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01.

May 2013

~ND

Too Stupid To Live

Sam ist bei anderen Männern noch nie besonders gut angekommen. Er ist zu groß, zu schlaksig, zu tollpatschig, zu schwul und noch dazu sind Liebesromane seine geheime Leidenschaft. Und wie die typischen Heldinnen in diesen Romanen hält Sam sich selbst auch oft für zu doof zum Leben. Deswegen wundert er sich auch nicht, dass er - wenn überhaupt - nur auf Loser trifft. Zumindest bis er Ian kennenlernt. Ian ist muskulös, gutaussehend, sportlich, männlich und macht es Sam ganz unmissverständlich klar, dass er nicht sein Typ ist. Sam ist tief getroffen, hat aber, wenn er ehrlich mit sich ist, nichts anderes erwartet.
Doch nachdem Ian ein bisschen über seine Begegnung mit Sam nachgedacht hat, muss er zugeben, dass der schmächtige Junge irgendetwas an sich hat, das ihn nicht mehr loslässt. Außerdem hat Ian sich geschworen, ein neues Kapitel in seinem Leben aufzuschlagen. Nach einem schrecklichen Unfall hat er die letzten Monate im Krankenhaus verbracht und danach seine Karriere als Feuerwehrmann an den Nagel gehängt. Sehr zum Leidwesen seines Vaters. Ians Beziehung zu ihm ist sowieso schon sehr angespannt, seit er seinem Vater eröffnet hat, dass er schwul ist und von dem Jobwechsel seines Sohnes ist er auch alles andere als begeistert. Doch nun hat ist Ian fest entschlossen, sein eigenes Leben zu leben - egal was sein Vater dazu sagt. Dazu gehört es auch, die erste echte Beziehung seines Lebens zu finden.
Doch Ian hat keine Ahnung, wie er sich jemandem öffnen soll. Er ist sich auch alles andere als sicher, ob Sam dafür überhaupt der Richtige ist. Doch mit irgendwem muss er ja mal anfangen, quasi als Übung. Zu allererst muss er aber ein paar Grundregeln festlegen...

Too Stupid To Live von Anne Tenino ist die Geschichte von zwei sehr verschiedenen Menschen. Sam und Ian könnten unterschiedlicher kaum sein und genau deshalb war es auch sehr amüsant, den beiden dabei zuzusehen, wie sie sich langsam zusammenraufen. Sam ist von Anfang an begeistert von Ian, vor allem weil er den Highlandern aus seinen Liebensschmonzetten so ähnlich sieht. Sam verliert sich gern in seinen Büchern, die ihm so viel mehr Romantik zu bieten haben, als sein echtes Leben. Er war erst in zwei Beziehungen und die waren alles andere als harmonisch. Deshalb ist es kein Wunder, dass er mehr bei Ian sucht, als dieser erst einmal zu bieten hat. Die einzigen Erfahrungen, die Ian mit Beziehungen hat, sind mit Frauen und die hat er auch nur geführt, um seinen Schein als hetero zu wahren. Sam ist wie gesagt kein bisschen der Typ Mann, den er sonst mag. Die Regeln, die er sich um Sam auflegt sind deshalb nicht besonders zartfühlend.
Auch wenn Sam ein bisschen trottelig und Ian manchmal fast ein bisschen kalt wirkt, so mochte ich sie doch beide recht gern. Natürlich lernt Ian im Laufe der Zeit mehr und mehr auf seine eigenen Gefühle zu hören und auch Sam beginnt, sich nicht immer von allen rumschubsen zu lassen. Besonders gut haben mir dabei Ians Therapiesitzungen, die er wegen seines Unfalls beginnt, gefallen, da sie der Geschichte eine gewisse Ernsthaftigkeit verliehen haben. Denn wie die meisten anderen Bücher von Anne Tenino ist Too Stupid To Live ebenfalls wieder sehr lustig und mit einer Menge cleveren Humor geschrieben.
Allerdings gab es für meinen Geschmack ein wenig zu viele Sexszenen. Zwar hatten diese zumindest teilweise starken Bezug auf die Geschichte (es dreht sich viel um Dominanz, aber auch Respekt und Vertrauen), trotzdem wurde es insgesamt irgendwann fast ein bisschen langweilig und flach.

Wenn man aber weiß, was man von Too Stupid To Live von Anne Tenino zu erwarten hat, ist es eine nette kleine Romanze, die durch sympathische Charaktere und viel Humor überzeugen konnte.
Es wurden jede Menge weiterer Charaktere vorgestellt, von deren Geschichten einige noch nicht zu Ende erzählt wurden, die aber sicherlich in einem der nächsten Bücher der Romancelandia-Reihe wieder aufgenommen werden.

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