fan Club ist der zweite Roman, den ich von J.C. Isabella gelesen habe. Nachdem ich von Chasing McCree alles andere als überzeugt war, wollte ich der Autorin aber noch einmal eine Chance geben und hatte dieses Buch sowieso schon auf meinem Kindle.
Doch auch wenn ich diesen Roman deutlich besser fand, werde ich wohl nie ein Fan von J.C. Isabella werden. Sie versucht einfach viel zu viel in ihre Geschichten zu packen. The Unofficial Zack Warren Fan Club z.B. ist ein Buch über Hass-Liebe, das Zusammenwachsen von Patchwork-Familien, Stalker/Belästigung, Beziehungen zwischen Stiefgeschwistern, entfremdete Eltern, Verlustängste und und und. An sich sind die Themen für sich alle in Ordnung, aber geballt in einem gerade mal 200 Seiten langen Buch war es einfach zu viel. Vor allem, da sie Stränge teilweise ziemlich unelegant und kitschig durchgezogen wurden.
Und auch mit den Charakteren konnte ich mich aus genau den gleichen Gründen, wie beim letzten Mal, nicht recht anfreunden. Für mich fühlten sich sowohl Chloe als auch Zack einfach unrealistisch an. Beide sind perfekt. Ausgezeichnete Schüler, beliebt, verantwortungsbewusst, jungfräulich, ehrlich. Für mich hat sie das schrecklich langweilig gemacht. Zack ist ein Held, der alles immer aus den richtigen Gründen macht und jederzeit zur Stelle ist. Chloe ist manchmal furchtbar zickig und trifft dann Entscheidungen, die einfach nur idiotisch sind und bei denen der Leser ganz genau weiß, worauf sie hinauslaufen. Spannung sieht also anders aus. Auch die Nebencharaktere sind nicht sonderlich gut geraten. Es gibt nur schwarz oder weiß in diesem Buch und was sich manche Figuren leisten ist schlicht unrealistisch.
Eigentlich ist das sehr schade, denn grundsätzlich wäre The Unofficial Zack Warren Fan Club eine sehr nette Geschichte. Der Schreibstil war flüssig und unterhaltsam (wenn auch mit teils etwas unrealistischen Dialogen). Es gab einige wirklich süße und romantische Szenen und grundsätzliche war es schön, Chloe und Zack dabei zu beobachten, wie sie sich selbst belügen. Auch die Freunde, die sie in ihrem neuen Wohnort finden, sind sehr sympathisch und so ziemlich das Einzige, was in dem Buch für ein bisschen frischen Wind sorgte.

Leider hat mir auch das nicht gereicht um The Unofficial Zack Warren Fan Club von J.C. Isabella für mich insgesamt mehr als mittelmäßig zu machen. Die Autorin packt zu viele Themen in ein Buch und das Ergebnis ist leider nicht nur unrealistisch sondern manchmal auch ziemlich kitschig. Vermutlich werde ich deshalb erst einmal die Finger von dieser Autorin lassen.

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01.

Okt 2012

~ND

Ella Enchanted / Ella, verzaubert

Eigentlich sollte man meinen, bei seiner Geburt eine gute Fee unter den Gästen zu haben, die einem eine Gabe bringen will, wäre eine gute Sache. Doch Ella hätte auf das Geschenk, das ihr die Fee Lucinda gemacht hat, gut und gerne verzichten können. Denn Ella hat für Lucindas Geschmack bei ihrer Geburt zu viel geschrien und so hat sie ihr das Geschenk der Gehorsamkeit gemacht...und Ella prompt den Mund verboten.
Seitdem hat Ella unter diesem Fluch viel erleiden müssen (auch wenn Lucinda fest darauf besteht, dass es ein Segen ist), denn sie muss absolut jedem Befehl gehorchen und sei er noch so absurd. Bis sie 15 war, konnten Ella, ihre Mutter Eleanor und die Köchin Mandy den Fluch verheimlichen. Doch nun ist Eleanor gestorben und Ella muss alleine mit ihrem komplett entfremdeten Vater klarkommen, für den wenig mehr als Geld zählt und der nicht so richtig weiß, was er mit seiner Tochter anfangen soll. Und deshalb schickt er sie so schnell wie möglich mit Hattie und Olive, den furchtbaren Töchtern einer Bekannten und Verehrerin von Ellas Vater, auf eine Benimmschule weit weg von Zuhause und allem, was sie kennt.
Ella weiß, dass es jetzt höchste Zeit ist, etwas gegen ihren Fluch zu tun. Und so beschließt sie, sich auf die Suche nach Lucinda zu machen und sie notfalls zu zwingen, den Fluch rückgängig zu machen. Ein Märchenbuch, das ihr auch immer wieder ihre Liebsten und ein paar Briefe von ihnen zeigt, ist zunächst ihr einziger Begleiter, doch auf ihrem Weg trifft Ella auf Elfen, Oger, Gnome, Zentauren, Freunde, Feinde...und natürlich auch einen Prinzen.

Wirklich schöne Märchen, die eigentlich eher dem klassischen Prinzip folgen, gibt es mittlerweile nur noch selten. Auch Ella Enchanted / Ella, verzaubert von Gail Carson Levine entspricht vermutlich nicht komplett dem typischen Märchen, kommt dem aber doch relativ nahe und hat es deshalb auch zu etwas Besonderen gemacht. Wenn man es genau nimmt, ist Ella Enchanted / Ella, verzaubert eine Neuerzählung von Aschenputtel (zumindest in gewisser Hinsicht), hat der Geschichte aber doch einen ganzen eigenen Anstrich verpasst.
Ella ist wirklich in einer furchtbaren Situation. Wer aber denkt, sie würde sich davon unterkriegen lassen, täuscht sich sehr. Denn anstatt ruhig und still alles zu ertragen, hat sie gelernt die Befehle ein bisschen zu umgehen und manchmal sogar zurückzuschlagen (sprichwörtlich). Es ist quasi eine kleine Rebellin aus ihr geworden. Außerdem hat sie nie ihren Witz und ihre gute Laune verloren, was sie zu einer sehr sympathischen Heldin macht. Sie trifft auf jede Menge andere Charaktere und Wesen, die zwar in typischer Märchenmanier relativ knapp und einfach beschrieben sind, aber dennoch für Abwechslung sorgen und den gewünschten Effekt erzielen. Besonders gut gelungen sind da die Bösewichte bzw. zwielichtigen Gestalten, die zwar ebenfalls nicht unbedingt vielschichtig, dafür aber sehr überzeugend sind. Wie gesagt bekommt Ella auch einen Prinz zur Seite gestellt. Char ist ebenfalls nicht die einfallsreichste Gestalt, aber wenigstens erleben die beiden eine Menge miteinander und schauen sich nicht die ganze Zeit nur verträumt in die Augen, was die Geschichte zwischen den beiden wirklich niedlich macht.

Vom Schreibstil her hat sich Gail Carson Levine ebenfalls bemüht, sehr märchenhaft zu klingen. Das hat natürlich ausgezeichnet gepasst, klang glücklicherweise gleichzeitig aber nie zu kindisch. Dafür gibt es einfach zu viele witzige Szenen und humorvolle Gespräche. Wenn die Geschichte droht ein bisschen zu kitschig zu werden, schafft es die Autorin oftmals mit einer lustigen Idee oder ein bisschen Ironie die Situation geschickt zu "entsüßen".

Insgesamt ist Ella Enchanted / Ella, verzaubert von Gail Carson Levine eine nette kleine Lektüre für Kinder, Jugendliche und Erwachsene, die sich gerne mal wieder von einem Märchen verzaubern lassen wollen. Mit netten Einfällen, viel Witz und Humor und einer Heldin, die sich ihrem Schicksal nicht einfach so ergibt, ist dieses Büchlein definitiv lesenswert.

Ella Enchanted / Ella, verzaubert wurde übrigens 2004 auch unter dem gleichen Namen verfilmt. Die Titelrolle übernahm Anne Hathaway. In Nebenrollen sind weitere bekanntere Schauspieler wie Minnie Driver oder Hugh Dancy zu sehen. Allerdings wurde die Geschichte an einigen Stellen stark abgeändert.

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