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03.

Dec 2012

~ND

Love, Hypothetically

Enthält minimale Spoiler zu Frat Boy and Toppy.

Paul wurde schon vieles nachgesagt: Zicke, Drama-Queen, Nachtragend und jeder weiß, dass er Sportler und Bruderschaften hasst. Die meisten seiner (wenigen) Freunde haben sich mit Pauls doch etwas gewöhnungsbedürftiger Art arrangiert. Was aber niemand weiß, ist, dass Paul guten Grund hat, so zu sein, wie er ist.
Und dieser Grund steht eines Tages in einem Büro an der Uni, an der er arbeitet, plötzlich vor ihm. Der neue Trainer des Softball-Teams Trevor ist nicht nur ein frisch vom Profisport zurückgetretener Baseball-Star, sondern auch noch Pauls Ex-Freund. Trevor und Paul hatten während der High School eine c.a. 6 Monate andauernde Beziehung, von der allerdings niemand wusste, da beide noch nicht geoutet waren. Doch ihre Affäre nahm kein gutes Ende und Paul wurde nicht nur das Herz gebrochen, er wurde auch noch verraten.
Jetzt, 9 Jahre später, steht Trevor vor ihm - und will ihn wieder. Paul hat keine Ahnung ob oder wie er Trevor verzeihen kann. Was er allerdings weiß ist, dass die Zeit nicht die Anziehung, die zwischen den beiden herrscht, geschmälert hat.

Paul durften wir ja schon in Frat Boy and Toppy, dem ersten Buch in Anne Teninos Theta Alpha Gamma-Reihe kennenlernen. Zugegebenermaßen war er damals schon nicht der sympathischste Charakter. In Love, Hypothetically allerdings war das ganz anders - wenn auch erst auf den 2. Blick. Er ist immer noch der gleiche zickige, zynische, aber auch wortgewandte Stinkstiefel, allerdings lernt man hier zu verstehen, wie es dazu kam. Was Trevor ihm vor 9 Jahren angetan hat, war wirklich gemein und ich konnte Pauls Gefühlswelt voll und ganz nachvollziehen. Außerdem ist er ein erstaunlich witziger Kerl, gerade wenn er einen seiner - wie seine Freunde und Mutter es gerne nennen - "kleinen Wutausbrüche" hat. Wie schon im ersten Buch hat mir nämlich auch in diesem Buch vor allem der Humor gefallen, der nicht nur intelligent war, sondern auch einen sehr angenehmen und leichten Schreibstil ermöglicht hat.
Leider war das Buch aber schlicht zu kurz. Es war gerade mal eine Novelle, die nichts weiter als eine c.a. 3 Tage lange Spanne abdeckt. Wenn man bedenkt, was für Erleuchtungen und wichtige Entscheidungen in dieser kurzen Zeit stattfinden, hätte das Buch ruhig gerne mehr Zeit beanspruchen dürfen. So hat alles ein wenig unglaubwürdig und oberflächlich gewirkt.
Außerdem wurde die Geschichte ausschließlich aus Pauls Sicht erzählt, was Trevor ziemlich langweilig erschienen ließ. Er ist von Haus aus ein eher ruhiger und fast schon trauriger Typ, der nur einmal im ganzen Buch einen wirklich lebendigen Moment hatte. Deswegen wirkt seine gesamte Gefühlslage und der Versuch, Paul wieder zu bekommen, auch ein wenig langweilig und halbherzig. Wenn es ein paar zusätzliche Szenen aus seiner Sicht gegeben hätte, könnte das durchaus anders sein. Er ist nämlich insgesamt schon ziemlich wenig präsent in der Geschichte.

Schön war allerdings das Wiedersehen mit Sebastian, Brad und Toby, die ebenfalls eine kleine Rolle spielen. Ich werde bestimmt das nächste Buch in Anne Teninos Theta Alpha Gamma-Reihe lesen, in dem mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit Toby die Hauptrolle spielen wird. Denn eine nette Unterhaltung für Zwischendurch bieten diese Romane allemal.

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