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02.

Dec 2012

~nef

Für hier oder zum Mitnehmen?

Cover Für hier oder zum Mitnehmen deutsch

Ansgar Oberholz will etwas ganz Neues - eine neue Aufgabe, ein neues Leben, eine Herausforderung.

Als er an diesem kühlen Regentag am Rosenthaler Platz in Berlin steht erblickt er ein altes etwas verfallendes Gebäude. Große leere Fenster gewähren ihm Einblick in einen leeren Raum, in dem er noch die Reste eines Schildes erahnen kann: Aschinger 9te Bierquelle.
Das gibt es doch nicht! Hier ließen sich 1892 die Brüder Aschinger nieder und eröffneten ihren Laden. Die berühmte Begegnungsstätte aus dem Roman 'Berlin Alexanderplatz' von Alfred Döblin steht frei zur Vermietung. Es muss einen Sinn haben, dass er genau jetzt hier steht und ein Plan beginnt in seinem Kopf zu reifen.
Kurze Zeit später eröffnet er in den Hallen sein Café 'St. Oberholz'. Als Neu-Gastronom ahnt er noch nicht, was auf ihn alles zukommt und so muss er mit den Aufgaben und seinem Café wachsen. Dabei helfen ihm schon nach kurzer Zeit Shanti, ein ungelernter Koch, Melina, eine unentdeckte Schauspielerin, Dolores, die ruhige und gläubige Putzfrau, und Magnus, ein Bekannter aus dem Berliner Nachtleben. Mit dieser bunten Mischung an Mitarbeiterin muss es nun klappen, doch schon ziemlich bald ergeben sich erste Probleme.
Der Laden bleibt leer, die besten Konsumenten sind zwei junggebliebene Damen, die Betreiberinnen eines Nagelstudios, und seine Mitarbeiter, so lassen sich die Schulden bei der Bank kaum begleichen.
Doch auch regelmäßige Gäste finden sich bei ihm ein: Fred und 'Der General', zwei Obdachlose auf der Suche nach Spenden, und ein Handelsvertreter eines namhaften Getränkeherstellers, der einer freundlichen Absage gegenüber imun zu sein scheint.

Doch so kann es nicht bleiben, wenn er nicht an seinen Schulden ersticken will, und er beginnt nach Möglichkeiten und Lösungen zu suchen. Und mit der Zeit erleben er und seine Mitarbeiter viel Gutes, Skurilles und auch Nachdenkliches. Es geht bergauf - wenn auch langsam.

Ich habe dieses Buch sehr gerne gelesen und einige unterhaltsame Stunden damit verbracht. Es ist wirklich amüsant zu lesen und gerade für Nicht-Gastronomen außerordentlich aufschlussreich. Ich konnte mir bei manchen Problemen gar nicht vorstellen, dass sie sich so stellen würden.
Da ich nicht weit weg wohne von diesem Café habe ich mir vorgenommen ihm einmal einen Besuch abzustatten um mir ein richtiges Bild davon machen zu können. Ich bin sehr gespannt und habe beinahe ein wenig Angst enttäuscht zu werden.
Ansgar Oberholz hat in seinem Leben schon vieles angefangen und vieles auch unvollendet gelassen. Doch mit seinem Café scheint er nun einen Ruhepol gefunden zu haben. Er berichtet über viele Begegnungen in seinem Café, teils auch spiritueller Natur und ich glaube er hätte noch viel mehr zu berichten.

Ich danke ganz herzlich vorablesen.de für die Möglichkeit dieses Buch lesen zu können.

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