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11.

Jan 2013

~ND

Crazy Little Thing Called Love

Bluebell 'Blue' Montgomery Carter hatte schon immer den Ruf ein kleines bisschen verrückt zu sein. In Fate, die kleine Stadt irgendwo in Texas, in der sie aufgewachsen ist, weiß jedes Mädchen wie es sich zu benehmen hat. Inmitten von Schönheitswettbewerben, Benimmschulen und auftoupierten Haaren hat Blue ihre Kindheit als Tochter eines alleinerziehenden Ranchers verbracht. Doch das selbstständige und ein bisschen wilde Mädchen konnte sich dort nicht wirklich einfinden. Schönheitswettbewerbe fand sie albern und die Arbeit auf der Ranch ist nach Ansicht ihres Vaters, zu dem sie nie eine besonders enge Bindung hatte, Männersache. Kein Wunder also, dass Blue, sobald sie mit der High School fertig war, das Weite gesucht hat und nie wieder zurück schaute.
Mittlerweile ist sie 28, erfolgreiche Journalistin und hat in vielen verschiedenen Städten gelebt. Fate und ihren Vater hat sie seit Jahren nicht mehr gesehen. Doch nun heiratet eine der wenigen Freundinnen, mit denen Blue noch Kontakt pflegt. Und so findet sie sich wiederstrebend auf dem Weg nach Fate wieder und würde am liebsten gleich wieder umdrehen. Schon bevor sie die Grenzen der Stadt überhaupt überquert hat läuft sie ausgerechnet Zach West über den Weg. Der ist der älteste Sohn des größten Konkurrenten der Farm ihres Vaters. Trotzdem lässt sich die Anziehung zwischen den beiden sich nicht verleugnen.
Während Blues kurzem Aufenthalt in Fate laufen sich die beiden öfter über den Weg und die Funken sprühen. Beide wollen nichts weiter, als ein kurzes Abenteuer und kommen sich da wie gelegen. Doch das Schicksal meint es nicht gut mit Blue, denn ihr Vater hat seit langem ein großes Geheimnis vor, das jetzt ans Licht kommt, und das es ihr unmöglich macht, die Stadt so schnell wieder zu verlassen. Einziger Lichtblick ist, dass sie etwas Zeit mit Zach verbringen kann. Sie muss nur aufpassen, sich nicht zu verlieben, denn er hat von Anfang an klar gemacht, dass das das Letzte ist, was er sucht.

Auch wenn die Geschichte von Crazy Little Thing Called Love von Jess Bryant nicht besonders einfallsreich ist, las sich die Leseprobe doch recht vielversprechend. Und tatsächlich ist das Buch auch sehr flüssig und amüsant geschrieben. Leider bleibt mir sonst nicht allzu viel Positives darüber zu sagen.
Blue hat wie gesagt schon immer ein schwieriges Verhältnis zu ihrem Vater und das hat ihr gesamtes Leben beeinflusst. Sie springt von Mann zu Mann, und bleibt an den emotional unerreichbaren (wie ihr Vater) hängen. Auch wenn ich grundsätzlich nichts gegen Blue hatte, sonderlich gemocht habe ich sie auch nicht. Leider ging mir das mit fast jedem der Charaktere so. Sie haben einfach keinen großen Eindruck hinterlassen. Zach ist ein Standard-Alpha-Männchen. Natürlich ist er gutaussehend, dunkel, sexy und vollkommen uninteressiert, an einer Beziehung und erfüllt seine Rolle damit perfekt. Aber das war es auch schon wieder. Die meiste Zeit habe ich mich ein bisschen über ihn geärgert, weil er alles auf Sex reduziert hat. Und über Blue auch, weil sie ihn gelassen hat. Um genau zu sein war das auch lange Zeit das Einzige, was die beiden verbunden hat, so dass ich die Verbindung zwischen ihnen nicht wirklich nachfühlen konnte.
Wirklich genervt hat mich aber Zachs Familie. Er ist das Oberhaupt und musste sich seit dem Tod seines Vaters um alles kümmern, ob er wollte oder nicht. Jetzt wollen seine Brüder mehr Verantwortung und seine Mutter unterstützt das. An sich eine völlig gerechtfertigte Einstellung. Die Art und Weise, wie sie Zach aber davon zu überzeugen versuchen, ist mir furchtbar auf die Nerven gegangen. Und das immer wieder.
Überhaupt hat sich eigentlich alles nur stetig wiederholt. Blues und Zachs Familienprobleme bzw. ihre Probleme miteinander waren immer dieselben und wurden ständig wieder durchgekaut. Das hat das Buch vor allem in der ersten Hälfte ziemlich langweilig gemacht. Allerdings waren Blue und ihre Bemühungen einen Zugang zu ihrem Vater zu finden das Interessanteste an der Geschichte, denn das hat wirklich Spuren an ihr hinterlassen.

So richtig Zugang konnte ich zu Crazy Little Thing Called Love von Jess Bryant also nicht finden. Der Schreibstil war gut und gegen Ende gab es dann doch noch die ein oder andere niedliche oder emotionale Szene, insgesamt ist der Funke aber nicht übergesprungen. Die Figuren waren alle schon mal da und ziemlich langweilig und die Geschichte selber hat auch nicht besonders viel hergegeben. Als Zeitvertreib für Romantik Fans ist das Buch in Ordnung, viel erwarten sollte man aber nicht.
Crazy Little Thing Called Love ist der erste Teil der The West Brothers-Reihe. Da ich Zachs Brüdern wie gesagt aber nur wenig abgewinnen konnte, werde ich vermutlich nicht zu den nächsten Bänden greifen.

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