22.Sep 2012 |
~nef
Friendship Bread / Je süßer das Lebenvon Darien Gee
Tags:
Gesellschaft, Leben
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Julia Evart kommt mit ihrer Tochter Gracie vom Kindergarten heim und findet auf dem Tisch auf der Veranda einen Teller mit einigen Scheiben süßen Brotes. Daneben findet sie einen Gefrierbeutel mit einer klebrigen Masse darin, einem Rezept und einem kleinen Zettel - auf dem Zettel stehen fünf schlichte Worte: Ich hoffe, es schmeckt Ihnen.
Gracie ist begeistert und trägt den Teller ins Haus, während Julia sich noch nicht sicher ist, ob sie das Brot nicht lieber wegwerfen soll. Da sie es allerdings noch immer nicht geschafft hat einkaufen zu gehen und sie beide ziemlichen Hunger haben, versuchen sie das Brot dann doch. Und sie sind begeistert - es schmeckt einfach köstlich. Gracie möchte die letzte Scheibe für ihren Papa Mark aufheben, der erst später von der Arbeit heim kommt. Julia stimmt zu und stellt den Teller beiseite. Doch dann kann sie nicht widerstehen und isst auch die letzte Scheibe Brot. Gracie ist empört. Da Julia allerdings noch den Beutel mit dem Teig und sogar das dazugehörige Rezept hat, verspricht sie ihrer Tochter für Mark ein ganz neues Brot zu backen, sobald der Teig fertig ist. Das wird aber erst in 10 Tagen sein und nach den Angaben auf dem Rezept hat sie dann genug Teig um drei Beutel an Freunde zu verteilen.
Obwohl Julia seit fünf Jahren jegliches Interesse an Dingen verloren hat und sich lieber in ihrem Schneckenhaus verkriecht, beschließt sie die Anleitung zu befolgen. Sie hat zwar keine Freunde in der Stadt mehr, aber sie verteilt die neuen Beutel erfolgreich an ihre Nachbarn und fühlt sich gut dabei.
Und so gelangt 'Das Freundschaftsbrot der Amish' von Einem zum Nächsten. Das Julia damit nicht nur ihr Leben verändert hat, ahnt jedoch noch keiner.
Hannah de Brisay steht vor den Scherben ihrer Ehe. Ihr Mann Phillipe und sie haben sich vor kurzem ein Haus in Avalon gekauft. Es sollte ihr Rückzugsort sein, doch Hannah empfindet es als Abstellgleis. Seit sie wegen ihrer Rückenschmerzen keine Auftritte mehr hat, spielt sie lediglich daheim ein wenig Chello, während ihr Mann durch die Welt reist und Auftritte hat. Doch nun scheint er sich zu sehr an das Leben ohne sie gewöhnt zu haben - denn er möchte die Trennung. Hannah weiß nicht, was sie noch tun kann um ihn zurück nach Hause zu bekommen und ist verzweifelt.
Ihr Mann schickt derweil ein Umzugsunternehmen um seine Sachen aus dem Haus zu holen, doch Hannah will nicht, dass fremde Leute in ihren Sachen wühlen. Kurzerhand sucht sie seine Habseligkeiten zusammen und stellt die Kartons vor die Tür. Nachdem sie auch noch das Schloss hat auswechseln lassen, hält sie es daheim nicht mehr aus und macht sich auf den Weg durch die Straßen. Schließlich landet sie im Teesalon und macht die Bekanntschaft von Madeline und Julia.
Madeline Davis hat es eher zufällig nach Avalon verschlagen. Auf einer langen Reise wollte sie sich nur mal eben die Beine vertreten und irgendwie ging ihre Reise danach nicht mehr weiter. Sie hat ein kleines Bed & Breakfast gekauft und daraus einen Teesalon gemacht. Doch so richtig gut läuft der Laden nicht. Sie wünschte sich, dass es nicht nur die Touristen in ihren Salon treiben würde.
Dann steht mit einem Mal eine junge Frau in ihrem Laden und erkundigt sich nach einer Kleinigkeit zum Mitnehmen. Sie wirkt gehetzt und unruhig. Madeline schafft es sie zum Bleiben zu überreden, was schlussendlich auch an der zweiten jungen Frau liegt, die sehr traurig am Tisch sitzt und einen Umzugswagen beobachtet. So sitzen sie bald zu dritt zusammen und unterhalten sich. Madeline ahnt, dass die beiden Frauen eine schwere Zeit durch machen, doch sie will sie nicht bedrängen oder gar mit Ratschlägen vergraulen.
Doch durch ihre liebenswerte und mütterliche Art tauen Hannah und Julia dann erstaunlich schnell auf und schon bald wissen sie um die Tragödien der anderen und schließen zarte Bände der Freundschaft.
Mark Evart erkennt seine Frau nicht mehr wieder. Seit der Tragödie vor fünf Jahren ist sie verschlossen und ergreift bei der kleinsten Andeutung von Nähe die Flucht. Doch nun sieht er sie sogar lächeln und er schöpft neue Hoffnung, dass es einmal wieder so werden könnte wie früher. Mark muss jedoch erkennen, dass nicht er der Auslöser für Julias Wandlung ist - es ist ein klebriger, gärender und unangenehm aussehender Teig, der seit einigen Wochen seine Heimat in ihrem Haus gefunden hat. Was hat es nur damit auf sich?
Friendship Bread / Je süßer das Leben von Darien Gee ist ein wunderbares Buch über das Leben im Allgemeinen und die Freundschaft im Speziellen. Zu allererst lernt man die verschieden Charaktere der kleinen Stadt Avalon kennen und erahnt Schicksalsschläge unterschiedlicher Größenordnungen - dann beginnen sich die Leben der Figuren miteinander zu verweben und es ergibt sich eine wundervolle Geschichte über die Heilkraft der Freundschaft.
Ich konnte das Buch beinahe nicht mehr aus der Hand legen, weil ich unbedingt wissen wollte wie es mit Hannah, Julia und Madeline weitergeht. Man fiebert mit jeder einzelnen Figur mit, überlegt wie man selbst handeln würde und kann es kaum erwarten umzublättern um zu lesen wie sie sich entschieden hat.
Ich weiß nicht ob die Autorin eine bestimmte Aussage mit diesem Buch treffen wollte, jedoch kam bei mir folgendes an: Wenn du etwas wirklich willst, dann schaffst du es! Am Besten mit der Unterstützung von Familie und Freunden, aber du musst an dich glauben.
Denn so ergeht es den verschiedenen Figuren in der Geschichte und es ist wirklich einfach schön zu lesen, wie sie einander helfen. Ob es in der heutigen Gesellschaft noch so etwas gibt - ich weiß es ehrlich gesagt nicht, aber ich hoffe es von ganzem Herzen.
Von mir gibt es zu diesem Buch eine klare Leseempfehlung!
Darien Gee hat bereits unter dem Namen Mia King Bücher veröffentlicht. Leider wurde nur eins der drei Romane übersetzt, aber dass hält mich nicht davon ab diese Bücher trotzdem zu lesen. Denn Darien Gee hat einen sehr angenehmen Schreibstil. Die Worte lesen sich flüssig weg und es werden weder zu lange noch zu kurze Sätze benutzt, das kann einem ja sonst schon mal den Lesespaß verderben.
Die Autorin schreibt wohl gerade an einem Folgeroman, der den Titel Sternenstaub und Sonnenküsse tragen soll. Leider ist dazu noch nichts weiter bekannt.
Ein ganz herzliches Dankeschön geht an den Blanvalet-Verlag für die Zusendung des Rezensionsexemplares.
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Kommentare
1 - 2 von 2 Kommentaren auf der Seite.
nef schrieb am 12.03.2014 21:58:45:
Huhu Suse.
Naja, in erster Linie fand ich die Geschichte um die Mädels toll =)
Das Backen ist eine schöne Nebensache ^^
Keine Sorge, ich werde dir keinen Teig zum Hüten anvertrauen - lieber Pflanzen.
Grüßle
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Suse schrieb am 12.03.2014 12:07:10:
Liebe Nef, vielen Dank fürs Ausleihen! Ich fand das Buch sehr schön und weiß jetzt auch, warum Du es mir empfohlen hast, ist ja genau das Richtige für Dich, wo es doch ums Backen geht :-) Hoffe aber, dass Du mir nicht auch irgendwann sonen Beutel in die Hand drückst :-) Der englische Titel ist ja (wie fast immer) viel passender und einprägsamer.<br />
LG