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31.

Jan 2013

~nia

Rockoholic / Rockoholic

Jody ist 16, lebt in einem kleinen Örtchen nahe Cardiff, Wales, und ist - ihrer Meinung nach - der größte Fan der US-Band 'The Regulators'. Besonders der Leadsänger Jackson Gaitlin hat es ihr angetan. Für Jackson würde Jody alles tun. Ihr Zimmer ist von oben bis unten plakatiert, sie hat alle DVDs der Band, kennt Jacksons Buchgeschmack, lebt wie er vegetarisch und ist überhaupt davon überzeugt, dass niemand so gut zu dem Sänger passt wie sie. Als sie auf dem Konzert wegen besonderer Umstände aus der Menge gezogen wird, wacht sie im Sanitätszelt wieder auf. Jody ärgert sich maßlos und ist einem Heulkrampf nahe. Doch dann tauchen neben Pash (dem Bassisten) auch der Manager der Band und Jackson höchstselbst in dem Zelt auf. Jody kann ihr Glück kaum fassen. Und als sie mit ihrem Idol ein paar Worte wechselt, kommt es zu einer Verkettung von unglücklichen Zufällen und plötzlich hat Jody einen Rockstar vom Konzert weg entführt.
Jodys bester Freund Mac ist eine Menge irrer Aktionen seiner Freundin gewöhnt, doch als diese mit dem total neben sich stehenden Jackson ankommt, ist er erst geschockt und dann entsetzt. Als Jody Jackson dann auch noch in dem schalldichten Schlagzeugraum ihres gerade verstorbenen Opas (in der Garage) Unterschlupf anbietet, hält Mac sie endgültig für verrückt. Doch womit weder Jody noch Mac gerechnet haben: Der launische, verrückte und paranoide Rockstar will nicht mehr aus der Garage raus...

Rockoholic / Rockoholic von C. J. Skuse ist einfach ein herrlich überspanntes und lustiges Buch für Teenager und alle, die diese Zeit noch nicht aus ihrem Herzen und Gedächtnis verdrängt haben. Hättet ihr nicht auch gerne mal einen Star zu euch nach Hause entführt, ausgebuddelt oder 20 Jahre früher getroffen, um mit ihm einen Kaffee zu trinken und ein wahnsinnig beeindruckendes Gespräch zu führen? Wer diese 'Teenager-Besessenheit' für Stars nicht wenigstens ein bisschen nachvollziehen kann, wird mit Rockoholic / Rockoholic vermutlich nichts anfangen können. Aber allen anderen bietet das Buch einen sympathischen und lustigen Leseausflug. Der Traum vom 'Rockstar hautnah' entpuppt sich für Jody recht schnell als Alptraum beziehungsweise als Trip mit ungeahnten Folgen.
Und auch wenn Jody oft sehr naiv erscheint und am naheliegenden Glück erst mal hartnäckig vorbeiguckt, ist sie einfach ein liebenswürdiger Charakter, den man gerne haben muss. Ihr bester Freund Mac und besonders seine kleine Schwester Cree sind zwei wunderbar gelungene Charaktere, die einem das Lächeln ins Gesicht zaubern. Wobei ich der Ehrlichkeit halber sagen muss, dass ich ein kleines Mädchen im gleichen Alter habe und vermutlich auch deshalb schier zerschmolzen bin bei Crees knuffigen Aktionen. Als Gegenpool findet sich in Rockoholic / Rockoholic erst mal der unsympathische, überspannte und drogenabhängige Jackson. Doch merkt man schnell, dass er ein zutiefst unglücklicher Mensch ist. Kein Wunder also, dass er die Chance, aus dem gar nicht so lustigen Rockstarleben auszusteigen, mit beiden Händen ergreift. Außerdem hat das Buch auch noch ein bis zwei echte Feindbilder zu bieten, die für die notwendige Spannung sorgen.

Sicher ist die Story von Rockoholic / Rockoholic überzogen und besonders am Anfang und am Ende eher unglaubwürdig. Doch gerade diese Überzogenheit passt sehr gut zum Thema Starverehrung. Insbesondere der skurrile Humor und der charmante Schreibstil von C. J. Skuse lassen über alle Ungereimtheiten und Absurditäten hinwegsehen. Beispielsweise habe ich nicht ganz begriffen, wie man mit noch nicht 18 (genauer gesagt mit 16) nach Abschluss einer Gesamtschule schon Kinderpflegerin sein kann? Hierzulande dauert die Ausbildung zur Erzieherin zwischen 3-4 Jahren. Doch die Story konnte mich so packen, dass ich diese offene Frage nur der Vollständigkeit halber erwähnen wollte.
Fazit: Insgesamt bietet Rockoholic / Rockoholic ein sehr kurzweiliges Lesevergnügen, welches viel zu schnell vorbei war. Die Autorin werde ich mir in jedem Fall merken.

Für das Rezensionsexemplar bedanke ich mich ganz herzlich bei Chicken House, der Tochter vom Carlsen-Verlag.

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