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Rezensionen

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01.

May 2013

~ND

Too Stupid To Live

Sam ist bei anderen Männern noch nie besonders gut angekommen. Er ist zu groß, zu schlaksig, zu tollpatschig, zu schwul und noch dazu sind Liebesromane seine geheime Leidenschaft. Und wie die typischen Heldinnen in diesen Romanen hält Sam sich selbst auch oft für zu doof zum Leben. Deswegen wundert er sich auch nicht, dass er - wenn überhaupt - nur auf Loser trifft. Zumindest bis er Ian kennenlernt. Ian ist muskulös, gutaussehend, sportlich, männlich und macht es Sam ganz unmissverständlich klar, dass er nicht sein Typ ist. Sam ist tief getroffen, hat aber, wenn er ehrlich mit sich ist, nichts anderes erwartet.
Doch nachdem Ian ein bisschen über seine Begegnung mit Sam nachgedacht hat, muss er zugeben, dass der schmächtige Junge irgendetwas an sich hat, das ihn nicht mehr loslässt. Außerdem hat Ian sich geschworen, ein neues Kapitel in seinem Leben aufzuschlagen. Nach einem schrecklichen Unfall hat er die letzten Monate im Krankenhaus verbracht und danach seine Karriere als Feuerwehrmann an den Nagel gehängt. Sehr zum Leidwesen seines Vaters. Ians Beziehung zu ihm ist sowieso schon sehr angespannt, seit er seinem Vater eröffnet hat, dass er schwul ist und von dem Jobwechsel seines Sohnes ist er auch alles andere als begeistert. Doch nun hat ist Ian fest entschlossen, sein eigenes Leben zu leben - egal was sein Vater dazu sagt. Dazu gehört es auch, die erste echte Beziehung seines Lebens zu finden.
Doch Ian hat keine Ahnung, wie er sich jemandem öffnen soll. Er ist sich auch alles andere als sicher, ob Sam dafür überhaupt der Richtige ist. Doch mit irgendwem muss er ja mal anfangen, quasi als Übung. Zu allererst muss er aber ein paar Grundregeln festlegen...

Too Stupid To Live von Anne Tenino ist die Geschichte von zwei sehr verschiedenen Menschen. Sam und Ian könnten unterschiedlicher kaum sein und genau deshalb war es auch sehr amüsant, den beiden dabei zuzusehen, wie sie sich langsam zusammenraufen. Sam ist von Anfang an begeistert von Ian, vor allem weil er den Highlandern aus seinen Liebensschmonzetten so ähnlich sieht. Sam verliert sich gern in seinen Büchern, die ihm so viel mehr Romantik zu bieten haben, als sein echtes Leben. Er war erst in zwei Beziehungen und die waren alles andere als harmonisch. Deshalb ist es kein Wunder, dass er mehr bei Ian sucht, als dieser erst einmal zu bieten hat. Die einzigen Erfahrungen, die Ian mit Beziehungen hat, sind mit Frauen und die hat er auch nur geführt, um seinen Schein als hetero zu wahren. Sam ist wie gesagt kein bisschen der Typ Mann, den er sonst mag. Die Regeln, die er sich um Sam auflegt sind deshalb nicht besonders zartfühlend.
Auch wenn Sam ein bisschen trottelig und Ian manchmal fast ein bisschen kalt wirkt, so mochte ich sie doch beide recht gern. Natürlich lernt Ian im Laufe der Zeit mehr und mehr auf seine eigenen Gefühle zu hören und auch Sam beginnt, sich nicht immer von allen rumschubsen zu lassen. Besonders gut haben mir dabei Ians Therapiesitzungen, die er wegen seines Unfalls beginnt, gefallen, da sie der Geschichte eine gewisse Ernsthaftigkeit verliehen haben. Denn wie die meisten anderen Bücher von Anne Tenino ist Too Stupid To Live ebenfalls wieder sehr lustig und mit einer Menge cleveren Humor geschrieben.
Allerdings gab es für meinen Geschmack ein wenig zu viele Sexszenen. Zwar hatten diese zumindest teilweise starken Bezug auf die Geschichte (es dreht sich viel um Dominanz, aber auch Respekt und Vertrauen), trotzdem wurde es insgesamt irgendwann fast ein bisschen langweilig und flach.

Wenn man aber weiß, was man von Too Stupid To Live von Anne Tenino zu erwarten hat, ist es eine nette kleine Romanze, die durch sympathische Charaktere und viel Humor überzeugen konnte.
Es wurden jede Menge weiterer Charaktere vorgestellt, von deren Geschichten einige noch nicht zu Ende erzählt wurden, die aber sicherlich in einem der nächsten Bücher der Romancelandia-Reihe wieder aufgenommen werden.

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30.

Apr 2013

~ND

The Pirate's Wish

Enthält Spoiler für The Assassin's Curse.

Schon seit Wochen sitzen die Piratentochter Ananna und Naji, ein Killer des Jadorr'a Ordens, mittlerweile auf den Isles of the Sky fest und hoffen darauf, dass die Piratin Marjani ihr Wort hält und die beiden von der Insel rettet. Denn langsam aber sicher zehrt die Abgeschiedenheit an ihnen. Die Insel hat ein Eigenleben und verändert sich ständig. Auch Echo, das Wesen aus den Mists (Dunst), hat noch nicht aufgegeben und versucht nach wie vor Naji zu finden und ihrem Lord zu übergeben. Die einzige Gesellschaft ist der verschrobene Magier Eirnin und bei ihm kann man sich nie sicher sein, ob er Freund, Feind oder einfach nur lästig ist.
Doch all das ist vor allem für Naji eigentlich eher nebensächlich. Er möchte nichts lieber, als den Fluch zu brechen, der in an Ananna bindet und ständig schreckliche Schmerzen bereitet. Die drei unlösbare Aufgaben, die er dafür zu lösen hat, scheinen allerdings genau das zu sein - unlösbar. Wie soll er die Starstones einer Prinzessin mit bloßen Händen anfassen und wie soll es ihm gelingen, Leben aus Gewalt entstehen zu lassen? Die für ihn schwierigste Aufgabe allerdings ist es, einen Kuss wahrer Liebe zu empfangen. Mit seinem entstellten Gesicht ist es für Naji unvorstellbar, dass das jemals passieren könnte. Doch Ananna weiß, dass gerade dieser Teil des Fluchs ganz einfach zu brechen wäre, denn sie konnte gar nicht anders als sich in ihn zu verlieben. Sie ist sich allerdings mehr als sicher, dass er ihre Gefühle nicht im Mindesten erwidert und wird den Teufel tun, sich vor ihm lächerlich zu machen und es ihm zeigen.
Als es die beiden allerdings endlich von der Insel schaffen, müssen sie sich noch ganz anderen Dingen stellen. Denn nicht nur hat sich Ananna einen sehr speziellen Begleiter angelacht, auch die Piraten und nicht zuletzt die Mists sind noch lange nicht fertig mit ihnen...

The Pirate's Wish von Cassandra Rose Clarke ist eines der Bücher, auf die ich 2013 am meisten gefreut habe. The Assassin's Curse war für mich ein Buch, das zwar vielleicht nicht komplett perfekt in der Umsetzung war, das mich aber trotzdem nicht losgelassen und einfach einen besonderen Platz in meinem Herzen hat. Mit The Pirate's Wish ist es mir genauso ergangen.
Die Geschichte setzt kurz nach den Ereignissen des ersten Buchs an und unsere beiden Helden sitzen wie gesagt nach wie vor auf der Insel fest, was ihnen langsam an die Substanz geht. Die Stimmung ist nicht gerade die beste, was zu gleichen Teilen damit zusammen hängt, dass Naji Ananna quasi nichts tun lässt und der Tatsache, dass sie von der Insel aus nicht viel tun können, um den Fluch zu brechen (zumindest soweit Naji weiß). Natürlich dauert es aber nicht allzu lange, bis die beiden ihr Abenteuer fortsetzen können. Dazu möchte ich aber noch gar nicht allzu viel verraten. Nur, dass die beiden jede Menge neuer und alter Bekannte treffen und einige atemberaubende Orte besuchen. Cassandra Rose Clarke hat eine wundervolle Welt geschaffen, die durch die langen Reisen sehr abwechslungsreich ist. Natürlich spielt da auch die Magie eine große Rolle. Ananna erfährt ständig mehr über ihr eigenes Potential und auch Najis Blutmagie, die ich besonders faszinierend finde, lernt sie immer besser zu verstehen.
Sowohl Ananna als auch Naji machen eine große Entwicklung durch in diesem Buch. Ananna leidet sehr unter ihrer unerwiderten Liebe zu Naji. Doch wie es nun einmal ihre Art ist, reagiert sie eher aggressiv und trotzig. Manchmal hat mich das ziemlich frustriert, vor allem weil sie vor lauter Wut nicht die Anzeichen gesehen hat, dass sie Naji nicht so egal ist, wie sie annimmt. Im Laufe der Geschichte lernt Ananna allerdings, was sie wirklich von ihrem Leben will und muss sich ihrer Vergangenheit stellen, was sie verändert. Wirklich angetan hat es mir aber Naji. Durch die Aufgaben, die er für seinen Fluch lösen muss, wirkt es fast so, als ob er beginnt, die Welt mit anderen Augen zu sehen. Er ist nicht mehr so kühl wie noch in The Assassin's Curse und wir lernen ihn ganz anders kennen. Die Romantik spielt in The Pirate's Wish natürlich eine wesentlich wichtigere Rolle, worauf ich mich besonders gefreut habe. Trotzdem steht die Abenteuergeschichte immer noch im Vordergrund und wird nicht unnötig überschattet.

Was allerdings nicht jedem gefallen dürfte, ist der Schreibstil. Denn erstens liest es sich doch manchmal ein wenig wie ein Märchen, d.h. nicht alles wird immer im Detail beschrieben, und zweitens ist Ananna eine Piratin und hat ein dementsprechendes Mundwerk - auch in ihren Gedanken. Sie kürzt gerne ab, der Satzbau ist manchmal ein wenig grobschlächtig und wirkt insgesamt einfach ein wenig ungeschliffen. Ich selbst fand das toll, da es sowohl zu Ananna als Piratin, als auch zur Stimmung gepasst hat. Ich weiß allerdings auch, dass sich manche Leser im ersten Teil daran gestört haben.
Einziges Manko für mich persönlich war (neben Anannas bereits erwähnter gelegentlicher Zickigkeit), dass die Flusshexe Leila nicht noch einmal auftauchte. Für einen komplett runden Abschluss hat für mich noch eine Konfrontation zwischen ihr, Naji und Ananna gefehlt, ganz einfach weil sie großen Anteil an Najis Leid hat und auch Ananna eigentlich noch ein Hühnchen mit ihr zu rupfen hätte.

Insgesamt konnte ich The Pirate's Wish von Cassandra Rose Clarke aber dennoch zufrieden zuschlagen. Das Ende dieser Duologie ist bittersüß, passt aber ausgezeichnet zur Geschichte und den Charakteren und ich werde sie sehr vermissen.
Allerdings arbeitet Cassandra Rose Clarke gerade an einer Reihe, die in der gleichen Welt spielt und im Jahr 2014 erscheinen wird. Und wer weiß, vielleicht gibt es ein Wiedersehen mit ein paar alten Bekannten.

The Pirate's Wish erscheint am 4. Juni 2013. Über eine deutsche Veröffentlichung dieser Reihe ist mir bisher noch nichts bekannt.

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29.

Apr 2013

~ND

College Boys

Chris braucht ganz dringend ein bisschen Ruhe und Frieden. Er lebt mit ein paar Mitgliedern seines Fußball-Teams auf dem Campus seiner Universität und hatte auch immer viel Spaß mit ihnen. Doch vor kurzem ist seine Mutter gestorben und auch wenn sie sich die größte Mühe geben, wissen seine Freunde nicht so wirklich, wie sie momentan mit Chris umgehen sollen.
Deswegen hat er sich ein Einzelzimmer in einem Wohnheim gesucht. Doch womit Chris nicht gerechnet hat, sind die papierdünnen Wände, die die früheren Doppelzimmer erst nachträglich in Einzelzimmer verwandelt haben. Und so kommt es, dass Chris jeden einzelnen Schritt seines Nachbars hören kann. So viel zu Ruhe und Frieden.
Doch es hätte schlimmer kommen können, denn sein Nachbar entpuppt sich als Peter. Peter und Chris kennen sich bereits flüchtig von einem Campingtrip (inklusive eines sehr peinlichen Zwischenfalls) und kamen von Anfang an gut miteinander klar. Trotzdem haben sie sich nie angefreundet, denn Chris Sportlerfreunde würden vermutlich nicht verstehen, was er mit dem offen homosexuellen Peter gemeinsam haben könnte.
Trotzdem muss Chris, der sich nie sonderlich zum eigenen Geschlecht hingezogen gefühlt hat, feststellen, dass er extrem an Peter, und dem, was auf der anderen Seite der Wand passiert, interessiert ist...

Zu allererst muss ich sagen, dass man sowohl das Cover, als auch den schrecklichen Titel am besten sofort wieder vergessen sollte. Beides wirkt wie billiger Erotik-Schund und wird College Boys von Daisy Harris in keiner Weise gerecht. Dieses kurze Buch ist nämlich richtig gelungen und hat es mir sehr angetan.
Peter und Chris sind, obwohl sie sich von Anfang sympathisch waren, wie gesagt nie Freunde gewesen. Doch das ändert sich schnell, sobald Chris in das Nachbarzimmer zieht. Die dünnen Wände haben nämlich den einen Vorteil, dass es ihnen eine gewisse Anonymität verleiht und die beiden über Gott und die Welt reden können, ohne, dass es unangenehm wird. So kann Chris z.B. über den Tod seiner Mutter sprechen und muss sich nicht einmal für seine Tränen schämen.
Doch je näher sie sich kommen, umso intimer wird ihre Beziehung auch – und da ist die Wand Fluch und Segen zugleich. Sie sind beide gesunde junge Männer mit entsprechenden Bedürfnissen, die sie aber schwer voreinander geheim halten können und so überhört vor allem Chris ein paar Dinge, die ihn zum Nachdenken bringen. Er kann nicht leugnen, dass Peter etwas in ihm hervorruft...doch das macht Chris noch nicht gleich schwul. Oder?

In vielerlei Hinsicht ist Titel eine klassische Coming-Out Geschichte. Chris hat nicht nur mit den Vorurteilen seiner Mitmenschen und Freunden, sondern nicht zuletzt auch mit seinen eigenen zu kämpfen. Was das Buch aber ein wenig hervorgehoben hat, waren Peter und vor allem Chris selbst. Beide sind extrem sympathische, realistische und vor allem normale Charaktere. Peter hat schon seit dem Campingausflug eine Schwäche für Chris, die seit sie Nachbarn sind nur noch schlimmer wird. Er kann Chris aber nicht durchschauen. Flirtet er? Will er nur Freundschaft? Peter ist frustriert und weiß nicht so recht, was er von der ganzen Sache halten soll.
Chris hat es aber natürlich noch schwerer. Er weiß kein bisschen, wie er mit der Situation umgehen soll und macht dementsprechend immer wieder Fehler. Man kann ihm aber einfach nicht böse sein, denn er ist so ein netter, ehrlicher und manchmal naiver Kerl, dass man ihm alles verzeihen würde.
College Boys ist außerdem sehr glaubwürdig. Es gibt keine übertriebenen Dramen und alles, was Peter und Chris durchmachen, fühlt sich realistisch und natürlich an. Auch die Sexszenen nehmen keine übertriebenen erotischen Auswüchse an. Beide sind noch relativ unschuldig und so sind sie auch manchmal tollpatschig und unsicher und nicht immer klappt alles auf Anhieb. Trotzdem knistert es ganz gewaltig zwischen ihnen.

Einziger kleiner Kritikpunkt ist der Umfang des Buchs. Denn die nur 115 Seiten lange Geschichte hätte definitiv noch mehr hergegeben. So hätte ich z.B. gerne mehr über den Tod von Chris Mutter erfahren und mehr von seinen und Peters Gesprächen durch die Wand gesehen.

Das ist aber wirklich nur ein kleiner Wehmutstropfen, denn ansonsten kann ich College Boys von Daisy Harris ohne Vorbehalt empfehlen. Es ist eine Coming Out Geschichte über zwei ganz normale junge Männer, die, obwohl sie so normal und einfach ist, einfach ins Herz trifft. Mit viel Romantik, einer großen Portion Humor und auch mal ernsten Untertönen, bietet diese kleine Geschichte beste Unterhaltung.
Momentan gibt es noch sieben weitere Bücher in der Men of Holsum College-Reihe. Das zweite Buch Diva and the Frat Boy (Amazon-Partnerlink) handelt z.B. von Peters besten Freund Nathaniel.

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28.

Apr 2013

~nia

The Nightmare Affair

Dusty, eigentlich Destiny, Everheart ist ein Albtraum und zwar buchstäblich. Seit ihrem 16 Geburtstag muss Dusty, genau wie ihre Albtraum-Mutter, regelmäßig nachts Träume von Menschen aufsuchen und sich von Fictus, dem Stoff aus dem die Träume sind, zu ernähren. Dusty hasst es, von dem Willen (the will) dazu gezwungen zu werden, in anderer Leute Häuser einzubrechen, sich dort auf deren Brust zu kauern und sich dem Traumfuttern hinzugeben. Seit ihr Albtraum-Erbe zutage getreten ist, musste sie außerdem ihr normales Leben, ihre Freunde und ihre High School zurücklassen und an die Arkwell Akademie wechseln. Statt Fußball schlägt sie sich jetzt mit ihren Mitschülern herum, die den seltenen Albträumen und ihren Fähigkeiten mit Skepsis begegnen.
Als wäre das nicht schon schlimm genug, schickt der Wille Dusty zum Traumfuttern ins Haus und in den Traum von Eli Booker - einen gutaussehenden Badboy ihrer alten High School. Elis Traum ist anders als alle bisher erlebten: er ist in Farbe, spielt auf dem Friedhofsgelände von Dustys Schule (von der normale Menschen überhaupt nichts wissen dürften) und lässt Eli und Dusty ein Mordopfer entdecken. Nicht irgendeines, sondern Rosemary Vanholt, eine Fee und Tochter des Vorsitzenden des magischen Senats. Als Eli Dusty berührt und damit aus dem Traum wirft, stellt er sich auch noch als immun gegen ihre Magie heraus. Dusty spürt, dass sie von jetzt auf gleich in großen Schwierigkeiten steckt...

Mindee Arnett hat mit The Nightmare Affair ein extrem lustiges, spannendes und unterhaltsames Buch geschrieben. Dusty ist eine Heldin nach meinem Geschmack: Sie nimmt sich nämlich nicht zu ernst. Und da man als Leser ihren Gedankengängen lauschen darf, kommt man aus dem Schmunzeln oft gar nicht heraus. Ebenfalls ganz wunderbar ist das magische Konstrukt der Autorin. Es gibt drei verschiedene magische Gruppen (Magickind): Hexen, Magier und Medien gehören zu den Witchkind, Feen, Dryaden und Sirenen zu den Naturekind und Dämonen, Werwölfe und Albträume zu den Darkkind. Es gibt noch viel mehr Untergruppen und die Mischlinge zwischen Menschen und Magickind, sogenannte Halfkind wie Dusty mit ihrem menschlichen Vater und einer Albtraum-Mutter. Man sieht, das Konstrukt und auch die daraus resultierenden Unterrichtsfächer konnten mich wirklich in ihren Bann ziehen. Überhaupt ist die Arkwell Akademie ordentlich verrückt und mit vielen ganz einzigartigen Details bestückt.

Nun fragt man sich, warum das Buch bei all dem Lob keinen Topbewertung bekommt. Das liegt daran, dass mir, außer Dusty, die weiteren Haupt- und Nebenfiguren zu blas gezeichnet waren. Man erfährt meist nicht, warum irgendjemand so ist wie er ist, außer wenn Dusty das Wissen auf dem Präsentierteller geliefert bekommt. Durch den ganzen Umbruch in ihrem Leben ist Dusty naturgemäß sehr mit sich selbst beschäftigt, aber etwas mehr Einfühlungsvermögen in andere oder mehr Wille zur Interaktion mit etwa Moira, Eli, Paul oder vielleicht auch der zickigen Katarina hätten dem Buch sich mehr Tiefe verliehen.
Nachdem Dusty und Eli gezwungenermaßen bei der Suche nach einem magiebegabten Mörder, der weitere Taten plant, zusammenarbeiten müssen, kommen sie als Team ziemlich gut zurecht. Da fand ich es manchmal etwas irritierend, wenn Dusty mal wieder einer spontanen Idee nachgegangen ist. Die bringen sie in der Regel nämlich nur ins eines, in arge Schwierigkeiten.
Schade fand ich auch, dass ein Teil der Auflösung ab einem bestimmten Punkt doch offensichtlich wurde. Da mich die Identität des einen Bösewichts aber wirklich kalt erwischt hat und die Auflösung insgesamt nicht zu erahnen war, ist das zu verschmerzen gewesen.

Fazit: The Nightmare Affair ist ein sehr charmantes und oft auch sehr spannendes Jugendfantasybuch. Besonders die Ideen mit den Albträumen und der ganzen Einteilung der magischen Welt haben mir sehr gut gefallen. Zudem ist Dusty eine sehr witzige Protagonistin, ohne dabei zu flapsig zu wirken. Manche Wendungen waren mir persönlich zu vorhersehbar, doch die eigentliche Auflösung war wieder gelungen. Mindee Arnetts Reihe um The Arkwell Akademy werde ich in jedem Fall weiterlesen; allein schon um zu sehen, wie Dusty und Eli sich als Team weiter zusammenraufen.

Zu einer deutschen Übersetzung ist mir nichts bekannt. Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass dieses charmante Buch von den Verlagen hierzulande unbemerkt bleiben wird.

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27.

Apr 2013

~ND

Second Chance Boyfriend

Enthält Spoiler für One Week Girlfriend.

Als Drew vor über zwei Monaten aus Fables Leben verschwand, hatte sie eigentlich nicht damit gerechnet, dass es so endgültig sein würde. Denn nach der Nachricht, die er ihr nach ihrer letzten gemeinsamen Nacht hinterlies, hat sie nie die Hoffnung verloren, dass sie sich wieder sehen würden. Doch so langsam muss sie sich der Realität stellen: Drew scheint nichts mehr von ihr wissen zu wollen. Wie sonst soll sie sich die Funkstille und die Tatsache, dass er auf keine ihrer Nachrichten geantwortet hat, erklären?
Doch das Leben muss weitergehen und Fable hat schließlich andere Verpflichtungen. Ihre Mutter hat immer noch keinen neuen Job und so muss Fable schon seit Monaten alle Ausgaben alleine decken. Die Beziehung zu ihrer Mom wird immer angespannter und auch Owen leidet unter der Situation, auch wenn er versucht, sich nichts anmerken zu lassen. Als Fable ein Job in einer neuen und angesagten Bar mit wesentlich höherem Lohn angeboten wird, lässt sie sich diese Chance nicht entgehen. Doch als Fable dort eines Tages eine Gruppe von College-Jungs bedient, ist es soweit: Drew ist unter ihnen. Und er zieht sie immer noch wie magisch an.

Drew ist von dieser Begegnung mindestens genauso geschockt, wie Fable. Er hat sich mittlerweile Hilfe bei einer Psychiaterin geholt und beginnt langsam, sein Leben wieder auf die Reihe zu bringen. Er hat sich allerdings immer noch nicht getraut, Kontakt mit Fable aufzunehmen. Drew ist fest überzeugt, dass sie zu gut für ihn ist. Das hat ihn aber nicht daran gehindert, jeden Tag an sie zu denken.
Doch jetzt, wo er sie wieder gesehen hat, muss er sie auch wieder haben. Sie scheint zwar über hin hinweg zu sein, doch Drew muss es schaffen sie zu überzeugen, ihm noch eine Chance zu geben. Er braucht sie in seinem Leben - koste es, was es wolle.

Es dauert auch eigentlich gar nicht lang, bis Drew in Second Chance Boyfriend von Monica Murphy bei Fable wieder einen Fuß in der Tür hat, was ja eigentlich auch nicht anders zu erwarten war. Doch die beiden haben noch einen weiten Weg zu gehen, bevor ein einigermaßen normales Leben für sie möglich ist. Wie gesagt hat sich Drew die bereits längst überfällige, professionelle Hilfe gesucht. Seine Ärztin ist ihm eine große Stütze und dank ihr beginnt ihm einiges klar zu werden. Auch was Fable angeht. Er weiß, er muss aufhören wegzulaufen und sich seinen Problemen stellen.
Denn die sind natürlich immer noch da. Drew wird sich niemals sicher sein können, ob Adele gelogen hat, was Vanessas Vaterschaft angeht, doch damit muss er nun leben. Sein eigener Vater hat nach wie vor keine Ahnung von Adeles und Drews Affäre, was ebenfalls schwer auf ihm lastet. Doch langsam aber sicher lernt Drew, damit umzugehen und für das zu kämpfen, was ihm wichtig ist. Er ist immer noch einer der kaputtesten Charaktere, die ich kenne, zugleich aber auch sehr realistisch. In meiner Rezension zu One Week Girlfriend habe ich ihn schwach genannt. Auch wenn das mancher vielleicht anders sieht, hat sich meine Meinung in Second Chance Boyfriend dazu geändert. Langsam aber sicher, wird er zu der Person, die er sein soll.
Doch auch Fables Probleme werden dieses Mal ein wenig mehr in den Vordergrund gerückt, denn diese Geschichte ist mindestens so sehr ihre, wie Drews. Ihre Mutter ist quasi ständig abwesend und wenn sie doch mal da ist, bereitet sie ihr und Owen Probleme. Fable ist nach wie vor ein Charakter, mit dem es leicht fällt, sich zu identifizieren. Sie ist sicher nicht perfekt, doch sie tut ihr Bestes, das Richtige zu tun und die Verantwortung zu übernehmen, die ihre Mutter so sorglos abgibt.

Ich muss allerdings sagen, dass mir gerade was die Rolle der Mutter angeht etwas gefehlt hat. Sie stellt für Fable das größte Problem dar und ich hätte mir ein wenig mehr Aufklärung gewünscht, denn über sie und ihre Beweggründe erfährt man extrem wenig im Laufe des Buches.
Ebenfalls negativ aufgefallen sind mir die vielen Sexszenen. Sex war ein schwieriges Thema für Drew, doch davon merkt man schnell nichts mehr. Irgendwann fühlten sich diese Passagen einfach nur nach Platzhaltern an, die möglichst viele Seiten einnehmen sollen. Gerade im Mittelteil des Buches passiert daher relative wenig außerhalb des Schlafzimmers der beiden und ich hätte mir etwas mehr Handlung gewünscht.

Dennoch funktionieren Drew und Fable wunderbar gemeinsam. Sie retten sich gegenseitig und auch wenn es eine ganze Weile dauert, bis die beiden alle ihre Probleme ausgefochten haben, kann man Second Chance Boyfriend von Monica Murphy doch sehr zufrieden zuschlagen. Es bietet ein rundes und stimmiges Ende für diese intensive und ziemlich emotionale Geschichte.
Drews und Fables Geschichte ist damit soweit abgeschlossen. Ich weiß nicht, ob Monica Murphy noch weitere Bücher über die beiden plant, allerdings fühlte es sich stark danach an, als ob die Autorin uns auf eine mögliche Geschichte über Colin und Jen, Fables Boss und Arbeitskollegin, vorbereitet.

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