Rezensionen
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26.Feb 2013 |
~ND
The Indigo Spell / Bloodlines: Magisches Erbevon Richelle Mead
Bloodlines #3
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Enthält Spoiler für Bloodlines / Bloodlines: Falsche Versprechen und The Golden Lily / Bloodlines: Die goldene Lilie.
Nach Adrians ziemlich unerwarteter Liebeserklärung ist die Stimmung rund um Sydney ziemlich angespannt. Adrian hat sich vorrübergehend zurückgezogen, Jill - die dank der Verbindung zu Adrian die Abfuhr hautnah miterlebt hat - ist ebenfalls nicht sonderlich gut auf Sydney zu sprechen und Eddie und Angeline haben gerade angefangen miteinander auszugehen, was alle möglichen Probleme mit sich bringt.
Sydney hat allerdings genug Möglichkeiten, um sich abzulenken. Denn ihre Lehrerin Ms Terwilliger, die sie nicht nur in Geschichte, sondern auch Magie unterrichtet, hat schlechte Nachrichten für Sydney: Eine mächtige Hexe ist in der Gegend rund um Los Angeles, die nach jungen Mädchen mit magischer Begabung sucht, um ihnen ihre Kraft und ihre Jugend auszusaugen. Und obwohl Sydney selbst perfekt in dieses Beuteschema passt, kann sie nicht untätig zusehen.
Gleichzeitig gibt sie aber auch nie die Suche nach Marcus Finch auf. Seit einiger Zeit schon plagen Sydney arge Zweifel an den Alchemisten und was sich bei ihnen hinter den Kulissen abspielt. Da Marcus einer der wenigen Alchimisten ist, der sich jemals gegen seine Vorgesetzten aufgelehnt und die Gruppe verlassen hat, ist er die beste Quelle, um die Wahrheit ans Licht zu bringen. Und tatsächlich liefert ihr der rebellische und attraktive Marcus einige Informationen, die Sydneys Befürchtungen zu bestätigen scheinen.
Bald schon weiß Sydney nicht mehr wo ihr der Kopf steht und wem ihre Loyalität gehört...
In The Indigo Spell / Bloodlines: Magisches Erbe, dem dritten Teil in Richelle Meads Bloodlines-Reihe (bzw. Teil 9 in der Vampire Academy-Reihe, da diese in Deutschland nicht getrennt betrachtet werden), wird Sydney von einer Richtung in die andere gezogen. Sie hat das Gefühl, als würden alle etwas von ihr wollen und sie in verschiedene Richtungen drängen: Die Alchimisten, die Hexen und sogar ihre Moroi Freunde wollen ständig etwas von ihr. Da kommen ihr Marcus und seine kleine Gruppe von Rebellen gerade recht. Zwar haben auch sie Anforderungen an Sydney, dafür locken sie aber mit entscheidenden Informationen. Denn die Alchimisten scheinen eindeutig nicht so noble Absichten zu haben, wie sie vorgeben.
Die Geschichte springt zwischen diesen verschiedenen Erzählsträngen hin und her und bietet deshalb zumindest theoretisch eigentlich keinen Platz für Langweile. Dennoch habe ich mich gerade in der Anfangsphase schwer getan, wirklich in das Buch zu finden. Das ist ziemlich untypisch für Romane von Richelle Mead, die den Leser normalerweise von der ersten Sekunde an zu packen weiß. Glücklicherweise kommt die Geschichte aber dennoch irgendwann in Fahrt (spätestens wenn Adrian die Bildfläche betritt) und dann bietet sie auch gewohnt gute und abwechslungsreiche Unterhaltung.
Trotzdem kann The Indigo Spell / Bloodlines: Magisches Erbe meiner Meinung nicht ganz mit den anderen Büchern der Reihe mithalten. Denn leider gibt es gleich mehrere Momente, in denen Sydney ziemlich anstrengend war. Sie bleibt ihrem Charakter im Großen und Ganzen sehr treu. Sie ist logisch und geht sehr analytisch vor und hält immer noch an den Richtlinien der Alchimisten fest - irgendwie zumindest. Denn eigentlich belügt sie sich über weite Teile des Buches. Nicht nur, was eben die Alchimisten und ihre strikte Weltanschauung angeht, sondern vor allem, was ihre Gefühle Adrian gegenüber betrifft. Adrian steht Sydney stets zur Seite und ist bereit, alles für sie zu tun, obwohl sie in ständig wegstößt. Jedem ist klar, dass auch sie mehr für ihn empfindet, was Sydneys Sturheit manchmal ziemlich frustrierend macht. Überhaupt gibt es viele Teile der Geschichte, die ziemlich durchschaubar waren (z.B. Angelines Entwicklung). Daher bietet sie relativ wenige Überraschungen.
Zum Glück macht das Ende aber vieles davon wieder wett. Dort gibt es dann doch noch die ein oder andere überraschende Wendung in der Handlung. Auch Sydneys Charakter macht eine Entwicklung durch, die nicht nur interessant ist, sondern auch ziemliches großes Potential für das nächste Buch bereithält. Natürlich endet auch The Indigo Spell / Bloodlines: Magisches Erbe wieder mit einem ziemlichen Kracher, der ebenfalls große Lust auf den nächsten Band in der Reihe macht.
Der erscheint am 19. November 2013 unter dem Titel The Fiery Heart / Bloodlines: Feuriges Herz. Die große Besonderheit: Der vierte Teil ist abwechselnd aus Sydneys und Adrians Sicht erzählt und verspricht allein deswegen schon sehr interessant zu werden.
Die deutsche Ausgabe von The Indigo Spell / Bloodlines: Magisches Erbe erscheint am 12. September 2013 (falls übrigens jemandem das Cover verdächtig bekannt vorkommt, das ist von The Edge of Never (Amazon-Partnerlink*) geklaut ;).
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24.Feb 2013 |
Etiquette & Espionagevon Gail Carriger
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Sophronia Tremminick ist 14 und alles andere als eine junge Dame. Sie interessiert sich für Technik, steigt gerne auf Bäume und hat mit Mode, Tanzen oder dem, was Ladies sonst noch so tun, nichts am Hut. Ihre Mutter hat von dem Wildfang die Nase voll und sowieso genug mit ihren vielen anderen Kindern zu tun. Da kommt es gerade recht, dass das pikfeine Fräulein Geraldine Sophronia eine Platz an 'Mademoiselle Geraldine's Finishing Academy for Young Ladies of Quality' anbietet. Schon der Weg zur Schule gestaltet sich mehr als abenteuerlich und als Sophronia die Schule und den Transportweg hinein, dann erstmals erblickt, dämmert ihr so langsam, dass die jungen Schülerinnen hier nicht nur zu Ladies ausgebildet werden sollen.
Schnell gewinnt Sophronia ihre ungewöhnliche Schule, den detailreichen und oft nicht ganz einfachen Unterricht und ihre Mitschülerinnen lieb. Die Abenteuerlust im Blut, entdeckt sie so manch eine Besonderheit und gewinnt mehr als einen Freund. Dummerweise bringt sie ihre Neugierde in allerhand gefährliche Situationen und auch die ersten Feinde sind nicht weit.
Etiquette & Espionage ist ein wunderbar lustiges, charmantes und unterhaltsames Buch. Es besticht durch eine Menge an liebenswerten und ungewöhnlichen Charakteren. Zuerst ist da natürlich Sophronia mit ihrem wunderbaren Humor, ihrer schnellen Auffassungsgabe und ihrem Drang, sich jeder Situation zu stellen. Man muss sie einfach gerne haben. Doch auch die hämatophobische Dimity (so eine Phobie gibt es wirklich), die frech-geniale Vivie, die rauflustig-ungelenke Sighead und die ängstlich-blasse Agatha sind einfach klasse Charaktere. Dann haben es mir noch der freche Soap, der tüftlerische Pillover und der herzige Bumbersnoot angetan. Auch die oft mehr als seltsame Lehrerschaft mit ihren ungewöhnlichen Lehrfächern bereitet einem Lesespaß. Hier sind besonders Captain Niall und Professor Braithwope zu erwähnen. Überhaupt die ganze Atmosphäre an der Schule: Ich habe mich oft gefühlt, als genieße man eine Art weibliches Hogwarts - ganz anders natürlich, aber ebenso faszinierend und mit nicht Enden wollenden Überraschungen.
Natürlich sind die Fiesen und Bösen besonders schlau, sodass Sophronia und ihre Freunde öfter ins Schwitzen geraten. Dabei bleibt der Ton von Gail Carriger immer lustig und leicht antiquiert. Schließlich handelt es sich bei Etiquette & Espionage um ein Steampunk-Jugendbuch. Dieser Tatsache wird nicht nur mit zahllosen Maschinen und Dampfkonstruktionen sondern auch mit einem viktorianisch angehauchten Sprachstil Rechnung getragen. Da Finishing School in derselben Welt (nur etwas früher) wie die Parasol Protectorate / Lady Alexia-Bücher spielt, war das aber zu erwarten. Ich freue mich jetzt schon ganz doll auf Band 2 Curtsies & Conspirarcies, der Anfang November 2013 auf Englisch erscheint. Und weil das Cover von diesem Buch ebenso schön ist wie das von Etiquette & Espionage, will ich es euch an dieser Stelle schon einmal zeigen.
Zu einem deutschen Erscheinungstermin ist mir nichts bekannt. Da es die Bücher von Gail Carrigers erster Reihe Parasol Protectorate / Lady Alexia um Lady Alexia aber zu einer deutschen Übersetzung gebracht haben, gehe ich schwer davon aus, dass Sophronia und Etiquette & Espionage in absehbarer Zeit folgen werden. Dieses schöne Buch verdient wirklich mehr als nur ein paar deutsche Leser.
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23.Feb 2013 |
~nef
Weibersommervon Heike Wanner
Tags:
Romantik
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Marie-Luise, Anne-Marie und Lisa-Marie haben außer der Familie alle eins gemeinsam: den Namen Marie. Sie sind nach ihrer Großmutter benannt worden, die sie nie haben kennenlernen können, da sie bei der Geburt ihrer zwei Töchter gestorben ist. Doch schon immer wurde ihnen viel von ihr erzählt, denn ihr Onkel Horst, der ältere Brüder der beiden Zwillinge Helene und Katharina, wird nicht müde ihnen von der wunderschönen Marie Zabel zu erzählen.
Die Mütter Katharina und Helene haben schon recht zeitig einen kleinen Kaffeekranz ins Leben gerufen, da waren ihre drei Töchter noch sehr klein. Doch mit den Jahren wurden die Kinder immer mehr eingebunden und nun ist es ein fester Bestandteil des Monats. Jedes Mal treffen sie sich bei einer anderen 'Marie' daheim und bringen leckere Kuchen mit.
Die kreative und bücherliebende Lisa-Marie ist in diesem Monat dran und ist gerade dabei eine zauberhafte Kreation vorzubereiten, als das Telefon klingelt und ihre Mutter ihr völlig aufgelöst vom Tod ihres Bruders Horst erzählt.
Auch bei Anne-Marie klingelt das Telefon, doch sie hat gerade festgestellt, dass sie noch einen Kuchen backen muss für das Treffen und ist in hektischer Betriebsamkeit. Da taucht ihre Tochter Mia auf und bemerkt einen brenzligen Geruch. Das kann ja wieder nur aus dem Ofen kommen und den Resten einer aufgewärmten Pizza. Als der Geruch aber immer beißender wird, stürmen die Frauen ins Wohnzimmer und finden das Bügelbrett in Flammen. Anne hatte vergessen es auszuschalten als sie in die Küche gegangen ist. Durch die Löschaktion und den damit verbundenen Stress ignorieren sie das Telefon. Es wird schon nichts wichtiges sein.
Marie-Luise hingegen verbringt diesen Morgen in trauter Zweisamkeit mit ihrem Verlobten. Sie ist gerade dabei eine leckere Creme-Biskuit-Rolle fertig zu stellen, als ihr Zukünftiger ganz andere Dinge im Kopf hat. Das Telefonklingeln wird hierbei natürlich ignoriert. Man muss eben Prioritäten setzen.
Mit reichlich Verspätung treffen Anne und Lou bei ihrer Cousine ein und finden ihre Mütter verheult auf der Couch sitzen. Nun erfahren auch die Beiden, das Onkel Horst gestorben ist. Jemand muss sich nun um den Bauernhof und die Beerdigung kümmern, doch Helene hat nach ihrer Hüpfoperation eine Kur die in einer Woche anfängt und Katharina wollte sie dabei nicht alleine lassen. Nach einigem Hin und Her entschließen sich Lisa-Marie und Anne dazu nach dem Bauernhof zu schauen und die Beerdigung vorzubereiten. Anne braucht dringend ein paar Tage Abstand von ihrer Familie, denn seit ihr Mann Stefan neuer Chefarzt geworden ist hat er keine Zeit mehr für seine Familie. Anne fühlt sich allein gelassen.
Lisa-Marie hingegen muss wegen Bauarbeiten ihren kleinen Buchladen schließen und hat somit sowieso Zeit. Da sie weder Mann noch Kind hat, sehr zu ihrem Bedauern, findet sie sofort Gefallen an einem Ausflug ins Allgäu.
Nur Lou will sie nicht begleiten, immerhin fliegt sie mit ihrem Verlobten Christoph in die Sonne - sofern der Vulkan in Island ihr keinen Strich durch die Rechnung macht.
Doch genau das hat dieser vor. Und so sitzen ein paar Tage später die drei Cousinen in Lisa-Maries kleinem roten Käfer und tuckern Richtung Allgäu. Schon auf der Fahrt wird klar, dass Lou nicht im geringsten Lust hat sich auf dem Bauernhof die Finger schmutzig zu machen.
Na das kann ja heiter werden.
Kaum auf dem Bauernhof angekommen, machen sie Bekanntschaft mit Schwester Bonaventura, die sich in den letzten Tagen um die Tiere auf dem Hof gekümmert hat. Während Anne und Lisa-Marie sofort begeistert sind von ihr, ist Lou skeptisch. Warum kümmert sich denn eine Nonne um Onkel Horsts Bauernhof? Es gab schon immer Verbindungen zwischen dem ansässigen Orden und Onkel Horst, aber keiner ist bisher dahinter gekommen, woher diese Verbindung rührt.
Was keine der drei Frauen ahnt, in den nächsten Tagen werden sie einiges über sich selbst erfahren und merken, dass sie als Familie zusammenhalten müssen. Onkel Horst hat ein bitteres Geheimnis gehütet, dem die drei Maries auf den Grund gehen wollen. Dabei kriegen sie unerwartet Unterstützung.
Weibersommer ist mein erster Roman der Autorin Heike Wanner. Die Leseprobe hat mich eine Geschichte in eine etwas andere Richtung erwarten lassen, als es sie nachher dann doch gab. Was auf der einen Seite schade ist, andererseits aber auch gar nicht so schlimm. Heike Wanner hat einen sehr guten Schreibstil und neigt auch wenig zum Abschweifen oder ewig weit ausholen. Das ist mir gleich sehr angenehm aufgefallen. Ein wenig fehlte mir allerdings der Tiefgang. Es wird groß auf ein Familiengeheimnis hingearbeitet, das sich dann auf gerade einmal 40 Seiten zusammenfassen lässt. Da habe ich mir doch mehr erhofft. Gerade auch, weil man daraus so viel mehr hätte machen können.
Dennoch hat mich dieses Buch wunderbar unterhalten und mir einen schönen Lesenachmittag beschert. Deshalb kann ich auch nicht mehr als einen halben Stern abziehen.
Ich bedanke mich herzlich bei Vorablesen.de für die Möglichkeit dieses Buch lesen und rezensieren zu dürfen.
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21.Feb 2013 |
~ND
The Bite That Bindsvon Suzanne Wright
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Enthält Spoiler für Here Be Sexist Vampires.
Sam hat endlich ihren Platz unter den Vampiren gefunden. Als Sventé gehört sie zwar immer noch der schwächsten Rasse an, ist aber mit ihren speziellen Fähigkeit eine der stärksten Kämpferinnen überhaupt und nicht ohne Grund einer von Antonios bedeutendsten Offizieren. Außerdem hat sie in Jared den perfekten Mann gefunden. Ihre Bindungs-Zeremonie (das Vampir-Äquivalent zur Hochzeit) steht kurz bevor und auch wenn beide nervös sind, freuen sie sich doch sehr auf die einwöchige Feier.
Doch das Böse schläft nie und so müssen Sam, Jared und ihr Team trotz der Festivitäten arbeiten. Sie gehen dem Hilferuf einer merkwürdigen Vampirin nach, die Sam im Traum erscheint. Bei dem Versuch sie zu retten, wird Sam allerdings verletzt und das hat sehr merkwürdige langfristige Auswirkungen auf sie und ihre Kräfte. Doch es hat sich auch noch ein anderer Fall aufgetan, in dem offensichtlich Vampire schwangere Frauen töten und ihre Kinder stehlen, um sie zu verkaufen. Sam und das Team sind angewidert und werfen sich mit voller Kraft in diesen Einsatz.
Sam hat allerdings noch ganz andere Probleme. Die Nachwirkungen ihrer Verletzung nehmen immer massivere Formen an. Auch die Feierlichkeiten, die mittlerweile angefangen haben, sind ein ziemlicher Aufwand. Denn nicht alle der Gäste sind begeistert, dass Jared als Erbe von Antonio ausgerechnet eine Sventé als Partnerin gewählt hat und so wird Sam auf Herz und Nieren geprüft und provoziert. Das ist allerdings noch nicht alles, denn Magda ist ebenfalls unter den Gästen. Sie ist der Vampir, der Jared und Evan damals verwandelt hat, und sieht es gar nicht gerne, dass Jared nun eine andere haben will...
Ich bin mir ziemlich sicher, dass Suzanne Wright Here Be Sexist Vampires als Einzelband geplant hat. Nicht nur deshalb konnte ich mich mit dem zweiten Band der Deep In Your Veins-Reihe nicht so recht anfreunden.
Grundsätzlich hat die Autorin dasselbe Rezept benutzt, wie schon im ersten Buch. Sam ist eine starke Heldin, der so leicht keiner was vormacht und die sich gegen jeden Widersacher durchsetzen kann. Allerdings hat mich bereits im ersten Buch gestört, dass Sam so absolut unbesiegbar erscheint und immer das perfekte Comeback parat hat - wenn auch meiner Meinung nicht immer so schlagfertig, wie vielleicht beabsichtigt. Meist wirkt sie einfach nur aggressiv und zickig. In diesem Buch hätte sie endlich die Chance gehabt, sich von einer anderen Seite zu zeigen. Leider wurde diese verschenkt und Sam wird nur als noch extremerer Charakter dargestellt.
Jared und Sam arbeiten wie gesagt an zwei auf den ersten Blick völlig unterschiedlichen Fällen, zwischen denen am Ende allerdings doch eine Verbindung besteht. Diese Verbindung hätte unter anderen Umständen ziemlich clever sein können, war aber doch reiner Zufall und dadurch schlicht unglaubwürdig. Auch viele andere Details haben arg konstruiert und erzwungen gewirkt und sind somit ziemlich fragwürdig und teils sehr übertrieben gewesen. Z.B. legen sowohl Jared als auch vor allem Sam eine Blut- und Rachelust an den Tag, die mich irgendwann wirklich gestört hat.
Schon im ersten Buch haben mich die teilweise ziemlich langgezogenen Passagen gestört, in denen Sam jedes einzelne Detail eines Einsatzes widergibt. Das war in The Bite That Binds zwar deutlich besser, doch auch hier gab es wenigstens zwei Szenen, in denen sich die Autorin einiges an unnötigen Beschreibungen hätte sparen können.
Trotzdem war The Bite That Binds von Suzanne Wright kein ein schlechtes Buch. Hätte ich nach dem ersten Teil der Deep In Your Veins-Reihe nicht etwas höhere Erwartungen gehabt, wäre meine Meinung vielleicht ein wenig besser ausgefallen. Denn der Humor und Sams schlagfertige Art sind nach wie vor meistens sehr unterhaltsam. Auch Jared hat seine guten Momente in diesem Buch. Der Leser bekommt etwas tiefere Einblicke in seinen Charakter und ein paar Antworten auf die Frage, warum er fast schon frauenfeindlich zu Beginn der Reihe war und sie nur benutzt hat. Außerdem gibt es ein paar neue und beeindruckende Fähigkeiten unter den Vampiren zu bestaunen. Sam selbst bekommt z.B. ein ziemlich cooles Tattoo, das es in sich hat.
Suzanne Wright ist mit ziemlicher Sicherheit noch lange nicht fertig mit ihrer Deep In Your Veins-Reihe. Und vielleicht werden die nächsten Bücher andere Protagonisten haben. Denn es gibt einige Charaktere, die noch offene Geschichten haben, auf die aber verdächtig viel wert in The Bite That Binds gelegt wurde (z.B. Evan). Noch ist allerdings nichts über weitere Teile in dieser Reihe bekannt.
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19.Feb 2013 |
~nia
Das Erziehungs-Chaosvon Jürgen Holtkamp
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Vollmundig erklärt der Klappentext von Das Erziehungs-Chaos das Buch zu einem 'Wegweiser für Eltern'. Nun habe ich das Glück und die Freude, seit über zwei Jahren ein Elternteil zu sein und muss ganz ehrlich sagen, dieses Buch ist alles, aber kein Wegweiser.
Jürgen Holtkamp bietet eine gesellschaftliche Betrachtung zum Thema Erziehung heute und Erziehung im Wandel der letzten sechzig Jahre. Er beschreibt sehr schön, wie schnelllebig die Zeit geworden ist. Etwa, wenn man darüber nachdenkt, in welchem Tempo sich die Technik überholt und verbessert. Oder wie wenig Rückhalt Eltern heutzutage noch durch ein Netzwerk aus Verwandten (Großeltern, Tanten, Onkel, Cousins und Cousinen...) haben und somit nicht vorgelebt bekommen, wie 'Kinder erziehen' eigentlich funktioniert. Der Autor teilt die Gesellschaft, inklusive Eltern, in die sogenannten Sinus-Milieus ein. Dahinter verbirgt sich ein Konstrukt, dass von der Markt- und Sozialforschungs-Firma Sinus-Sociovision ins Leben gerufen wurde. Es handelt sich dabei um eine Einteilung der Menschen nach ihrer gesellschaftlichen 'Stellung'. Man nehme die Menschen der verschiedenen Schichten (Ober-, Mittel- und Unterschicht) und betrachte zudem ihrer Grundorientierung im Leben. Also beispielsweise, ob jemand Traditionen schätzt oder lieber neue Dinge erleben will. Sind einem Geld, Werte, Individualität oder eine soziale und tolerante Einstellung wichtig. Heraus kommen dabei dann 10 verschiedene Milieus: die Konservativ-etablierten, Traditionellen, Prekäre, Bürgerliche Mitte, Sozialökologisch, Liberal-intellektuelle, Performer, Adaptiv-pragmatische, Hedonisten und Expeditive.
An diesen Milieus orientiert sich Das Erziehungs-Chaos: Welches Milieu sich wie benimmt, wie seine Kinder erzieht und welche Fehler dabei passieren. Das wird ziemlich dogmatisch abgehandelt - sprich, Milieu X ist so und Milieu Y benimmt sich so usw. Seltsam, dass ich mich beim Lesen spontan in mehreren Milieus wiedererkannt habe. Zwar wird einige Male gesagt, dass Eltern und Kinder individuell und einzigartig sind. Die Ausrichtung des ganzen Buches an den Sinus-Milieus spricht aber eine andere Sprache.
Wer jetzt noch weiter an dieser Rezension liest, dem darf man gratulieren. Er wird mit Das Erziehungs-Chaos zurechtkommen, die Milieus bis ins Detail kennen lernen und dabei das ein oder andere Problem unserer Gesellschaft wiedererkennen. Leider beschränken sich die praktischen Tipps für Eltern, wie man denn im 'Erziehungsdschungel Deutschland' besser oder leichter zurechtkommt auf einige wenige am Ende von über 200 Seiten.
Außerdem ist der Schreibstil von Jürgen Holtkamp wirklich schwer zugänglich. Dass es sich um ein Sachbuch handelt, ist keine Entschuldigung. Auch Sachbücher können hervorragend und unterhaltsam geschrieben sein. Bestes Beispiel: The Emperor of all Maladies: A Biography of Cancer / Der König aller Krankheiten: Krebs - eine Biografie von Siddhartha Mukherjee. Gut geschrieben ist Das Erziehungs-Chaos definitiv nicht. Es wimmelt von Fremdwörtern oder Worten aus dem 'Bildungsbürgertum', die nicht erklärt werden. Zudem sind die Sätze zu lang und strotzen nur so vor Substantiven und Substantivierungen, also Hauptwörtern und Wörtern, die durch das Anhängen von -ung, -heit, -keit zu solchen gemacht werden.
Vielleicht können Pädagogen (etwa Lehrer) ja mehr mit dem Buch anfangen? Da aber keine oder kaum praktische Lösungsansätze für die lang und breit aufgeführten Missstände geliefert werden, wage ich auch das zu bezweifeln. Was soll es bringen, wenn zigfach wiederholt wird, dass sich Pädagogen und Erzieher(innen) von Krippen, Kindergärten, Grund- und weiterführenden Schulen besser austauschen sollten. Sich auch Ärzte, Ämter und andere öffentliche Einrichtungen besser abstimmen müssen. Dass Eltern der unteren Schichten anders angesprochen werden sollten als die der oberen Schichten. Mag ja alles sein, aber interessant sind dann doch eher die folgenden Fragen:
Wie soll der Austausch stattfinden? Wie kann eine Vernetzung begonnen und umgesetzt werden? Wie und womit spricht man die Eltern an? Da es keine Antworten auf diese Fragen gibt und auch sonstige Tipps für Eltern nur ganz vereinzelt auftauchen, kann ich Das Erziehungs-Chaos der Zielgruppe 'Eltern' wirklich nicht empfehlen. Wer eine Betrachtung zum Thema 'Erziehung im heutigen Deutschland - die Probleme der einzelnen gesellschaftlichen Schichten' lesen will, kann es mit Jürgen Holtkamps Buch ja mal versuchen. Trotz einiger interessanter Aspekte, sollte man meines Erachtens aber besser die Finger von diesem Sachbuch lassen.
Fazit: Wenn man einen Überblick über die Erziehungslandschaft in unserem Land bekommen möchte und sehen möchte, wo was im Argen liegt, ist das Buch vielleicht hilfreich. Praktische Lösungsansätze für Eltern bietet das Buch nicht.
Es gibt ganz sicher bessere Bücher zum Thema Erziehung. Empfohlen sei an dieser Stelle, dass lustige und sich selbst nicht so ernst nehmende The Idle Parent / Leitfaden für faule Eltern (Amazon-Partnerlink*) von Tom Hodgkinson. Dessen praktische Tipps konnte ich zwar nur zum Teil nachvollziehen, aber wenigstens werden sie einem überhaupt angeboten.
Ich bedanke mich bei Blog dein Buch und beim Verlag Butzon & Bercker für das Rezensionsexemplar.
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