Rezensionen
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03.Feb 2013 |
Partials / Partials - Aufbruchvon Dan Wells
Partials #1
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2076.
11 Jahre nach dem großen 'Bruch' ist die Welt nicht mehr dieselbe. Etwa 40.000 Menschen leben noch auf Long Island - ob irgendwo weitere Menschen überlebt haben, ist unbekannt. Das amerikanische Festland ist in der Hand der Partials - einer von den Menschen geschaffenen Art Übermensch. Denn die Partials sind begnadete Kämpfer, stärker und schneller als Menschen, aber ebenso intelligent und äußerlich nicht von normalen Menschen zu unterscheiden.
Die 16-jährige Kira ist eine angehende Ärztin (Intern). Und Ärzte werden dringend gebraucht. Denn seit dem Bruch tötet ein Virus Namens RM alle Babys innerhalb von 72 Stunden nach der Geburt. Anscheinend haben die Partials das Virus in die Welt gesetzt, um die Menschen langsam, aber endgültig, los zu werden. Kira ist ein Ass in Virologie (Kunde von den Erkrankungen durch Viren) und nicht die Erste, die ein Heilmittel für diese unheimliche und menschheitsbedrohende Seuche sucht. Doch Kira hat als Erste die Idee, die Verursacher der Seuche, sprich einen Partial zu fangen und auf Herz und Nieren zu untersuchen, um dabei vielleicht einen neuen Ansatz für ein Heilmittel zu entdecken.
Die Regierung von Long Island, der Senat, ist von ihrem Vorschlag nicht besonders begeistert. Der Senat setzt lieber das Alter für den sogenannten 'Hope Act' (Akt der Hoffnung) runter, also das Alter, in dem Frauen Kinder bekommen sollen, mit der Absicht ein resistentes Baby zu schaffen. Das aktuelle Alter liegt bei 18, nun soll es weiter gesenkt werden.
Außerdem ist der Senat mit der Widerstandsbewegung 'The Voice' (die Stimme) beschäftigt, die den Hope Act als Verbrechen und die Regierung als totalitär bezeichnen und mit Sabotage und Anschlägen für viel Aufruhr sorgen.
Da Kira keine Möglichkeit sieht, ihre Idee mit dem Segen ihrer Regierung umzusetzen, macht sie sich mit einer Gruppe von Freunden auf den Weg - direkt nach Manhatten, in das Gebiet der Partials...
Partials / Partials - Aufbruch von Dan Wells hat mich völlig umgehauen. Die Idee dieser postapokalyptischen Welt ist einfach großartig. Hier hat man nicht nur das übliche Regime, das seine Mitmenschen unterdrückt, und eine Menschheit, die kurz vor dem Ende der Existenz steht. Nein, man bekommt mit den Partials gleich noch eine unbekannte und total faszinierende Bedrohung präsentiert, die ihresgleichen sucht. Und natürlich ist längst nicht alles so einfach und schwarz-weiß, wie es zu Buchbeginn scheint.
Kira ist eine Heldin nach meinem Geschmack. Zwar ist sie etwas jung für eine angehende Ärztin, aber bei so einem krassen Szenario muss man einfach schneller heranreifen. Deshalb nehme ich dem Autor auch ab, dass die Protagonisten alle so jung sind und trotzdem eher wie junge Erwachsene wirken. Insgesamt hätte ich mir trotz einer Menge Informationen noch viel mehr Einblicke und Seiten gewünscht. Zwar lernen wir die menschliche Regierung und Lebensweise sehr gut kennen, aber die Strukturen der Partials und auch die der Mitglieder von The Voice bleiben noch relativ vage. Zum Ausgleich und zu meiner besonderen Freude (sorry, da kann ich einfach nicht aus meiner Haut) gab es ziemlich viel medizinisches Know-how zu lesen. Dieses Fachwissen war aber so beschrieben, dass jeder es gut verstehen kann.
Doch das Beste an Dan Wells Werk: das Buch ist von vorne bis hinten spannend und einfach sehr gut geschrieben. Deshalb freue ich mich wie verrückt, dass am 26. Februar 2013 der zweite Band der Reihe Fragments (Amazon-Partnerlink*) erscheint und ich endlich erfahren werde, wie es mit Kira, Samm (wer Samm ist, müsst ihr selber lesen) & Co. weitergeht. In dem Buch wird man garantiert mehr über die Gesellschaft der Partials erfahren...
Aber auch die Leser, die nicht so gerne auf Englisch lesen, dürfen sich freuen. Die deutsche Ausgabe des ersten Bandes erscheint am 12. März 2013 unter dem Titel Aufbruch. Trotz unzähliger Dystopien und Postapokalypsen auf dem Jugendbuchmarkt, möchte ich euch dieses Buch mit seinem umwerfenden Szenario unbedingt ans Herz legen.
Dan Wells ist euch vielleicht als Thriller-Autor ein Begriff - Partials / Partials - Aufbruch ist sein erster Ausflug ins Reich der Fantasy, wenn man seiner Homepage glauben schenken darf, aber eher eine Rückkehr zu seinen Wurzeln
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02.Feb 2013 |
~ND
Here Be Sexist Vampiresvon Suzanne Wright
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Obwohl es die wenigsten Menschen wissen, gibt es drei Arten von Vampiren in unserer Welt: Die starken und schnellen Pagori, die hypnotisch schönen Keja und die sehr menschlichen Sventé. Letztere sind in Vampirkreisen die am wenigsten angesehenen, weil sie vergleichsweise schwach sind. Alle Vampirarten haben aber unterschiedlich stark ausgeprägte Kräfte. Samantha 'Sam' Parker ist ein Sventé und somit eigentlich nichts Besonderes. Allerdings suchen ihre Kräfte ihresgleichen, weshalb die meisten Vampiranführer sie in ihre Ränge bringen wollen.
Denn die Welt ist aufgeteilt in verschiedene Bezirke, über die je ein Meistervampir regiert. Sams Schöpfer ist ausgerechnet einer der widerlichsten und kaltblütigsten Kreaturen überhaupt. Und so ist es kein Wunder, dass sie sich, als ihr das Angebot gemacht wird, sich in der Legion des Meistervampirs Antonio zu bewerben, auf diese Chance stürzt. Selbst wenn das eine große Gefahr bedeutet, denn Antonios Territorium steht kurz davor angegriffen zu werden. Und tatsächlich schlägt Sam sich ausgezeichnet bei den Prüfungen. Das heißt aber noch lange nicht, dass die sexistischen Vampire sie auch als ihresgleichen ansehen. Denn kein Sventé hat es jemals in die Armee geschafft und schon gar kein weiblicher.
Am allerschwersten macht es ihr aber ausgerechnet einer der Pagori Ausbilder. Commander Jared Michaels lässt keine Gelegenheit aus, Sam zu zeigen, wie wenig er von ihr hält. Zumindest als Kämpferin. Denn Jared hätte überhaupt kein Problem damit, Sam in seinem Bett zu sehen. Auch Sam kann die Anziehung zwischen ihr und Jared nicht leugnen. Sie würde allerdings lieber tot umfallen, als diesem chauvinistischen Macho nachzugeben. Stattdessen nimmt sie sich vor dem Commander zu zeigen, was wirklich alles in ihr steckt.
Here Be Sexist Vampires von Suzanne Wright habe ich mir aus einer reinen Laune heraus (und dank des günstigen Preises) bestellt und bereue es kein bisschen. Schon nach den ersten paar Seiten war ich mir sicher, dass ich Sam mögen würde. Sie lässt sich von nichts und niemandem etwas gefallen. Wenn ihre große Klappe und Schlagfertigkeit mal nicht ausreichen, um sich durchzusetzen, dann tun es ihre Fäuste und Kräfte allemal. Denn sie kann die Energie um sich herum formen und sich damit sowohl verteidigen als auch angreifen, was sie fast unbesiegbar macht. Einzig ihr Schöpfer Victor hat Macht über sie und so möchte sie nichts lieber, als von ihm weg. In der Vampirgesellschaft ist das allerdings schwer, denn der Schöpfer hat eine Art Besitzeranspruch auf die Vampire, die er geschaffen hat und er denkt gar nicht daran, Sam gehen zu lassen. Gegen Antonios höheren Rang hat er allerdings keine Chance und so findet Sam sich unter hunderten von Machos wieder. Doch auch wenn sie sich furchtbare über diese ganzen Dickschädel aufregen könnte, denkt sie gar nicht ans aufgeben.
Sie klettert ziemlich schnell die Karriereleiter nach oben, was aber vor allem Jared nicht daran hindert, Sam das Leben schwer zu machen. Insgeheim gibt auch er zu, dass er fasziniert von Sam ist und sie komplett unterschätzt hat. Zugeben würde er das aber nie. Und so ist bei Here Be Sexist Vampires der Name wirklich Programm. Diese Männer sind in der Tat zu 90% die schlimmsten Sexisten, die man sich vorstellen kann. Das hätte eigentlich größtes Potential frustrierend zu werden, war aber erstaunlich unterhaltsam. Denn Sam hat es jedes Mal wieder geschafft, ihre männlichen Kollegen in deren Schranken zu weisen.
Auch die Männer wurden nie unsympathisch, trotz ihrer teils sehr fragwürdigen Ansichten. Besonders bei Jared bestand da große Gefahr. Er ist arrogant, selbstüberzeugt und sein Stolz ist fast schon krankhaft. Außerdem hält er sich gleich drei Konkubinen, was absolut normal ist, bei hochrangingen Vampiren. Von Liebe und gleichberechtigter Partnerschaft halten also die wenigsten Vampire etwas. Der Umgangston ist entsprechend öfter etwas grob und rau, passt aber ausgesprochen gut zu diesem Buch, selbst in den etwas 'romantischeren' Momenten.
Dennoch habe ich einige Kritikpunkte. Zum einen ist Sam der einzige erwähnenswerte weibliche Charakter. Die meisten der anderen Frauen sind entweder unwichtig oder extrem unsympathisch. Suzanne Wright hat versucht, den Mangel an Frauen mit einem schwulen besten Freund für Sam ein wenig aufzuwiegen, was aber nur bedingt gelingt. Vielleicht ist auch das der Grund, weshalb Sam manchmal etwas übertrieben wirkt. Denn sie sieht nicht nur unglaublich gut aus, mit einem tollen Körper und schönen Gesicht, sie kann und weiß auch noch alles und ist die geborene Anführerin. Da hätte die Autorin wirklich ein wenig tiefer stapeln können und Sam wäre immer noch ein beeindruckender Charakter gewesen.
Außerdem gibt es immer wieder etwas plumpe und schlicht langweiligen Passagen, in denen Sam von den Fähigkeiten der anderen Vampire erzählt. Ihre Truppe umfasst 10 Soldaten und zu jedem einzelnen hat sie eine Menge zu sagen - immer wieder. Eine ähnliche Situation gibt es später noch einmal, als sie Fakten über bestimmte Vampire lernt, von denen man sich die Hälfte hätte sparen können.
Trotzdem war Here Be Sexist Vampires von Suzanne Wright die bisher angenehmste Überraschung für mich dieses Jahr und war eine unterhaltsame, witzige und sogar irgendwie niedliche Geschichte. Diese Autorin werde ich sicherlich im Auge behalten.
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01.Feb 2013 |
~ND
Mark of the Gladiatorvon Heidi Belleau und Violetta Vane
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Der Gladiator Anazâr hat Glück, so lange überlebt zu haben. Denn nicht nur muss er regelmäßig Kämpfe im Circus Maximus ausfechten, sondern sein Dominus ist auch noch ein sehr strenger Meister und die Sklaven sind ständig seinen Launen ausgesetzt. Als Anazâr einem anderen Dominus für zwei Monate ausgeliehen wird, weiß er noch nicht so recht, was er davon halten soll. Doch dann erfährt er, dass er ausgewählt wurde, die weiblichen Gladiatoren des Dominus Marianus auszubilden. Da der alte Trainer die Frauen misshandelt und vergewaltigt und dementsprechend keine Erfolge erzielt hat, muss ein neuer her. Und da Anazâr den Ruf hat, kein Interesse an Frauen zu haben und obendrein noch ein guter Kämpfer ist, ist er wie gemacht für diese Aufgabe.
Doch die bunte Mischung an Frauen stellt sich als alles andere als bereitwillig heraus. Nicht nur gibt es immense sprachliche Barrieren - sie kommen aus Gallien, Deutschland, Äthiopien uvm. -, fast alle hassen ihre römischen Meister. Und somit ist ihnen nicht zu trauen.
Anazâr möchte aber unbedingt Erfolg haben und Marianus beeindrucken. Denn der ist so ganz anders, als sein bisheriger Dominus. Nicht nur ist er deutlich fairer und gütiger, er lockt Anazâr auch mit einem Versprechen auf Freiheit. Der Gladiator kann gar nicht anders, als sich von Marianus angezogen zu fühlen.
Doch es scheint ein Mordkomplott gegen die Familie zu geben und noch ist nicht zu erkennen, wer dahintersteckt. Eines ist jedoch klar, Marianus und sein unerträglicher Bruder Felix stehen im Mittelpunkt. Eigentlich sollte es selbstverständlich sein, wo Anazârs Loyalität liegt, doch je näher er den vorlauten und provokativen Felix kennenlernt, umso mehr beginnt er zu zweifeln.
Mark of the Gladiator von Heidi Belleau und Violetta Vane hat eigentlich als recht interessante Idee begonnen. Anazâr ist ein guter Kämpfer und wurde dadurch ein beliebter Gladiator. Im alten Rom wurde bekanntlich nicht großartig zwischen hetero- oder homosexuellen Partnern unterschieden, so dass Anazârs offensichtliches Desinteresse am weiblichen Geschlecht seinem Ruf nicht geschadet hat. Richtig interessant wird es allerdings, als die Gladiatorinnen ins Spiel kommen. Alle haben unterschiedliche Hintergründe, alle sind aber gleich schlecht behandelt worden in ihrer Vergangenheit. Langsam entwickeln sie sich aber zu richtigen Kriegerinnen und durch sie kommt eigentlich erst richtig Action in das Buch.
Anazâr selbst hängt zwar an seinem Leben und hat trotz seines Status als Sklave immer noch einen gewissen Stolz, allerdings ist der mit den Jahren etwas verdreht worden. Er wird von Marianus sexuell benutzt und sieht das nicht nur als eine Art Ehre, sondern findet auch, dass sein Dominus das gute Recht dazu hat. Schließlich ist Anazâr sein Eigentum. Es braucht erst Marianus Bruder Felix, um das wieder ins rechte Licht zu rücken. Denn der ist angewidert von der Art und Weise, wie sich der große Krieger seinem Bruder unterwirft und das lässt Felix beide sehr wortreich zu spüren bekommen. Anazâr kann allerdings erst mal nichts Gutes an Felix sehen, der in seinen Augen durch seinen frivolen Lebensstil und peinlichen Eskapaden, Marianus Ruf in den Schmutz zieht. Für uns moderne Leser ist aber eindeutig Felix der Charakter, dem man das meiste Verständnis und auch die größte Sympathie entgegenbringt - auch wenn er manchmal tatsächlich eine sehr kratzbürstige Art hat, sich auszudrücken. Im Gegensatz dazu ist Anazâr, der seinen Dominus ständig verteidigt, natürlich gelegentlich etwas frustrierend.
Im Grunde hat mir die Geschichte eigentlich nicht schlecht gefallen. Besonders, wenn das Mordkomplott langsam Formen annimmt. Was allerdings ein bisschen schwieriger ist, ist der Schreibstil. Der ist sehr beschreibend und ein bisschen unterkühlt (außer Felix hat das Wort). Bei den Kampf- bzw. Ausbildungsszenen hat das ziemlich gut gepasst. Was allerdings die emotionalen Entwicklungen anging, so ist der Funke überhaupt nicht übergesprungen. Manchmal hat sich das Buch ein bisschen wie ein Theaterstück gelesen, in dem sich Beziehungen nicht nur rasend schnell und ohne große Erklärung entwickeln bzw. ändern, sondern auch relativ kühl und distanziert beschrieben werden.
Insgesamt bleibt also zu sagen, dass Mark of the Gladiator von Heidi Belleau und Violetta Vane als römische Gladiatorengeschichte eigentlich recht gut gelungen ist, als Liebesgeschichte aber nicht sonderlich viel hergibt. Und das liegt nicht an der Handlung selbst, sondern eher an der Umsetzung die zu schnell und emotionslos abgewickelt wird.
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31.Jan 2013 |
~nia
Rockoholic / Rockoholicvon C. J. Skuse
Tags:
Humor, Jugendbuch
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Jody ist 16, lebt in einem kleinen Örtchen nahe Cardiff, Wales, und ist - ihrer Meinung nach - der größte Fan der US-Band 'The Regulators'. Besonders der Leadsänger Jackson Gaitlin hat es ihr angetan. Für Jackson würde Jody alles tun. Ihr Zimmer ist von oben bis unten plakatiert, sie hat alle DVDs der Band, kennt Jacksons Buchgeschmack, lebt wie er vegetarisch und ist überhaupt davon überzeugt, dass niemand so gut zu dem Sänger passt wie sie. Als sie auf dem Konzert wegen besonderer Umstände aus der Menge gezogen wird, wacht sie im Sanitätszelt wieder auf. Jody ärgert sich maßlos und ist einem Heulkrampf nahe. Doch dann tauchen neben Pash (dem Bassisten) auch der Manager der Band und Jackson höchstselbst in dem Zelt auf. Jody kann ihr Glück kaum fassen. Und als sie mit ihrem Idol ein paar Worte wechselt, kommt es zu einer Verkettung von unglücklichen Zufällen und plötzlich hat Jody einen Rockstar vom Konzert weg entführt.
Jodys bester Freund Mac ist eine Menge irrer Aktionen seiner Freundin gewöhnt, doch als diese mit dem total neben sich stehenden Jackson ankommt, ist er erst geschockt und dann entsetzt. Als Jody Jackson dann auch noch in dem schalldichten Schlagzeugraum ihres gerade verstorbenen Opas (in der Garage) Unterschlupf anbietet, hält Mac sie endgültig für verrückt. Doch womit weder Jody noch Mac gerechnet haben: Der launische, verrückte und paranoide Rockstar will nicht mehr aus der Garage raus...
Rockoholic / Rockoholic von C. J. Skuse ist einfach ein herrlich überspanntes und lustiges Buch für Teenager und alle, die diese Zeit noch nicht aus ihrem Herzen und Gedächtnis verdrängt haben. Hättet ihr nicht auch gerne mal einen Star zu euch nach Hause entführt, ausgebuddelt oder 20 Jahre früher getroffen, um mit ihm einen Kaffee zu trinken und ein wahnsinnig beeindruckendes Gespräch zu führen? Wer diese 'Teenager-Besessenheit' für Stars nicht wenigstens ein bisschen nachvollziehen kann, wird mit Rockoholic / Rockoholic vermutlich nichts anfangen können. Aber allen anderen bietet das Buch einen sympathischen und lustigen Leseausflug. Der Traum vom 'Rockstar hautnah' entpuppt sich für Jody recht schnell als Alptraum beziehungsweise als Trip mit ungeahnten Folgen.
Und auch wenn Jody oft sehr naiv erscheint und am naheliegenden Glück erst mal hartnäckig vorbeiguckt, ist sie einfach ein liebenswürdiger Charakter, den man gerne haben muss. Ihr bester Freund Mac und besonders seine kleine Schwester Cree sind zwei wunderbar gelungene Charaktere, die einem das Lächeln ins Gesicht zaubern. Wobei ich der Ehrlichkeit halber sagen muss, dass ich ein kleines Mädchen im gleichen Alter habe und vermutlich auch deshalb schier zerschmolzen bin bei Crees knuffigen Aktionen. Als Gegenpool findet sich in Rockoholic / Rockoholic erst mal der unsympathische, überspannte und drogenabhängige Jackson. Doch merkt man schnell, dass er ein zutiefst unglücklicher Mensch ist. Kein Wunder also, dass er die Chance, aus dem gar nicht so lustigen Rockstarleben auszusteigen, mit beiden Händen ergreift. Außerdem hat das Buch auch noch ein bis zwei echte Feindbilder zu bieten, die für die notwendige Spannung sorgen.
Sicher ist die Story von Rockoholic / Rockoholic überzogen und besonders am Anfang und am Ende eher unglaubwürdig. Doch gerade diese Überzogenheit passt sehr gut zum Thema Starverehrung. Insbesondere der skurrile Humor und der charmante Schreibstil von C. J. Skuse lassen über alle Ungereimtheiten und Absurditäten hinwegsehen. Beispielsweise habe ich nicht ganz begriffen, wie man mit noch nicht 18 (genauer gesagt mit 16) nach Abschluss einer Gesamtschule schon Kinderpflegerin sein kann? Hierzulande dauert die Ausbildung zur Erzieherin zwischen 3-4 Jahren. Doch die Story konnte mich so packen, dass ich diese offene Frage nur der Vollständigkeit halber erwähnen wollte.
Fazit: Insgesamt bietet Rockoholic / Rockoholic ein sehr kurzweiliges Lesevergnügen, welches viel zu schnell vorbei war. Die Autorin werde ich mir in jedem Fall merken.
Für das Rezensionsexemplar bedanke ich mich ganz herzlich bei Chicken House, der Tochter vom Carlsen-Verlag.
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29.Jan 2013 |
~nia
The Coincidence of Callie and Kayden / Die Sache mit Callie und Kaydenvon Jessica Sorensen
Tags:
E-Book, New Adult / College
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Callie
Die 18-jährige Callie Lawrence steht kurz davor, ihre mit Albträumen behaftete Heimatstadt Richtung College zu verlassen. Schon seit Jahren ist sie nicht mehr die Person, die sie einmal war. Sie gilt als Freak und ist nur noch der Schatten eines Mädchens, welches sich hinter zu großen Klamotten, schwarzem Kajal und selbstgeschnittenen kurzen Haaren verbirgt. Auslöser, das erfährt der aufmerksame Leser eigentlich mit dem ersten Kapitel, war eine Vergewaltigung an ihrem 12. Geburtstag...
Kayden
Auch Kayden Owen will in ein paar Wochen zum College. Doch bevor es soweit ist, geben seine Eltern ihm zu Ehren eine Abschiedsparty. Was keiner weiß: im Hause Owen ist bei weitem nicht alles so charmant und nett wie es scheint. Kaydens Vater hat alle seine Kinder geschlagen und - bis auf Kayden - damit aus dem Haus oder schlimmer noch in den Alkoholismus getrieben. Seine Mutter verbringt ihr Leben in einem fortwährenden Dämmerzustand aus Alkohol- und Schmerztablettenrausch.
Als Callie auf Wunsch ihrer Mutter Kaydens Party besucht, um den älteren Bruder aufzulesen, muss sie nicht nur mit ihrem Stigma als Freak sondern auch mit ihren größten Ängsten kämpfen. Was Callie aber nie vermutet hätte, dass sie Kaydens Vater davon abhalten muss, seinen Sohn zu Brei zu prügeln. Als sie sich Wochen später auf dem College begegnen, erkennt Kayden Callie erst gar nicht wieder. Sie hat nämlich in dem Schwulen Seth den ersten Freund seit Jahren gefunden. Und nachdem Callie und Seth beschlossen haben, ihren Ängsten nicht mehr uneingeschränkt nachzugeben, haben sie eine Liste erstellt, die möglichst stetig 'abgearbeitet' werden soll. Dazu gehört es auch, sich nicht mehr hinter schwarzen unförmigen Klamotten zu verstecken und auf andere Leute zuzugehen. Als bei Kayden der Groschen fällt, ist er ziemlich fasziniert von ihrer Wandlung und er will wissen, was es mit der 'neuen Callie' auf sich hat.
The Coincidence of Callie and Kayden / Die Sache mit Callie und Kayden ist von der Thematik her zwar eine College- und Liebesgeschichte, doch Callie und Kayden sind nicht die typischen Protagonisten eines solchen Buches. Klar normalerweise schlagen sich alle Buchfiguren mit Probleme herum, doch haben diese in der Regel nicht die Ausmaße, die sie in Jessica Sorensens Geschichte haben. Was Callie und Kayden zugestoßen ist bzw. zustößt ist recht schnell klar, doch haben beide 'Verdrängungsmechanismen' entwickelt, die mehr als ungesund sind und die ihnen das Leben nur noch schwerer machen. Es gibt noch weitere Gründe, die beide zu dem gemacht haben, was sie sind, aber mehr will ich an dieser Stelle nicht verraten, weil die obige Beschreibung der ersten paar Kapitel schon genug offenbart.
Tatsache ist, dass The Coincidence of Callie and Kayden / Die Sache mit Callie und Kayden keine ganz einfache Geschichte ist. Es fiel mir nicht schwer beide Protagonisten, die abwechselnd ihre Erlebnisse schildern, sympathisch zu finden. Doch wie sie mit ihren Problemen umgehen, fand ich oft einfach nur merkwürdig. Bei Callie habe ich mich immer wieder gefragt: Warum zum Henker redest du erst jetzt mit jemandem darüber? Und bei Kayden stellte sich mir sofort die Frage: Warum wehrst du dich nicht? Auf beide Fragen bekommt man in dem Buch eine Antwort präsentiert, aber das dauert und war mir auch nicht plausible genug. Wenn es dann endlich soweit ist mit den Antworten, geht das Drama erst richtig los.
Und das ist auch mein größter Kritikpunkt an The Coincidence of Callie and Kayden / Die Sache mit Callie und Kayden: Es ist ein wenig zu viel des Guten, was Jessica Sorensen den Lesern da bietet. Ja, sicher gibt es so verkorkste Personen im realen Leben, aber müssen diese dann wirklich noch mit all den Ereignissen konfrontiert werden, mit denen Callie und Kayden sich zum Ende hin auseinandersetzen müssen? Mehr als einmal habe ich mich gefragt, wer von beiden eigentlich das größere menschliche Wrack ist? Und war es wirklich notwendig aus der Geschichte zwei Bücher zu machen? Besonders, wo The Coincidence of Callie and Kayden / Die Sache mit Callie und Kayden mit einem Cliffhanger endet, der alles, was den Figuren Positives wiederfahren ist, wieder infrage stellt? Meines Erachtens hätte etwas weniger Drama die Geschichte runder und realistischer gemacht.
Zwischenzeitlich habe ich Kritiken gelesen, die sich über die schlechte Rechtschreibung des von Jessica Sorensen selbstveröffentlichten Buches beklagen. Da muss ich sagen, ist es mal von Vorteil, wenn man nicht in seiner Muttersprache liest. In englischen Büchern fällt mir so was nur auf, wenn wirklich extreme Layoutlücken oder Fehler vorhanden sind. Und da ich von der Handlung doch zu gefesselt war, habe ich - Entspannenderweise - gar nicht auf die Typographie geachtet.
Den Abschlussband des Duos The Redemption of Callie and Kayden / Die Liebe von Callie und Kayden werde ich dennoch sicher lesen. Allein schon um zu erfahren, ob die Zwei ihr Leben irgendwie auf die Reihe kriegen.
Fazit: Ein Buch für Menschen, die eine geballte Ladung fiktiver Probleme vertragen können und auch vor der Wartezeit bis zum zweiten Teil nicht zurückschrecken. Das Buch ist zumindest für 2013 angekündigt. Genaueres habe ich aber (noch) nicht rausbekommen.
Auf Deutsch wird der erste Band der Reihe am 10. März 2014 erscheinen und Die Sache mit Callie und Kayden heißen.
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