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12.

Jan 2014

~ND

Waking the Witch

Enthält Spoiler für die vorherigen Bücher der Women of the Otherworld-Reihe.

Als sich Paige und Lucas in ihren wohlverdienten Urlaub aufmachen, sieht Savannah endlich ihre Chance gekommen, sich in deren Privatdetektei zu beweisen. Seit 5 Jahren hat sie dort Erfahrungen sammeln können, hat aber noch nie einen eigenen Fall bekommen. Das scheint sich zu ändern, als Jesse, ein Freund und Kollege von Lucas aus Seattle, vor der Tür steht: Er wurde damit beauftragt, sich um eine Mordserie in einem kleinen Industriestädtchen in der Nähe von Portland zu kümmern, bei der bereits mehrere junge Frauen umgekommen sind. Auf den ersten Blick scheint nichts Übernatürliches an diesem Fall zu sein, doch bei genauerem Hinsehen sind Spuren eines Rituals zu erkennen. Also genau das Richtige für Savannahs Firma.
Da Jesse gerade mit einem anderen Fall beschäftigt ist, wollte er Lucas den Mordfall anbieten. Natürlich ist Savannah sofort Feuer und Flamme und stürzt sich in die Arbeit. Doch kaum kommt sie in der kleinen Stadt Columbus an, wird ihr die Arbeit schon schwer gemacht. Die Polizei zeigt sich alles andere, als kooperativ und die Bewohner sind alle ein wenig verschroben. Bald schon kommt Savannah der Masse an Hinweisen kaum noch hinterher, doch alle scheinen sie in eine andere Richtung ziehen. Eines ist jedoch klar: Irgendjemand gibt sich alle Mühe Savannah auf eine andere Fährte zu locken.

Leser von Kelley Armstrongs Women of the Otherworld-Reihe kennen Savannah natürlich schon lange. In den vorherigen Büchern konnten wir ihre Entwicklung beobachten und nun in Waking the Witch ist - wie nicht anders zu erwarten - aus dem kleinen, frechen Mädchen eine selbstbewusste, starke junge Frau geworden. Mittlerweile ist Savannah 21 und glücklicherweise hat sie einige ihrer eher unangenehmeren Eigenschaften abgelegt. Z.B. nutzt sie ihre immer beeindruckender werdende Macht nicht mehr wahllos und auch von ihrer kompletten Verständnislosigkeit gegenüber Menschen ist nichts mehr übrig. Trotzdem ist sie im Grunde immer noch die gleiche, dickköpfige und vorlaute Savannah und damit ganz die Tochter ihrer Mutter. Genauso wie Eve denkt auch sie niemals ans Aufgeben, neigt aber auch dazu, alles im Alleingang durchziehen zu wollen. Am Anfang habe ich mich deswegen ein bisschen schwer mit ihr getan, denn durch ihr Selbstbewusstsein wirkt sie gerne mal arrogant. Aber es dauert nicht lange, um zu erkennen, dass sie das Herz trotz allem am rechten Fleck hat.

Wie von Kelley Armstrong nicht anders gewohnt entwickelt Waking the Witch sich zu einer wirklich wundervollen Mystery-Geschichte, bei der der Leser automatisch beginnt mitzuknobeln und Hinweise zusammenzufügen - oder es zumindest zu versuchen. Denn auch wenn die Geschichte logisch und nachvollziehbar ist, wirkt die Handlung nie mechanisch oder inszeniert. Waking the Witch ist spannend bis zur letzten Seite und Ich habe mich keine Sekunde gelangweilt. Im Gegenteil, einige der Entwicklungen und vor allem die Auflösung haben mir die Kinnlade runterklappen lassen.
Was allerdings auffällt, ist, dass es relativ wenig Romantik in diesem Teil der Reihe gibt. Es gibt aber genug Andeutungen und Momente, in denen man erahnen kann, was sich in den nächsten Büchern noch entwickeln könnte - mit wem, das müsst ihr allerdings selbst lesen. ;) Mir persönlich hat dieser gemächliche Aufbau jedenfalls ziemlich gut gefallen.

Vor Allem, da noch viel Zeit dafür bleibt. Zwar gibt es nur noch zwei weitere Romane in der Women of the Otherworld-Reihe, doch beide werden wieder von Savannah handeln und noch einmal die gesamte übernatürliche Welt zusammen bringen. Dementsprechend ist Waking the Witch auch nicht ganz so abgeschlossen, wie man es aus Kelley Armstrongs anderen Büchern kennt. Es gibt zwar keinen direkten Cliffhanger, trotzdem sind genug Details offen gelassen, um sehr neugierig auf Spell Bound, das 12. und vorletzte Buch der Reihe, zu machen.

Über eine deutsche Veröffentlichung von Waking the Witch ist mir bisher leider noch nichts bekannt.

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