Buchjunkies


Rezensionen Empfehlungen Autoren Reihen Tags Rezensionsarchiv

29.

Sep 2012

~nia

Breathers - A Zombie's Lament / Anonyme Untote - Eine Zombie-Liebesgeschichte

Tags: Fantasy, Horror

Andy war tot. Dummerweise ist er es nicht geblieben, sondern als Untoter wieder aufgewacht. Dass bedeutet nicht nur, dass Andy jetzt ein Zombie ist, sondern dass er auch alle seine Rechte als Mensch verloren hat. Zombies dürfen nichts ohne ihren Atmer tun. Atmer sind lebende Menschen, die eine Vormundschaft für einen Zombie übernommen haben. Meist sind es Verwandte, selten Freunde und ziemlich oft findet sich überhaupt kein Atmer, der sich mit einem Zombie belasten will. Schließlich stirbt kaum jemand im Bett und all die Blessuren, die zum Tod des Zombies geführt haben, bleiben ihm erhalten.
Andy etwa ist an einem Autounfall gestorben. Er hat einen kaputten Knöchel, einen unbrauchbaren Arm und defekte Stimmbänder. Zudem muss er kontinuierlich Formaldehyd - etwa aus Shampoos oder Deos - zu sich nehmen, um dem Verwesungsprozess Einhalt zu gebieten. Seine Eltern fungieren als seine Atmer, haben ihn aber mit einem Fernseher in den Weinkeller verbannt. Seine Mutter fasst ihn nur wiederwillig und mit Latexhandschuhen an. Sein Vater nimmt es ihm ziemlich krumm, dass er sein Rentnerdasein nun mit einem Zombie teilen muss und lässt ihn das auch bei jeder Gelegenheit spüren.

Doch Andy hat noch andere Sorgen. Er vermisst seine Frau Rachel und seine Tochter Anni ganz schrecklich. Zudem macht er sich große Vorwürfe, denn Rachel ist bei dem Unfall ebenfalls ums Leben gekommen, aber leider nicht zum Zombie geworden. Mehr oder weniger in Depressionen versunken, sind Andys einzige Lichtblicke seine Therapiesitzungen bei einem Psychiater und seine Teilnahme an einer Zombie-Selbsthilfegruppe Namens 'Anonyme Untote'. Dort lernt er Rita, Jerry und noch andere Zombies kennen, die ihm nach und nach helfen, den Zombiealltag zu bewältigen. Mit der Zeit entwickelt Andy richtig Elan und so nimmt er den Kampf auf, um die elende Situation der Zombies zu verbessern. Dabei macht er ein paar erstaunliche Entdeckungen...

Breathers - A Zombie's Lament / Anonyme Untote - Eine Zombie-Liebesgeschichte liefert eine ziemlich abgefahrene Geschichte, die skurril, makaber, witzig und traurig zugleich ist. Der Leser begleitet Andy auf seinem Weg als Zombie und bekommt eine Menge ungewöhnlicher Ideen präsentiert. Eigentlich weiß man von Anfang an, dass die Geschichte nicht gut ausgehen kann. Trotzdem hofft man, je besser man Andy kennen- und schätzen lernt, natürlich auf ein Wunder. Und tatsächlich passieren immer wieder Dinge, die Andy für kürzere oder längere Zeit auf die Gewinnerseite des 'Lebens' führen - dummerweise bleibt es aber nie so. Und jedes Mal ist die Situation dann noch verfahrener. S. G. Browne schickt den Leser also im wahrsten Sinne des Wortes auf einen Horrortrip, bei dem man aber auch ziemlich viel und herzhaft Lachen darf.
Trotzdem muss ich bei Breathers - A Zombie's Lament / Anonyme Untote - Eine Zombie-Liebesgeschichte einen Stern abziehen. Nennt mich ein Weichei, aber das Ende war mir doch zu arg. Gar nicht mal, dass das Buch in einer offenen, aber trotzdem ziemlich auswegslosen Situation endet, sondern eher die Geschehnisse, die dazu führen. Da blutet einem das Herz und irgendwie habe ich mich davon dann auch nicht mehr erholt. Trotzdem war Breathers - A Zombie's Lament / Anonyme Untote - Eine Zombie-Liebesgeschichte ein sehr unterhaltsames Buch: sei es, weil ich nur selten Horrorbücher lese oder weil ich skurrile Szenarien so gerne mag. S. G. Brownes andere Bücher werde ich mir sicher über kurz oder lang zulegen - da lesen sich die Klappentexte nämlich ähnlich skurril.

Jetzt bei Amazon.de via Partnerlink* kaufen: Deutsche Ausgabe ~ Original-Ausgabe

3 Kommentare | Facebook | Twitter