Rezensionen
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24.Jan 2013 |
~ND
Sins & Needlesvon Karina Halle
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Wenn man sein Leben als Tochter von Trickbetrügern und Hochstaplern verbracht hat, hinterlässt das Narben. In Ellie Watts Fall ist das sogar sprichwörtlich zu verstehen. Denn nachdem ihre Eltern einen Kriminellen zu viel aufs Korn genommen haben, musste sie mit 11 Jahren den Preis zahlen und trägt bis heute die Narben an ihrem Bein.
Zwar hat die mittlerweile 26-jährige Ellie ihren Eltern den Rücken gekehrt, ihre kriminelle Karriere hat sie aber dennoch nicht aufgegeben. Sie hat viele verschiedene Identitäten und dreht ein krummes Ding nach dem anderen, immer auf der Suche nach einem neuen Weg, Geld machen zu können. Nachdem die Flucht vor ihrem letzten Opfer aber knapper war, als sie sein sollte, beschließt Ellie endlich ehrlich zu werden. Deshalb geht sie zurück in die einzige Stadt, die jemals annähernd ein Zuhause für sie war und versucht, dort bei ihrem Onkel unterzukommen. Der ist aber alles andere als begeistert, seine kriminelle Nicht unter seinem Dach zu haben und so steht Ellie wieder kurz davor, völlig mittellos zu sein.
Zum Glück läuft ihr aber bald eine Lösung über den Weg und zwar in Form eines alten Schulfreundes: Camden McQueen war genau wie Ellie ein Außenseiter und, bis zu dem Tag, an dem Ellie ihm für ein bisschen Anerkennung ihrer Mitschüler in den Rücken gefallen ist, ihr einziger Freund. Doch aus dem einst unattraktiven Nerd ist ein tätowierter gutaussehender junger Mann geworden, der Ellie anscheinend alles verziehen zu hat. Und mehr noch, sein Tattoo-Studio Sins & Needles scheint blendend zu laufen und mehr Geld zu machen, als Camden je ausgeben könnte.
Was schadet es ihm also schon, wenn ein wenig davon fehlt? Und so beschließt Ellie einen letzten Raub durchzuziehen und ihren ehemaligen Schulfreund um ein paar tausend Dollar zu erleichtern. Doch Ellie sollte mittlerweile wissen, dass der Schein manchmal trügt und dass ihre Vergangenheit sie immer wieder einholt...
Schon bevor ich Sins & Needles, den ersten Teil von Karina Halles neuer Reihe The Artists Trilogy, gelesen habe, war ich mir ziemlich sicher, dass mir dieses Buch gefallen würde. Und ich wurde nicht enttäuscht, denn Ellies Geschichte hat es wirklich in sich.
Am Anfang konnte ich allerdings nicht sagen, dass ich ein großer Fan von Ellie war. Sie ist oft ziemlich skrupellos und wenn sie doch mal Schuldgefühle entwickelt, dann hat sie schnell eine passende Ausrede parat, um ihr Tun zu rechtfertigen. Außerdem ist sie eine Meisterin im Weglaufen. Sobald etwas schwer wird, nimmt sie Reißaus, anstatt sich ihren Problemen zu stellen. Zugeben, bei einigen hat sie keine andere Wahl, denn würde sie bleiben, wäre sie schon lange nicht mehr am Leben. Sie hat in ihrem Leben viele Menschen übers Ohr gehauen und einige von ihnen sind alles andere als gut auf sie zu sprechen. Trotzdem, einige ihrer Aktionen sind wirklich ziemlich niederträchtig und unnötig und so hat es eine ganze Weile gedauert, bis ich wirklich sagen konnte, dass ich sie mochte.
Dass es dann schlussendlich doch dazu kam, ist zum großen Teil Camden zu verdanken. Er zwingt Ellie, sich ihrer Vergangenheit und dem, was sie aus ihrem Leben gemacht hat, zu stellen und hat sich allein deswegen einen Platz in meinem Herzen erkämpft. Doch auch er ist nicht gerade das, was er auf den ersten Blick zu sein scheint. Wie gesagt, war er als Jugendlicher ein ziemlich unbeliebter Einzelgänger, der sich ständig den Hohn seiner Mitschüler eingebracht hat. Von dem dürren Jungen mit dicken Brillengläsern ist allerdings nicht mehr viel übrig - zumindest äußerlich. Nicht nur Ellies Jugend hat Narben bei ihr hinterlassen; auch Camden trägt einiges an Gepäck mit sich herum und das hat nicht zu knapp mit Ellie zu tun. Besonders hat mir aber an Camden gefallen, dass er keines dieser typischen Alpha-Männchen ist, sondern durchaus seine schwachen Augenblicke hat.
Tatsächlich erleben wir sogar beide Charaktere in ihren schwärzesten Momenten, aber auch in solchen, in denen man als Leser gar nicht anders kann, als mit ihnen zu fühlen. Beide sind emotional verkrüppelt und das hat Karina Halle sehr gut dargestellt, indem sie immer wieder Rückblenden aus Ellis Jugend eingebaut und dadurch gezeigt hat, wie sich die Charaktere überhaupt so entwickeln konnten.
Doch Sins & Needles ist nicht nur einfach eine etwas dunklere Romanze, es ist viel mehr. Denn die Geschichte dreht sich bei Weitem nicht nur um diese beiden kaputten Charaktere. Stattdessen bekommt man eine actiongeladene Mischung an Genres geliefert, inklusive Gangstern, fiesen Bösewichten, Verfolgungsjagden, bitterem Verrat und Sex, aber auch mit einem gewissen künstlerischen Aspekt, echten Gefühlen und dem für die Autorin ganz typischen Humor.
Sins & Needles von Karina Halle ist ein neues Beispiel dafür, wieso diese Autorin einer meiner absoluten Lieblinge ist. Zwar hat sie sich mit dieser Geschichte auf Neuland begeben, ich kann aber ehrlich sagen, dass man das kein bisschen merkt.
Allerdings hat das Buch einen wirklich gemeinen Cliffhanger, der das Warten auf Shooting Scars, den zweiten Teil der The Artists Trilogy-Reihe, das im Sommer 2013 erscheint, sicher nicht angenehmer macht. Allerdings wird die Wartezeit bis dahin mit dem Prequel On Every Street, einer Kurzgeschichte, die bereits im April erscheint, doch etwas versüßt.
Sins & Needles erscheint am 25. Januar 2013, leider nur auf Englisch.
Thanks to Karina Halle for providing this ARC. :)
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22.Jan 2013 |
~nef
Ticket ins Glückvon Elke Becker
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Alexandra ist totunglücklich. Seit acht Jahren ist sie mit ihrer großen Liebe Tom zusammen, doch während er sich in seinem Job selbstverwirklicht, steckt sie immer mehr zurück. Nun schließt auch noch ihre Filiale und sie steht ohne Job da.
Völlig aufgelöst steht sie daheim am Fenster und starrt hinaus als Tom nach Hause kommt. Statt ihr beiseite zu stehen hat er jedoch nur Vorwürfe für sie. Warum sie ihren Mantel in den Flur wirft und nicht aufhängt? Was sie denn glaubt wie gut das dem Parkett tut? Und wieso sie sich wegen des Jobs so aufregt?
Alex explodiert und wirft ihrerseits Tom Spießigkeit vor. Seit sie sich vor acht Jahren auf einer Rucksacktour durch die Dominikanische Republik kennengelernt haben, hat sich ihr Leben radikal verändert. Während Alex nach wie vor von fremden Ländern träumt, denkt Tom eher an Hochzeit und Kinder.
Alex Eltern haben in Tom den perfekten Schwiegersohn gefunden und auch Sabina, Alex Schwester, ist neidisch auf das Glück der beiden. Doch Alex reicht das alles nicht mehr. Sie will mehr. Ihr Leben kann nach Jobberei und Studium nicht in einem Vorort von München als Hausfrau und Mutter enden. Sie erwartet mehr von ihrem Leben und gönnt sich eine Auszeit um sich darüber klar zu werden, was sie eigentlich will.
In einem kleinen Hotel verbringt sie zwei Tage lang nur mit Grübeln und fasst einen Entschluss. Sie haut ab. Schon lange will sie wieder in die Dominikanische Republik und mit dem Erbe ihrer Großmutter soll sie etwas machen, das sie wirklich glücklich macht.
Findet sie vielleicht weit ab von Deutschland wieder zu sich selbst?
Als sie ihrer Schwester von ihrem Entschluss erzählen will hat diese wieder Liebeskummer wegen ihrem verheirateten Liebhaber. Ein wenig angetrunken entschließt sie sich ihre Schwester zu begleiten. Alex ist hin und hergerissen, doch eigentlich freut sie sich über die Gesellschaft von Sabina.
Wie nicht anders zu erwarten sind sowohl ihre Eltern als auch Tom alles andere als begeistert von ihren Plänen. Doch während der Vater der Schwestern seine Töchter verstehen kann und unterstützt, ist ihre Mutter außer sich. Sie gibt Alex keine 4 Wochen.
Tom äußert sich ähnlich und das allein zeigt Alex, dass sie es tun muss und schon kurz darauf sitzen die zwei Schwestern im Flieger. Übers Internet haben sie Stellenanzeigen durchforstet und zwei Stellen in einer Hotelanlage ergattern können.
Doch im Warmen angekommen stehen sie vor einem großen Problem. Im Hotel wird eine Sabina erwartet, aber von ihrer Schwester war nie die Rede. Alex ist am Boden zerstört. Schon jetzt zweifelt sie an ihrer Entscheidung und zu allen Überfluss ist ihr in einer Tour übel.
Als Alex mit einer Zeitung bewaffnet in einem kleinen Lokal sitzt um nach einer Wohnung und einem Job zu suchen befällt sie Panik. Ihre Periode ist überfällig - auch das noch.
Nun sitzt sie in der warmen Karibik, hat keinen Job, keine Bleibe und zu allen Überfluss ist sie auch noch schwanger. Was soll sie denn jetzt tun?
Es ist schon ein wenig merkwürdig, am Tag durch den Schnee zu stapfen, um dann am Abend auf der Couch zu sitzen und sich in die Karibik zu träumen, aber es hat durchaus einen gewissen Reiz ;)
Viele Menschen brauchen die Möglichkeit sich in der tristen Jahreszeit in eine sonnige Gegend zu träumen und mit dieser Geschichte klappt das wunderbar.
Elke Becker kann wunderbar schreiben und entführt den Leser in Ticket ins Glück in die warme und sonnige Karibik. Man hat keinerlei Probleme sich in Alexandra hinein zu versetzen und auch die Umgebung erscheint schon nach wenigen Sätzen vor dem inneren Auge in warmen, bunten Farben. Alexandras Probleme und Sorgen sind weder überzogen noch an den Haaren herbeigezogen. Die einzelnen Charaktere sind liebevoll gestaltet und einige schließt man sofort ins Herz.
Auch wenn für mich die Handlung oft vorhersehbar war, habe ich es wirklich genossen Ticket ins Glück zu lesen. Die Geschichte ist sehr flüssig geschrieben und hat mir einige angenehme Lesestunden beschert.
Vielen lieben Dank an die Autorin Elke Becker für die Möglichkeit das Buch zu lesen und zu rezensieren. Es war mein erstes Buch von ihr, aber mit Sicherheit nicht mein letztes =)
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20.Jan 2013 |
~ND
Painted Facesvon L. H. Cosway
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Als Freda, die von allen nur Fred genannt wird, an einem regnerischen Tag ihrem neuen Nachbarn Nicholas zum ersten Mal in die Arme läuft, ist sie nicht unbedingt in bester Verfassung. Sie hat sich gerade mit Tüten vollgepackt die Stufen zu ihrer Wohnung in Dublin hochgekämpft und ist bis auf die Knochen durchnässt. Gerne hätte sie einen besseren ersten Eindruck bei ihm hinterlassen, denn er ist nicht nur so ziemlich der schönste Mann, den sie jemals gesehen hat, er teilt auch noch Freds speziellen Sinn für Humor und die beiden verstehen sich auf Anhieb blendend.
Doch irgendwie hat Nicholas auch etwas Merkwürdiges an sich. Das liegt nicht nur an seinem bereits erwähnten sehr eigensinnigen Humor, sondern auch an seiner manchmal fast schon femininen Art. Als er Fred, ihre Mitbewohnerin Nora und ein paar weitere Freunde zu seiner Show in einem neuen Dubliner Club einlädt, wird auch etwas klarer, woher das kommt. Denn als Nicholas Auftritt beginnt, tritt nicht der gutaussehende Mann auf die Bühne, sondern die Drag Queen Vivica Blue.
Nach dem ersten Schock ist Fred aber nur noch begeisterter von ihrem neuen Nachbarn. Sie wundert sich allerdings etwas über seine sexuelle Orientierung, denn eigentlich hatte sie das Gefühl, dass er schamlos mit ihr flirtet. Als Nicholas ihr eine Stelle als seine Assistentin bei seinen Auftritten anbietet, stimmt sie schnell zu. Sie ist nicht nur von Nicholas selbst fasziniert, sondern von seiner ganzen Welt und das Geld kann sie ebenfalls gut gebrauchen.
Doch je näher Fred diesen einzigartigen und beeindruckenden Mann kennenlernt, umso mehr läuft sie Gefahr, ihm mit Haut und Haar zu verfallen. Und das bringt ganz neue Probleme mit sich.
Es ist mit absolut unbegreiflich, wieso Painted Faces von L. H. Cosway nicht bereits wesentlich mehr Aufmerksamkeit auf sich gezogen hat. Ich habe schon lange kein Buch mehr gelesen, dass mich von der ersten Seite an so in seinen Bann gezogen hat.
Fred ist einer der realistischsten, nahbarsten und schlicht sympathischsten Charaktere, der mir je untergekommen ist. Ich bin mir ziemlich sicher, dass absolut jeder irgendetwas in ihr findet, mit dem er sich identifizieren kann. Denn Fred ist eine völlig normale 25-jährige junge Frau. Sie ist ein wenig kräftiger gebaut und die daraus resultierenden (und vollkommen unnötigen) Komplexe bekämpft sie auf ihre ganz eigene Art, nämlich mit Humor. Fred ist erfrischend, witzig, ein bisschen schräg, ehrlich und mutig, denn sie lässt sich von niemandem etwas gefallen, was den perfekten Ausgleich zu ihren Unsicherheiten geschaffen hat.
Dass auch Nicholas ein ausgesprochen komplexer und beeindruckende Charakter ist, dürfte wohl klar sein. Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll, diesen vielschichtigen Charakter zu beschreiben. Gleich der Prolog ist ihm gewidmet. Dort erfährt man, wie es dazu kam, dass Nicholas gerne Frauenkleider trägt und der Entertainer geworden ist, der heute als Drag Queen auf der Bühne steht. Es wird allerdings auch ein extrem dunkles Kapitel in seinem Leben angedeutet, das ihn zu einem gebrochenen Mann gemacht und für immer verändert hat. Dementsprechend geht man als Leser, wenn man Nicholas dann gemeinsam mit Fred in der Gegenwart zum ersten Mal begegnet, auch ganz anders auf ihn zu und ist von Anfang an gespannt, was er noch zu bieten hat. Denn seine Vergangenheit hat Narben hinterlassen, die er auf teils sehr ungesunde Weise zu überdecken versucht.
In allererster Linie ist Painted Faces eine Liebesgeschichte. Deswegen darf ich ruhig schon verraten: Nicholas ist hetero. Und zwar voll und ganz. Vivica Blue ist seine Bühnenfigur, doch in seinem Schlafzimmer ist er nur Nicholas. Er hatte viele, viele Frauen und wenn es nach ihm geht, werden es noch einige mehr. Das heißt aber nicht, dass sein Alltagsleben komplett unberührt von seinem Alter Ego bleibt. Für Fred (es ist übrigens sicher kein Zufall, dass der weibliche Hauptcharakter dieser Geschichte einen Männernamen trägt) ist er zunächst ein Rätsel und für den Leser nicht weniger, denn es steckt so viel mehr in ihm, als in 99% der männlichen Charaktere, über die man sonst so liest. Er ist viel Mann, aber eben auch ein bisschen Frau.
Die Freundschaft, die zwischen Fred und Nicholas entsteht, ist zwar von Anfang an von einer sexuellen Spannung durchzogen, gleichzeitig aber auch sehr ehrlich und innig. Allerdings muss Freda sich auch fragen, wie sehr sie sich auf ihn einlassen kann, ohne verletzt zu werden. Denn auch wenn er hartnäckig versucht, Freda zu verführen (auf sehr direkte und ziemlich erotische Weise), scheint er unfähig sein, eine echte Beziehung einzugehen. Trotzdem ist es ein echter Genuss, zu erleben, wie sich ihre Freundschaft und Beziehung entwickelt.
Painted Faces von L. H. Cosway ist eine Geschichte über Liebe, Eifersucht, die schönen, aber auch die Schattenseiten des Lebens, über sexuelle Selbstentdeckung und die Tatsache, dass jeder Mensch anders ist und nicht immer in eine Schublade gepackt werden kann.
Painted Faces hält genau die richtige Balance aus ernster und leichter Unterhaltung. Das Buch hat mich ständig grinsen und oft laut auflachen lassen, mir aber auch mehr als einmal die Tränen in die Augen getrieben. Außerdem haben mir die Beschreibungen der vielen Besonderheiten von Dublin bzw. Irland und L. H. Cosways sehr individueller Musikgeschmack gefallen.
Ich hoffe wirklich, dass L. H. Cosway bald die Aufmerksamkeit zukommt, die sie meiner Meinung nach mehr als verdient hat. Ich jedenfalls werde ganz sicher weiterhin ein Auge auf sie haben und ihre bereits erschienenen Romane lesen.
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19.Jan 2013 |
~nia
Easyvon Tammara Webber
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Jaqueline (Jackie) Wallace verbringt ihr erstes Jahr am College. Dorthin ist sie ihrem Freund Kennedy gefolgt, mit dem sie schon seit 3 Jahren zusammen ist. Doch vor 2 Wochen hat Kennedy ihr den Laufpass gegeben, in etwa mit der Begründung, dass er das wilde Collegeleben genießen will. Jaqueline ist am Boden zerstört und lässt die nächsten Wochen ihre Kurse schleifen. Als sie sich zwingt, sich der Realität, dem College und Kennedys riesigem Freundeskreis zu stellen, passieren zweierlei Dinge: In Ökonomie, dem Kurs den sie zusammen mit Kennedy belegt hat, droht sie aufgrund ihrer Abwesenheit durchzufallen. Und als sie eine Party verlässt, die sie ihrer Freundin und Zimmergenossin Erin zuliebe besucht hat, wird sie auf dem Parkplatz Opfer eines sexuellen Übergriffs. Bevor es zum allerschlimmsten kommt, wird Jaqueline von einem mysteriösem Fremden gerettet. Jaqueline versucht, das Trauma zu verbergen und ihr Leben ganz normal weiter zu leben. Zu allem Überfluss läuft ihr dieser gutaussehende, gepiercte und tätowierte dunkelhaarige Retter plötzlich ständig über den Weg: auf den Fluren der Campusgebäude, auf dem Gelände, bei Starbucks und selbst in der verhassten Ökonomievorlesung. Nach und nach erfährt sie mehr über den Unbekannten, auch seinen Namen: Lucas Maxfield. Und obwohl sie sich nach dem Desaster mit Kennedy und dem Albtraum auf dem Parkplatz kein bisschen bereit für eine Beziehung fühlt, fasziniert sie Lucas mit seiner geheimnisvollen, eher unnahbaren Art und seinem typischen Badboy-Aussehen.
Easy von Tammara Webber ist eine packende Kombination aus Collegebuch, Liebesgeschichte und Problembuch. Nach dem ersten Kapitel, das einen ziemlich krass und abrupt in die Handlung wirft, kommt einem Jaqueline wie ein typisches All-American-Girl vor, deren Träume gerade von der Realität aufgefressen werden. Doch in Jaqueline steckt mehr als ein liebes und angepasstes Mädchen. Sie ist schlau und musikalisch. Außerdem ist sie nicht nur bereit, hinter die Fassade des geheimnisvollen und gefährlich wirkenden Lucas zu blicken, sondern auch dazu, sich einzugestehen, dass die Beziehung mit ihrem Ex längst nicht so toll war, wie immer angenommen. Als sie sich zudem mit den Folgen des sexuellen Übergriffs konfrontiert sieht, wächst sie nach und nach über sich hinaus und beschließt, dass Schweigen und Aushalten keine Lösungen sind. Mir hat Jaqueline als Charakter schon sehr gut gefallen, aber das Sahnehäubchen an Easy ist eindeutig Lucas. Als Leser kann man natürlich viel schneller 1 und 1 zusammenziehen und kommt hinter sein Versteckspiel. Doch selbst wenn ihn das in dem Moment nicht im allerbesten Licht stehen lässt, ist man längst so von ihm fasziniert, dass man wissen will, warum er sich so oder so in den verschiedenen Situationen verhält. Und was man letztendlich über sein Leben erfährt, raubt einem den Atem und lässt ihn um so bemerkenswerter erscheinen.
Der einzige kleine Kritikpunkt von meiner Seite betrifft das Ende. Es ist ziemlich kurz geraten und genau hier hätte ich mir ein wenig mehr echte Erlebnisse und weniger zusammenfassende Beschreibung gewünscht. Auch hätte ich es realistischer gefunden, wenn nicht plötzlich alles zu 100 Prozent perfekt gewesen wäre. Doch natürlich hat auch mir die Stelle, die den Titel zitiert, einem glücklichen Seufzer entlockt.
Das Buch war ein ziemlich spontaner Kauf, weil mir das Cover schon so lange gefallen hat und weil mir in dem Moment nach einer schönen Liebesgeschichte war. Und dieser Kauf hat sich wirklich als Glücksgriff entpuppt. Denn Easy bietet mehr als nur die typische Mädchen-trifft-Junge-Geschichte, es liefert genau das richtige Maß an Tiefe und Problemen, die mit einer wunderbar romantischen Entwicklung verknüpft werden. Dass dabei weder Jaqueline noch Lucas perfekt sind, bringt einem die Charaktere und das Buch nur näher. Auch der einfache, aber sehr lebendige Schreibstil von Tammara Webber hat mir wirklich gut gefallen. Ihre Between The Lines-Reihe werde vermutlich auch bald lesen.
Fazit: Wer eine Young-Adult-Romanze sucht, die nicht den üblichen Pfaden folgt, kann meiner Meinung nach mit Easy nichts verkehrt machen.
Zu einer deutschen Veröffentlichung ist mir nichts bekannt. Ich hoffe aber, es findet sich bald ein Verlag, der es allen 'easy' macht.
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17.Jan 2013 |
~nef
Living Dead in Dallas / Untot in Dallasvon Charlaine Harris
True Blood #2
Tags:
Fantasy
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Sookie könnte rundum glücklich sein. Im Dinner läuft es gut und auch privat mit ihrem Vampirfreund Bill hat es sich eingespielt. Da trifft sie der plötzliche und zudem fremdverschuldete Tod ihres Freundes Lafayette. Seine Leiche wird im Wagen des Sherrifs gefunden, der an diesem Abend auf dem Parkplatz des Dinners blieb, da sein Besitzer sich nicht im Stande sah nach Hause zu fahren.
Auf Grund der speziellen Neigung des dunkelhäutiges Kochs ist die Polizei alles andere als engagiert in diesem Fall und bringt Sookie dazu selbst Nachforschungen anzustellen.
Doch das ist nicht ihr einziges Problem. Bills Vorgesetzter, Eric, will sie genauer kennenlernen und ihre spezielle Fähigkeit für sich in Anspruch nehmen. So muss Sookie neben den Schichten im Dinner auch noch für Eric arbeiten. Sie kann ihn nicht so genau einschätzen und begegnet ihm mit höchster Vorsicht.
Auf einer Fahrt zu Eric kommt es zu einem Streit zwischen Sookie und Bill und obwohl sie den Wagen nicht verlassen soll, steigt Sookie aus um den Rückweg anzutreten. Das ist ein fataler Fehler, wie sich kurz darauf herausstellen wird, denn sie wird von einer Mänade angegriffen und schwer verletzt. Bill ist außer sich und bringt Sookie sofort zu Eric. Dort erfährt sie eine etwas andere Art der Behandlung, kann aber zum Glück wieder hergestellt werden.
Sookies Verletzung galt als Botschaft für Eric - die Mänade hat noch eine Rechnung mit ihm offen.
Die Reise nach Dallas steht unmittelbar bevor und Sookie soll Eric und seine Leute begleiten. Die Ordnung der Vampire wird durch eine Sekte durcheinander gebracht und Sookie soll durch ihre Fähigkeit ein wenig Licht ins Dunkel bringen.
Bill ist alles andere als begeistert, seine Freundin in solch eine Gefahr zu bringen, doch er muss sich Eric beugen.
Auch die Gefühle zwischen den beiden stehen dem Auf und Ab der Gefahren nicht so stark gegenüber wie Sookie es sich erhofft hatte. Passt sie am Ende vielleicht doch nicht in seine Welt?
Der zweite Teil der True Blood-Reihe Living Dead in Dallas / Untot in Dallas schließt an den ersten Band Dead until Dark / Vorübergehend tot an. Mir hat es ziemlich gut gefallen, wie an die Ereignisse im ersten Band angeknüpft wird, auch wenn leider nicht alles geklärt wird.
Die Besessenheit von Sookie zu ihrem Bill hingegen ist ein wenig übertrieben. Sie scheint nichts anderes mehr zu kennen als Vampire und ist auch von allem hin und weg, wenn es nur einen Vampirbezug hat. Das ist mir ein wenig sauer aufgestoßen, da sie ja auch noch ein 'normales' Leben hat mit Familie und Freunden. Zudem frage ich mich, wie sie es schafft beide Leben miteinander zu verbinden. Wenn man tagsüber seiner normalen Beschäftigung nachgeht und die Nacht mit seinem Geliebten verbringt, ist nicht mehr viel Zeit für Schlaf übrig. Auf Dauer müsste Sookie also rumlaufen wie ein Zombie. Aber das tut sie nicht ;)
Beneidenswert - irgendwie.
Ich muss gestehen, dass es bereits über ein Jahr her ist, dass ich das Buch gelesen habe und so im Nachhinein frage ich mich, warum ich bisher nicht zum nächsten Band gegriffen habe. Aber eigentlich könnte ich mich mal wieder zu Sookie und Bill begeben. Und wenn es nur eine Folge True Blood ist. Denn zwischen Buch und Verfilmung gibt es doch hier und dort gewisse Unterschiede. Eins haben sie jedoch beide gemein - viel Blut und ausreichend Erotik.
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