Rezensionen
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01.Feb 2013 |
~ND
Mark of the Gladiatorvon Heidi Belleau und Violetta Vane
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Der Gladiator Anazâr hat Glück, so lange überlebt zu haben. Denn nicht nur muss er regelmäßig Kämpfe im Circus Maximus ausfechten, sondern sein Dominus ist auch noch ein sehr strenger Meister und die Sklaven sind ständig seinen Launen ausgesetzt. Als Anazâr einem anderen Dominus für zwei Monate ausgeliehen wird, weiß er noch nicht so recht, was er davon halten soll. Doch dann erfährt er, dass er ausgewählt wurde, die weiblichen Gladiatoren des Dominus Marianus auszubilden. Da der alte Trainer die Frauen misshandelt und vergewaltigt und dementsprechend keine Erfolge erzielt hat, muss ein neuer her. Und da Anazâr den Ruf hat, kein Interesse an Frauen zu haben und obendrein noch ein guter Kämpfer ist, ist er wie gemacht für diese Aufgabe.
Doch die bunte Mischung an Frauen stellt sich als alles andere als bereitwillig heraus. Nicht nur gibt es immense sprachliche Barrieren - sie kommen aus Gallien, Deutschland, Äthiopien uvm. -, fast alle hassen ihre römischen Meister. Und somit ist ihnen nicht zu trauen.
Anazâr möchte aber unbedingt Erfolg haben und Marianus beeindrucken. Denn der ist so ganz anders, als sein bisheriger Dominus. Nicht nur ist er deutlich fairer und gütiger, er lockt Anazâr auch mit einem Versprechen auf Freiheit. Der Gladiator kann gar nicht anders, als sich von Marianus angezogen zu fühlen.
Doch es scheint ein Mordkomplott gegen die Familie zu geben und noch ist nicht zu erkennen, wer dahintersteckt. Eines ist jedoch klar, Marianus und sein unerträglicher Bruder Felix stehen im Mittelpunkt. Eigentlich sollte es selbstverständlich sein, wo Anazârs Loyalität liegt, doch je näher er den vorlauten und provokativen Felix kennenlernt, umso mehr beginnt er zu zweifeln.
Mark of the Gladiator von Heidi Belleau und Violetta Vane hat eigentlich als recht interessante Idee begonnen. Anazâr ist ein guter Kämpfer und wurde dadurch ein beliebter Gladiator. Im alten Rom wurde bekanntlich nicht großartig zwischen hetero- oder homosexuellen Partnern unterschieden, so dass Anazârs offensichtliches Desinteresse am weiblichen Geschlecht seinem Ruf nicht geschadet hat. Richtig interessant wird es allerdings, als die Gladiatorinnen ins Spiel kommen. Alle haben unterschiedliche Hintergründe, alle sind aber gleich schlecht behandelt worden in ihrer Vergangenheit. Langsam entwickeln sie sich aber zu richtigen Kriegerinnen und durch sie kommt eigentlich erst richtig Action in das Buch.
Anazâr selbst hängt zwar an seinem Leben und hat trotz seines Status als Sklave immer noch einen gewissen Stolz, allerdings ist der mit den Jahren etwas verdreht worden. Er wird von Marianus sexuell benutzt und sieht das nicht nur als eine Art Ehre, sondern findet auch, dass sein Dominus das gute Recht dazu hat. Schließlich ist Anazâr sein Eigentum. Es braucht erst Marianus Bruder Felix, um das wieder ins rechte Licht zu rücken. Denn der ist angewidert von der Art und Weise, wie sich der große Krieger seinem Bruder unterwirft und das lässt Felix beide sehr wortreich zu spüren bekommen. Anazâr kann allerdings erst mal nichts Gutes an Felix sehen, der in seinen Augen durch seinen frivolen Lebensstil und peinlichen Eskapaden, Marianus Ruf in den Schmutz zieht. Für uns moderne Leser ist aber eindeutig Felix der Charakter, dem man das meiste Verständnis und auch die größte Sympathie entgegenbringt - auch wenn er manchmal tatsächlich eine sehr kratzbürstige Art hat, sich auszudrücken. Im Gegensatz dazu ist Anazâr, der seinen Dominus ständig verteidigt, natürlich gelegentlich etwas frustrierend.
Im Grunde hat mir die Geschichte eigentlich nicht schlecht gefallen. Besonders, wenn das Mordkomplott langsam Formen annimmt. Was allerdings ein bisschen schwieriger ist, ist der Schreibstil. Der ist sehr beschreibend und ein bisschen unterkühlt (außer Felix hat das Wort). Bei den Kampf- bzw. Ausbildungsszenen hat das ziemlich gut gepasst. Was allerdings die emotionalen Entwicklungen anging, so ist der Funke überhaupt nicht übergesprungen. Manchmal hat sich das Buch ein bisschen wie ein Theaterstück gelesen, in dem sich Beziehungen nicht nur rasend schnell und ohne große Erklärung entwickeln bzw. ändern, sondern auch relativ kühl und distanziert beschrieben werden.
Insgesamt bleibt also zu sagen, dass Mark of the Gladiator von Heidi Belleau und Violetta Vane als römische Gladiatorengeschichte eigentlich recht gut gelungen ist, als Liebesgeschichte aber nicht sonderlich viel hergibt. Und das liegt nicht an der Handlung selbst, sondern eher an der Umsetzung die zu schnell und emotionslos abgewickelt wird.
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31.Jan 2013 |
~nia
Rockoholic / Rockoholicvon C. J. Skuse
Tags:
Humor, Jugendbuch
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Jody ist 16, lebt in einem kleinen Örtchen nahe Cardiff, Wales, und ist - ihrer Meinung nach - der größte Fan der US-Band 'The Regulators'. Besonders der Leadsänger Jackson Gaitlin hat es ihr angetan. Für Jackson würde Jody alles tun. Ihr Zimmer ist von oben bis unten plakatiert, sie hat alle DVDs der Band, kennt Jacksons Buchgeschmack, lebt wie er vegetarisch und ist überhaupt davon überzeugt, dass niemand so gut zu dem Sänger passt wie sie. Als sie auf dem Konzert wegen besonderer Umstände aus der Menge gezogen wird, wacht sie im Sanitätszelt wieder auf. Jody ärgert sich maßlos und ist einem Heulkrampf nahe. Doch dann tauchen neben Pash (dem Bassisten) auch der Manager der Band und Jackson höchstselbst in dem Zelt auf. Jody kann ihr Glück kaum fassen. Und als sie mit ihrem Idol ein paar Worte wechselt, kommt es zu einer Verkettung von unglücklichen Zufällen und plötzlich hat Jody einen Rockstar vom Konzert weg entführt.
Jodys bester Freund Mac ist eine Menge irrer Aktionen seiner Freundin gewöhnt, doch als diese mit dem total neben sich stehenden Jackson ankommt, ist er erst geschockt und dann entsetzt. Als Jody Jackson dann auch noch in dem schalldichten Schlagzeugraum ihres gerade verstorbenen Opas (in der Garage) Unterschlupf anbietet, hält Mac sie endgültig für verrückt. Doch womit weder Jody noch Mac gerechnet haben: Der launische, verrückte und paranoide Rockstar will nicht mehr aus der Garage raus...
Rockoholic / Rockoholic von C. J. Skuse ist einfach ein herrlich überspanntes und lustiges Buch für Teenager und alle, die diese Zeit noch nicht aus ihrem Herzen und Gedächtnis verdrängt haben. Hättet ihr nicht auch gerne mal einen Star zu euch nach Hause entführt, ausgebuddelt oder 20 Jahre früher getroffen, um mit ihm einen Kaffee zu trinken und ein wahnsinnig beeindruckendes Gespräch zu führen? Wer diese 'Teenager-Besessenheit' für Stars nicht wenigstens ein bisschen nachvollziehen kann, wird mit Rockoholic / Rockoholic vermutlich nichts anfangen können. Aber allen anderen bietet das Buch einen sympathischen und lustigen Leseausflug. Der Traum vom 'Rockstar hautnah' entpuppt sich für Jody recht schnell als Alptraum beziehungsweise als Trip mit ungeahnten Folgen.
Und auch wenn Jody oft sehr naiv erscheint und am naheliegenden Glück erst mal hartnäckig vorbeiguckt, ist sie einfach ein liebenswürdiger Charakter, den man gerne haben muss. Ihr bester Freund Mac und besonders seine kleine Schwester Cree sind zwei wunderbar gelungene Charaktere, die einem das Lächeln ins Gesicht zaubern. Wobei ich der Ehrlichkeit halber sagen muss, dass ich ein kleines Mädchen im gleichen Alter habe und vermutlich auch deshalb schier zerschmolzen bin bei Crees knuffigen Aktionen. Als Gegenpool findet sich in Rockoholic / Rockoholic erst mal der unsympathische, überspannte und drogenabhängige Jackson. Doch merkt man schnell, dass er ein zutiefst unglücklicher Mensch ist. Kein Wunder also, dass er die Chance, aus dem gar nicht so lustigen Rockstarleben auszusteigen, mit beiden Händen ergreift. Außerdem hat das Buch auch noch ein bis zwei echte Feindbilder zu bieten, die für die notwendige Spannung sorgen.
Sicher ist die Story von Rockoholic / Rockoholic überzogen und besonders am Anfang und am Ende eher unglaubwürdig. Doch gerade diese Überzogenheit passt sehr gut zum Thema Starverehrung. Insbesondere der skurrile Humor und der charmante Schreibstil von C. J. Skuse lassen über alle Ungereimtheiten und Absurditäten hinwegsehen. Beispielsweise habe ich nicht ganz begriffen, wie man mit noch nicht 18 (genauer gesagt mit 16) nach Abschluss einer Gesamtschule schon Kinderpflegerin sein kann? Hierzulande dauert die Ausbildung zur Erzieherin zwischen 3-4 Jahren. Doch die Story konnte mich so packen, dass ich diese offene Frage nur der Vollständigkeit halber erwähnen wollte.
Fazit: Insgesamt bietet Rockoholic / Rockoholic ein sehr kurzweiliges Lesevergnügen, welches viel zu schnell vorbei war. Die Autorin werde ich mir in jedem Fall merken.
Für das Rezensionsexemplar bedanke ich mich ganz herzlich bei Chicken House, der Tochter vom Carlsen-Verlag.
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29.Jan 2013 |
~nia
The Coincidence of Callie and Kayden / Die Sache mit Callie und Kaydenvon Jessica Sorensen
Tags:
E-Book, New Adult / College
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Callie
Die 18-jährige Callie Lawrence steht kurz davor, ihre mit Albträumen behaftete Heimatstadt Richtung College zu verlassen. Schon seit Jahren ist sie nicht mehr die Person, die sie einmal war. Sie gilt als Freak und ist nur noch der Schatten eines Mädchens, welches sich hinter zu großen Klamotten, schwarzem Kajal und selbstgeschnittenen kurzen Haaren verbirgt. Auslöser, das erfährt der aufmerksame Leser eigentlich mit dem ersten Kapitel, war eine Vergewaltigung an ihrem 12. Geburtstag...
Kayden
Auch Kayden Owen will in ein paar Wochen zum College. Doch bevor es soweit ist, geben seine Eltern ihm zu Ehren eine Abschiedsparty. Was keiner weiß: im Hause Owen ist bei weitem nicht alles so charmant und nett wie es scheint. Kaydens Vater hat alle seine Kinder geschlagen und - bis auf Kayden - damit aus dem Haus oder schlimmer noch in den Alkoholismus getrieben. Seine Mutter verbringt ihr Leben in einem fortwährenden Dämmerzustand aus Alkohol- und Schmerztablettenrausch.
Als Callie auf Wunsch ihrer Mutter Kaydens Party besucht, um den älteren Bruder aufzulesen, muss sie nicht nur mit ihrem Stigma als Freak sondern auch mit ihren größten Ängsten kämpfen. Was Callie aber nie vermutet hätte, dass sie Kaydens Vater davon abhalten muss, seinen Sohn zu Brei zu prügeln. Als sie sich Wochen später auf dem College begegnen, erkennt Kayden Callie erst gar nicht wieder. Sie hat nämlich in dem Schwulen Seth den ersten Freund seit Jahren gefunden. Und nachdem Callie und Seth beschlossen haben, ihren Ängsten nicht mehr uneingeschränkt nachzugeben, haben sie eine Liste erstellt, die möglichst stetig 'abgearbeitet' werden soll. Dazu gehört es auch, sich nicht mehr hinter schwarzen unförmigen Klamotten zu verstecken und auf andere Leute zuzugehen. Als bei Kayden der Groschen fällt, ist er ziemlich fasziniert von ihrer Wandlung und er will wissen, was es mit der 'neuen Callie' auf sich hat.
The Coincidence of Callie and Kayden / Die Sache mit Callie und Kayden ist von der Thematik her zwar eine College- und Liebesgeschichte, doch Callie und Kayden sind nicht die typischen Protagonisten eines solchen Buches. Klar normalerweise schlagen sich alle Buchfiguren mit Probleme herum, doch haben diese in der Regel nicht die Ausmaße, die sie in Jessica Sorensens Geschichte haben. Was Callie und Kayden zugestoßen ist bzw. zustößt ist recht schnell klar, doch haben beide 'Verdrängungsmechanismen' entwickelt, die mehr als ungesund sind und die ihnen das Leben nur noch schwerer machen. Es gibt noch weitere Gründe, die beide zu dem gemacht haben, was sie sind, aber mehr will ich an dieser Stelle nicht verraten, weil die obige Beschreibung der ersten paar Kapitel schon genug offenbart.
Tatsache ist, dass The Coincidence of Callie and Kayden / Die Sache mit Callie und Kayden keine ganz einfache Geschichte ist. Es fiel mir nicht schwer beide Protagonisten, die abwechselnd ihre Erlebnisse schildern, sympathisch zu finden. Doch wie sie mit ihren Problemen umgehen, fand ich oft einfach nur merkwürdig. Bei Callie habe ich mich immer wieder gefragt: Warum zum Henker redest du erst jetzt mit jemandem darüber? Und bei Kayden stellte sich mir sofort die Frage: Warum wehrst du dich nicht? Auf beide Fragen bekommt man in dem Buch eine Antwort präsentiert, aber das dauert und war mir auch nicht plausible genug. Wenn es dann endlich soweit ist mit den Antworten, geht das Drama erst richtig los.
Und das ist auch mein größter Kritikpunkt an The Coincidence of Callie and Kayden / Die Sache mit Callie und Kayden: Es ist ein wenig zu viel des Guten, was Jessica Sorensen den Lesern da bietet. Ja, sicher gibt es so verkorkste Personen im realen Leben, aber müssen diese dann wirklich noch mit all den Ereignissen konfrontiert werden, mit denen Callie und Kayden sich zum Ende hin auseinandersetzen müssen? Mehr als einmal habe ich mich gefragt, wer von beiden eigentlich das größere menschliche Wrack ist? Und war es wirklich notwendig aus der Geschichte zwei Bücher zu machen? Besonders, wo The Coincidence of Callie and Kayden / Die Sache mit Callie und Kayden mit einem Cliffhanger endet, der alles, was den Figuren Positives wiederfahren ist, wieder infrage stellt? Meines Erachtens hätte etwas weniger Drama die Geschichte runder und realistischer gemacht.
Zwischenzeitlich habe ich Kritiken gelesen, die sich über die schlechte Rechtschreibung des von Jessica Sorensen selbstveröffentlichten Buches beklagen. Da muss ich sagen, ist es mal von Vorteil, wenn man nicht in seiner Muttersprache liest. In englischen Büchern fällt mir so was nur auf, wenn wirklich extreme Layoutlücken oder Fehler vorhanden sind. Und da ich von der Handlung doch zu gefesselt war, habe ich - Entspannenderweise - gar nicht auf die Typographie geachtet.
Den Abschlussband des Duos The Redemption of Callie and Kayden / Die Liebe von Callie und Kayden werde ich dennoch sicher lesen. Allein schon um zu erfahren, ob die Zwei ihr Leben irgendwie auf die Reihe kriegen.
Fazit: Ein Buch für Menschen, die eine geballte Ladung fiktiver Probleme vertragen können und auch vor der Wartezeit bis zum zweiten Teil nicht zurückschrecken. Das Buch ist zumindest für 2013 angekündigt. Genaueres habe ich aber (noch) nicht rausbekommen.
Auf Deutsch wird der erste Band der Reihe am 10. März 2014 erscheinen und Die Sache mit Callie und Kayden heißen.
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27.Jan 2013 |
~nef
The Runes of War / Die Drachenfestungvon Jane Welch
Tags:
Fantasy
|
Nachdem der letzte Drache durch Menschenhand getötet wurde, bauten die Menschen des Landes Belbidia über den Nestern der Untiere eine riesige Festung. Sie nannten Sie Torra Alta und widmeten sie der Mutter Göttin. Allein ihre Macht sollte die Menschen schützen und die Festung segnen.
Tausend Jahre lang schützten die Herrscher der Festung das Land vor den Gefahren aus dem Norden und seit mehr als 300 Jahren ist es zu keinem Kampf gekommen. Frieden herrscht in Torra Alta.
Doch die Bewohner des Ödlands Vaalaka müssen immer weiter in den Süden ausweichen. Eismassen nehmen ihnen den Lebensraum. Schon bald nahm ihnen das ewige Eis den Lebensraum, Nahrung wurde knapp und ein Kampf ums Überleben brach aus. Da erhebt sich ein Führer aus dem Volk, spricht von falschen Göttern und nur einer Möglichkeit zu Überleben. Sie sollen nur noch einem Gott huldigen, dem Eisgott Vaal-Peor. Er fordert Blutopfer und zeigt ihnen den Weg durch die Drachenwüste in ein neues Land: Beldibia.
So ziehen die Vaalaka durch die Eiswüste, vergießen Blut und essen selbst ihre eigenen Angehörigen.
Auf Torra Alta kehrt bald der Herbst ein und die Speicher der Festung müssen gefüllt werden. Da ereilt den Baron Branwolf die Nachricht, dass der Vaalaker Morbak seine Armee gegen seine Festung führt. Keine zwei Monde mehr entfernt zieht das Volk stetig gen Süden.
Der Baron macht sich bereit, lässt mehr Nahrungsmittel in die Festung bringen und lässt Maßnahmen zum Schutz der Festung vornehmen.
In der Zwischenzeit hocken sein Sohn Caspar und dessen junger Onkel Hal in den Brunnenschächten und helfen beim Auskratzen der Brunneneimer. Denn die einzige Quelle mit Wasser in diesen Bergen führt Schwefel und um Trinkwasser zu erhalten muss das Wasser vom Gift befreit werden. Nach dem Abkochen bleibt viel Schwefel im Topf zurück, welches wiederum für die Herstellung von Sprengstoff benutzt wird. Jetzt wo der Frieden gebrochen ist, benötigt der Baron viel davon.
Während die zwei Jungen bei der Arbeit sind hören sie aus dem Brunnenschacht ein merkwürdiges Geräusch. Es klingt wie Bergarbeit, doch dort unten dürfte sich niemand aufhalten. Sind die Feinde etwa schon so nah?
Der Baron schickt einen Trupp in den Brunnenschacht dem auch sein junger Bruder Hal angehört. Nur Caspar muss oben bleiben und weiter Schwefel kratzen. Doch wie immer hört er nicht auf seinen Vater und klettert hinter den anderen her.
Schon vor vielen Jahren hat man in der Region der Mutter Göttin abgeschworen. Einzig einem Gott allein wird nun gehuldigt und sämtliche Heidenrelikte sind verbannt worden. Nur die Mondsteine befinden sich nach wie vor in der Festung. Es sind kleine Hühnereier große Steine die von innen heraus leuchten. Nie wurden sie benutzt, doch der Weg durch die Tunnel ist mit einer Fackel und dem Transport von Sprengstoff zu gefährlich.
Caspar hat von diesen Steinen bisher nur gehört und als er sie nun mit eigenen Augen sieht ist er nicht wie alle anderen abgeschreckt. Im Gegenteil, er fühlt sich zu dem pulsierenden Licht hingezogen. Doch er darf die Gruppe nicht begleiten.
Wie schon so oft wiedersetzt er sich seinem Vater und steigt hinab in den Brunnenschacht, den anderen hinterher. Durch einen unglücklichen Sturz bleibt seine Anwesenheit nicht lange vor den anderen verborgen.
Es stellt sich heraus, dass wirklich Feinde in den Tiefen der Drachenhöhlen arbeiten und durch geschickt angebrachte Sprengladungen wollen sie den Zugang versperren. Wie immer ist Caspar auf eigenen Pfaden unterwegs und merkt somit nicht, dass er weit in den Tunnel eingedrungen ist, der gesprengt werden soll. Sein Onkel Hal versucht ihn zurück zu holen doch da detoniert schon die Sprengladung. Die zwei Jungen befinden sich auf einer Seite des riesigen Geröllberges, während die Männer des Barons auf der anderen Seite glauben die zwei wären bei der Sprengung verschüttet worden.
Für Hal und Caspar beginnt nun eine beschwerliche Reise durch die Tiefen der Drachenhöhlen, während der Baron nun nicht nur ein Krieg bevorsteht sondern auch die Suche nach seinem Sohn. Und als wenn das noch nicht schlimm genug wäre - es leben noch immer Untiere in den dunklen Höhlen und Caspar und Hal sind nicht lang alleine dort unten.
The Runes of War / Die Drachenfestung von Jane Welch habe ich vor vielen Jahren das erste Mal gelesen. Damals hatte ich es mir von einer Freundin geliehen und kurz darauf angefangen die Reihe zu kaufen. Was schon damals nicht so einfach war, da es die Bände leider weder im Englischen noch im Deutschen noch neu zu erwerben gibt. Zudem ist es wieder einmal so, dass die Bücher im Deutschen gesplittet worden sind. Die letzten drei Teile sind leider nicht einmal mehr übersetzt worden.
Die Welt von Caspar ist mittelalterlich gesetzt mit einigen Fantasy-Elementen und viel Glauben an die verschiedenen Götter. Wer also streng gläubig ist wird mit diesem Buch eventuell nicht warm werden, da so nach und nach mehr heidnischer Glaube durchkommt. Das muss es allerdings auch, da die Elemente der Geschichte sich sonst nicht miteinander verbinden lassen würden.
Die Sprachwahl ist teilweise sehr einfach, auch wenn ich mit einigen Namen Probleme hatte. Aber das ist bei mir nichts Neues ;)
Ich glaube aber auch, dass hier viel durch die Übersetzung verloren gegangen ist. Manche Sätze klingen nur halbfertig oder aber weisen logische Fehler auf. So kann man sich mit hinter dem Rücken verschnürten Armen einfach mal keine Haare aus dem Gesicht streichen.
Das Ende ist natürlich sehr offen gehalten, da es im Original an dieser Stelle ja kein Ende gibt.
Das Buch ist ein guter Start in die Reihe. Allerdings hoffe ich, dass die Spannung im zweiten Teil noch etwas zunimmt. Bisher ist es mehr eine Einleitung ins richtige Abenteuer.
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26.Jan 2013 |
~ND
Endlessly / Tears 'n' Kissesvon Kiersten White
Tags:
Fantasy, Jugendbuch
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Enthält Spoiler für Paranormalcy / Flames 'n' Roses und Supernaturally / Dreams 'n' Whispers.
Evie wird einfach keine Verschnaufpause gegönnt.
Es ist erst ein paar Wochen her, seit sie sich aus eigener Kraft aus den Feenpfaden zurückkämpfen musste, nachdem Jack sie dort ihrem Schicksal überlassen hat. Die Situation zwischen Evie und Lend hat sich endlich wieder normalisiert und auch sonst ist sie eigentlich ziemlich zufrieden.
Doch das ist etwas, das in Evies Leben nie lange anhalten kann. Raquel wurde bei IPCA als Supervisor abgelöst und die neue Leitung will Evie wieder haben und schreckt dabei vor nichts zurück. Doch auch von übernatürlicher Seite droht Gefahr. Denn die Dunkle Königin hat ebenfalls einen Plan und auch sie möchte Evie in ihre Gewalt bringen. Selbst die 'guten' Feen sind nach wie vor hinter ihrer Macht her und langsam aber sicher weiß Evie nicht mehr, wo sie mit der Arbeit anfangen soll.
Eines ist aber klar: Sie braucht jede Hilfe, die sie bekommen kann. Und das heißt, dass sie sich auf Leute verlassen muss, die sie eigentlich am liebsten nie wieder sehen würde. Evie und ihre Freunde müssen sich beeilen, bevor es für immer zu spät ist, denn die Zeit ist nicht auf ihrer Seite...
Nachdem ich von Supernaturally / Dreams 'n' Whispers, dem zweiten Teil aus Kiersten Whites Paranormalcy / Lebe lieber übersinnlich-Reihe, ein wenig enttäuscht war, muss ich sagen, dass sie mit ihrem Abschlussband Endlessly / Tears 'n' Kisses alles richtig gemacht hat - zumindest fast. Denn in Evies vorerst letztem Abenteuer ist unsere Heldin endlich wieder so, wie sie sein soll: Witzig, fröhlich, clever und schlagfertig und einfach so, wie wir sie kennen und lieben gelernt haben, kämpft sie sich hier durch eine unglaubliche Situation nach der anderen. Und trotzdem macht sie weiterhin eine große Entwicklung durch. Sie hat damit zu kämpfen, dass alle etwas anderes von ihr verlangen und sie Angst hat, sich dabei selbst zu verlieren. Die Frage, was sie tun und opfern will und kann, um die Situation mit den Feen ein für alle mal zu klären lastet schwer auf. Doch anstatt zu jammern und verzagen beißt sie sich durch und gibt nie auf.
Auch die anderen Charaktere haben mir ausgesprochen gut gefallen, allen voran Jack und Reth. Zu beiden hatte ich ein eher schwieriges Verhältnis. Wirklich geändert hat sich das auch immer noch nicht, trotzdem mag ich sie jetzt deutlich lieber und sie sind mir irgendwie ans Herz gewachsen - und das obwohl sich kaum etwas an ihrer manipulativen und ein bisschen hochnäsigen Art geändert hat. Zum Ausgleich spendet Jack aber eine große Portion zusätzlichen Humor und Reth bringt dafür immer das gewisse mysteriöse Etwas mit.
Kiersten White hat es bewerkstelligt, das wirklich jeder Charakter, der irgendwie mal eine Rolle gespielt hat in diesem Buch wieder auftaucht und eine eigene Bedeutung bekommt und das funktioniert wirklich gut. Die Geschichte ist nicht nur logisch, sondern auch spannend, temporeich und bietet jede Menge Abwechslung und Action. Besonders gut gefällt mir dabei die viele Zeit, die Evie und ihre Freunde im Feenreich verbringen müssen.
Der einzige Minuspunkt kam ganz am Ende. Es werden alle wichtigen Fragen beantwortet, das Ende ist rund und am Showdown wurde nichts gespart, so dass man das Buch eigentlich beruhig zuschlagen kann. Allerdings hat mir ein Epilog gefehlt. Denn für meinen Geschmack endet das Buch etwa zu abrupt. Da hat mir einfach noch eine kleine Auslaufphase gefehlt, damit ich wirklich zufrieden mit dieser Reihe abschließen könnte.
Nichtsdestotrotz war Endlessly / Tears 'n' Kisses ein nahezu perfekter Abschluss für Kiersten Whites Paranormalcy / Lebe lieber übersinnlich-Reihe. Mit viel Charme, Humor und Spannung, aber auch jeder Menge Action bringt Evie ihre Geschichte hier nun zu einem Ende, das nicht nur schön, sondern absolut befriedigend ist und dem dennoch nicht die nötige Dramatik fehlt. Ich verabschiede mich jedenfalls von dieser Serie mit einem lachenden und einem weinenden Auge.
Deutsche Leser müssen sich noch eine kleine Weile gedulden, Endlessly / Tears 'n' Kisses erscheint voraussichtlich im Juni 2013 bei uns.
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