Rezensionen
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06.Apr 2013 |
~nef
Withering Tightsvon Louise Rennison
Tags:
Jugendbuch
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Tallulah Casey ist ein beinahe ganz normales 14 Jähriges Mädchen. Sie träumt davon einmal Schauspielerin zu werden und hat das große Glück einen Sommerkurs an einer Schule für darstellende Künste besuchen zu können. Weit ab von daheim, in einem verschlafenen Dorf in den Mooren bei Yorkshire lernt sie Mädchen kennen, die genau die gleichen Träume haben wie sie: berühmt werden, erwachsen werden, Jungs küssen.
Denn was hat man schon davon, wenn man toll ist, aber kein Junge sich für einen interessiert?
Nicht weit weg von Dother Hall, der Kunstschule für Mädchen, befindet sich die 'Woolfe Akademie für junge Männer'. Hier soll Jungs beigebracht werden wie man sich richtig benimmt und nicht nur Mist baut. Natürlich ist Tallulah hin und weg. Sie will unbedingt ein paar Jungs kennenlernen, schließlich ist sie schon 14 1/2 und noch immer ungeküsst. Doch das soll sich diesen Sommer ändern.
Als Tallulah mit ihren neuen Freundinnen Jo, Vaisy, Flossie und Honey nach der Schule ihre neuen Aufgaben noch einmal durchgehen, kommt das Gespräch unweigerlich auf das Thema Jungs. Honey hat einiges zu erzählen und die anderen hängen an ihren Lippen. Sie hatte als einzige schon einen richtigen Freund gehabt und versucht den anderen Mädchen zu erklären wie man es richtig anstellt. In einem Anflug von Bewegungsdrang fangen die Mädchen an den Baum anzutanzen und werden dabei von zwei Jungen überrascht - peinlich!
Doch Charlie und Phil sind eigentlich ganz angetan von den ausgelassenen Mädels und stellen ihnen ein Wiedersehen in Aussicht. Nun gibt es definitiv kein anderes Thema mehr.
Tallulah lernt im Ort ein anderes Mädchen kennen - Ruby. Sie ist gerade einmal 10 Jahre alt, hat es aber bereits Faustdick hinter den Ohren. Als sie dann auch noch Rubys Bruder Alex kennenlernt, will Tallulah am liebsten nie wieder zurück nach Hause. Doch Alex spielt in einer ganz anderen Liga.
Stattdessen scheint sich ein gewisser Cain mit Vorliebe unter ihrem Fenster mit seinen ständig wechselnden Freundinnen zu treffen um Rumzuknutschen. Als Tallulah ihn und dabei beobachtet, entdeckt er sie. Nun gibt es kein Halten mehr. Jedes Mal wenn sich die Beiden über den Weg laufen ärgern Cain Tallulah und die hat nichts besseres zu tun als über ihre viel zu langen Beine zu stolpern.
Schon bald dreht sich Tallulahs Welt im Karussell um ihre Kurse in der Schule, um Alex, um Cain, um Charlie und dann auch noch um Ben. Wie soll man denn so ein eigenes Stück aufführen?
Ich habe im letzten Jahr den zweiten Teil der Reihe A Midsummer Tights Dream (Amazon-Partnerlink*) in London entdeckt und fand zu allererst die Aufmachung sehr niedlich. Der Klapptext klang nach einem unterhaltsamen Jugendbuch und ich dachte mir, teste es einfach mal. Da ich natürlich nicht mit dem zweiten Teil anfangen kann, habe ich mir den ersten besorgt und hoffte auf nette und kurzweilige Unterhaltung. Leider wurde ich mehr als enttäuscht. Der Hauptcharakter Tallulah Casey ist zwar recht sympathisch, aber leider völlig farblos. Sie lässt sich in jede beliebige Richtung drehen und bleibt doch immer gleich. Auch die Geschichte an sich plätschert so vor sich hin. Nach den 350 Seiten weiß ich nun noch immer nicht, was mir das Buch eigentlich sagen sollte. Dass kleine Mädchen gern Brüste haben wollen und es nichts Wichtigeres im Leben gibt als einen Jungen zu küssen? Also bitte!
Sie möchte gern Schauspielerin werden, aber man erfährt nicht warum. Auch ist sie eigentlich in keinem ihrer Kurse gut, dennoch ändert sich nichts an den Darstellungen.
Kurzum, dem Buch fehlt es an allem. An Spannung, einem Höhepunkt und auch der rote Faden ist unauffindbar.
Auch der Schreibstil war definitiv nichts für mich. Es wird viel in Umgangssprache geschrieben und zu allem Überfluss hat Honey auch noch einen Sprachfehler. Sobald ich bei einem Satz länger als 2 Minuten grübeln muss, was es heißen soll, macht das Lesen einfach keinen Spaß mehr.
Einziger Lichtblick, für mich als Vogelnarr, sind zwei kleine Eulenküken. Aber obwohl auf dem Titelbild eine Eule abgebildet ist, fehlt hier total der Zusammenhang mit den Tieren. Sie sind halt einfach da.
Ich bin sehr enttäuscht von diesem Buch und kann es nun wirklich nicht empfehlen. Sollte sich doch jemand daran versuchen - bitte klärt mich über den Sinn auf.
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04.Apr 2013 |
~ND
Bindsvon Rebecca Espinoza
Binds #1
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Als Ophelia 'Phee' während dem College Donovan Brand kennenlernte, dauerte es nicht lange, bis sie war bis über beide Ohren in den charismatischen jungen Mann, dem eine große Karriere in der Politik bevorstand, verliebte. Doch als Donovan schließlich um ihre Hand anhielt und die beiden heirateten, hatte Ophelia nicht mit der scharfen Wendung, die ihr Leben nehmen sollte. Denn kaum haben sich die beiden das Ja-Wort gegeben, wurde aus dem einst so liebevollen Donovan ein gewalttätiger und cholerischer Mistkerl.
Sieben Jahre sind seitdem vergangen, doch an Ophelias Situation hat sich nichts verändert. Nach Außen ist sie die perfekte Frau für ihren bekannten Ehemann, doch in Wahrheit ist sie mehr oder weniger eine Gefangene in ihrem eigenen Haus. Und es gibt kein entkommen. Denn Donovan und sein Vater sind, nach einigen harten Maßnahmen gegen Kriminalität und Armut, mittlerweile an der Spitze der Regierung angekommen. Und das bedeutet, dass jegliche Fluchtversuche von Ophelia vergeblich sind, denn die Brands haben ihre Augen überall.
Doch alles verändert sich, als Phee von ihrem Chauffeur Reece entführt und zu einer kleinen Gruppe von Rebellen gebracht wird, die sich nicht den Tyranneien von Donovan und seinem Vater ergeben wollen. Dort soll Ophelias ganzes Leben erneut auf den Kopf gestellt werden.
Denn unter den Menschen und von ihnen unentdeckt lebt eine Rasse von Magiern, die gerade ihren ganz eigenen Krieg ausfechten müssen. Und Phee ist eine von ihnen. Kaum einer der anderen Magier traut allerdings der Frau von Donovan Brand, der dafür verantwortlich ist, dass sie versteckt und in ständiger Angst leben müssen. Die einzigen, die sich Ophelia annehmen sind Spencer, der arrogante und launische Anführer der Rebellen, von dem sie meist nie genau weiß, was sie halten soll, und Reece, der nichts anderes möchte, als Ophelia zu beschützen, der aber ebenfalls seine Geheimisse zu haben scheint.
Ophelia muss nicht nur lernen, ihre eigenen Kräfte zu meistern, sondern auch herausfinden, wem sie vertrauen kann. Denn ausgerechnet sie könnte der Schlüssel sein, um diesen Krieg zu entscheiden.
Binds ist der Debütroman der Nachwuchsautorin Rebecca Espinoza und gleichzeitig der gelungene Auftakt zu ihrer gleichnamigen Reihe. Als wir Ophelia zu Beginn der Geschichte kennenlernen, ist sie in einer ziemlich ausweglosen Situation. Noch ist sie zwar nicht ganz bereit aufzugeben, allerdings steht sie kurz davor. Phee hat kaum noch Kraft zu kämpfen und das hat sie zu einem relativ schwachen Charakter gemacht. Zumindest eben am Anfang. Sie hat die vergangenen sieben Jahren komplett abgeschottet verbracht und nur das von der Außenwelt gesehen, was Donovan ihr erlaubt hat. Von daher hat sie nie wirklich hinterfragt, was ihr Gatte mit seiner politischen Macht genau anstellt. Doch je mehr sie nach ihrer Entführung über ihre Vergangenheit und Donovan herausfindet, umso mehr Kraft schöpft sie auch daraus und entwickelt sich zu einem interessanten Charakter.
Auch die anderen Figuren haben einiges zu bieten. Wie gesagt sind die einzigen, die sich zunächst mit Ophelia abgeben wollen, Spencer und Reece. Die beiden sind ebenfalls Magier, könnten sonst aber nicht unterschiedlicher sein. Spencer ist der geborene Anführer und fordert Phee bei jeder Gelegenheit heraus, um sie zu ihrer besten Leistung zu motivieren. Dabei geht er meist nicht gerade zimperlich mit ihr um. Reece dagegen ist offensichtlich nur an Ophelias Wohl interessiert und beschützt sie wo er nur kann. Einer möchte sie um alles in der Welt beschützen und der anderen will sie dazu bringen, für sich selbst zu sorgen. Beide haben aber offensichtlich Geheimnisse vor ihr und sowohl sie als auch der Leser wissen nicht so recht, wem man vertrauen kann.
Da wären wir allerdings auch schon bei einem meiner beiden Probleme mit diesem Buch. Denn nach allem, was Ophelia durchgemacht hat, vertraut sie einfach zu schnell. Sie bildet sich ein Urteil nach ihrem ersten Eindruck und das ist für meinen Geschmack etwas zu naiv - vor allem für eine Frau mit Phees Vergangenheit. Sie ist einer dieser Charaktere, der im einen Moment felsenfest etwas entscheidet, nur um zwei Seiten später genau das Gegenteil zu tun (z.B. hasst sie jemanden und drei Seiten später hegt sie plötzlich ganz andere Gefühle für diese Person). Für mich ist das eine der frustrierendsten Eigenschaften, die ein Charakter haben kann. Allerdings erschien es mir so, als würde ihr Charakter gegen Ende dahingehend eine große Entwicklung durchmachen. Mein anderes Problem hängt mit der Auflösung zusammen. Denn auf den letzten Seiten erfährt man extrem viel Neues. Es gibt eine Enthüllung nach der anderen und während das natürlich alles sehr spannend ist, ist es manchmal auch ein wenig verwirrend. Vor allem, weil sich Identitäten und Namen ändern und ich mir manchmal nicht mehr ganz sicher war, von wem jetzt gerade die Rede war.
Daran geändert, dass Rebecca Espinoza mit Binds ein ausgesprochen guter Start in ihre Serie gelungen ist, hat das aber dennoch nichts. Dafür ist die Geschichte zu spannend und die Wendungen zu gelungen. Außerdem hat Rebecca Espinoza einen wirklich schönen Schreibstil, der nicht nur humorvoll, sondern auch bildreich ist und ein Händchen für interessante Charaktere.
Auch wenn das Ende wie gesagt etwas konfus ist (oder vielleicht auch gerade deswegen) freue ich mich jetzt schon sehr auf die Fortsetzung mit dem Titel Bonds, über die sonst aber bisher noch nichts bekannt ist. Binds selbst erscheint voraussichtlich am 4. April 2013.
Thanks to Rebecca Espinoza for providing me with this ARC in exchange for an honest review.
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02.Apr 2013 |
~nia
Flammen über Arcadionvon Bernd Perplies
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Arcadion ist seit dem Sternenfall einer der wenigen Orte, der Zuflucht vor Chaos, Zerstörung und Mutanten liefert. Organisiert und gesichert wird das Leben in der Stadt von den Lux Dei, dem religiösen Orden des Lichts. Mithilfe der Inquisition und der Waffenmacht der Templer, geht der Orden mit Härte und Repressalien gegen alle vor, die sich dem Glauben oder den Zielen der Lux Dei entgegenstellen.
Die 16-jährige Carya wächst behütet und glücklich in Arcadion auf. Sie glaubt an die Ideale der Lux Dei und ist eifriges Mitglied der Templerjugend. Carya weiß allerdings nicht, wie viele Bewohner Arcadions, zu welchen Mitteln die Lux Dei greifen, wenn sie sich bedroht sehen.
Als Caryas beste Freundin Rajael sie um Hilfe bittet, weil ihr Freund Tobyn in die Fänge der Inquisition geraten ist, landen die beiden Mädchen bei dessen Prozess. Tobyn ist ein Invitro, also ein Mensch, der in einem Brut- und Nährlösung zur Welt gekommen ist und der von der Inquisition vieles erwarten darf, aber ganz sicher keinen fairen Prozess. Als Carya mitbekommt, mit welchen Mitteln die Inquisition ihre sogenannten Prozesse durchführt, zerbricht ihr Glaube an die Lux Dei mit einem Mal und wird durch tatkräftige Wut ersetzt. Mit ihren dann folgenden Handlungen bringt sie aber nicht nur sich sondern auch alle, die ihr lieb sind, in Gefahr...
Der 19-jährige Jonan ist ein schwarzer Templer. Diese Elitetruppe der Lux Dei ist damit beschäftigt, die Feinde des Ordens aufzuspüren und zu vernichten. Sie bekommen Befehle und führen diese aus - egal wie aberwitzig sie auch lauten. Jonan ist in der Einheit gelandet, weil sein ehrgeiziger Vater das für eine prima Aufstiegsmöglichkeit hält. Mit jedem Einsatz mehr, der statt bösartiger Verschwörer wehrlose Invitros oder Bürger Arcadions trifft, wächst sein Zweifel an der Organisation. Als er Carya begegnet, fällt er eine Entscheidung, die sein Leben für immer verändert...
Flammen über Arcadion ist der Auftaktband zu Bernd Perplies neuster Buchreihe Die Carya-Trilogie. Nach einer Fantasy-Trilogie für Jugendliche (Tarean) und einer Steampunk-Trilogie für Erwachsene (Magierdämmerung) bietet diese Reihe nun eine Postapokalypse für Jugendliche und Erwachsene. Das Buch lässt sich Zeit mit seiner Geschichte. Zunächst passiert nicht viel, der Leser lernt Arcadion und seine Struktur kennen und kann sich in wechselnden Kapiteln ein Bild von Carya und Jonan machen. Dazu muss man sagen: Zu Anfang sind beide Protagonisten eher unsympathisch. Carya wirkt anfangs sehr selbstverliebt und Jonan sehr hart - zudem scheinen beide sehr regimetreu zu sein. Doch sobald Rajael und Tobyn die Bildfläche betreten und die Handlung an Fahrt aufnimmt, ändert sich das. Carya steht von einem auf den anderen Moment vor den Scherben ihres behüteten Lebens, wird als Verbrecherin gejagt und muss nicht nur um ihr Leben fürchten. Jonans Zweifel an seinem Dasein als schwarzer Templer werden immer deutlicher und so wundert es nicht, dass er sich schließlich gegen dieses Leben entscheidet. Auch im weiteren Verlauf des Buches machen beide weitere Entwicklungsschritte und besonders Carya konnte immer mehr Sympathiepunkte sammeln.
Gefallen hat mir das Konstrukt, das Bernd Perplies mit der Welt von Flammen über Arcadion erschaffen hat. Es gibt nicht nur religiöse Fanatiker mit kruden Ansichten, sondern auch Hinweise auf Widerstand verschiedenster Art und andere Formen der Zivilisation. Hinzu kommt eine Mischung aus spätmittelalterlicher Organisation, futuristischer Technik und den entzeitlichen Komponenten aus Mutanten, Todeszonen und zerstörter Zivilisation. Nachdem ich anfangs Startschwierigkeiten hatte, mich in diese Welt einzufinden, wollte ich sie irgendwann gar nicht mehr verlassen.
Die Liebesgeschichte, die sich in Flammen über Arcadion zwischen Carya und Jonan entwickelt, ist stimmig und gelungen in die Handlung eingebunden. Sie entwickelt sich langsam, bleibt immer nachvollziehbar und wird nie zu präsent. Für Auflockerung der trauten Zweisamkeit sorgt zudem der sorglose und freche Pitlit, an dem ich persönlich ja einen Narren gefressen habe.
Der Showdown am Ende bot für meinen Geschmack etwas zu viel glückliche Fügungen. Doch da sich diese dystopische Geschichte insgesamt packend las und einige interessante Ansätze bot, konnte ich das verschmerzen. Nun bin ich gespannt auf Im Schatten des Mondkaisers, in dem wir hoffentlich mehr über Caryas Kindheit und die übrigen Gesellschaften dieser Entzeitwelt erfahren werden.
Fazit: Ein Buch, das einen nur langsam packt, dann aber mit einer Fülle an interessanten Ideen aufwarten kann.
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31.Mar 2013 |
~nef
The Death Sculptor / Der Totenkünstlervon Chris Carter
Tags:
Thriller
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Die 23-Jährige Pflegeschülerin Melinda Wallis kümmert sich seit mehreren Monaten um den totkranken Staatsanwalt Dr. Derek Nicholson. Der Patient hat Lungenkrebs im Endstadium und nur noch wenige Wochen zu leben. An diesem Morgen ist die völlig übernächtigte Melinda spät dran und beeilt sich zu ihrem Schützling zu kommen. Da sie in einer Gästewohnung etwas abseits des Haupthauses wohnt, ist ihr Arbeitsweg sehr kurz und so kann sie trotz ihrer Verspätung schnell vor Ort sein. Als sie die Tür aufschließt, bemerkt sie die Stille im Haus. Dr. Nicholson ist vielleicht noch gar nicht wach. Sie beeilt sich die Treppe zu seinem Schlafzimmer hochzueilen und öffnet die Tür. Kaum hat ihr Gehirn erfasst, was ihre Augen sehen, muss sie sich übergeben und bricht beinahe zusammen. Ihr Patient liegt in einem blutüberströmten Bett - zerstückelt. Das Zimmer, die Einrichtung und sogar die Decke sind voller Blut.
Da entdeckt sie eine Botschaft an der Wand und bekommt es mit der Angst zu tun: Der Täter weiß, dass sie hier ist.
Robert Hunter, einer der besten Detektives in L.A. ist gerade vom Laufen wieder in seine Wohnung gekommen, als er bemerkt, dass sein Kollege, Carlos Garcia ihn mehrfach versucht hat zu erreichen. Es gibt einen neuen Mordfall und dieser Mord übertrifft alle bisherigen Fälle ihrer Karriere. Hunter macht sich sofort auf den Weg zum Tatort und begegnet dort einem leicht grünlichen Garcia.
Im Oberen Stockwerk des Hauses befindet sich die Leiche des Staatsanwalts Nicholson. Oder sagen wir besser, was von ihm übrig geblieben ist, denn hier war ein Schlächter am Werk. Das gesamte Zimmer ist mit Blut verziert und auf dem Bett in der Mitte des Raumes liegen die Überreste des Opfers. Ihm fehlen Arme und Beine, Teile davon wurden jedoch wieder zusammengesetzt - zu einer schauderhaften Skulptur. Hunter kann es nicht fassen. Wie ist ein Mensch zu so etwas in der Lage?
Kurz darauf entdeckt er auch die Botschaft, die Melinda Wallis gesehen hat: SEI FROH, DASS DU KEIN LICHT GEMACHT HAST.
Garcia erklärt Hunter, dass Melinda am Abend zuvor noch einmal im Zimmer des Opfers war, nachdem es geschlafen hat, weil sie ihre Lernmaterialien vergessen hatte. Um ihren Patienten nicht zu wecken, hat sie das Licht aus gelassen. Sie wusste genau wo sie ihre Sachen fand und ist danach wieder in ihre Gästewohnung gegangen.
Die Nachricht an der Wand zeigt, dass der Mörder im Zimmer war und Dr. Nicholson wahrscheinlich schon tot, als Melinda das Zimmer noch einmal betreten hat. Das wirft die Frage auf: Wieso hat der Mörder sie nicht trotzdem getötet? Immerhin war sie ein Risiko, das er nicht einkalkulieren konnte. Doch scheint der Mörder trotz seiner Tat einen Funken Anstand zu besitzen. Sofern man das überhaupt sagen kann.
Hunter und Garcia haben nun also wieder einen Mordfall auf dem Tisch, der höchste Priorität hat und selbst der Bezirksstaatsanwalt sitzt ihnen nun im Nacken. Nicholson und er waren gute Freunde und um den Detektives ein wenig Feuer unterm Hintern zu machen, setzt er Ihnen eine junge Frau vor die Nase. Alice Beaumont ist die beste Spürnase wenn es darum geht Informationen aus den verschiedenen Netzwerken zu saugen. Sie findet alles, egal ob legal oder illegal. Doch bei diesem Fall stößt auch sie schnell an ihre Grenzen.
Wie kann jemand eine Skulptur aus einer Leiche basteln? Welch kranker Geist ist dazu in der Lage? Und was soll ihnen die Skulptur sagen? Kaum haben sie durch Zufall einen Hinweis in dem makaberen Ding gefunden, wird die nächste Leiche gefunden.
The Death Sculptor / Der Totenkünstler ist mein viertes Buch von Chris Carter und ich habe nach den ersten drein beinahe gehofft, dass es nicht schauriger werden kann, doch dem Autor gehen die Ideen nie aus. Dieses Buch toppt seine bisherigen Werke mit Leichtigkeit an Grausamkeit und Brutalität. Ich mag gar nicht daran denken, dass die Reihe um Robert Hunter noch nicht beendet ist. Im August diesen Jahres soll bereits der nächste Band erscheinen, zumindest ist der Simon & Schuster Verlag in der Hinsicht optimistisch und kündigt einen fünften Band ohne Cover und Titel, dafür mit Inhaltsangabe an. Die klingt jetzt erst einmal nicht so grausam wie der vorliegende Teil der Hunter Series / Robert Hunter Serie.
Nach wie vor würde ich den Tipp geben, dieses Buch nicht vor dem Essen zu lesen und vielleicht auch nicht dann, wenn man dazu neigt Gelesenes in Träumen zu verarbeiten. Das könnte böse enden und ich glaube das ist nicht der vorgesehene Zweck.
Trotz der brutalen Morde in diesem Buch ist es definitiv ein spannungsgeladenes Buch, das man kaum aus der Hand legen kann. Man muss einfach wissen wie schnell die Detektives dahinter kommen, wer der Mörder ist. Ich hatte sogar eine kleine Eingebung während des Lesens, aber das müsst ihr selbst lesen.
Wer also kein arg sanftes Gemüt hat und gern Thriller liest, kann hier ohne zu zögern zugreifen.
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30.Mar 2013 |
~ND
Tales of the Otherworldvon Kelley Armstrong
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Nach Men of the Otherworld ist Tales of the Otherworld die zweite Kurzgeschichtensammlung, in der Kelley Armstrong die unterschiedlichsten Stories ihrer Women of the Otherworld-Reihe erzählt und zusammenfasst. Fast alle handeln von Ereignissen, von denen man bisher nur als Rückblenden oder Andeutungen gehört hat, die aber eine etwas ausführlichere Behandlung mehr als verdient haben.
Rebirth: Wie wird man zum Vampir ohne gebissen zu werden? In Aarons kurzer Geschichte über seine "Wiedergeburt" und den Beginn seines neuen Lebens erfahren wir mehr darüber.
Bewitched: Eigentlich sollten Zauberer und Hexen die Finger voneinander lassen, besonders wenn der Zauberer Kristof Nast und der Erbe des größten Cabals der USA ist und die Hexe Eve Levine heißt und ihre Finger in den dunklen Künsten stecken. In dieser Geschichte erfahren wir, was wirklich vor Savannahs Geburt passiert ist.
Birthright ist eine sehr kurze Geschichte, die von dem Werwolf Logan handelt und wie er zu Jeremy und dem Rudel gefunden hat.
Beginnings: In Bitten / Die Nacht der Wölfin erfuhren wir, wie Elena und Clay sich wiedergefunden haben und was aus ihnen wurde. Beginnings erzählt von ihrem ersten Treffen in der Universität von Toronto, wie sie sich verliebten und wie Elena zum Werwolf wurde.
Expectations: In Dime Store Magic / Nacht der Hexen wurde angedeutet, wie Lucas und Eve sich schon einmal begegnet sind. Hier wird diese Begegnung ausführlicher beschrieben.
Ghosts: Diese Geschichte spielt parallel zu den Ereignissen in Bitten / Die Nacht der Wölfin und gibt einen Einblick, wie Jeremy sich während diesem Buch fühlt und auch über einige der Probleme, die ihm Clay im Laufe der Zeit beschert hat.
Wedding Bell Hell(enthält Spoiler für alle Bücher vor Haunted / Nacht der Geister!): Eine Hochzeit bedeutet immer Stress. Doch wenn sich Lucas Cortez und Paige Winterbourne das Ja-Wort geben, kann noch so viel mehr schiefgehen...
The Case of El Chupacabra (angesiedelt direkt vor Broken / Blut der Wölfin): Als Kris Nasts Sohn Sean in einer Schwulenbar eine Leiche findet, die offensichtlich von einem Vampir getötet wurde, ist seine eigentliche Angst, dass jemand von seiner sexuellen Neigung erfährt. Hilfe sucht er sich deshalb an einer Stelle, an sich ein Cabal-Sohn eigentlich nicht wenden darf: An Lucas und Paige.
Wie schon Men of the Otherworld hat mir auch Tales of the Otherworld von Kelley Armstrong extrem gut gefallen und einige spannende Einblicke in Gegebenheiten gebracht, die ich bisher eher als Andeutungen kannte. Man würde annehmen, dass die Tatsache, dass man bei den meisten Geschichten schon weiß, was passiert, für Langeweile sorgt, aber das ist glücklicherweise kein bisschen der Fall. Das liegt natürlich daran, dass ich die Charaktere von Kelley Armstrong durch die Bank liebe, aber auch daran, dass sie ein sehr gutes Händchen dafür hat, sich die richtigen Szenen auszusuchen und auch wie lang diese dann sein sollen. So sind eigentlich fast alle Geschichten relativ kurz. Ausnahme sind in diesem Fall auch wieder die Werwölfe: Denn Beginnings ist mit knapp 200 Seiten fast schon wieder ein kleiner Roman. Da es aber genau diese Geschichte war, auf die ich mich am meisten gefreut habe, störte mich das natürlich nicht. Und ich wurde nicht enttäuscht. Elena und Clay erzählen abwechselnd ihre Sicht auf die Ereignisse, die beider Leben für immer verändert hat. Besonders Clays Sicht ist hier besonders spannend, denn bis dahin war ich mir nie sicher, was ihn genau dazu getrieben hat, Elena zu beißen. Auch Elena war eine angenehme Überraschung, denn mit Anfang 20 war sie erst auf dem Weg zu dem starken Charakter, den wir in den Romanen kennenlernen durften. Übrigens gibt es einen Comic mit dem Titel Becoming, den man kostenlos lesen kann und der von Elenas Qualen direkt nach ihrer Verwandlung handelt und perfekt im Anschluss an Beginnings gelesen werde kann.
Eine Ausnahme bildet aber The Case of El Chupacabra, den diese Geschichte handelt von einem komplett eigenständigen neuen Fall, den Lucas und Paige bearbeiten und deckt keine bereits erwähnte Begebenheit ab. Die Novelle ist richtig spannend und ebenfalls fast wie ein eingeschobener Mini-Roman. Ich hoffe, dass besonders Seans Seite in den späteren Büchern noch einmal aufgenommen wird, denn sein Charakter gibt sehr viel her.
Alles in allem ist Tales of the Otherworld von Kelley Armstrong eine wirklich tolle Bereicherung für die Women of the Otherworld-Welt. Nicht nur Details, über die man schon immer Bescheid bzw. mehr wissen wollte werden angesprochen, sondern auch eine komplett neue Geschichte ist mit von der Partie.
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