Buchjunkies


Rezensionen Empfehlungen Autoren Reihen Tags Rezensionsarchiv

Rezensionen

1116 - 1120 von 1587 Rezensionen auf der Seite.

25.

Nov 2012

~nef

Harry Potter and the Prisoner Of Azkaban / Harry Potter und der Gefangene von Askaban

Cover Harry Potter und der Gefangene von Askaban deutsch

Enthält Spoiler zu den ersten Teilen der Harry Potter-Reihe.

Ein weiter Sommer im Privet Drive. Harry kann es kaum noch ertragen und in diesem Jahr hat sich auch noch Tante Magda angekündigt. Da Harry auf die Erlaubnis seines Onkels hofft, mit seinen Klassenkameraden einen Ausflug nach Hogsmade machen zu können, hat er versprochen besonders nett zu seiner Tante zu sein.
Wie immer hat sie an allem etwas auszusetzen, was mit Harry zu tun hat und dieses Mal übertreibt sie maßlos. Sie beginnt Harrys Intelligenz anzuzweifeln und geht sogar so weit, seine Familie - ins besondere seinen Vater - zu beleidigen. Das ist für ihn zuviel und ohne es zu wollen setzt er Magie frei und seine Tante bläßt sie auf wie ein Ballon. Harry flüchtet aus dem Haus der Dursleys, da er annimmt, sein Leben als Zauberlehrling ist nun eh vorbei. Es ist bereits das zweite Mal, dass er außerhalb der Schule gezaubert hat und soweit er informiert ist, steht darauf der Ausschluss aus Hogwarts.

Auf seinem Weg die Straße entlang erspäht er in einer dunklen Ecke einen großen dunklen Hund und wundert sich. Solche Tiere hat er hier in Little Whinging noch nie gesehen und greift zur Sicherheit zu seinem Zauberstab. Doch das bringt ihn ins Straucheln und als er wieder in die Richtung blickt, ist von dem riesigen Tier nichts mehr zu sehen.
Dafür ertönt ein lauter Knall und neben ihm steht ein Doppeldeckerbus. Es ist 'Der Fahrende Ritter', eine Reisemöglichkeit für Zauberer und Hexen. Er bringt ihn in die Winkelgasse zum 'Tropfenden Kessel', wo er schon vom Zaubereiminister Cornelius Fudge erwartet. Dieser ist sehr freundlich zu Harry und kann ihn beruhigen, er ist nicht der Schule verwiesen worden. Schließlich kann nicht jedem das Zaubern verboten werden, der unwissentlich schon einmal einen Verwandten aufgepustet hat.

Doch später erfährt Harry durch das Mitanhören eines Gespräches zwischen dem Ehepaar Weasley, dass der Zaubereiminister lediglich besorgt ist wegen der neuesten Nachrichten. Es gab einen Ausbruch aus dem Zauberer-Gefängnis Askaban. Sirius Black ist entkommen. Er steht im Verdacht mehrere Menschen getötet zu haben - auch Lily und James Potter, Harrys Eltern - und es nun auf ihn abgesehen hat. Dabei weiß Harry nicht einmal wer dieser Sirius Black eigentlich ist.
Zurück in Hogwarts stellen er und seine Freunde Hermoine und Ron Nachforschungen an und erfahren einiges über Black. Er war beispielsweise einst ein enger Vertrauter seiner Eltern und soll sie dann verraten haben. Harry spürt Wut in sich wachsen und beinahe wünscht er sich, dieser Mörder würde ihm gegenüber stehen. Doch auch ohne Black hat Harry in diesem Schuljahr wieder viel zu tun.
Auch gibt es wieder einen neuen Lehrer zur Verteidigung gegen die dunklen Künste und dieser hat ein ganz besonderes Geheimnis.

Cover Harry Potter and the Prisoner Of Azkaban englisch

Eine weitere Person tritt in das Leben von Harry Potter - jemand aus dem Leben seiner Eltern. Das ist natürlich für Harry eine ganz neue Erfahrung. Es gibt dort jemand, der viele Jahre Zeit hatte seine Eltern kennenzulernen und ausgerechnet diese Person will ihn jetzt töten. Das bringt den Leser natürlich in eine Zwickmühle. Auf der einen Seite will man wissen, wie Harrys Eltern solch einen Menschen zu ihrem Freund wählen konnten - ihn sogar zu Harrys Patenonkel gemacht haben - zum Anderen hat man eine Abneigung gegen diese Person, schon aus Sympathie zu Harry.

Ziemlich gruslig fand ich in diesem Band die Dementoren. Bisher sind sie nur erwähnt worden, aber nun haben sie eine richtige Rolle in Harrys Leben und kommen ihm hier auch gefährlich nahe. Man kann beinahe fühlen, wie einem die Wärme entzogen wird, wenn Joanne K. Rowling diese Figuren beschreibt. Wenn man nachher die filmische Umsetzung dazu vor Augen hat, macht es einem die Dementoren auch nicht sympathischer ;)
In Band drei lernen wir auch ein paar interessante Geschöpfe kennen durch den Unterricht durch Hagrid, der das Unterrichtsfach 'Pflege Magischer Geschöpfe' übernommen hat. Ron, Hermoine und Harry sind natürlich total begeistert - und Malfoy samt Gefolge nicht. Nicht zum ersten Mal habe ich mich gefreut, wenn der spitznäsige Malfoy eins auf den Deckel bekommen hat.
Und ganz ehrlich - so einen Hippogreif will doch eigentlich jeder haben, oder?

Harry Potter and the Prisoner Of Azkaban / Harry Potter und der Gefangene von Askaban hat mir wie schon seine Vorgänger sehr gut gefallen. Ich mag die Art und Weise, wie Joanne K. Rowling die Spannugsbögen aufbaut und auch immer wieder einen Witz mit einbaut. Diese Bücher werden wohl lange zu meinen Lieblingen gehören =)

Jetzt bei Amazon.de via Partnerlink* kaufen: Deutsche Ausgabe ~ Original-Ausgabe

Kommentar schreiben | Facebook | Twitter

24.

Nov 2012

~ND

The Hallowed Ones

Katie wusste immer, was sie vom Leben erwarten soll. Sie ist Amish und mit diesen Werten und der Religion groß geworden. Sie erwartet, eines Tages ihren besten Freund aus Kindertagen Elijah zu heiraten, Kinder zu bekommen und das typische Leben einer Amish Frau zu leben: gehorsam, ruhig und gottesfürchtig. Doch vorher kommt noch Rumspringa. Das ist die Zeit für junge Amish, die Welt Draußen zu entdecken - mit allem, was sie zu bieten hat, um dann mit vollem Wissen und Vertrauen in die Kirche einzutreten und all die Sünden in der 'englischen Welt' für immer hinter sich zu lassen.
Katie lebt von dem Gedanken an Rumspringa. Sie hatte schon immer Probleme, sich mit blindem Gehorsam allem zu beugen, was der Bischof und die Ältesten diktieren, wie es die restlichen Mitglieder ihrer Gemeinde zu tun scheinen. Stattdessen muss sie erst alles überdenken und verstehen, sehr zum Ärger des Bischofs. Mit Rumspringa hofft sie, diesen Drang endgültig zu befriedigen, denn so sehr es sie auch nach Draußen zieht, sie hat nie ernsthaft erwogen, danach nicht wieder zu ihren Leuten zurückzukehren.
Doch dann geschieht irgendetwas in der Welt Draußen. Die Amish haben keine Telefone und leben zurückgezogen und haben deshalb keine Möglichkeit, genau zu erfahren, was passiert. Nach und nach dringen aber Berichte von gewalttätigen Aufständen mit Toten und Vermissten und jeder Menge Zerstörung zu ihnen durch. Die Ältesten beschließen, dass sie die Probleme der Welt Draußen, für die diese sicherlich selbst verantwortlich ist, ihre Gemeinde nichts angeht und entscheiden, die Tore zu ihrer Siedlung zu schließen. Niemand darf mehr rein oder raus.
Als Katie einen schwer verletzten jungen Mann an der Grenze zum Land der Amish findet und die Ältesten ihn seinem Schicksal überlassen wollen, weiß Katie, dass sich ihnen widersetzen muss. Sie rettet den jungen Mann und versucht, ihn gesund zu pflegen. Doch sie muss bald feststellen, dass was auch immer in der Welt passiert, mehr ist, als die Sünden normaler Menschen. Das pure Böse ist da draußen und Katie muss sich fragen, ob sie es in ihre Mitte geholt hat - in Form eines jungen Mannes.

Eigentlich hatte ich erwartet, dass ich mit The Hallowed Ones von Laura Bickle so meine Probleme haben würde. Stark religiöse Geschichten bzw. Hauptcharaktere können schnell anstrengend werden. Glücklicherweise war dieses Buch und vor allem Katie aber gar nicht, was ich erwartet/befürchtet habe. Katie ist zwar in der Tat sehr gläubig und aufgrund ihrer Erziehung hat sie einige Ansichten, die ich für mich persönlich nicht nachvollziehen kann. Aber sie denkt für sich selbst und ist definitiv kein Schäfchen, das blind folgt. Sie liest gerne Comics, liebt Coca Cola und ist fasziniert vom Leben Draußen. Sie glaubt an Gott, aber es ist einfach in ihrer Natur zu hinterfragen und sie zweifelt schon bevor die Welt untergeht, ob ihre Ältesten immer richtig liegen. Ihr Freund Elijah ist da das genaue Gegenteil. Er ist ein guter Kerl, aber er denkt nicht für sich selbst. Für ihn ist klar, dass er und Katie heiraten werden und es genügt ihm, einfach so lange zu warten, bis sich alles für ihn fügt. Und Alex, der junge Mann, den Katie rettet, ist noch einmal eine ganz andere Figur. Er ist völlig anders, als alles was Katie kennt und gleichermaßen faszinierend wie erschreckend für sie. Er ist sogar für unsere Standards ein komischer Vogel, hat aber definitiv seinen Reiz. Neben diesen dreien gibt es noch eine ganze Reihe weiterer Charaktere. Alle stehen für die verschiedenen Richtungen, in die Katie sich gezerrt fühlt, bieten aber auch Abwechslung und einige interessante Einblicke in das Leben der Amish.
Überhaupt ist es Laura Bickle sehr gut gelungen, die Religion und das Leben der Amish zu vermitteln. Respektvoll aber auch kritisch stellt sie ihren Alltag und auch den Umgang mit schwierigen Situationen dar. Ich habe definitiv eine Menge über diese Glaubensgemeinschaft gelernt und mich weder belehrt, noch beleidigt oder bedrängt gefühlt. Die Tatsache, dass die Charaktere so wenig von der 'englischen Welt', wie sie unsere Zivilisation bezeichnen, mitbekommen, bietet für die Geschichte einige wirklich spannende Vorteile. Alleine schon wegen der schwierigen Kommunikation mit der Außenwelt.
Was genau da draußen lauert, will ich euch ehrlich gesagt noch gar nicht so genau verraten. Hätte ich es vorher dem Lesen gewusst, hätte ich es vermutlich albern gefunden. In der Geschichte klappt es aber so gut, dass ich mich nie auf den Gedanken gekommen bin, mich zu beklagen. Nur so viel, es ist ein erstaunlich brutales und blutiges Buch, das nicht viel zurückhält.
Es war allerdings auch nicht perfekt. Prinzipiell haben mir die verschiedenen Entwicklungen sowohl zwischen den Charakteren als auch in der Geschichte selbst sehr gut gefallen. Das meiste war spannend und logisch erklärt und hat gut in den Fluss der Geschichte gepasst. Doch manchmal waren die Emotionen bzw. deren Veränderungen nicht gerade nachvollziehbar. Oder vielmehr ging es zu schnell. Innerhalb weniger Tage ver- und entlieben sich einige Charaktere, fangen an sich zu hassen oder verändern ihren ganzen Glauben. Es sind natürlich besondere Umstände, aber für solche Entwicklungen hätte sich die Autorin meiner Meinung nach mehr Zeit lassen sollen.

Aber auch das ändert nichts daran, dass Laura Bickle mit The Hallowed Ones ein wirklich gelungener Start in ihre gleichnamige Reihe gelungen ist. Die Amish sind eine spannende Alternative zur r'normalen' Gesellschaft und aufgrund ihrer deutschen Wurzeln besonders für deutsche Leser interessant. Doch gleichzeitig ist ihre Welt immer noch so fremd, dass es sich fast schon ein bisschen dystopisch angefühlt hat. Eine ausgesprochen starke Heldin, eine interessante Geschichte und jede Menge Spannung machen es zu einem Buch, dessen Fortsetzung ich auf jeden Fall lesen werde. The Outside (Amazon-Partnerlink*) erscheint allerdings erst irgendwann 2013.
Leider ist mit über Pläne einer deutschen Veröffentlichung noch nichts bekannt.

Jetzt bei Amazon.de via Partnerlink* kaufen: Original-Ausgabe

2 Kommentare | Facebook | Twitter

22.

Nov 2012

~nef

Schneerose

Tags: Fantasy
Cover Schneerose deutsch

Liandra, kurz Lia, ist alles andere als das typische Highschool-Mädchen. Sie zählt auf der gesamten Schule zu den Losern und wird von allen fertig gemacht. Nicht nur die Mädchen machen keinen Hehl aus ihrer Abneigung und lästern offen vor ihr, auch die Jungen nehmen kein Blatt vor den Mund und betiteln sie offen als Schlampe.

Während sie tagsüber versucht so gut es geht mit der Umgebung zu verschmelzen und bloß nicht aufzufallen, mutiert sie nachts zur Sexbombe die beinahe jeden Abend einen anderen Mann mit nach Hause nimmt. Das bleibt auch ihren beiden einzigen Freunden nicht verborgen, Lindsay und Mike. Obwohl Lindsay nicht zu den eigentlichen Losern der Schule zählt, hat Lia in ihr die beste Freundin gefunden - nicht zuletzt wegen dem schüchternen Mike, in die sie seit langem verliebt ist, der allerdings sein Herz an Lia verloren hat.
Doch Lia sieht in ihm nur ihren Freund aus Kindertagen und ist froh ihn an ihrer Seite zu haben. Mike hingegen kann es nicht mehr mit ansehen, wie Lia fertig gemacht wird und hofft, dass sie eines Tages doch aufwacht und aufhört mit ihren nächtlichen Touren.

Aber Lia kann nicht anders. Es ist wie ein innerer Zwang, der sie dazu bringt ihr Wesen zu verändern und völlig in einer neuen Identität aufzugehen. Eigentlich will sie es gar nicht, doch auch wenn sie jedes Mal danach Scham empfindet, geht es ihr körperlich mehr als gut. Nur erinnern kann sie sich an die Männer hinterher nicht mehr.
Doch dieses Mal ist es anders. Sie hat einen jungen, gutaussehenden Mann in ihr Bett gelassen und seither geistert er ihr durch den Kopf.

Orlando ist es gewohnt die Aufmerksamkeit sämtlicher weiblicher Menschen um sich herum zu erhalten, doch dieses eine Mädchen interessiert sich nicht für ihn. Das kann er nicht dulden, denn Vampire benötigen für gewöhnlich nicht einmal eine Sekunde um sämtliche Interessen auf sich zu ziehen. Er geht auf sie zu und versinkt sofort in ihren funkelnden grünen Augen. Keine Frau hatte je diese Anziehungskraft für ihn. Er folgt ihr, als sie den Club verlässt und findet sich wenig später in ihrem Bett wieder. Als er ihr die Erinnerung an diese Nacht nehmen will, macht er eine weitere neue Erfahrung - er kann ihr Blut nicht trinken. Nun ist sein Interesse noch mehr geweckt und sie geht ihm nicht mehr aus dem Kopf.
Vampiren ist der Umgang mit Menschen - außer als Nahrungsquelle - nicht gestattet, doch Orlando kümmert sich seit jeher nicht um solcherlei Gesetze. Und fortan beobachtet er sie und stellt mit Erstaunen fest, dass sie tagsüber eine ganz andere Person ist. Wie passt das zusammen? Und warum brennt ihr Blut so schmerzhaft in seinem Mund?

Der Debütroman Schneerose von Maya Shepherd ist eine etwas andere Vampirgeschichte. Es geht hier nicht nur um Mensch und Vampir, sondern um eine weitere magische Form in der Welt der Fantasy.
Ich muss zu meiner Schande gestehen, dass ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht fertig bin mit diesem Buch. Doch bisher gefällt es mir ziemlich gut. Die Geschichte ist wirklich nett und unterhaltsam. Ein wenig stören mich die vielen Rechtschreibfehler schon, aber ich denke ein Lektorat könnte da so einiges bereinigen.
Die Charaktere sind teilweise etwas oberflächlich, was sehr schade ist. Lindsay lernt man bisher nicht wirklich kennen, genauso wenig Mike. Nett sind hingegen die vielen Rückblicke in die Vergangenheit. So erfährt man mehr über die Familienbande der Vampire und wie es dazu gekommen ist, dass sie jetzt so leben.

Grundsätzlicht macht das Lesen Spaß und man will natürlich wissen ob Orlando herausbekommt, was es mit Lia auf sich hat. Ich awüsche der Autorin, dass sie erfolgreich ist mit ihrem Buch und sich weiterhin ihrer Leidenschaft widmen kann. Potenzial hat sie jedenfalls.

Jetzt bei Amazon.de via Partnerlink* kaufen: Deutsche Ausgabe

4 Kommentare | Facebook | Twitter

20.

Nov 2012

~nia

Phoenix Rising / Das Zeichen des Phönix

Eliza D. Braun ist Agentin des Ministeriums für Eigenartige Vorkommnisse. Ihre Markenzeichen sind ein kugelsicheres Korsett und ihre Liebe zu Dynamit und Schusswaffen. Als sie den entführten Archivar des Ministeriums, Wellington Books, befreit und ein Feld der Zerstörung hinter sich zurücklässt, schießt sie doch ein wenig über das Ziel der Mission hinaus. Daraufhin wird die, für die Außeneinsätze lebende Eliza ins Archiv strafversetzt und bekommt als neuen Partner eben diesen Wellington Books zugeordnet. Die aus Neuseeland stammende oft unzivilisierte Kolonialistin und der dem englischen Landadel entstammende Archivar sind wie Feuer und Wasser. Nicht genug damit, dass Eliza ihren alten Partner Harry schrecklich vermisst, geht ihr Wellington mit seiner trockenen und pedantischen Art ziemlich auf die Nerven. Umgekehrt kann Wellington, der seine Ruhe und seine Tüfteleien liebt, mit dieser ungeduldigen, nervtötenden und atemberaubenden Frau in seinem Archiv wenig anfangen. Doch dann wird Eliza klar, dass sie nun Einsicht in eine Menge Akten hat; unter anderem auch in die von Harrys letztem Fall. Den hatte der Agent geradezu mit Besessenheit verfolgt und der hat ihn schließlich als Wrack in eine Nervenheilanstalt gebracht. Bei dem Versuch, Harrys Spuren zu folgen, werden Braun und Books aus dem Archiv hinaus in ein mörderisches Abenteuer gezogen. Und schnell stellt sich heraus, dass der erst so verachtete jeweilige Partner doch eine Menge Vorzüge hat...

Phoenix Rising / Das Zeichen des Phönix ist ein klassischer Steampunkroman und spielt - wie es sich gehört - in einem fiktiven viktorianischen England. Es ist der erste Teil der A Ministry of Peculiar Occurences / Books & Braun-Serie, die bislang wenigstens zwei Teile umfasst. Pip Ballantine und Tee Morris haben ein charmantes und interessantes Szenario entworfen: ein geheimnisvolles Ministerium, ungewöhnliche Agenten und eine Menge verschiedener Bösewichte, deren Intentionen man nur zum Teil erfährt und die Luft für die weiteren Bücher lassen. Allerdings dauert es ziemlich lange, etwa ein Viertel des Buches, bis man als Leser mit Eliza D. Braun und Wellington Books so richtig warm wird. Insbesondere bei letzterem scheint der doch vorhandene trockene Humor erst nur spärlich durch. Sobald die Handlung aber richtig in Schwung gekommen ist, wird man als Leser wirklich gut unterhalten. Auch den Steampunkelementen wird deutlich Rechnung getragen - nicht alles was sich Steampunk nennt, hat auch wirklich mit Maschinen und Technik zu tun, die ja zumeist für absonderliche Dinge genutzt werden sollen. Doch genau das ist hier der Fall.

Phoenix Rising / Das Zeichen des Phönix thematisiert nicht nur das sich Zusammenraufen der beiden Agenten, sondern auch die sexuelle Anziehungskraft, die zwischen den beiden Protagonisten herrscht. Das ist ein guter Kniff, etwas Frivolität ins Buch zu bringen, hätte es aber neben dem immer mehr aufflackernden Humor vielleicht gar nicht gebraucht?
Meiner Meinung haben auch die Hauptbösewichte etwas zu viel auf dem Kerbholz. Hier will ich nicht zu viel verraten, aber neben der ominösen Mordserie, die auch im Klappentext schon angesprochen wird, kommt da doch noch eine Menge mehr zusammen. Vielleicht wäre etwas weniger hier besser gewesen? Denn so hatte ich ein wenig das Gefühl, als hätten die Autoren nach und nach eine Liste an untragbaren Charaktereigenschaften abgearbeitet.
Insgesamt bot Phoenix Rising / Das Zeichen des Phönix aber eine charmante und unterhaltsame Lektüre. Es gibt auch genug Anspielungen auf noch Ungeklärtes, sodass ich schon gespannt auf den zweiten Teil der A Ministry of Peculiar Occurences / Books & Braun-Reihe bin. The Janus Affair / Die Janus-Affäre (Amazon-Partnerlink*) erscheint im Dezember auch auf deutsch.

Für das Rezensionsexemplar bedanke ich mich ganz herzlich bei EGMONT LYX-Verlag.

Jetzt bei Amazon.de via Partnerlink* kaufen: Deutsche Ausgabe ~ Original-Ausgabe

Kommentar schreiben | Facebook | Twitter

18.

Nov 2012

~ND

Into the Hollow

Enthält Spoiler für On Demon Wings sowie die restlichen Bücher und Kurzgeschichten der Experiment in Terror-Reihe.

Perry hat gerade die schlimmste Zeit ihres Lebens durchgemacht: Ihr Herz wurde gebrochen, sie hatte eine Fehlgeburt, eine Affäre mit einem Idioten und war von Dämonen besessen. Doch auch nach ihrer Rettung bleibt ihr keine Verschnaufpause. Ihre Eltern lassen sie nicht mehr aus den Augen und der Verräter Maximus schleimt sich weiterhin bei ihrer Familie ein und scheint sich bei ihr Zuhause einzunisten. Perry weiß, dass es gibt nur eine Lösung: Sie muss aus diesem Haus raus oder sie läuft Gefahr, wie ihre Großmutter Pippa zu enden - verrückt, allein und abgeschoben in einem Heim. Doch wo kann sie hin, ohne Job und Geld?
Die Lösung scheint ausgerechnet die Person zu sein, mit der alles angefangen hat. Dex bietet Perry an, sie mit nach Seattle zu nehmen und bei sich wohnen zu lassen, denn auch er sieht, dass Perry dringend ausziehen muss. Obwohl sie weit davon entfernt ist, ihm zu verzeihen, sieht Perry keine andere Option, als mit ihm zu gehen. Ihr Plan ist allerdings, sobald wie möglich einen Job zu finden und in eine eigene Wohnung zu ziehen. Als ihr alter Chef Jimmy ihr das Angebot macht für mehr Gehalt wieder bei Experiment in Terror einzusteigen, schlägt Perry sofort zu. Dex ist zwar gar nicht begeistert darüber, dass sich Perry wieder in Gefahr bringen will, begleitet sie aber selbstverständlich.
Ihre erste Show bringt sie in die Rocky Mountains. Denn dort gibt es immer wieder Berichte über ein merkwürdiges Wesen, das mittlerweile sogar schon Menschen angreift, und sehr an Bigfoot erinnert. Perry glaubt nicht, dass wirklich etwas an der Geschichte dran ist (Bigfoot? Wirklich??), wenigstens kann sie damit aber dieses Mal vermeiden, in Lebensgefahr zu geraten - denkt sie. Denn was da in den Rockies sein Unwesen treibt ist definitiv alles andere als gutmütig...

Es ist immer wieder erstaunlich, wie es Karina Halle in ihrer Experiment in Terror-Reihe bewerkstelligt, dass aus Wesen oder Mythen, die erst mal eher albern klingen, am Ende absolut furchterregende Horror-Stories werden. Zwar ist in diesem Fall, die Geschichte um Bigfoot bzw. Sasquatch ein bisschen dünn und gewinnt erst sehr spät im Buch wirklich an Bedeutung, aber dennoch war sie so gruselig und spannend, dass sie den restlichen Bänden dennoch alle Ehre macht.
Das Wichtigste in Into the Hollow ist aber natürlich die Beziehung zwischen Perry und Dex. Denn nach allem, was im letzten Buch passiert ist und Dex langer Abwesenheit, ist das glaube ich, was alle Leser und Fans am meisten interessiert hat. Und wir kommen voll auf unsere Kosten. Perry ist verständlicherweise immer noch extrem zurückhaltend, was Dex angeht und traut ihm (und sich selbst) nicht über den Weg. Sie hat keine Ahnung ob oder wie sie ihm verzeihen soll und das macht die meisten Interaktionen mit Dex ziemlich merkwürdig. Natürlich führt das aber auch zu jeder Menge Grübeleien. Doch die sind absolut verständlich und auch wenn man sie manchmal schütteln möchte, weil sie so dickköpfig ist, so ist es nach allem was sie durchgemacht hat immer nachvollziehbar. Sie ist einfach nicht mehr die Gleiche. Das trifft allerdings auch auf Dex zu, denn er hat sich definitiv verändert. Zwar ist er immer noch ein schräger Vogel und grundsätzlich einfach Dex, doch die Trennung von Perry hat auch bei ihm extreme Spuren hinterlassen und ihm einiges klar werden lassen. Das fällt natürlich auch Perry auf, was ihr Gefühlsleben nicht einfacher macht. (Kleiner Ausflug ins Fan-Girl-Lager: Ich dachte nicht, dass das noch möglich wäre, aber nach diesem Buch liebe ich Dex Charakter einfach noch mehr. Karina Halle hat beim ihm wirklich ganze Arbeit geleistet. :P)

In Verbindung mit der wie gesagt wirklich gruseligen Geschichte um Sasquatch, sowie dem Setting in den Rocking Mountains, werden Dex und Perrys Probleme aber nie anstrengend oder gar kitschig. Ich glaube zu Kitsch ist Karina Halle auch gar nicht fähig. Stattdessen sind die Auseinandersetzungen zwischen Dex und Perry immer wieder in genau dem richtigen Maß in ihr Abenteuer eingebaut. Das bedeutet für den Leser endlich mal einige echte Antworten zu bekommen. Viele zentrale Knackpunkte kommen auf den Tisch bzw. werden in die richtige Perspektive gerückt, was Into the Hollow zu dem für mich bisher befriedigendsten Buch der Reihe macht. Auch wenn es manchmal ganz schön weh tut oder einen mit einem mulmigen Gefühl zurücklässt.
Doch auch wenn Geister und Dämonen dieses Mal eher in den Hintergrund rücken, so gibt es immer noch genug Details, die einen an die Schirmgeschichte erinnern. Dex hat z.B. eine Begegnung der anderen Art und sowohl er als auch Perry haben nach ihrem letzten Besuch im Thin Veil in On Demon Wings einige neue Kräfte mit in ihre Welt genommen. Das macht die Geschichte um Sasquatch zwar ein wenig zum Lückenbüßer, da sie selbst keinen Einfluss auf 'das große Ganze' hat und somit etwas aus der Reihe fällt. Sie bietet aber trotzdem einen guten Hintergrund, so dass Into the Hollow nicht zum reinen 'Beziehungsbuch' wird.

Und trotzdem oder vielleicht gerade deswegen ist Into the Hollow von Karina Halle mein bisher absoluter Lieblingsteil in ihrer Experiment in Terror-Reihe. Alles, was zwischen Dex und Perry passiert ist wichtig. Das ist manchmal ernst, oftmals heiß und hin und wieder auch traurig, aber immer auf diese ganz eigene Art, die nur Dex und Perry innehaben können. Da verliert die Geschichte um Bigfoot zwar schnell an Bedeutung, doch auch die ist spannend und gruselig und sorgt zumindest für Abwechslung.
Ich kann es jetzt schon kaum erwarten, was Karina Halle als nächstes für ihre Leser auf Lager hat. Der siebte Teil der Reihe Come Alive erscheint irgendwann im Frühjahr/Sommer 2013.

EDIT: Auf Maryse's Book Blog kann man eine zusätzliche (und brüllend komische) Szene aus Dex Sicht lesen. Schaut rein, es lohnt sich. :)

Jetzt bei Amazon.de via Partnerlink* kaufen: Original-Ausgabe

Kommentar schreiben | Facebook | Twitter

« Zurück | Seite: 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44 45 46 47 48 49 50 51 52 53 54 55 56 57 58 59 60 61 62 63 64 65 66 67 68 69 70 71 72 73 74 75 76 77 78 79 80 81 82 83 84 85 86 87 88 89 90 91 92 93 94 95 96 97 98 99 100 101 102 103 104 105 106 107 108 109 110 111 112 113 114 115 116 117 118 119 120 121 122 123 124 125 126 127 128 129 130 131 132 133 134 135 136 137 138 139 140 141 142 143 144 145 146 147 148 149 150 151 152 153 154 155 156 157 158 159 160 161 162 163 164 165 166 167 168 169 170 171 172 173 174 175 176 177 178 179 180 181 182 183 184 185 186 187 188 189 190 191 192 193 194 195 196 197 198 199 200 201 202 203 204 205 206 207 208 209 210 211 212 213 214 215 216 217 218 219 220 221 222 223 224 225 226 227 228 229 230 231 232 233 234 235 236 237 238 239 240 241 242 243 244 245 246 247 248 249 250 251 252 253 254 255 256 257 258 259 260 261 262 263 264 265 266 267 268 269 270 271 272 273 274 275 276 277 278 279 280 281 282 283 284 285 286 287 288 289 290 291 292 293 294 295 296 297 298 299 300 301 302 303 304 305 306 307 308 309 310 311 312 313 314 315 316 317 318 | Weiter »