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03.

Mar 2013

~ND

Of Poseidon

Als Emma und ihre beste Freundin Chloe in ihrer letzte Ferienwoche einen Tag an einem Strand in Florida verbringen, ahnen sie noch nicht, was ihnen bevorsteht. Er fängt erst auch eigentlich erst recht harmlos - wenn auch für Emma sehr peinlich - an, in dem sie sprichwörtlich Galen und seiner Schwester Rayna in die Arme laufen. Als ob Emma ihre Tollpatschigkeit nicht schon unangenehm genug wäre, muss Galen mit seinen dunklen Haaren und violetten Augen natürlich auch noch unglaublich gut aussehen.
Keine Stunde später soll sich Emmas Leben aber für immer ändern. Denn als die beiden Mädchen gerade auf einem Surfboard in tieferem Wasser vor sich hinpaddeln, wird Chloe aus heiterem Himmel in die Tiefe gezogen. Ein Hai hat sie gepackt und so sehr Emma auch um sie kämpft und dem Hai sogar bis unter Wasser folgt, sie kann Chloe nicht mehr retten.
Zwei Wochen später muss Emma den ersten Schultag ihres Senior Jahrs in New Jersey antreten. Ohne ihre beste Freundin und ohne auch nur annähernd über ihren Verlust hinweg gekommen zu sein. Doch der größte Schock steht ihr bevor, als die Tür zu ihrem Klassenzimmer aufgeht und niemand anderes als Galen hereinspaziert kommt.

Als Galen Emma zum ersten Mal an dem Strand in Florida gesehen hat, wusste er sofort, dass irgendetwas mit ihr nicht stimmt. Galen ist ein Syrena (von Menschen auch Meerjungfrau genannt) und kann andere seiner Art sofort erkennen. Doch Emma mit ihren blonden Haaren und so absolut menschlichen Äußeren ist kein bisschen so, wie die dunkelhäutigen und schwarzhaarigen Syrena eigentlich aussehen. Wären da nicht ihre Augen. Die sind nämlich violett, wie bei allen Syrena. Sein Verdacht wird noch verstärkt, als er sieht, wie sie aus Leibeskräften mit dem Hai um ihre Freundin kämpft und dabei länger unter Wasser bleibt, als es je ein Mensch tun könnte.
Es ist Galens Pflicht herauszufinden, was es mit Emma auf sich hat. Dass ist der einzige Grund, warum er ihr ohne zu zögern nach New Jersey folgt. Schließlich ist er ein Prinz seines Reichs und Emma könnte der Schlüssel für alle Probleme seines Volkes sein...

Ich bin mir immer noch nicht ganz sicher, was ich eigentlich genau von Of Poseidon von Anna Banks halte.
Auf der einen Seite haben wir in Emma und Galen zwei wundervolle Charaktere, die für ein paranormales Jugendbuch ausnahmsweise mal ziemlich erwachsen geraten sind. Die Geschichte ist abwechselnd aus beiden Perspektiven erzählt, wodurch man sie nicht nur sehr gut kennenlernt, sondern ihre Erlebnisse auch aus zwei völlig unterschiedlichen Blickwinkeln erlebt. Gerade am Anfang ist das ziemlich interessant, da der Leser sonst eigentlich keine wirkliche Einführung in Galens Welt bekommt, sondern eher nach und nach sein eigenes Bild zusammenstellen muss. Sonderlich viele nennenswerte Nebencharaktere gibt es nicht, abgesehen von Galens Schwester und ihrem (wenn es nach ihm geht) Lebenspartner Toraf. Zwischen diesen beiden gibt es eine kleine Nebengeschichte, die einige ziemlich unterhaltsame Momente hat. Überhaupt ist das Buch ziemlich lustig. Die Lieblingsbeschäftigung dieser vier ist eindeutig zanken und das ist immer wieder für einige Lacher gut. Auch die ganze Syrena/Meerjungfrauen-Sache war glücklicherweise nicht so märchenhaft oder kitschig, wie ich befürchtet hatte. Im Gegenteil, die Syrena sind für ihr Temperament bekannt und anstatt Trübsal zu blasen, fliegen bei ihnen eher die Fäuste.
Auf der anderen Seite ist Of Poseidon aber auch unglaublich einfach gestrickt. Ganz zu Beginn fällt das noch nicht so auf, weil man wie gesagt keine direkte Einführung in das Geschehen bekommt. Irgendwann ist einem aber klar, wie diese Welt funktioniert und dann wirkt das gesamte Konstrukt fast etwas zu simpel. Auch der ganz große Aha-Effekt am Ende war alles andere als überraschend. Die Vermutung hatte ich noch bevor ich die 50 Seiten Marke erreicht hatte, was als Finale doch ziemlich enttäuschend war.
Das Buch ist extrem schnell und einfach zu lesen. Allerdings war mir das Tempo manchmal fast ein wenig zu rasant. Denn nicht nur entwickeln sich die Dinge zwischen Emma und Galen ziemlich schnell sondern auch die Sprünge von Szene zu Szene wirken manchmal ein wenig zu abrupt und unabgeschlossen.

Ein wenig mehr Feinschliff hätte Of Poseidon von Anna Banks also vermutlich ganz gut getan. Viel mehr als nette, leichte Unterhaltung mit einem guten Schuss Humor bietet es leider nicht. Dafür fehlt einfach ein wenig der Tiefgang und die Geschichte ist zu einfach gestrickt.
Dennoch werde ich die Fortsetzung Of Triton (Amazon-Partnerlink*) ebenfalls lesen, wenn sich die Gelegenheit ergibt. Das erscheint am 28. Mai 2013.
Leider sind mir noch keine Pläne über eine deutsche Veröffentlichung bekannt.

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