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28.

Mar 2013

~nia

Dance of Shadows / Dance of Shadows. Tanz der Dämonen

Vanessa tritt in die Fußstapfen ihrer großen Schwester Margaret - sie hat an der berühmten New Yorker Ballettschule ein Stipendium bekommen. Vanessas Leben bestand nicht immer nur aus Tanz, doch seit vor drei Jahren ihre Schwester verschwunden ist, hat sich das geändert. Das Tanzen ist ihre Verbindung zu Margaret. Und mit der Bewerbung an genau der Ballettschule, von der ihre Schwester so plötzlich verschwunden ist, will sie Margarets Verschwinden auf den Grund gehen. Denn Vanessa ist sich sicher, Margaret ist nicht tot und da sie ihre kleine Schwester niemals absichtlich alleine gelassen hätte, muss ihr etwas zugestoßen sein.
Schnell findet Vanessa in der Schule Freunde: ihre Mitbewohnerin TJ, die quirrlige Steffi, die zarte Elly und den witzigen Blaine. Doch von Beginn an hat es ihr der umwerfende Zep angetan, der tanzt, als sei er nicht von dieser Welt und dabei auch noch traumhaft aussieht.
Drill und Training an der Schule haben es allerdings in sich und mehr als einmal muss Vanessa ordentlich die Zähne zusammenbeißen. Doch sie gibt nicht auf und fällt immer wieder durch ihre gute Körperbeherrschung auf. Und so kommt es, dass sie sogar für eine Rolle in der nächsten Aufführung im Gespräch ist. Es soll 'Der Feuervogel' nach der Musik von Ivan Strawinsky und dem Libretto von Michel Fokine aufgeführt werden. Dass Vanessa die Rolle des Feuervogels und damit die weiblichen Hauptrolle übernehmen soll, hätte sie allerdings nicht erwartet. Nun folgen Stunden um Stunden harter Arbeit, meist in Gesellschaft von Zep, der die Rolle des Prinzen tanzt. Doch dass das Stück Vanessa und ihre Freunde in tödliche Gefahr bringt und ihr einen ersten Anhaltspunkt zum Verschwinden Margarets liefert, hätte sie nie für möglich gehalten...

Dance of Shadows / Dance of Shadows. Tanz der Dämonen von Yelena Black lässt mich sehr zwiegespalten zurück. Einmal angefangen, konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Es liest sich wirklich leicht und locker weg. Und obwohl ich kein so großes Faible für das Ballett habe, konnten mich die beschriebenen Tanzszenen mit am meisten fesseln.
Doch es gibt auch eine Menge Dinge, die mir gar nicht gefallen haben: Zuerst einmal fehlt es der Geschichte oft an Logik, etwa wie lapidar die jungen Schüler über das Verschwinden einer weiteren Person hinwegsehen oder auf welch seltsamen Weg sich der Dämon den Durchgang zu unserer Dimension bahnen soll. Auch dass es gleich eine ganze 'Organisation' gibt, die Dämonen unbedingt herbeirufen will. Mag ja sein, aber es würde doch gehörig auffallen, wenn weltweit aus einem Metier ständig Leute verschwänden.

Vanessa ist eine sympathische Rothaarige und damit hat sie auch ein relativ feuriges Temperament. Sobald sie auf Zep trifft, ist davon aber nichts mehr zu spüren. Sie sagt zu allem ja und amen, wundert sich kein bisschen über dessen kühles und seltsames Verhalten und das, obwohl er sie doch angeblich so gerne hat. In diesem Buch ist es tatsächlich als wohltuende Abwechslung anzusehen, dass ein weiterer junger Mann in Vanessas Blickfeld gerät. Justin gegenüber ist sie nämlich schlagfertig, auch unfreundlich oder bemüht reserviert - eben kein Schatten ihrer selbst. Auf Dauer kann sie sich seiner arrogant-charmanten Persönlichkeit natürlich nicht entziehen.
Nicht ganz nachvollziehbar ist allerdings Vanessas Tanzleidenschaft. Im Gegensatz zu Margaret ist das Ballett lange nicht ihr Lebensinhalt gewesen. Erst als ihre Schwester verschwindet, ändert sich das. Dass Vanessa trotzdem so ein außergewöhnliches Talent hat (und anscheinend sogar noch besser tanzt als Margaret, die auch als Spitzentänzerin beschrieben wird), fand ich doch ziemlich unglaubwürdig. Meine Ballettkenntnisse sind wirklich minimal, aber kann mir nicht vorstellen, dass man Primaballerina oder ähnliches wird, ohne mit vollem Herzen dabei zu sein.
Spannend wird das Buch dann, wenn Vanessa langsam begreift, was eigentlich mit Margaret passiert sein muss. Als Leser läuten die Alarmglocken natürlich schon viel früher: sowohl bei Erklärungen zu dem ominösen 'Danse du Feu' (Feuertanz) als auch bei dem seltsamen Raum, in dem geprobt wird. Bei der Auflösung hat Yelena Black meines Erachtens aber wirklich großes Potential verschenkt. Hier will ich jetzt nichts verraten, doch aus dieser Idee hätte man einfach mehr machen können und müssen.

Das Buch ist der erste Band einer Reihe. Wie viele Bände noch folgen sollen, konnte ich nicht raus bekommen. Auch wo die Reise mit Vanessa nach Dance of Shadows / Dance of Shadows. Tanz der Dämonen eigentlich hingehen soll, bleibt noch unklar. Einerseits interessiert es mich, anderseits werde ich zum Folgeband wohl erst mal ein paar Lesermeinungen abwarten. Wenn da wieder so viele Logiklücken geboten werden, verzichte ich vermutlich lieber.
Fazit: Ein flüssig und gut geschriebenes Buch, welches durch seine tollen Tanzszenen besticht. Leider ist es aber wirklich unlogisch was die Story und die Entwicklung der Charaktere angeht.

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26.

Mar 2013

~ND

Wait For You / Wait for You

Als Avery nach West Virginia zieht, um dort an die Universität zu gehen, sind ihre Eltern alles andere als begeistert. Schließlich stehen ihr die Türen für jedes Elite-College des Landes offen. Doch Avery wollte einfach nur weg. Weg von ihrem Heimatort in Texas, weg von ihren Eltern und vor allem weg von ihren Erinnerungen. Denn auf einer Halloween-Feier vor 5 Jahren geschah etwas, das sie nicht nur zum Außenseiter ihrer Schule gemacht hat, sondern die ohnehin schon angespannte Beziehung zu ihren Eltern endgültig zerstörte.
West Virginia bedeutet für Avery also einen Neuanfang. Doch es fällt ihr sehr schwer, aus ihrem alten Muster auszubrechen. Sie hat vergessen, wie es sich anfühlt, neue Menschen kennen zu lernen, offen zu sein oder sich schlichtweg normal zu benehmen. Entgegen allen Erwartungen findet sie aber doch einige Freunde. Einer von ihnen ist Cameron. Cam sieht nicht nur umwerfend gut aus, mit seinen blauen Augen, dunklen Haaren und unglaublichen Grübchen, er entwickelt auch ein reges Interesse an Avery. Die weiß allerdings, dass sie sich so weit wie möglich von ihm fernhalten sollte, denn der selbstbewusste Mädchenschwarm ist mehr, als sie händeln kann. Doch Cam ist überall: In ihren Kursen, auf dem Campus...und sogar in ihrer Nachbarwohnung.
Als die Wochen vergehen, beginnt Avery langsam daran zu glauben, dass sie ihre Vergangenheit endgültig hinter sich gelassen hat...bis jemand anfängt, ihr aggressive und anonyme E-Mails, SMS und Anrufe zu senden, die alles wieder zerstören könnten, dass sie sich aufgebaut hat.

Eigentlich dürfte den meisten Lesern schon nach den ersten Seiten von J. Lynns Wait For You / Wait for You klar sein, was in jener Halloween Nacht passiert ist. Das macht aber nichts, denn die Umstände bzw. das Nachspiel sind dagegen sehr originell geraten und reichen aus, um der Geschichte die nötige Individualität zu geben.
Avery setzt alles daran, so zu tun, als wäre nie etwas passiert. Den meisten ihrer neuen Freunde fällt schnell auf, dass mit ihr irgendetwas nicht ganz stimmt, bohren aber nicht großartig nach. Bis auf Cam. Ihm entgeht wenig und Avery merkt schnell, dass er schon so eine Ahnung hat. Nie im Leben könnte sie ihm aber die Wahrheit sagen - sie könnte nicht ertragen, dass er und die anderen sie danach mit anderen Augen betrachten. Je näher sie aber vor allem Cameron kommt, umso größere Probleme bringt Averys "Unehrlichkeit" auch mit sich.
Was die Charaktere selbst angeht, hätte Wait For You / Wait for You vielleicht ein klein wenig mehr in die Tiefe gehen können. Obwohl ich Avery und Cam sehr gerne mochte, waren sie oft doch ein wenig zweidimensional. Vor allem Cam ist, trotz seiner sehr bewegten Vergangenheit, manchmal fast ein bisschen zu perfekt. Irgendwas hat mir da gefehlt. Avery ist da etwas besser gelungen. Nicht nur, weil die Geschichte aus ihrer Sicht erzählt wird, sondern auch, weil sie durchaus ihre Fehler begeht und nicht immer ganz einfach ist, sich darüber aber sehr bewusst ist. Auch ihr schwieriger Hintergrund ist ziemlich glaubwürdig in ihre Figur eingebaut. Trotzdem hat mir auch bei ihr der letzte Funken Abwechslung zu einem richtig guten Charakter gefehlt. Es gibt eine ganze Reihe Nebencharaktere, die ebenfalls ziemlich sympathisch sind, für Abwechslung sorgen und auch ihre eigenen kleinen Geschichten zu erzählen haben.
Von schrecklichen Eltern liest man ja oft in Jugend- oder Young Adult Büchern. Die von Avery (vor allem aber ihre Mutter) schlagen dem Fass allerdings den Boden aus. Ich habe selten so kalte und oberflächliche Menschen erlebt, wie diese beiden. Vor allem ihnen ist es zu verdanken, dass Averys Geschichte so unter die Haut geht.
In erster Linie ist Wait For You / Wait for You aber doch eine Liebesgeschichte. Daran ist grundsätzlich nichts verkehrt, aber ich hätte mir trotzdem gewünscht, dass noch größeres Augenmerk auf Averys Vergangenheit bzw. die Verarbeitung selbst gelegt wird und nicht nur, wie es eine potentielle Beziehung mit Cam beeinflusst. Wirklich darauf eingegangen wird nämlich erst im letzten Viertel. Ich bin mir sicher, die Geschichte hätte an Tiefe gewonnen, wenn man mehr auf die Trauma-Verarbeitung eingegangen wäre, anstatt darauf, wie man ihr aus dem Weg gehen kann.

Trotzdem ist Wait For You / Wait for You von J. Lynn eines der besseren Young Adult Bücher. Es geht sehr respektvoll und glaubwürdig mit einem heiklen Thema um und versucht nicht krampfhaft, ein allgemeingültiges Happy End zu erzwingen. Auch wenn manchmal ein wenig Tiefe fehlt, ist es dennoch eine sehr gefühlvolle und schöne Geschichte und dürfte vor allem Fans von Büchern wie z.B. Hopeless / Hope Forever gefallen.

Hinter dem Pseudonym J. Lynn versteckt sich übrigens Jennifer L. Armentrout, die bereits mit ihren beiden Reihen Covenant und Lux / Obsidian einige Aufmerksamkeit gewonnen hat.

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24.

Mar 2013

~ND

The Eternity Cure / Unsterblich - Tor der Nacht

Enthält Spoiler für The Immortal Rules / Unsterblich - Tor der Dämmerung.

Bereits seit mehreren Monaten reist Allison nun schon auf der Suche nach Kanin, ihrem Mentor und dem Mann, der sie zum Vampir gemacht hat, durch das, was von den USA übrig geblieben ist. Durch ihre merkwürde Blutbande bekommt Allie in ihren Träumen immer wieder hautnah zu sehen, mit wie viel Leidenschaft Kanins Entführer Sarrin ihn auf seinem Rachefeldzug quält. Doch diese Verbindung erlaubt ihr auch, zumindest ungefähr Kanins Aufenthaltsort zu bestimmen und folgt hartnäckig seiner Spur.
Doch als Allie gerade denkt, sie hätte ihren alten Lehrer endlich in den Überresten von Washington D.C. gefunden, trifft sie dort einen ganz anderen alten Bekannten: Ihren 'Bruder' Jackal, der sie bereits erwartet hat. Obwohl die beiden nach Jebs Tod und Jackals grausamen Spielchen in seiner Arena alles andere als gut aufeinander zu sprechen sind, gehen sie einen unruhigen Pakt ein. Allie soll Jackal bei der Suche nach einem Heilmittel gegen die Seuche helfen und im Gegenzug schließt er sich der Jagd und dem Kampf gegen Sarran an.
Allie weiß, dass Jackal nicht aus der Güte seines Herzens an einem Heilmittel interessiert ist. Sie weiß aber auch, dass sie seine Hilfe dringend braucht, wenn sie eine Chance gegen den wahnsinnigen Sarrin haben will. Schlussendlich bringt sie ihre Suche an den letzten Ort, den Allie jemals erwartet hat, wieder zu sehen: Ihre frühere Heimatstadt New Covington. Und dort muss sie nicht nur feststellen, dass eine neue Art der Red Lung Seuche die Bevölkerung fast gänzlich ausgelöscht hat, sondern dass Sarrin nicht der einzige alte Bekannte ist, der auf ihre Ankunft gewartet hat.

Mittlerweile ist es ja eher eine Seltenheit, aber mit The Eternity Cure / Unsterblich - Tor der Nacht und ihrer äußerst gelungenen Mischungen zwischen Fantasy und Dystopie ist Julie Kagawa eine Fortsetzung gelungen, die seinem Vorgänger wirklich in nichts nachsteht und ihn in mancher Hinsicht sogar abhängt. Wir treffen Allie einige Monate nach den Ereignissen in The Immortal Rules / Unsterblich - Tor der Dämmerung wieder und eigentlich gleich von Anfang an ist es, als wäre man nie weg gewesen. Es dauert nicht lange, bis sie auf Jackal wieder begegnet und die Geschichte richtig Fahrt aufnimmt. Das hohe Tempo verliert sie über das gesamte Buch hinweg nie. Es gibt eigentlich keine langweiligen Momente und die Handlung folgt einem stimmigen Fluss, der immer logisch ist und sich niemals erzwungen anfühlt.

Wie gesagt ist Jackal aber nicht der einzige Charakter, mit dem es ein Wiedersehen gibt. Ich denke, ich verrate nicht zu viel, wenn ich sage, dass auch Kanin und Zeke entscheidende Rollen spielen. Eines haben sie aber alle gemeinsam: Sie sind nicht mehr die Gleichen, wie noch im ersten Buch. Alle haben seitdem große Entwicklungen durchgemacht und haben mich dadurch immer wieder überraschen können. Jackal z.B. ist zwar nach wie vor nicht zu trauen, wenn sie ihn aber wirklich gebraucht hat, war er meist an Allisons Seite. Außerdem ist er alleine wegen seiner riesigen Klappe schon eine Bereicherung für die Geschichte und bringt damit ein wenig Humor in die Sache. Gleichzeitig ist er aber auch der Teufel auf Allies Schulter, denn er nutzt jede Gelegenheit um einen 'echten' Vampir aus ihr zu machen, der Menschen einfach nur als Nahrung sieht. Da kommt natürlich Zeke ins Spiel, der Allie immer noch mehr beeinflusst, als ihr lieb ist. Doch von dem halbverhungerten Wanderer, den sie vor einem Jahr kennengelernt hat, scheint nicht mehr viel übrig zu sein. Stattdessen ist er ein Kämpfer, bei dem Allie sich nie ganz sicher sein kann, woran sie ist und dessen Beweggründe ihr nicht so recht durschaut. Allie selbst kämpft weiterhin mit ihrem neuen Leben. Sie versucht den Dämon und Hunger in ihr zu unterdrücken, weiß aber nicht, wie lange sie das noch schafft, wenn sie ehrlich mit sich ist. Langsam aber sicher scheint ihr ihre Menschlichkeit abhanden zu kommen.

Aber nicht nur die Charaktere machen die Geschichte so spannend, sondern auch die eigentliche Handlung. Wie gesagt ist in New Covington eine neue Art der Seuche ausgebrochen und die ist mindestens genauso beängstigend, wie die ursprüngliche Red Lung Krankheit. Unsere Gruppe steht unter großem Zeitdruck, denn sowohl Menschen als auch Vampire erliegen der Seuche innerhalb kürzester Zeit. Doch an allen Ecken lauern neue Gefahren auf sie. Es gibt jede Menge Intrigen und immer wieder finden sie neue Gegenspieler, die versuchen, sich sowohl der Suche nach einem Heilmittel, als auch Kanins Rettung in den Weg zu stellen.

In The Eternity Cure / Unsterblich - Tor der Nacht hat Julie Kagawa wirklich für alles gesorgt: Spannung, Drama, Humor, tolle Einfälle und eine zarte Romanze, die zwar die eigentliche Geschichte kein bisschen überschattet, aber den Leser dennoch zu fesseln weiß. Das Ende hat mir dann auch noch die Tränen in die Augen getrieben und einen wirklich fiesen Cliffhanger geliefert, der einen atemlos das Buch zuschlagen lässt. Ich zumindest war nach dem Lesen wirklich fix und fertig. ;)

In den USA erscheint The Eternity Cure / Unsterblich - Tor der Nacht am 30. April 2013, in Deutschland allerdings erst am 12. Mai 2014.

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23.

Mar 2013

~nia

Shadow Runners / Wispernde Schatten

Miranda May ist 12, fast 13 Jahre alt und gerade mit ihrer Mutter und ihrem kleinen Bruder nach Firecroft Bay umgezogen. In dem englischen Küstenstädtchen versucht die Familie über den Tod des geliebten und berühmten Vaters hinwegzukommen. Doch dummerweise wird Miranda in Firecroft Bay von schrecklichen Albträumen geplagt und bekommt nur noch wenig Schlaf ab. In den Träumen sucht sie regelmäßig ein düsterer Schatten heim, der sinnlose Worte wispert, sie aber immer direkt anspricht.
Als dann auf dem Weg zur Schule unheimliche Dinge im Schulbus geschehen, macht sie die Bekanntschaft von vier seltsamen Schülern: der arroganten Callista, dem älteren Josh, der Überfliegerin Lyssa und dem Technikfreak Olli. Sie scheinen irgendwie mehr über Miranda zu wissen als ihr lieb ist. Doch als die vier und ihre neue Lehrerin, Miss Belini, Miranda dafür gewinnen wollen, zusammen mit ihnen die seltsamen Phänomene in Firecroft Bay zu ergründen, ist Miranda erst mal sprachlos. Doch schließlich lässt sie sich überzeugen, den selbsternannten Schattenjägern zu helfen. Dass dabei ihr Leben auf dem Spiel steht, hätte Miranda aber nie für möglich gehalten...

Shadow Runners / Wispernde Schatten ist mein erstes Buch von Daniel Blythe. Es ist sehr unterhaltsam zu lesen, weil der Schreibstil locker, leicht und flüssig ist. Hinzu kommt, dass Miranda eine ziemlich sympathische Protagonistin ist. Als Leser erlebt man zusammen mit ihr die Ereignisse und kann sich an ihrem witzigen Geist und ihrem oft sehr flapsigen Ton erfreuen. Natürlich merkt man dabei auch, dass sie noch sehr jung ist, doch das ist für die Zielgruppe ab 12 Jahren ja nicht verkehrt.

Allerdings haben mich auch einige Dinge an Shadow Runners / Wispernde Schatten gestört: So blieben mir beispielsweise die Nebencharaktere alle zu blass. Jeder bekommt ein bis zwei Eigenschaften zugeschrieben, doch das war es auch schon. Zudem wird das Buch ab einem gewissen Punkt total vorhersehbar. Vielleicht habe ich schon zu viele mysteriöse Jugendfantasybücher gelesen, vielleicht geht es aber auch den jungen Lesern so: Zum Ende hin ist absolut klar, was passieren wird. Das nimmt dem Buch natürlich ordentlich Spannung. Außerdem verdirbt es einem etwas die eigentlich schöne Idee des Buches - also die Tatsache, dass da eine seltsame Truppe aus Schülern und einer Lehrerin seltsame Wesen/Energieformen/Dinge untersucht. Vielleicht hätte es dem Buch gut getan, etwas weniger blitzenden Showdown und dafür mehr Erläuterungen etwa zu Miss Belini, der ganzen Organisation und den Beweggründen zu liefern. Kann natürlich sein, dass das noch kommt. Denn Shadow Runners / Wispernde Schatten ist der erste Band einer Reihe. Wie viele Bücher diese einmal umfassen soll, konnte ich auch über die Internetseite des Autors nicht rausbekommen. Man kann Shadow Runners / Wispernde Schatten aber ohne Probleme einzeln lesen, weil die Geschichte um den wispernden Schatten hier abgeschlossen wird.

Ob ich die Reihe weiterverfolgen werde, weiß ich noch nicht. Denn zu den oben genannten Kritikpunkten kommt noch hinzu, dass mir einiges an der Auflösung unlogisch vorkam. Wie kamen beispielsweise die bearbeiteten Bilder zustande? Mir fallen noch mehr Fragen ein, aber damit würde zu viel von der Handlung verraten. Daniel Blythes Schreibstil ist zwar sehr angenehm, aber vielleicht sollte ich es doch lieber mal mit einem seiner Bücher für Erwachsene versuchen?
Fazit: Ein schön geschriebenes Buch für jugendliche Leser. Für Erwachsene, die gerne Bücher aus dem Genre Jugendfantasy lesen, aber doch zu vorhersehbar und unlogisch.

Einen herzlichen Dank an Chicken House und den Carlsen-Verlag für das Rezensionsexemplar.

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21.

Mar 2013

~ND

Walking Disaster

Beautiful Disaster - aus Travis Sicht!

Als Travis im Alter von drei Jahren seine Mutter verlor, musste er ihr drei Dinge versprechen: 1. Er soll sich immer um seinen Vater und die vier Brüder kümmern, 2. sein Leben genießen und spielen so lange er kann, und 3. wenn er sich einmal verliebt, soll er mit allem was er hat darum kämpfen.
Mit den ersten beiden Punkten hatte Travis nie ein Problem. Mittlerweile ist er im College, hat seinen Heimatort aber nie verlassen und ein gutes - wenn auch etwas rabiates - Verhältnis zu seiner Familie. Auch sein Leben genießt er in vollen Zügen. Er verdient gutes Geld mit illegalen Bareknuckle Kämpfen, die sein Bekannter Adam organisiert. Travis ist ungeschlagen und hat bereits Kultstatus an seiner Uni erreicht. Doch nicht nur durch seine Fights, sondern auch als Weiberheld ist sein Ruf legendär. Er hat noch kein Mädchen getroffen, das ihm widerstehen konnte und nur die wenigstens davon (also die, die am wenigsten kletten) sieht Travis zweimal. Er will es aber auch gar nicht anders.
Zumindest bis er Abby Abernathy kennen lernt. Sie ist nicht nur das schönste Mädchen, das ihm je begegnet ist, sie scheint auch absolut gar nichts von ihm wissen zu wollen. Travis dagegen ist sofort fasziniert von ihr und ihm ist schnell klar, dass er sie auf die ein oder andere Weise in seinem Leben haben muss. Doch Abby ebenfalls davon zu überzeugen wird für Travis schwerer und nervenaufreibender, als ihm bisher bewusst ist.

Mit Beautiful Disaster ist Jamie McGuire bereits 2011 ein großer Überraschungserfolg gelungen, der in kürzester Zeit viele Fans gewonnen hat. Damals hat sie die Geschichte aus Abbys Perspektive erzählt. In Walking Disaster ist nun dieses Mal Travis an der Reihe, seine Sicht auf die Dinge zu präsentieren.
Im Großen und Ganzen stimmen die Handlungen von Beautiful Disaster und Walking Disaster miteinander überein. Besonders große Offenbarungen oder Neues sollte man sich also nicht erwarten. Auch die Spannung ging für mich automatisch natürlich ein bisschen verloren, einfach weil ich die Geschichte schon gut kannte und Travis genau so ist, wie man ihn in Beautiful Disaster bereits kennengelernt hat. Seine Emotionen und Motivationen wurden dort schon sehr gut vermittelt; jetzt erlebt man sie eben aus nächster Nähe.
Wer Spaß am ersten Teil hatte, wird ihn natürlich auch an Walking Disaster haben. Dennoch ist er meiner Meinung nach nicht unbedingt als eigenständiger Roman geeignet. Dafür fehlt dem Buch eindeutig an Struktur und manchmal auch ein bisschen an Logik. Im Endeffekt hat die Autorin einfach entscheidende Szenen aus Beautiful Disaster in chronologischer Reihenfolge aus Travis Sicht zusammengefügt. Oft sind diese Szenen aber nur sehr notdürftig miteinander verbunden. Andere Ereignisse, die man aus dem ersten Buch kennt, werden nur in Nebensätzen erwähnt und so kommt es schon mal vor, dass ein wenig Verwirrung aufkommt. Deshalb sollten nur Leser, die Beautiful Disaster bereits kennen, zu Walking Disaster greifen. Alle anderen werden vermutlich nicht viel Freude daran haben und nur die Hälfte verstehen. Alleine schon deswegen, weil man keinen großen Zugange zu Abby in diesem Buch findet. Sie wird nicht wirklich vorgestellt und wirkt eher zickig als liebenswert in dieser Variante.

Für Fans ist Walking Disaster von Jamie McGuire aber natürlich Pflicht. Ich mochte Travis trotz seiner Aggressivität und leicht soziopathischen Tendenzen schon immer sehr gerne. Hier lernt man ihn noch etwas tiefer kennen und ab und an gibt es doch den ein oder anderen Aha-Effekt, was sein Verhalten angeht. Außerdem gibt es einige sehr emotionale Momente, nicht nur mit Abby, sondern auch mit Travis Familie, die mir besonders gut gefallen haben.
Das eigentliche Highlight sind aber das letzte Kapitel und der Epilog. Bei beiden handelt es sich um komplett neue Szenen, die nach Beautiful Disaster angesiedelt sind. Vor allem der Epilog hat mich aber umgehauen und war sehr überraschend. Zu weit hergeholt oder genau richtig? Gerade dazu wird sicher jeder Leser eine andere Meinung haben. Auch wenn ich etwas völlig andere erwartet habe, hat er aber mir jedenfalls doch sehr gut gefallen.

In den USA erscheint Walking Disaster am 2. April 2013, in Deutschland am 13. August 2013.

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