Buchjunkies


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22.

Nov 2012

~nef

Schneerose

Tags: Fantasy
Cover Schneerose deutsch

Liandra, kurz Lia, ist alles andere als das typische Highschool-Mädchen. Sie zählt auf der gesamten Schule zu den Losern und wird von allen fertig gemacht. Nicht nur die Mädchen machen keinen Hehl aus ihrer Abneigung und lästern offen vor ihr, auch die Jungen nehmen kein Blatt vor den Mund und betiteln sie offen als Schlampe.

Während sie tagsüber versucht so gut es geht mit der Umgebung zu verschmelzen und bloß nicht aufzufallen, mutiert sie nachts zur Sexbombe die beinahe jeden Abend einen anderen Mann mit nach Hause nimmt. Das bleibt auch ihren beiden einzigen Freunden nicht verborgen, Lindsay und Mike. Obwohl Lindsay nicht zu den eigentlichen Losern der Schule zählt, hat Lia in ihr die beste Freundin gefunden - nicht zuletzt wegen dem schüchternen Mike, in die sie seit langem verliebt ist, der allerdings sein Herz an Lia verloren hat.
Doch Lia sieht in ihm nur ihren Freund aus Kindertagen und ist froh ihn an ihrer Seite zu haben. Mike hingegen kann es nicht mehr mit ansehen, wie Lia fertig gemacht wird und hofft, dass sie eines Tages doch aufwacht und aufhört mit ihren nächtlichen Touren.

Aber Lia kann nicht anders. Es ist wie ein innerer Zwang, der sie dazu bringt ihr Wesen zu verändern und völlig in einer neuen Identität aufzugehen. Eigentlich will sie es gar nicht, doch auch wenn sie jedes Mal danach Scham empfindet, geht es ihr körperlich mehr als gut. Nur erinnern kann sie sich an die Männer hinterher nicht mehr.
Doch dieses Mal ist es anders. Sie hat einen jungen, gutaussehenden Mann in ihr Bett gelassen und seither geistert er ihr durch den Kopf.

Orlando ist es gewohnt die Aufmerksamkeit sämtlicher weiblicher Menschen um sich herum zu erhalten, doch dieses eine Mädchen interessiert sich nicht für ihn. Das kann er nicht dulden, denn Vampire benötigen für gewöhnlich nicht einmal eine Sekunde um sämtliche Interessen auf sich zu ziehen. Er geht auf sie zu und versinkt sofort in ihren funkelnden grünen Augen. Keine Frau hatte je diese Anziehungskraft für ihn. Er folgt ihr, als sie den Club verlässt und findet sich wenig später in ihrem Bett wieder. Als er ihr die Erinnerung an diese Nacht nehmen will, macht er eine weitere neue Erfahrung - er kann ihr Blut nicht trinken. Nun ist sein Interesse noch mehr geweckt und sie geht ihm nicht mehr aus dem Kopf.
Vampiren ist der Umgang mit Menschen - außer als Nahrungsquelle - nicht gestattet, doch Orlando kümmert sich seit jeher nicht um solcherlei Gesetze. Und fortan beobachtet er sie und stellt mit Erstaunen fest, dass sie tagsüber eine ganz andere Person ist. Wie passt das zusammen? Und warum brennt ihr Blut so schmerzhaft in seinem Mund?

Der Debütroman Schneerose von Maya Shepherd ist eine etwas andere Vampirgeschichte. Es geht hier nicht nur um Mensch und Vampir, sondern um eine weitere magische Form in der Welt der Fantasy.
Ich muss zu meiner Schande gestehen, dass ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht fertig bin mit diesem Buch. Doch bisher gefällt es mir ziemlich gut. Die Geschichte ist wirklich nett und unterhaltsam. Ein wenig stören mich die vielen Rechtschreibfehler schon, aber ich denke ein Lektorat könnte da so einiges bereinigen.
Die Charaktere sind teilweise etwas oberflächlich, was sehr schade ist. Lindsay lernt man bisher nicht wirklich kennen, genauso wenig Mike. Nett sind hingegen die vielen Rückblicke in die Vergangenheit. So erfährt man mehr über die Familienbande der Vampire und wie es dazu gekommen ist, dass sie jetzt so leben.

Grundsätzlicht macht das Lesen Spaß und man will natürlich wissen ob Orlando herausbekommt, was es mit Lia auf sich hat. Ich awüsche der Autorin, dass sie erfolgreich ist mit ihrem Buch und sich weiterhin ihrer Leidenschaft widmen kann. Potenzial hat sie jedenfalls.

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20.

Nov 2012

~nia

Phoenix Rising / Das Zeichen des Phönix

Eliza D. Braun ist Agentin des Ministeriums für Eigenartige Vorkommnisse. Ihre Markenzeichen sind ein kugelsicheres Korsett und ihre Liebe zu Dynamit und Schusswaffen. Als sie den entführten Archivar des Ministeriums, Wellington Books, befreit und ein Feld der Zerstörung hinter sich zurücklässt, schießt sie doch ein wenig über das Ziel der Mission hinaus. Daraufhin wird die, für die Außeneinsätze lebende Eliza ins Archiv strafversetzt und bekommt als neuen Partner eben diesen Wellington Books zugeordnet. Die aus Neuseeland stammende oft unzivilisierte Kolonialistin und der dem englischen Landadel entstammende Archivar sind wie Feuer und Wasser. Nicht genug damit, dass Eliza ihren alten Partner Harry schrecklich vermisst, geht ihr Wellington mit seiner trockenen und pedantischen Art ziemlich auf die Nerven. Umgekehrt kann Wellington, der seine Ruhe und seine Tüfteleien liebt, mit dieser ungeduldigen, nervtötenden und atemberaubenden Frau in seinem Archiv wenig anfangen. Doch dann wird Eliza klar, dass sie nun Einsicht in eine Menge Akten hat; unter anderem auch in die von Harrys letztem Fall. Den hatte der Agent geradezu mit Besessenheit verfolgt und der hat ihn schließlich als Wrack in eine Nervenheilanstalt gebracht. Bei dem Versuch, Harrys Spuren zu folgen, werden Braun und Books aus dem Archiv hinaus in ein mörderisches Abenteuer gezogen. Und schnell stellt sich heraus, dass der erst so verachtete jeweilige Partner doch eine Menge Vorzüge hat...

Phoenix Rising / Das Zeichen des Phönix ist ein klassischer Steampunkroman und spielt - wie es sich gehört - in einem fiktiven viktorianischen England. Es ist der erste Teil der A Ministry of Peculiar Occurences / Books & Braun-Serie, die bislang wenigstens zwei Teile umfasst. Pip Ballantine und Tee Morris haben ein charmantes und interessantes Szenario entworfen: ein geheimnisvolles Ministerium, ungewöhnliche Agenten und eine Menge verschiedener Bösewichte, deren Intentionen man nur zum Teil erfährt und die Luft für die weiteren Bücher lassen. Allerdings dauert es ziemlich lange, etwa ein Viertel des Buches, bis man als Leser mit Eliza D. Braun und Wellington Books so richtig warm wird. Insbesondere bei letzterem scheint der doch vorhandene trockene Humor erst nur spärlich durch. Sobald die Handlung aber richtig in Schwung gekommen ist, wird man als Leser wirklich gut unterhalten. Auch den Steampunkelementen wird deutlich Rechnung getragen - nicht alles was sich Steampunk nennt, hat auch wirklich mit Maschinen und Technik zu tun, die ja zumeist für absonderliche Dinge genutzt werden sollen. Doch genau das ist hier der Fall.

Phoenix Rising / Das Zeichen des Phönix thematisiert nicht nur das sich Zusammenraufen der beiden Agenten, sondern auch die sexuelle Anziehungskraft, die zwischen den beiden Protagonisten herrscht. Das ist ein guter Kniff, etwas Frivolität ins Buch zu bringen, hätte es aber neben dem immer mehr aufflackernden Humor vielleicht gar nicht gebraucht?
Meiner Meinung haben auch die Hauptbösewichte etwas zu viel auf dem Kerbholz. Hier will ich nicht zu viel verraten, aber neben der ominösen Mordserie, die auch im Klappentext schon angesprochen wird, kommt da doch noch eine Menge mehr zusammen. Vielleicht wäre etwas weniger hier besser gewesen? Denn so hatte ich ein wenig das Gefühl, als hätten die Autoren nach und nach eine Liste an untragbaren Charaktereigenschaften abgearbeitet.
Insgesamt bot Phoenix Rising / Das Zeichen des Phönix aber eine charmante und unterhaltsame Lektüre. Es gibt auch genug Anspielungen auf noch Ungeklärtes, sodass ich schon gespannt auf den zweiten Teil der A Ministry of Peculiar Occurences / Books & Braun-Reihe bin. The Janus Affair / Die Janus-Affäre (Amazon-Partnerlink*) erscheint im Dezember auch auf deutsch.

Für das Rezensionsexemplar bedanke ich mich ganz herzlich bei EGMONT LYX-Verlag.

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18.

Nov 2012

~ND

Into the Hollow

Enthält Spoiler für On Demon Wings sowie die restlichen Bücher und Kurzgeschichten der Experiment in Terror-Reihe.

Perry hat gerade die schlimmste Zeit ihres Lebens durchgemacht: Ihr Herz wurde gebrochen, sie hatte eine Fehlgeburt, eine Affäre mit einem Idioten und war von Dämonen besessen. Doch auch nach ihrer Rettung bleibt ihr keine Verschnaufpause. Ihre Eltern lassen sie nicht mehr aus den Augen und der Verräter Maximus schleimt sich weiterhin bei ihrer Familie ein und scheint sich bei ihr Zuhause einzunisten. Perry weiß, dass es gibt nur eine Lösung: Sie muss aus diesem Haus raus oder sie läuft Gefahr, wie ihre Großmutter Pippa zu enden - verrückt, allein und abgeschoben in einem Heim. Doch wo kann sie hin, ohne Job und Geld?
Die Lösung scheint ausgerechnet die Person zu sein, mit der alles angefangen hat. Dex bietet Perry an, sie mit nach Seattle zu nehmen und bei sich wohnen zu lassen, denn auch er sieht, dass Perry dringend ausziehen muss. Obwohl sie weit davon entfernt ist, ihm zu verzeihen, sieht Perry keine andere Option, als mit ihm zu gehen. Ihr Plan ist allerdings, sobald wie möglich einen Job zu finden und in eine eigene Wohnung zu ziehen. Als ihr alter Chef Jimmy ihr das Angebot macht für mehr Gehalt wieder bei Experiment in Terror einzusteigen, schlägt Perry sofort zu. Dex ist zwar gar nicht begeistert darüber, dass sich Perry wieder in Gefahr bringen will, begleitet sie aber selbstverständlich.
Ihre erste Show bringt sie in die Rocky Mountains. Denn dort gibt es immer wieder Berichte über ein merkwürdiges Wesen, das mittlerweile sogar schon Menschen angreift, und sehr an Bigfoot erinnert. Perry glaubt nicht, dass wirklich etwas an der Geschichte dran ist (Bigfoot? Wirklich??), wenigstens kann sie damit aber dieses Mal vermeiden, in Lebensgefahr zu geraten - denkt sie. Denn was da in den Rockies sein Unwesen treibt ist definitiv alles andere als gutmütig...

Es ist immer wieder erstaunlich, wie es Karina Halle in ihrer Experiment in Terror-Reihe bewerkstelligt, dass aus Wesen oder Mythen, die erst mal eher albern klingen, am Ende absolut furchterregende Horror-Stories werden. Zwar ist in diesem Fall, die Geschichte um Bigfoot bzw. Sasquatch ein bisschen dünn und gewinnt erst sehr spät im Buch wirklich an Bedeutung, aber dennoch war sie so gruselig und spannend, dass sie den restlichen Bänden dennoch alle Ehre macht.
Das Wichtigste in Into the Hollow ist aber natürlich die Beziehung zwischen Perry und Dex. Denn nach allem, was im letzten Buch passiert ist und Dex langer Abwesenheit, ist das glaube ich, was alle Leser und Fans am meisten interessiert hat. Und wir kommen voll auf unsere Kosten. Perry ist verständlicherweise immer noch extrem zurückhaltend, was Dex angeht und traut ihm (und sich selbst) nicht über den Weg. Sie hat keine Ahnung ob oder wie sie ihm verzeihen soll und das macht die meisten Interaktionen mit Dex ziemlich merkwürdig. Natürlich führt das aber auch zu jeder Menge Grübeleien. Doch die sind absolut verständlich und auch wenn man sie manchmal schütteln möchte, weil sie so dickköpfig ist, so ist es nach allem was sie durchgemacht hat immer nachvollziehbar. Sie ist einfach nicht mehr die Gleiche. Das trifft allerdings auch auf Dex zu, denn er hat sich definitiv verändert. Zwar ist er immer noch ein schräger Vogel und grundsätzlich einfach Dex, doch die Trennung von Perry hat auch bei ihm extreme Spuren hinterlassen und ihm einiges klar werden lassen. Das fällt natürlich auch Perry auf, was ihr Gefühlsleben nicht einfacher macht. (Kleiner Ausflug ins Fan-Girl-Lager: Ich dachte nicht, dass das noch möglich wäre, aber nach diesem Buch liebe ich Dex Charakter einfach noch mehr. Karina Halle hat beim ihm wirklich ganze Arbeit geleistet. :P)

In Verbindung mit der wie gesagt wirklich gruseligen Geschichte um Sasquatch, sowie dem Setting in den Rocking Mountains, werden Dex und Perrys Probleme aber nie anstrengend oder gar kitschig. Ich glaube zu Kitsch ist Karina Halle auch gar nicht fähig. Stattdessen sind die Auseinandersetzungen zwischen Dex und Perry immer wieder in genau dem richtigen Maß in ihr Abenteuer eingebaut. Das bedeutet für den Leser endlich mal einige echte Antworten zu bekommen. Viele zentrale Knackpunkte kommen auf den Tisch bzw. werden in die richtige Perspektive gerückt, was Into the Hollow zu dem für mich bisher befriedigendsten Buch der Reihe macht. Auch wenn es manchmal ganz schön weh tut oder einen mit einem mulmigen Gefühl zurücklässt.
Doch auch wenn Geister und Dämonen dieses Mal eher in den Hintergrund rücken, so gibt es immer noch genug Details, die einen an die Schirmgeschichte erinnern. Dex hat z.B. eine Begegnung der anderen Art und sowohl er als auch Perry haben nach ihrem letzten Besuch im Thin Veil in On Demon Wings einige neue Kräfte mit in ihre Welt genommen. Das macht die Geschichte um Sasquatch zwar ein wenig zum Lückenbüßer, da sie selbst keinen Einfluss auf 'das große Ganze' hat und somit etwas aus der Reihe fällt. Sie bietet aber trotzdem einen guten Hintergrund, so dass Into the Hollow nicht zum reinen 'Beziehungsbuch' wird.

Und trotzdem oder vielleicht gerade deswegen ist Into the Hollow von Karina Halle mein bisher absoluter Lieblingsteil in ihrer Experiment in Terror-Reihe. Alles, was zwischen Dex und Perry passiert ist wichtig. Das ist manchmal ernst, oftmals heiß und hin und wieder auch traurig, aber immer auf diese ganz eigene Art, die nur Dex und Perry innehaben können. Da verliert die Geschichte um Bigfoot zwar schnell an Bedeutung, doch auch die ist spannend und gruselig und sorgt zumindest für Abwechslung.
Ich kann es jetzt schon kaum erwarten, was Karina Halle als nächstes für ihre Leser auf Lager hat. Der siebte Teil der Reihe Come Alive erscheint irgendwann im Frühjahr/Sommer 2013.

EDIT: Auf Maryse's Book Blog kann man eine zusätzliche (und brüllend komische) Szene aus Dex Sicht lesen. Schaut rein, es lohnt sich. :)

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17.

Nov 2012

~nia

The Legacy

Enthält Spoiler zu The Declaration / Der Pakt und The Resistance / Widerstand.

Als plötzlich und aus heiterem Himmel mehrere Menschen an einer Viruserkrankung sterben, gerät Richard Pincent vor den Behörden in Erklärungsnöte. Schließlich ist Longevity bislang ohne Fehl und Tadel gewesen und hat alle Krankheiten ausgemerzt. Der findige und skrupellose Kopf des Pharmaunternehmens schiebt alles auf den Widerstand und behauptet, diese hätten die Herstellung des Mittels sabotiert und es wären einige wenige verunreinigte Chargen in Umlauf gekommen. Doch im Grunde seines Herzens weiß Richard Pincent, dass er dringend die ursprüngliche Formel von Renewal braucht, um die Substanz weiterentwickeln zu können. Dumm nur, dass Richard die erste Probe damals dem Entdecker, seinem Schwiegervater Albert Fern, abgenommen hat und dieser kurz darauf einen tödlichen Unfall hatte. Albert hat bis zuletzt nicht verraten, wo die Formel versteckt ist und seinem raffgierigen Schwiegersohn nur einen ominösen Hinweis hinterlassen.
Anna und Peter verstecken sich währenddessen vor den Behörden und Pincent Pharma in Schottland. Jude und Sheila leben dagegen bei Pip in der Zentrale des Widerstandes in London. Das bedeutet ständiges umziehen und regelmäßige gefährliche Einsätze für Judes geniale Computerfähigkeiten. Als dem Widerstand die Schuld an den Toten in die Schuhe geschoben wird, geraten sie unter Beschuss. Niemand will mehr versteckte Kinder beherbergen und auch die sonstige Unterstützung des Widerstandes nimmt schlagartig ab. Parallel wird Peter, der in Schottland nichts anderes zu tun hat, als Anna und die Kinder zu unterhalten, Felder und Garten zu bestellen und die Tiere zu versorgen, immer rastloser und unruhiger. Als er eine Nachricht erhält, er möge nach London kommen und sein Familienerbstück, den goldenen Ring mit der Blume mitbringen, nimmt er diese Gelegenheit dankbar war. In London zeigt sich, dass ein Umbruch bevorsteht, den die Welt so noch nicht gesehen hat...

The Legacy ist der Abschlussband der The Declaration-Trilogy. Gemma Malley hat sich in diesem Buch selbst übertroffen und einen perfekten Serienabschluss hingelegt. Das Buch ist dieses Mal fast von Beginn an spannend und alle Entwicklungen bauen logisch auf The Declaration / Der Pakt und The Resistance / Widerstand auf. Darüber hinaus lernt man auch die Lebensgeschichte von Richard Pincent und dem Longevity-Erfinder Albert Fern kennen, was der Geschichte einige interessante Aspekte verleiht. In The Legacy gibt es gleich an mehreren Stellen unverhoffte Wendungen und der Abschlussclou wird sogar noch mal durch einen Twist im Epilog getoppt. Ich hatte wirklich einen Heidenspaß beim Lesen.

Doch am allerbesten an den The Declaration-Büchern und insbesondere The Legacy fand ich, dass man durch die Lektüre ordentlich zum Nachdenken angeregt wird. Die drei Bücher zeigen jeweils unterschiedliche Aspekte desselben Problems: Was wird aus den Menschen, wenn von dem normalen Kreislauf aus Geburt, Leben, Sterben und Tod nur noch die ersten beiden übrig bleiben und die Ressourcen begrenzt sind?
Im Endeffekt geht diesem künstlich verlängertem Leben jeder Sinn verloren, auch wenn die Menschen sich mit aller Macht daran klammern: In einer solchen Welt gibt man nichts an seine Nachkommen weiter, ist über die Jahre meist irgendwann angeödet von seinem Partner und seinen Freunden und einfach jedes Ding verliert seinen Reiz, wenn es vor der Unendlichkeit bestehen soll.

Meiner Meinung nach hat Gemma Malley sich mit The Legacy im Vergleich zu den beiden Vorgängern gesteigert, sodass ich dieses Buch besonders empfehlen kann. Leider ist es nur auf Englisch erhältlich.

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16.

Nov 2012

~nia

The Resistance / Widerstand

Enthält Spoiler für The Declaration / Der Pakt.

Ein gutes halbes Jahr ist vergangen, seitdem Anna und Peter aus Grange Hall geflohen sind. Aufgrund der Regel 'ein Leben für ein Leben', haben sowohl Anna und der kleine Ben als auch Peter inzwischen einen legalen Status erhalten. Aus dem Haus von Annas Eltern haben die Behörden sie allerdings vertrieben. Nicht mit Gewalt, aber mit immer massiver werdendem Druck. Nun wohnen sie in einem unfreundlichen und engen Vorstadthaus. Doch Anna schafft es, auch diese Wohnung zu einem Heim zu machen. Dennoch wird sie von ihrem schlechten Gewissen gegenüber Sheila und den übrigen Überschusskindern, die in Grange Hall zurückgeblieben sind, geplagt. Auf den Straßen werden sie und Ben in der Regel alles andere als freundlich behandelt. Als sie die freundliche Marie kennen lernt, blüht sie auf wie eine Blume im Sonnenlicht, nicht ahnend, auf welch gefährlichen Pfad sie sich begibt...
Peter hat andere Sorgen. Er will Pip und dem Widerstand unbedingt weiter nützlich sein. Da scheint es nicht besonders hilfreich zu sein, dass er Richard Pincents Enkelsohn ist. Doch ermöglicht es ihm gerade diese Tatsache, dass er jederzeit einen Job bei Pincent Pharma bekommen kann. Zusammen ersinnen Pip und Peter einen gefährlichen Plan: Als Agent des Widerstands soll Peter die Gelegenheit nutzen und mehr über die Firma und ihre Geheimnisse herausfinden. Dabei soll er sich auf alles Ungewöhnliche und auf die komplett abgeschottete Unit X konzentrieren. Einmal dem Einfluss seines Großvaters ausgesetzt, wird Peters Vertrauen in sich, Anna und den Widerstand auf eine harte Probe gestellt...

Gemma Malley zweites Buch The Resistance / Widerstand der The Declaration-Trilogie ist ebenso packend und spannend wie The Declaration / Der Pakt. Natürlich ist das Leben inzwischen etwas einfacher für Anna und Peter, weil sie nun einen legalen Status haben. Dennoch fallen sie durch ihr junges Alter und das Baby Ben auf wie bunte Hunde. Und die meisten Menschen lassen sie deutlich spüren, dass sie die Drei für gefährlich und für eine lebende Ressourcenverschwendung halten. Kein Wunder, dass Anna und insbesondere Peter den Widerstand unterstützen und dem Pakt, Longevity sowie Pincent Pharma den Garaus machen wollen. Allerdings hat Peter seinen Großvater deutlich unterschätzt und so kann der jede Gelegenheit nutzen, Anna und Peter einander zu entfremden und unter Druck zu setzen. Doch zum Glück ist die Weste des feinen Richard Pincents alles andere als weiß...

Ebenso wie in The Declaration / Der Pakt kann man das Buch ab etwa der Hälfte kaum noch aus der Hand legen und der finale Showdown hat sich auch in The Resistance / Widerstand gewaschen. Besonders hat mir aber gefallen, dass die Nachteile einer Welt ohne Kinder und junge Menschen in diesem Buch noch mal viel deutlicher werden. Die dystopische Welt die Gemma Malley da ersonnen hat, ist einfach widernatürlich und krank und je mehr Aspekte man kennen lernt, desto unheimlich wird sie dem Leser. Zum Glück gibt es auch in diesem Buch einfach tolle menschliche Szenen: zwischen Anna und Peter, Peter und Pip und natürlich zwischen Jude und Peter. Mit Jude hat die Autorin sowieso einen großartigen neuen Protagonisten ersonnen, der einen unbekümmerten und witzigen Gegenpart zu den ehemaligen Überschusskindern Anna und Peter bildet.
Mein einziger Kritikpunkt ist eigentlich nur, dass mir die Fäden am Ende doch etwas zu glatt zusammenliefen bzw. die verschiedenen Probleme relativ leicht gelöst werden konnten. Das kam mir dann doch zu einfach und konstruiert vor. Doch insgesamt hat mich The Resistance / Widerstand komplett in Atem gehalten - die Geschichte ist wirklich rund und in sich abgeschlossen. Dennoch sollte man sich den Vorgänger The Declaration / Der Pakt und den Nachfolgeband nicht entgehen lassen. Es ist wirklich bedauerlich, dass The Legacy nicht auf Deutsch erhältlich ist.

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