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13.

Nov 2016

~ND

Ruin and Rising / Lodernde Schwingen

Enthält Spoiler für die übrigen Bücher der The Grisha / Grischa Reihe.

Nachdem Alina bei dem Versuch, den Darkling im Königspalast zu besiegen, beinahe gestorben wäre, blieb ihr und ihren Freunden erst einmal nicht anderes übrig, als sich zu zurückzuziehen. Ihre Möglichkeiten sind allerdings mehr als begrenzt, also müssen sie sich auf die Gruppe verlassen, mit der Alina sich immer am unwohlsten gefühlt hat: Ihren fast schon fantastischen religiösen Anhängern, die sie als Sankta Alina verehren und sich tief in den Tunneln unterhalb von Ravka versteckt halten - und deren Anführer, dem Apparat, der früher ein Berater des Königs war und dem sie noch nie über den Weg getraut hat.
Auch jetzt versucht er Alina für seine Zwecke zu nutzen und sie als Heilige dastehen zu lassen. Dazu gehört nicht nur, ihr jeglichen Kontakt zu ihren "unwürdigen" Freunden zu verweigern, allen voran Mal, sondern auch, die Wahrheit vor ihren Anhängern mit allen Mitteln zu verheimlichen: Denn Alina scheint ihre Kräfte verloren zu haben. Zumindest so weit unter der Erde hat sie keinen Zugang mehr zu ihrer Macht und das macht ihr nicht nur körperlich zu schaffen.
Der Drang den dritten und letzten Amplifier und damit das volle Potenzial ihrer Macht zu erlangen treiben Alina nach wie vor voran - nicht nur, um Ravka vor dem Darkling zu retten, sondern auch aus rein egoistischen Gründen. Doch die Zeit drängt, denn der Darkling sitzt mittlerweile auf dem Thron von Ravka und schreckt vor nichts zurück, um Alina und damit die Macht, hinter der er von Anfang an her war, zu sich zu locken...

In Ruin and Rising / Lodernde Schwingen, dem letzten Buch der The Grisha / Grischa Reihe, tobt sich Leigh Bardugo noch einmal so richtig aus, denn dieser Abeschlussband ist mit Abstand der, der einen emotional am meisten mitnimmt.
Alina ist über weite Teile der Geschichte sehr gebeutelt: Erst dauert es sehr lange, bis sie sich vom Kampf mit dem Darkling erholt, was der Verlust ihrer Kräfte und ihr Aufenthalt unter der Erde und weg von der Sonne nicht gerade besser macht. Außerdem lastet der Angriff auf den Palast und all die Menschen, die sie verloren haben, immer noch sehr auf ihr - besonders weil ihr absolut klar ist, dass sie nicht die letzten Opfer sein werden. Dazu kommen die Gier nach der Macht des dritten Amplifiers, ihre Sorge um Nikolai, der seit dem letzten Kampf verschwunden ist, ihre nach wie vor starke Verbindung zum Darkling und die ständig größer werdenede Kluft zwischen ihr und Mal.
Puh, das sind wirklich eine Menge Dinge, die auf Alina und damit auch auf dem Leser lasten. Ich muss sagen, dass es mir zwischen all dem Leid und den schweren Entscheidungen manchmal ein klein wenig zu viel und zu schwer geworden ist. Die Geschichte selbst und die Handlung waren nach wie vor fantastisch, aber es gab den ein oder anderen Moment, an dem mich die Stimmung so runtergezogen hat, dass ich fast ein bisschen den Spaß verloren habe und für ein paar Stunden pausieren musste.
Zum Glück hat Leigh Bardugo aber jedes Mal wieder die Kurve gekriegt, vermutlich gerade weil ich die Charaktere so lieb gewonnen hat und mich jeder Rückschlag getroffen hat. Denn nicht nur Alina macht eine Menge in Ruin and Rising / Lodernde Schwingen durch. Genya, David, Nikolai, der Darkling, Mal...sie alle habe entscheidende Rollen und sie alle haben es nicht gerade einfach. Vor allem für Mal hält [Autor] einige gemeine Überrschungen bereit, mit denen ich mittlerweile zwar gerechnet habe, deren Bestätigung aber dennoch schwer zu schlucken waren.

Am Ende war ich aber dennoch sehr glücklich mit Ruin and Rising / Lodernde Schwingen und dem Abschluss der The Grisha / Grischa Reihe. Es war sicher kein einfaches Ende und hat eine eher bittersüße Stimmung hinterlassen, hat aber einfach wahnsinnig gut zu der Geschichte gepasst. Vor allem der Epilog hat mich dann doch noch einmal zu Tränen gerührt und das ist für mich immer das Zeichen, dass eine Geschichte Eindruck hinterlassen hat und mir die Figuren wirklich ans Herz gewachsen sind.
Die The Grisha / Grischa Reihe ist mir ihrem Schwermut und Alinas manchmal fragwürdigen Entscheidungen nicht perfekt. Doch durch Leigh Bardugos fantastievollen, cleveren und erfrischenden Stil, sowie die vielen wundervollen Charaktere machen die Reihe aber dennoch auf jeden Fall lesenswert und es werden sicher nicht die letzten Bücher sein, die ich von dieser Autorin lesen werde.

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