Buchjunkies


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12.

Mar 2013

~ND

Fallen Too Far / Verführt

Die 19jährige Blaire hat die letzten 3 Jahre damit verbracht, sich um ihre krebskranke Mutter zu kümmern. Blaire hat es kaum geschafft, sich in dieser Zeit über Wasser zu halten. Nun, da ihre Mutter gestorben ist und ihr die Arztrechnungen endgültig über den Kopf gewachsen sind, bleibt Blaire nichts anderes übrig, als ihr Haus und den restlichen Besitz zu verkaufen.
Heimatlos und mit nichts als 20 Dollar in der Tasche und ihren Kleidern am Leib muss sie Hilfe bei der letzten Person suchen, die sie sehen möchte: Ihrem Vater Abraham. Abe hat seine Familie vor 5 Jahren verlassen und sich seitdem nicht mehr um sie gekümmert. Nicht mal, als Blaires Mutter erkrankt ist. Nun bleibt ihr aber nichts anderes übrig, als bei ihm zu bleiben, bis sie wieder auf eigenen Füßen stehen kann.
Doch als sie nach 8-stündiger Fahrt vor dem Haus ihres Vaters steht, ist der nicht da, sondern mit seiner neuen Frau Georgianna in Paris. Stattdessen trifft Blaire dort auf Rush, Georgiannas Sohn aus einer früheren Ehe. Widerwillig lässt Rush sie vorrübergehend einziehen, zumindest solange, bis die beiden Blaires Vater erreichen können, um die Sache zu klären.
Das Zusammenleben mit Rush erweist sich allerdings als schwieriger, als gedacht. Er hat jeden Abend eine andere Party und eine neue Frau in seinem Bett und scheint aus irgendeinem Grund kein großer Fan von Blaire zu sein. Die versucht sich das nicht zu sehr zu Herzen zu nehmen. Dass ist leider leichter gesagt als getan, angesichts der Tatsache, dass Rush der attraktivste Mann ist, den sie je zu Gesicht bekommen hat.
Rush hat allerdings seine Gründe, sich von Blaire fernzuhalten. Denn er hat ein bitteres Geheimnis, das mehr mit ihr zu tun hat, als sie je erahnen kann.

Als ich mit Fallen Too Far / Verführt von Abbi Glines angefangen habe, muss ich zugeben, dass ich mit einem völlig anderen Buch gerechnet habe, als es am Ende war. Der Klappentext legt sehr großes Augenmerk darauf, dass Blaire und Rush ein relativ großer Altersunterschied trennt. Rush ist 5 Jahre älter, was im Buch aber im Endeffekt keine Rolle spielt. Denn auch wenn Blaire sicherlich ein wenig naiv ist, ist sie trotzdem die Erwachsenere von den beiden. Die Geschichte ist in erster Linie eine Liebesgeschichte, trotzdem geht sie auch viel tiefer. Blaire und Rush haben beide kaputte Familien und beide wollen sie um jeden Preis beschützen. Während Blaires Hintergrund aber einfach nur traurig ist, scheint Rushs eher dunkel zu sein, was den Leser schnell gefangen nimmt.

Am Anfang war ich aber auch ein wenig enttäuscht von diesem Buch. Es dauert nicht lange, bis sich Blaire und Rush voneinander angezogen fühlen. Manche Reaktionen, die daraus hervorgehen, fand ich aber ein wenig übertrieben, denn bis dahin hatten die beiden noch kein einziges normales Gespräch oder insgesamt mehr als 5 Wörter gewechselt. Außerdem war Rush ein ziemlicher Arsch, dem ich zunächst nicht besonders viel abgewinnen konnte. Doch nach einiger Zeit (und viel Drama) gewinnt ihre Beziehung aber deutlich an Substanz und auch Rush verändert sich sehr. Ab einem gewissen Punkt konnte ich das Buch dann nicht mehr aus der Hand legen.
Was mich allerdings dennoch ein wenig gestört hat, war das Ende. Blaires Reaktionen war meiner Meinung nach ein wenig übertrieben und ihren Ärger etwas deplatziert. Man hätte zu dem gleichen Ausgangspunkt kommen können (der war nämlich definitiv richtig und auch glaubwürdig), ohne ganz so melodramatisch zu werden.

Zum Glück ist Fallen Too Far / Verführt von Abbi Glines aber der Start einer Reihe, was nach diesem Ende auch bitter nötig ist. Das Buch ist romantisch, traurig, auch mal lustig und ziemlich sexy. Selbst für ein New Adult Buch ist Fallen Too Far / Verführt ziemlich explizit geraten, was die Sexszenen angeht. Die sind schon ziemlich anschaulich und auch Dirty Talk gibt es nicht zu knapp. Daher würde ich es definitiv eher einem älteren Publikum empfehlen.

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10.

Mar 2013

~nef

Urlaub mit Papa

Tags: Humor
Cover Urlaub mit Papa deutsch

Christine freut sich auf die bevorstehenden Wochen mit ihrer Freundin Dorothea auf der idyllischen Insel Norderney. Die zwei Frauen besuchen dort eine Freundin, die von ihrer Tante ein Pension geerbt hat und nun aus einer ehemaligen Kneipe eine Bar machen möchte. Während Dorothea die Gestaltung der Bar gemäß Marleens Wünschen umsetzt, soll Christine in der Pension aushelfen, damit Marleen ein wenig Freiraum hat. Denn schon 2 Wochen später soll die Bar eröffnet werden.
Doch wie das immer so ist ereilt Christine eine Hiobsbotschaft. Ihre Mutter geht für 2 Wochen in die Klinik, da sie ein neues Kniegelenk bekommt und ihr Vater, Heinz, wäre in dieser Zeit ganz alleine zu Hause. Das geht natürlich nicht. Schließlich kann er sich nicht einmal richtig allein anziehen. Heinz ist nämlich farbenblind und die daraus resultierenden Modekreationen sind nicht jedermanns Geschmack. So bittet sie Christine ihren Vater mit nach Norderney zu nehmen. Er macht ja auch kaum umstände. Schließlich könnte er doch bei den Renovierungsarbeiten helfen.

Christine ist baff. Sie soll mit ihrem Vater in den Urlaub fahren? Mit 45? Das kommt ja überhaupt nicht in Frage. Doch ihre Mutter weiß wo sie ansetzen muss und so steht Christine eine Woche später am Bahnhof und holt ihren Vater ab. Der Zug hat Verspätung und das wo sie doch so dringend mal auf Toilette müsste. Als sie ihren Vater endlich entdeckt sieht sie ihre Chance und lässt ihn einen Augenblick allein. Nicht ohne die Mahnung, er solle genau an dieser Stelle stehen bleiben und auf seinen Koffer aufpassen.
Als sie nach ca. 10 Minuten wiederkommt, ist der Koffer noch da, ihr Vater aber nicht mehr zu sehen. Dafür haben sich zwei Polizisten um den Koffer versammelt und sprechen hektisch in ihre Headsets. Nicht weit entfernt steht Heinz und beobachtet die Szene gespannt, während er auf einem Hotdog herum kaut. Christine ist sauer. Sie versucht den Polizisten die Situation zu erklären, wird aber kaum ernst genommen. Kurz darauf sitzen sie und ihr Vater auf der Stationsstelle und werden belehrt. Natürlich ist sich Heinz keiner Schuld bewusst und so schluckt Christine ihre Schimpftirade herunter und schleppt den monströsen Koffer zum Auto.
Als sie bei Dorothea ankommen beginnt die große Fahrt. Sie fahren mit dem Auto zur Fähre und wollten es eigentlich dort parken, aber mit dem vielen Gepäck und Heinz gesamter Heimwerkerausrüstung würden sie es keine fünf Meter weit ohne Auto schaffen. Also doch mit dem Auto auf die Insel.

Auf der Fähre schafft es Heinz Christine noch ein wenig weiter in Rage zu bringen und lacht sich ganz nebenbei zwei Damen an. Beide in kreischend-bunter Kleidung und ebenfalls auf dem Weg nach Norderney um Urlaub zu machen. Wie sich herausstellt, wohnen sie sogar in Marleens Pension. Na das kann ja heiter werden.
Als die Fähre auf Norderney zusteuert hat Heinz eine tolle Idee. Da die älteren Damen ja den gleichen Weg haben, nimmt er sie mit. Dass im Auto kein Platz für fünf Menschen und deren Gepäck ist, stört dabei wenig. Dorothea und Christine können ja schließlich laufen.
Nun ahnt auch Dorothea, dass er Urlaub mit Heinz nicht ganz so amüsant werden könnte, wie sie es sich vorgestellt hat.
Und sie soll recht behalten.

Ich habe schon häufiger die Bücher von Dora Heldt in der Hand gehabt, mich dann aber nie wirklich dazu durchringen können sie zu kaufen. Nun entdeckte ich dieses Exemplar in einer Kramkiste und dachte mir - okay, versuch es halt mal.
Eine Kollegin von mir hat es bereits gelesen und fand es eigentlich ganz unterhaltsam, also war ich guter Dinge und wurde auch nicht enttäuscht. Es ist mit Sicherheit kein literarisches Meisterwerk, aber alle Mal ein nettes Buch für Zwischendurch.
Die Hauptprotagonistin in diesem Buch, Christine, hat es mit ihrem Vater wirklich nicht leicht. Sie hat extra alle vorgewarnt und kaum ist ihr Vater vor Ort, tut er das genaue Gegenteil von dem, was erwartet wird. Zudem lacht er sich diese zwei wirklich sehr aufdringlichen Damen an, die er nicht mehr los wird und versucht an seinen Kumpel Kalli abzutreten. Als dann auch noch Männer mit ins Spiel kommen, die sich für Dorothea und Christine begeistern ist Heinz ganz der sorgende Vater und sieht nur schlechtes in den Herren.
Ich hatte nie einen Urlaub mit meinem Vater, deswegen kann ich nicht behaupten 'Ha, kenn ich!', aber dennoch ist es wirklich sehr unterhaltsam und ich kann mir gut vorstellen, dass es genug Herren da draußen gibt, die so ein klein wenig Heinz sind ;)
Mir hat es gut gefallen und vielleicht lese ich irgendwann ein weiteres Buch von Dora Heldt.

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09.

Mar 2013

~ND

On Every Street

On Every Street ist ein Prequel und kann unabhängig von Sins & Needles gelesen werden.

"Any love that starts out under a lie is bound to kill you."

Ellie Watt hat Travis, dem Mann, der ihr als junges Mädchen mit Benzinsäure das Bein verätzt hat nie verziehen. Vor allem, weil sie eigentlich nur Mittel zum Zweck war, um ihre Eltern zu bestrafen, die Travis übers Ohr hauen wollten. Er hat durch den 'Unfall' Ellies Leben zerstört und sie will nur eins: Rache.
Nun ist sie 20 und sieht ihre Zeit gekommen. Ihre Eltern hat sie seit Jahren nicht gesehen und ist deshalb ziemlich aus der Übung, was die Betrügereien angeht, die für sie als Kind Gang und Gebe waren. Ihre einzige Quelle ist ein alter Freund der Familie namens Gus, bei dem sie in die Lehre gehen will.
Denn ihr Ziel ist alles andere als einfach. Sie möchte sich an Travis rechte Hand heranschleichen, sein Vertrauen gewinnen und schließlich in sein Bett gelangen, um möglichst nah an den Boss selbst heranzukommen, ohne seine Aufmerksamkeit zu erregen. Dazu muss sie eine neue Identität annehmen und aus Ellie Watt wird Eden White. Womit sie aber nicht gerechnet hat, ist, dass sich ihre Zielperson als ein charismatischer und unglaublich attraktiver junger Mann herausstellt: Javier Bernal hat eine Präsenz, der sich Ellie/Eden nicht entziehen kann. Und das beruht auf Gegenseitigkeit, denn die beiden stürzen sich Hals über Kopf in eine intensive Beziehung.
Doch nicht nur Ellie verbirgt Geheimnisse und bald schon muss sie feststellen, dass es unmöglich ist, ihr großes Glück in einer Lüge zu finden...

Eigentlich muss man Sins & Needles nicht gelesen haben, um das Prequel On Every Street von Karina Halle lesen zu können. Es schadet aber sicher nichts, denn auch wenn einem die grobe Handlung dadurch bereits bekannt ist, wird die Geschichte nur umso intensiver, wenn man bereits weiß, worauf alles hinausläuft.
Die Novelle On Every Street setzt 6 Jahre vor den Ereignissen in Sins & Needles an und Ellie ist eine völlig andere. Sie ist naiv, dickköpfig und erstaunlich gutgläubig. Sie verliebt sich bis über beide Ohren in Javier und obwohl sie von vornherein weiß, wer und was er ist, ignoriert sie die Warnsignale bewusst. Und wenn diese irgendwann solche Ausmaße annehmen, dass sie sich ihnen stellen muss, findet sie Entschuldigungen für Javiers Verhalten. Das war manchmal sehr frustrierend, aber dafür auch sehr realistisch und ehrlich, denn wie so oft scheut sich Karina Halle nicht davor, auch die in die dunkelsten Ecken ihrer Charaktere vorzudringen.
Und das bringt mich natürlich zu Javier Bernal. In Sins & Needles lernt der Leser in nur kurz und hauptsächlich in Rückblenden kennen. Hier wird nun aber erzählt, wie es dazu kam, dass sich Ellie überhaupt in ihn verliebt hat...und es wurde erstaunlich verständlich. Javier zeigt Seiten, die ich nie von ihm erwartet hätte. Zwar ist er immer noch dominant und hat eine Persönlichkeit, die einen fast schon übermannt, doch er hat auch sehr süße und zärtliche Momente. Entgegen aller Erwartungen scheint er ehrliche Gefühle für Eden zu entwickeln, die er auch sehr schnell und ruchlos verfolgt. Ellie hatte keine Chance gegen ihn. Obwohl ich mich lange gewehrt habe, ging Javier auch mir trotzdem unter die Haut. Er lässt den Leser alles spüren: Anziehung, Wut, Verzweiflung, Abneigung und am Ende Zerrissenheit. Eigentlich ändert sich nichts an der Grundsituation und trotzdem ist meine emotionale Einstellung jetzt eine ganz andere.
Javier ist und bleibt ein Enigma und jeder Leser wird vermutlich eine andere Meinung von ihm haben. Ich selbst bin mir noch nicht ganz sicher, was ich von ihm halten soll. Aber ich weiß, dass ich mich jetzt mehr denn je auf den zweiten Teil der The Artists Trilogy Shooting Scars freue um mehr über Ellie und Javier zu erfahren und zu sehen, wie Camden in alles hineinspielt.

On Every Street erscheint voraussichtlich am 12. März 2013, eventuell auch ein wenig früher. Bis zu Shooting Scars muss sich der Leser noch bis Mai 2013 gedulden.

As usual: A big fat thank you to Karina Halle for providing this ARC in exchange for an honest review.

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07.

Mar 2013

~nia

Hot Ticket

Hot Ticket ist für Leser unter 18 Jahren nicht geeignet.
Enthält Spoiler für die übrigen Sinners on Tour-Bücher.

Jace ist der Bassist der Sinners und er spielt sein Instrument, als hätte es eine Seele. Darüber hinaus ist Jace still, geheimnisvoll und gut aussehend. Außerdem ist er - im Vergleich zu den übrigen Bandmitgliedern - eher klein (wobei Brian, Sed, Trey und Eric echt große Kerle sind). Wirklich bedrücken tun Jace aber ganz andere Dinge, nämlich Schuldgefühle und Ängste, derer er nur mithilfe von Schmerzen Herr wird. Jace braucht körperliche Schmerzen wie die Luft zum Atmen: sie verbannen seine inneren Dämonen, stärken sein Selbstvertrauen und sie erregen ihn sexuell. Und so scheint es ein perfekter Abend für Jace zu werden, als er bei Brians Junggesellenabschied in einem Stripclub auf eine heiße, dunkelhaarige Domina trifft.
Aggie, aka Mistress V (Herrin V), fühlt sich auf den ersten Blick zu Jace hingezogen. Doch da er sie um ihre Dienste als Domina bittet, erlahmt ihr Interesse erst einmal. Schließlich ist es ihr Job als Mistress V, Männer windelweich zu prügeln und sie zu brechen. Bisher hat auch noch niemand mehr als zehn Minuten harter Schläge/Hiebe ausgehalten. Doch Jace ist anders: Er lässt sich nicht demütigen, aber sehr wohl bis auf Fleisch blutig schlagen. Aggie ist sauer, weil sie ihre Fähigkeiten als Domina angezweifelt sieht. Zugleich ist sie aber auch fasziniert und sexuell erregt von diesem Mann. Und dann beschließt sie, der Ursache für Jaces Sucht nach Schmerzen auf den Grund zu gehen. Guter Sex ist dabei einkalkuliert, dass sie dabei aber auch ihr Herz verliert, war nicht geplant...

Ich hatte mich so sehr auf Hot Ticket mit Jaces und Aggies Story gefreut. Leider konnte der vierte Band (ursprünglich als dritter Band geplant) der Sinners on Tour-Reihe von Olivia Cunning die hohen Erwartungen nicht erfüllen. Hier hatte ich nicht, wie bei Rock Hard Probleme, Sympathien zum Protagonisten aufzubauen. Es war noch schlimmer: ich fand sie beide ansprechend, konnte aber keine richtige Verbindung zu Jaces und Aggies jeweiligem Innenleben aufbauen. Dafür war mir einfach zu viel im Weg: von Jaces Seite das geistige Lamentieren und ungesunde in sich Reinfressen und von Aggies Seite zu viel, ich helfe dir mein Schatz mit allen Mitteln und Wegen, denn ich liebe dich. Es war (für mich) auch nicht nachzuvollziehen, warum Aggie so schnell diese tiefe Liebe für Jace empfindet. Ja, er ist (meist) freundlich und damit liebenswert, der Sex zwischen ihnen ist grandios und Aggie will Jace helfen - aber reicht das als Grundlage für eine innige Liebe? Klar, sie reden auch miteinander und während dieser Szenen entlockt Aggie Jace nach und nach seine schockierende Vergangenheit. Aber andere wichtige Dinge, wie seine Liebe zur Musik oder ihr Innenleben werden nur angerissen.

Besonders schade fand ich, dass der typische Humor der bisherigen Bände in Hot Ticket zu kurz kam. Meist offenbart er sich nur, wenn Eric und Jace interagieren. Apropos Jace und Eric. Wir erfahren hier auch, welche besondere Beziehung die Zwei verbindet und wieso Jace sich so viel von dem Drummer gefallen lässt. Dass das aber (schon wieder) auf einen flotten Dreier hinaus läuft, war irgendwie nicht notwendig. Aber anscheinend muss jeder bei den Sinners mal mit einem der anderen Bandmitglieder ein oder mehrere Partner geteilt haben. Versteht mich nicht falsch, ich habe nichts gegen einen (oder mehrere) Dreier (die entsprechenden Szenen aus Double Time lassen jetzt noch mein Herz höher schlagen). Doch Jaces und Aggies Story wäre auch ohne dieses Intermezzo ausgekommen und vorangeschritten.

Insgesamt hätte ich mir auch mehr Einblicke in das Leben einer Domina gewünscht. Warum ist Aggie diesen Weg so konsequent gegangen? Ja, ein Auslöser wird benannt, aber ihr persönlicher Nutzen aus diesen 'Beziehungen' kommt viel zu kurz. Auch auf was es als Domina so ankommt, etwa wie man die Bedürfnisse seiner Kunden überhaupt erkennt, wird kaum erläutert. Da hätte ich mir von der weltoffenen Olivia Cunning irgendwie mehr erwartet.
Des Weiteren haben sich mir zu Hot Ticket noch zwei Fragen aufgedrängt, die mich besonders im Nachhinein piesacken: Müssen fast alle Sinners gestörte Eltern haben? Und muss einfach jeder von ihnen mindestens eine lebensbedrohliche Szene erleben? Wenn es da in Wicked Beat genauso weiter geht, muss man wohl davon ausgehen, dass der Autorin langsam die Ideen ausgehen. Dass hoffe ich jetzt aber wirklich, wirklich nicht!

Zum Schluss bleibt mir noch zu sagen, dass ich das Buch vermutlich besser bewertet hätte, wenn Hot Ticket wirklich als drittes Buch erschienen wäre. Aber mit dem Vorziehen des letzten Buches Double Time hat Olivia Cunning so viel Pulver verschossen und auch schon viel zu viel des weiteren Geschehens offenbart, dass auch der schöne Schreibstil oder die - wie immer - anregend geschriebenen Sexszenen das nicht rausreißen können. Nachdem ich das Buch habe sacken lassen und sich doch so viele Kritikpunkte offenbart haben, reicht es am Ende leider (es fällt mir wirklich nicht leicht) nur zu einer mäßigen Bewertung.

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05.

Mar 2013

~nef

Gone with the Wind / Vom Winde verweht

Cover Gone with the Wind Buch englisch

Wer kennt ihn nicht - den Klassiker Gone with the Wind / Vom Winde verweht. Jeder hat zumindest schon von der Geschichte der jungen Scarlett O'Hara und dem ominösen Rhett Butler gehört. Ich habe vor vielen Jahren das Buch als Dreierband von meiner Oma bekommen und habe nun im Rahmen einer Leserunde den Schritt gewagt es zu lesen. Es liest sich wirklich nicht sehr einfach, aber es lohnt sich!
Und darum geht es:

Die junge Scarlett O'Hara wächst wohlbehütet zusammen mit ihren zwei jüngeren Schwestern auf der Baumwollfarm Tara im Staat Georgia auf. Während Suellen und Carreen durch und durch Mädchen sind, regt sich in Scarlett das Temperament der Iren. Denn Gerald O'Hara ist einst aus Irland geflohen und hat sich in Amerika ein gutes Ansehen erarbeitet.
Seine Frau, Ellen, ist der Gegenpol zum aufbrausenden Geist ihres Mannes und führt Tara mit Geduld und Ruhe. Die Sklaven auf Tara hören auf jedes noch so leise Wort, während Gerald mit seinem häufigen Gebrülle auf taube Ohren stößt. Tief im Herzen weiß Gerald wie es um seine Autorität gestellt ist, doch was der harte Kern nicht erkennen lässt ist der grundgütige Geist des Iren.

Für Scarlett besteht das Leben aus Festen, Gesellschaften und einer großen Traube junger Männer in ihrem Umfeld. Sie liebt es der Mittelpunkt zu sein und versucht so mit jedem heiratsfähigen Mann auf gutem Fuß zu stehen.
Es trifft sie schwer, dass Ashley Wilkens, ausgerechnet ihr Ashley, nun seine Cousine Melanie Hamilton heiraten will. Sie versucht alles um Ashley umzustimmen, sogar ein förmliches an den Hals werfen lässt er galant an sich abprallen. Doch ihre kleine Unterredung bleibt nicht unentdeckt. Ausgerechnet der durchtriebene Rhett Butler wird Ohrenzeuge von Scarletts Niederlage. Ohne groß nachzudenken wirft sie sich Charles Hamilton, Melanies Bruder, an den Hals und nimmt seinen Heiratsantrag an. Schon bald wird die Ehe vollzogen, denn die Yankees sind in den Süden gekommen und der Krieg um das Land der Baumwollfelder hat begonnen. Auch Ashley und Charles ziehen in den Krieg. Schon bald merkt Scarlett dass sie schwanger ist, das hat ihr gerade noch gefehlt.

Bald darauf erhält sie die Nachricht, dass ihr Mann gefallen ist, doch alles andere als ruhmreich. Nun ist sie wieder frei - frei für Ashley. Doch der hält seiner Frau die treue und als sie es auf Tara nicht mehr aushält, flüchtet sie in die Stadt um bei Melanie und ihrer Tante einzuziehen. Es fällt ihr schwer mit Melanie unter einem Dach zu leben, doch sie hofft darauf, dass Ashley sich auf seine Gefühle für sie besinnen wird. Als Melanie nach einem kurzen Heimaturlaub ihres Mannes auch noch schwanger wird kann Scarlett ihren Hass kaum verbergen. Doch Ashley bittet sie um einen Gefallen und ganz gegen ihre Natur schluckt Scarlett ihren Stolz herunter und stimmt zu.
Auch Rhett Butler verkehrt weiter in den gleichen Kreisen und lässt es sich nicht nehmen Scarlett immer wieder auf ihre peinliche Unterredung mit Ashley hinzuweisen.
So wenig sie diesen abscheulichen Menschen ausstehen kann, je häufiger er sich in ihrer Nähe aufhält, desto wohler fühlt sich Scarlett.

Cover Vom Winde verweht BluRay deutsch

Ich hoffe ich habe nicht zu weit ausgeholt, aber diese ganze Mehrecks-Beziehung zwischen Scarlett und den Männern ist nicht leicht einzugrenzen. Oft genug habe ich den Kopf geschüttelt über so viel Naivität und offensichtlicher Dummheit.
Doch nach und nach gewöhnt man sich an die Gegebenheiten des späten 18. Jahrhunderts und somit auch an die Anforderungen den Menschen gegenüber. Und damit auch an die Art zu denken, wie es den jungen Mädchen anerzogen wurde. Scarlett muss in ihrem jungen Leben jedoch schon einiges verwerfen und merkt schnell, dass Grübchen und schöne Augen nicht in jedem Fall weiterhelfen.
Nachdem ich das erste Drittel des Buches gelesen hatte, konnte ich mich ganz gut mit Scarlett anfreunden, auch wenn ich mir danach dennoch häufig an den Kopf fassen musste ;) Das liegt wohl aber einfach im Charakter Scarletts.
Rhett hingegen ist relativ simpel gestrickt. Er ist der typische Dandy und mit seinen Ansichten grenzt er sich schnell aus. Wahrscheinlich ist er mir deshalb gleich sympathisch gewesen ;)

Nachdem ich nun das Buch erfolgreich bezwungen habe, werde ich mich an der Verfilmung mit Vivien Leigh und Clark Gable probieren. Der kürzeste Film ist es ja nicht, dafür aber einer der erfolgreichsten aller Zeiten. 1940 wurde die Verfilmung von Margaret Mitchells erfolgreichem Roman mit sagenhaften 10 Oscars, 8 durch Nominierungen und 2 Ehrenpreisen, ausgezeichnet. Margaret Mitchell wurde zudem mit dem Pulitzer Preis ausgezeichnet.
1991 erschien Scarlett / Scarlett (Amazon-Partnerlink*) von Alexandra Ripley als Folgeroman zu Gone with the Wind / Vom Winde verweht. Hier wird die Geschichte von Scarlett weiter erzählt. 2007 legte Donald McCaig mit Rhett Butler's People / Rhett (Amazon-Partnerlink*) nach. Nun kann der Leser ebenfalls nachlesen wie es aus Rhetts Perspektive weiter ging.
Die Kritiken zu diesen beiden Büchern sind doch sehr gespalten und ich bin mir sehr unsicher ob ich mich an diesen beiden Wälzern versuchen werde. Vielleicht, wenn der SuB irgendwann einmal aufgebraucht ist ... ;)

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