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18.

Jan 2014

~ND

Spell Bound

Enthält Spoiler für die vorherigen Bücher der Women of the Otherworld-Reihe, vor allem Waking the Witch.

Eigentlich hat Savannah es nur gut gemeint, als sie leichtfertig zu sich selbst gesagt hat, sie würde sogar ihre Kräfte dafür geben, wenn Kayla und ihre Großmutter Paula, die wegen ihren Ermittlungen festgenommen wurde, nur wieder vereint wären. Hätte Savannah allerdings ernsthaft geglaubt, dass das passieren könnte, hätte sie sich ihren Wunsch zwei Mal überlegt.
Denn als sie am nächsten Morgen aufwacht, ist genau das passiert: Paula wurde frei gelassen, sie und Kayla sind wieder zusammen - und Savannah hat ihre Kräfte verloren. Komplett. Sie hat keine Ahnung, was sie jetzt machen soll. Und sie weiß auch nicht so recht, wer sie ohne ihre Kräfte überhaupt wirklich ist. Sie war immer Savannah Levine, Spross von Hexen, Zauberern und Dämonen und damit schon von Geburt an eine Besonderheit. Doch jetzt, wo ihr das alles genommen wurde, hat Savannah Angst, dass sie ohne ihre Mächte einfach ein Niemand ist. Also setzt sie alles daran, um herauszufinden, was mit ihren Kräften passiert ist.
Das ist allerdings einfacher gesagt, als getan, denn da sind ja immer noch die Hexenjäger, die sich an ihre Fersen geheftet haben und überall zu sein scheinen. Doch sie sind nicht die einzige Gefahr, die auf Savannah lauert. Eine andere Gruppe Übernatürlicher macht gerade lautstark auf sich aufmerksam. Sie wollen eine Art Revolution anzetteln, um die übernatürlichen Rassen endlich dorthin zu bringen, wo sie hingehören - ganz oben in die Nahrungskette.

Schon im vorherigen Buch Waking the Witch hat Kelley Armstrong ja schon angekündigt, mit was sich Savannah in Spell Bound herumschlagen muss. Ihre Kräfte sind weg und das stellt sie vor ganz persönliche Probleme. Denn Savannah hat wie gesagt keine Ahnung, wer sie eigentlich ist ohne ihre Magie und - was für sie fast noch schlimmer ist - wo ihr Platz unter ihren allesamt übernatürlichen Freunden jetzt sein kann. Und natürlich geht Savannah das Problem auf ihre ganz eigene Art an - mit dem Kopf durch die Wand. Manchmal war es deshalb schon etwas frustrierend mit ihr, doch sie bekommt mehr als einmal im Laufe der Geschichte den Kopf gewaschen und realisiert ihre Fehler über kurz oder lang meist selbst. Deswegen mochte ich Savannah auch wie beim letzten Buch einfach sehr gern. Sie ist kein leichter Charakter, aber dafür umso vielschichtiger und unterhaltsamer.
Man merkt, dass Kelley Armstrong in ihren letzten Büchern noch einmal alle ihre Charaktere zusammenbringen will. So gibt es in Spell Bound ein Wiedersehen mit Paige, Lucas, Elena, Clay, Jeremy, Jaime, Sean und sogar Kristof und Eve. Grundsätzlich fand ich es sehr schön, all die liebgewonnen Figuren noch einmal zu sehen. Allerdings wurde dadurch die Geschichte manchmal ein wenig auseinander gerissen. Savannah ist ständig unterwegs von einem Ort zum anderen, um all die vielen Begegnungen zu ermöglichen. Deshalb gibt es ein paar Stellen in Spell Bound die ein wenig unübersichtlich wirkten.

Doch auch in diesem Buch ist es Kelley Armstrong im Großen und Ganzen wieder gelungen, eine wirklich spannenden und stimmige Geschichte zu schaffen. Nach und nach kommt Savannah hinter die Machenschaften der verschiedenen Gruppen und wie immer ist nichts so, wie es auf den ersten Blick scheint. Es gibt einige Überraschungen und Querverweise auf andere Ereignisse in dieser Reihe, die aber zum Glück meist noch einmal erklärt werden. Deswegen ist es auch kein Problem, das Buch zu verstehen, selbst wenn es schon eine Weile her ist, seit man die anderen Bücher gelesen hat.

Daher ist Spell Bound von Kelley Armstrong fast so gut, wie die meisten anderen Bücher der Women of the Otherworld-Reihe. Einziger kleiner Kritikpunkt ist eben, dass die Autorin versucht, so viele Charaktere wie möglich unter einen Hut zu bringen und dadurch den Weg für das große Finale in Thirteen zu ebnen. Das war zwar auf der einen Seite sehr schön, manchmal aber auch ein wenig verwirrend. Abgesehen davon ist aber auch Spell Bound ein rundum gelungenes Buch mit einer spannenden Geschichte, unerwarteten Wendungen und einer Prise Romantik.

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