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25.

Nov 2014

~ND

Loving Mr. Daniels

Als Ashlyns Zwillingsschwester Gabrielle nach langer Krankheit stirbt, bricht für sie eine Welt zusammen. Schließlich war Gabby nicht nur ihre Schwester, sondern auch ihre beste Freundin. Durch Familienstress, Liebeskummer und alles, was ihnen das Leben sonst noch in den Weg warf, standen sie sich immer zur Seite.
Nun ist Ashlyn allein. Sie hatte eigentlich erwartet, gemeinsam mit ihrer Mom den Verlust zu verarbeiten und sich vielleicht dadurch ein bisschen näher zu kommen, denn Ashlyn ist sich ziemlich sicher, dass ihre Mutter Gabby immer ein bisschen lieber mochte. Doch stattdessen schickt sie ihre Tochter für ihr letztes Schuljahr weg - ausgerechnet nach Wisconsin zu Henry, dem leiblichen Vater der Zwillinge, der sich aber nie groß um seine Töchter geschert hat.
Ashlyn weiß nicht, wie sie dieses Jahr durchhalten soll, ohne Gabby und mit dem Gefühl, dass keiner sie eigentlich wirklich haben will. Doch dann lernt sie, kaum dass sie in Wisconsin angekommen ist, einen jungen Mann kennen, der ihr in die Seele blicken kann, wie kein anderer zuvor und der Ähnliches durchgemacht hat, wie sie. Daniel weiß, was es heißt, jemanden zu verlieren und zu trauern.
Schon nach nur einem Treffen wissen Daniel und Ashlyn, dass sie etwas ganz Besonderes verbindet. Doch als für Ashlyn wieder der Alltag eintritt und die Schule beginnt, erwartet sie eine böse Überraschung: Denn ihr beliebter und junger Englisch Lehrer Mr Daniels ist niemand anderes, als ihr Daniel.

Nachdem ich schon so viel Gutes über Loving Mr. Daniels gehört habe, war ich doch nun auch mal neugierig und habe mich an diese Geschichte von Brittainy C. Cherry gewagt. Und ich muss sagen, ich kann schon nachvollziehen, woher die Begeisterung für dieses Buch kommt.
Loving Mr. Daniels ist extrem emotionsgeladen. Ashlyn quillt fast über vor all den Gefühlen, die sich in ihr aufstauen. Im Prinzip verliert sie jeden, der ihr etwas bedeutet. Jedes Mal wieder. Es ist also kein Wunder, dass sie ziemlich durcheinander ist und manchmal einfach zusammenbricht. Daniel geht es da ziemlich ähnlich. Auch er hat viel durchgemacht und versucht mit allen Kräften den Schein zu wahren. Gemeinsam vervollständigen sie sich aber irgendwie. Ihre Liebesgeschichte war wirklich richtig schön, trotz - oder gerade wegen - all der Höhen und Tiefen. Dass Daniel ein Lehrer ist, ist zwar natürlich ein riesiges Problem, spielt aber eine erstaunlich untergeordnete Rolle.
Denn viel wichtiger ist der Heilungsprozess der beiden, vor allem Ashlyns. Dabei hat Gabbys "Erbe" eine große Bedeutung. Sie hat Ashlyn Briefe hinterlassen, die sie an verschiedenen Stationen ihres Lebens öffnen darf, und durch die Gabby fast noch wie ein aktiver Teil der Geschichte wirkt. Sie hat mir mehr als einmal mit ihren Worten Tränen in die Augen getrieben und man versteht schnell, wieso dieser Verlust so extrem tief getroffen hat.
Ganz besonders angetan haben es mir aber die Nebenfiguren, allen voran Ashlyns neue Freunde Hailey und Ryan. Sie haben ihre ganz eigenen Schicksale und Probleme, waren gleichzeitig aber essentiell für die Geschichte.

Trotzdem, komplett vom Hocker hauen konnte mich Loving Mr. Daniels nicht. Zum einen lag das ein wenig am Schreibstil. Der hat zwar durchaus sehr schöne Elemete, ist mir insgesamt aber dennoch zu blumig und dramatisch und ab und an einfach übertrieben. Daniel und Ashlyn sind große Shakespeare Fans und zitieren ihn ständig. Das wirkte manchmal einfach nur prätentiös.
Außerdem gab es den einen oder anderen Moment, der mir insgesamt ein wenig zu überdramatisiert war. Neben jeder Menge Todesfälle gab es auch noch einige andere tragische Ereignisse, die Ashlyns und Daniels Leben immer wieder auf den Kopf stellen. Doch stattdessen hätte ich lieber mehr über die ruhigeren Momente ihres Lebens erfahren: Ashlyns Beziehung zu ihrem Vater und ihrer Mutter; Gabbys Beziehung zu ihrem Freund Bentley; Ryans und Haileys Beziehungen zu ihren jeweiligen Partnern usw. Das sind alles Dinge, die mir am Ende des Buchs doch noch ein bisschen nachhingen.
Auch das Ende selbst hat mir nur bedingt gefallen. Hier geschieht mir alles etwas zu schnell und einfach gelöst, wenn man bedenkt wie schwer das Leben voher für alle Beteiligten war.

Insgesamt ist Loving Mr. Daniels von Brittainy C. Cherry also eine Geschichte mit sehr viel Potential und ganz großen Emotionen, der es aber ein wenig an Feinschliff gefehlt hat. Lesenswert ist sie aber dennoch, vor allem für Leser, die einen blumigen und aufwendigen Schreibstil bevorzugen.

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23.

Nov 2014

~nia

Needs Must

Needs Must von thatotherperv ist für Leser unter 18 Jahren nicht geeignet!

Needs Must ist ein Suits-Fanfiction und spielt damit im Anwalt-Milieu und modernen New York. Für alle die, die die Serie nie geguckt haben, Protagonisten sind Harvey Specter und Mike Ross. Harvey ist ein begnadeter und gnadenloser Anwalt und Senior Partner in seiner Kanzlei. Mike ist ein hochbegabter Collegeabbrecher, der nun viel Geld für das Pflegeheim seiner kranken Großmutter auftreiben muss. Genauso wie im Original startet hier die Story von Needs Must und es werden auch immer wieder Teile der originalen Handlung in das Fanfiction verwoben. Wie die beiden aufeinandertreffen, ist aber in jedem Fall komplett anderes und sehr speziell.

Needs Must ist ein Fanfiction über eine BDSM-Beziehung. Harvey engagiert Mike für viel, viel Geld als seinen Vollzeit-Submissive, also als untergeordneten Partner. Mike hat diese Rolle für einzelne Personen schon gegen Geld angenommen, doch vor einer dauerhaften BDSM-Beziehung ist er immer zurückgeschreckt. Deshalb ist er ziemlich überrascht, wie sehr er sich in Harveys Gesellschaft inklusive der Unterordnung wohl fühlt.

Doch auch Harvey wird von Mike überrascht, der ihn mit seinem fotografischen Gedächtnis und seiner extrem raschen Auffassungsgabe immer wieder aus dem Gleichgewicht bringt. Es kommt so weit, dass Harvey Mike als Anwaltsgehilfen in der Kanzlei anstellt, beide bei Harvey Zuhause aber ihrer BDSM-Beziehung nachgehen, inklusive Petplay und sehr befriedigendem Sex. Es kommt wie es kommen muss und beide verlieben sich ineinander und damit geht das ganze sorgfältige Konstrukt von jetzt auf gleich den Bach runter...

Oh, Needs Must ist das erste BDSM-Fanfiction, das mich rundum glücklich gemacht hat. Hier passt alles. Trotz Petplay und Bestrafungsszenarien geht es - meiner Meinung nach - gar nicht so krass zu. Ich erinnere mich noch gut an Fifty Shades of Grey / Geheimes Verlangen und daran, dass ich keine Ahnung von der Materie hatte und damals wirklich begeistert von der Geschichte war. Heute kann ich sagen: diese ganze Geschichte streift die Materie nur und ist in keinem Fall wirklich ernst zu nehmen. Vergleicht man Harvey und Mike mit Christian und Ana, sieht man, dass die ersteren ihre Vorlieben wirklich ausleben und sich nicht für den anderen verbiegen, etwas, was man von Ana Steele mal so gar nicht sagen kann.

Tatsächlich sind bei einer guten BDSM-Geschichte die Geschlechter der Personen eigentlich ziemlich egal. Harvey und Mike sind in Needs Must beide bisexuell und mit sich und ihren Neigungen so ziemlich im Reinen. Es geht also eher um die Entwicklung zwischen Dom/Sub, Käufer/Gekauftem und Chef/Angestelltem und schließlich noch Liebhabern - man kann sich vorstellen, dass hier viel Konfliktpotential vorhanden ist.

Die ganze Geschichte erlebt der Leser aus Mikes Erzählperspektive, was besonders bei den Unterwerfungsszenen sehr beeindruckend ist. Hinzu kommt, dass sein Sicht auf die Welt einfach wunderbar humorvoll ist. Wie er seine Erlebnisse beschreibt, selbst wenn die Dinge in manchen Moment nicht besonders toll sind, ist zu herrlich. Deshalb habe ich die Geschichte, die wirklich nicht kurz ist, auch mehr oder weniger in einem Rutsch durchgelesen.

Wie schon so oft, hatte ich Glück mit dieser ersten Geschichte aus einem neuen Fandom. Harvey ist ein toller Charakter, aber - wenn ich ehrlich bin - hat es mir Mike besonders angetan. Sein weniger geradliniger Lebensweg, seine liebevolle Art gegenüber den Menschen, die ihm am Herzen liegen, und sein brillanter Geist - eine Mischung, der ich einfach nicht wiederstehen kann. Dass der Schauspieler Patrick J. Adams dann noch perfekt seinen jungenhaften Charme rüber bringt und sich damit erfolgreich in meinem Kopf als Verkörperung von Mike breit gemacht hat, macht die Sache nur besser. Ach ja, ich habe außer Youtube-Ausschnitten noch keine einzige Minute der Serie gesehen. Macht aber nichts, weil ein gut geschriebenes Fanfiction auch so funktioniert. Und thatotherperv hat einen fantastischen Schreibstil. Leider ist sie gerade nicht besonders aktiv, was sich hoffentlich irgendwann wieder ändern wird.

Ihr findet Needs Must auf AO3 unter diesem Link.

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22.

Nov 2014

~nef

Leben, Liebe, Zuckerguss

Tags: Romantik
Cover Leben, Liebe, Zuckerguss deutsch

Julia hat eigentlich alles was eine Frau sich wünscht: einen guten Job, eine schöne Wohnung und einen sie liebenden Mann. Doch das reicht ihr nicht.
Zu Julias 30. Geburtstag macht ihr Ulli, ihr langjähriger Freund einen Heiratsantrag. Das löst bei ihr eine ganz andere Reaktion aus als alle Gäste erwartet haben - Julia trennt sich von Ulli. Das hätte sie schon vor Jahren machen sollen, doch sie war einfach zu bequem.

Eigentlich fing es schon falsch an. Ulli war im Studium der Schwarm aller Mädchen - und auch Julia fand ihn sehr ansehnlich. Als sich Ulli dann auch noch für sie interessierte war sie glücklich, wenn auch ungläubig. Nach einer gemeinsamen Nacht blieb sie irgendwie bei ihm hängen. Er stammt aus einem reichen Elternhaus, während sie sich die Studiengebühren und das Lehrmaterial nur mit Hilfe zweier Jobs leisten konnte.
Doch Ulli machte ihr ein unwiderstehliches Angebot. Sie könnte doch bei ihm einziehen und dann seine Bücher benutzen. Dann bräuchte sie nicht mehr jobben und könnte mehr Zeit mit Lernen verbringen. Wenn sie dafür nur Ullis Freundin sein musste - warum nicht. Denn eigentlich entsprach er nicht ihren Vorstellungen. Der Sex war okay, aber Ulli war ihr eigentlich viel zu weich. Von Liebe sprach sie nie, schließlich liebte sie ihn nicht.
Nur dank Julias Hilfe schafft Ulli den Abschluss des Jurastudiums und weil sie schon mal zusammen waren, blieb Julia auch nach Abschluss des Studiums.

Job mäßig hat sie es allerdings geschafft. Sie ist in einer großen Kanzlei angestellt und träumt von einer Partnerschaft. Mit ihrem Chef Robert kommt sie gut aus und die Arbeit macht ihr Spaß.
Als nun die Trennung im Raum steht fühlt Julia sich befreit. Doch damit fängt das ganze Chaos erst richtig an. Sie muss aus der gemeinsamen Wohnung raus und weiß nicht wohin. Da nimmt ihre Nachbarin Gitte sie auf. Mit Gitte hat sie sich schon immer gut verstanden und da Gitte allein wohnt stört sie dort auch niemanden.
Aber nach und nach vergeht die Zeit und Gitte hat tatsächlich einen Mann gefunden, den sie lieben kann. Julia fühlt sich wie das dritte Rad am Wagen und merkt, dass ihr tatsächlich auch jemand fehlt. Auch wenn der Sex mit Ulli kaum noch stattgefunden hatte, sehnte sie sich nach ein wenig Zärtlichkeit.
In den letzten Jahren hat sie sich allerdings ziemlich gehen lassen und fühlt sich in ihrer Kleidergröße 42 alles andere als sexy. Sie ist viel zu dick und wird wohl nie jemanden finden, der sie wieder liebt. Aber wie sollte sie auch jemanden finden? Selbst in der Kanzlei wird sie als Inventar angesehen. Sie macht eine hervorragende Arbeit, aber niemand hätte auch nur sagen können welche Haarfarbe Julia hat.
Nur Robert, ihr Chef, ist da anders. Die beiden sind ziemlich gute Freunde und irgendwie wird auf einmal aus einem Abend an der Bar mehr. Robert und Julia landen im Bett. Das ist nicht gut. Wie soll das in der Kanzlei weitergehen? Zumal Robert verheiratet ist und eine Tochter hat.

Und Julia kann eh nicht glauben, dass Robert sie begehrenswert findet. Steffen, der neue Mann in Gittes Leben, will Julia helfen endlich glücklich mit sich zu werden. Dass er da eine verdammt harte Nuss zu knacken hat, ist ihm da noch nicht bewusst. Aber nach und nach kann er Julia für ein wenig Sport begeistern und auch die Ernährungsumstellung schlägt an. Plötzlich fühlt sich Julia begehrenswert und das nutzt sie aus.
Der abweisende Till lässt ihn Julia eine Seite anklingen, von der sie gar nicht dachte, dass sie diese besitzt. Doch irgendwie sendet er zweideutige Signale. Schafft Julia es ihn für sich zugewinnen?

Leben, Liebe, Zuckerguss ist ein Buch, das man lesen kann - es aber definitiv nicht muss. Ich hatte mir einen netten Roman erhofft und wurde maßlos enttäuscht. Die Hauptperson Julia ging mir schon bald auf den Senkel. Wenn man einen Menschen nicht liebt, sollte man ihm nicht vorgaukeln dass alles toll ist. Aber hier war ganz klar die Bequemlichkeit zu nett.
Julia macht was sie will, jammert ständig rum und gibt gern anderen die Schuld für ihre Dummheit.
Einen Stern vergebe ich bei diesem Buch dafür, dass die Autorin zumindest ganz gut schreiben kann. Denn obwohl die Geschichte eigentlich nur eine Aneinanderreihung von Klischees ist habe ich bis zum Ende durchgehalten. Vielleicht hätte sie ja noch etwas retten können. Nein, leider nicht.

In diesem Buch gibt es alles in einer Person: graues, dickes Mäuschen; dicker Sportmuffel; beste Freundin; schlanke, sexy Frau; sexhungriger Vamp; verliebte Göre; erfolgreiche, clevere Geschäftsfrau; Sportjunkie und verzweifelte Verlassene. Wie bitte soll man die Frau da ernst nehmen? Die Autorin spielt mit ihrer Protagonistin einmal die komplette Palette durch. Traurig.
Es gab einen Lichtblick in diesem Buch - Gitte. Die etwas ältere Nachbarin ist einfach zum Knutschen. Ein Goldstück durch und durch und das genaue Gegenteil von Julia. Währe Gitte die Hauptperson gewesen, hätte das Buch mit Sicherheit mehr Sterne erhalten und auch mehr Spaß gemacht.

Ich weiß nicht genau was sich die Autorin dabei gedacht hat, aber es ging gewaltig in die Hose.

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20.

Nov 2014

~ND

Must Loathe Norcross

Die kleine Stad Norcross liegt irgedwo in New England und hat schon bessere Zeiten gesehen. Sie besteht aus ein paar Kneipen, einer Brauerei und einer geschlossenen Waffenfabrik und ist damit nicht gerade eine Touristenattraktion. Das wollen die Einwohner nun aber gerne ändern und so kommt es ihnen gerade recht, als sie erfahren, dass ein Journalist einer renommierten Reisezeitschrift die Stadt besuchen möchte. Alle werden angehalten, ihr bestes Benehmen an den Tag zu legen - was nicht selbstverständlich ist bei den Bewohnern von Norcross.
Besonders Josh. Der ehemalige Tunichtgut der Stadt arbeitet in dem Hotel, in dem der Journalist unterkommt, und soll dem Ehrengast jeden Wunsch von den Augen ablesen. Als Josh den Journalisten - Grady - kennenlernt, fällt ihm das auch gar nicht schwer. Denn der ist nicht nur gutaussehend und genau Joshs Typ, sondern gar nicht so spießig, wie er ihn sich vorgestellt hat.
Doch was die beiden aufdecken, als sie gemeinsam für den Artikel die Stadt erkunden, ist alles andere als erfreulich: Irgendjemand hat es auf Norcross abgesehen und versucht die Stadt mit allen Mitteln zu sabotieren.

Doch bis Grady und Josh in Must Loathe Norcross von Summer Devon herausfinden, wer der Stadt an den Kragen will, dauert es aber eine Weile. Zunächst steht das aber eh erst mal noch im Hintergrund. Vielmehr geht es um Grady und Josh und wie sie sich einander annähern. Die beiden könnten nämlich nicht unterschiedlicher sein. Josh ist immer gut gelaunt, kann nie still sitzen und trägt sein Herz auf der Zunge. Grady dagegen ist eher still und in sich gekehrt. Nach einer schlimmen Erfahrung vor ein paar Jahren hat er sein ganzes Leben umgekrempelt und lebt seitdem in einem gleichmütigen Zustand, ohne Höhen und Tiefen und damit auch ohne große Emotionen. Bis er eben Josh kennenlernt, mit dem plötzlich alles lauter und bunter wirkt. Er ist sich allerdings nicht sicher, ob das etwas Gutes oder Schlechtes ist. Doch die Chemie zwischen den beiden stimmt einfach und Grady muss sich überlegen, was ihm das wert ist.
Am besten an Must Loathe Norcross hat mir aber die Erkundung von Norcross gefallen. Wir lernen viele der skurrilen Einwohner dieser merkwürdigen kleinen Stadt kennen und alle haben es irgendwie faustdick hinter den Ohren. Natürlich schaffen sie es nicht, die Stadt in ihrem besten Licht zu präsentieren und Grady erlebt ihr wahres Gesicht - mit einem Ergebnis, mit dem die Bewohner vermutlich nicht gerechnet haben, denn Grady findet die Stadt ebenso wie ich erstaunlich charmant. Dieser humorvolle Teil der Geschichte ist wirlich gut gelungen und hat den stärksten Eindruck hinterlassen.

Doch leider ist Must Loathe Norcross von Summer Devon aber auch ein bisschen chaotisch. Manchmal passt es, einfach weil die Stadt und die Einwohner ebenfalls ein wenig wirr sind. Aber trotzdem hat die Autorin hier und da gerne mal den Faden verloren, so dass das Buch manchmal ein wenig ziellos wirkte.
Außerdem war mir Grady oft ein klein wenig zu kühl. Ich habe zwar seine Gefühle und Beweggründe nicht angezweifelt, allerdings nur, weil die Geschichte auch aus seiner Sicht geschrieben ist. Doch an Joshs Stelle wäre es mir manchmal durchaus so gegangen. Da hätte er ruhig ein wenig ehrlicher rüberkommen können.

Trotzdem ist Must Loathe Norcross von Summer Devon alles in allem ganz nette Unterhaltung, die durchaus das Potential der Autorin zeigt. Für ein kurzes leichtes Lesevergnügen also okay, aber allzu viel sollte man dennoch nicht erwarten.

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18.

Nov 2014

~nia

Among the Living / Unter den Lebenden

Victor Bayne ist ein übersinnlich begabtes Medium und als solches ist er Teil von Chicagos Psi-Corps Polizei. Ein Medium hat immer einen Partner ohne paranormale Begabung (Stiff), um auch der normalen weltlichen Probleme Herr zu werden.

Vic hält sich selbst bei Ermittlung gerne im Hintergrund. Zum einen, weil ihn alle für absonderlich halten, wenn er seine paranormale Gabe anwendet und mit den Toten redet, und zum anderen, weil er Schwul ist. Er ist der Meinung, damit ein doppelter Freak zu sein.

Als sich Vics Partner in den Ruhestand verabschiedet, bandelt Vic auf der Abschlussparty mit dem gut aussehenden Jacob Marks an. Jacob ist ein Stiff und ein Vorzeigecop im Psi-Corps. Vic weiß nicht so recht, was er von der Aufmerksamkeit dieses fast perfekten Manns halten soll, erlaubt sich aber zaghaft, daran zu glauben, dass auch er mal Glück im Leben haben könnte.

Doch dann taucht ein Serienkiller auf, der zwar tote Körper aber keine toten Geister hinterlässt. Und das, obwohl die Geister von Ermordeten normalerweise gar nicht warten können, bis sie Vic endlich von ihrem Mörder erzählen können...

Nachdem ich von Meatworks von Jordan Castillo Price ziemlich begeistert war, war mir klar, dass ich mehr von der Autorin lesen wollte. Und dann habe ich gesehen, dass Jordan auf ihrem Livejournal Testleser für die deutsche Ausgabe von Among the Living / Unter den Lebenden gesucht hat. Da konnte ich nicht widerstehen. Zwar habe ich doch das Original gelesen, aber dennoch war der erste Band der PsyCop / PsyCop genauso klasse, wie ich das erwartet hatte.

Die Autorin kann nicht nur wunderbar schreiben, sondern hat auch ein Händchen für grandiose, etwas abgehalfterte Charaktere, die einen dennoch sofort in ihren Bann ziehen. Vic ist da keine Ausnahme. Er hat diese Begabung, die ihm das Leben aber schon immer zur Hölle gemacht hat. Ständig sieht er nicht nur Geister, nein die Quatschen ihn auch in einer Tour an. Und selbst wenn sie ihm ihre Story schon erzählt haben, werden sie nicht müde, das wieder und wieder zu tun.

Das Einzige, was hilft, wenn er nicht im Dienst ist, sind starke Antipsychaktiva, die seine paranormale Begabung weitestgehend ausschalten. Dummerweise sind die aber alles andere als gesund und ungefährlich. Vic interessiert das nicht. Er schluckt Auracel wie andere Leute Bonbons lutschen, um die Geister wenigstens ansatzweise in Schach zu halten. Um den Serienkiller auszuschalten braucht er aber seine Fähigkeiten. Und zwar ganz und gar, sprich ohne drogenvernebelte Einschränkungen.

Among the Living / Unter den Lebenden war spannend und besonders die paranormalen Fähigkeiten, die die Psi-Cops so haben, fand ich sehr faszinierend. Vic selbst war ein Held nach meinem Geschmack. Perfekte Protagonisten sind einfach nicht mehr so richtig mein Ding und deshalb war Jordan Castillo Prices Vic auch genau der richtige für mich - befangen, abgewrackt und doch eine starke Persönlichkeit.
Mir hat an der Story eigentlich nicht wirklich etwas gefehlt. Einzig Jacob hätte ich gerne noch besser kennengelernt. Seine Motive wurden in Among the Living / Unter den Lebenden noch nicht so deutlich. Doch hier hoffe ich auf die Folgebände. Teil 2, Criss Cross, befindet sich schon auf meinem e-Reader. Ich freue mich schon drauf.

Among the Living / Unter den Lebenden ist übrigens kein ganzes Buch, sondern eine Novelle. Die Originalausgabe umfasst ca. 90 Seiten, die deutsche Übersetzung gut 105. Die deutsche Ausgabe von Among the Living / Unter den Lebenden ist ab heute, dem 18. November 2014, erhältlich.

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