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23.

Sep 2012

~nia

For Darkness Shows the Stars

For Darkness Shows the Stars spielt in einer Zukunft, in der Technik auf das Notwendigste beschränkt ist. Seitdem vor einigen Generationen genetische Experimente an Menschen schrecklich schief gingen, wird die Gesellschaft von den adeligen Luddite regiert. Die Luddite halten Technik für gefährlich und haben sie deshalb zum größten Teil unter Strafe gestellt (Luddite = Technikfeinde). Alle Menschen, die an den Experimenten teilgenommen hatten, sind damals zu sogenannten Reduced geworden. Diese Menschen sind geistig zurückgeblieben und meist nur zu elementarsten Dingen fähig. Doch mit den Generationen erholt sich die Erbsubstanz der Reduced und immer mehr bringen normale Kinder zu Welt. Sie werden Posts (Post-Reduced) genannt und mit ihrer steigenden Zahl stellen sie die Feudalherrschaft der Luddite immer häufiger infrage.

Elliots North lebt als jüngste Tochter eines Luddite-Barons im Norden des Landes. Vor 4 Jahren hat sie ihre Jugendliebe, den Post Kai, zuletzt gesehen. Damals wollte Kai sie mitnehmen in eine unbekannte aber freie Zukunft. Doch Elliot hat Kai alleine ziehen lassen, sieht sie sich seit dem Tod ihrer Mutter doch in der Verantwortung für den Besitz der Norths. Ihr wankelmütiger Vater folgt einzig seinen Launen und ihre Schwester ist sich für mehr als repräsentative Aufgaben zu schade. Und so kümmert sich Elliot um all die armen Posts und Reduced, die der Willkür des North-Barons ausgesetzt sind. Nur ihr ist es zu verdanken, dass während der harten Winterzeit niemand mehr Hungern muss. Doch Elliot ist nie über den Verlust von Kai hinweggekommen. Als eine Gruppe unabhängiger Posts, die Schiffsbauer sind und sich Cloud Feet nennen, die Hafenanlagen von Elliots Großvater mieten, weiß sie noch nicht, dass hinter Malakai Wentforth niemand anderer als ihr Kai steckt. Doch Kai scheint sich Elliot in keiner Weise mehr verbunden zu fühlen. Es sieht vielmehr so aus, als hasst er sie...

For Darkness Shows the Stars von Diana Peterfreund ist ein postapokalyptisches Jugendbuch der besonderen Sorte. Es handelt sich nämlich um einen abgeschlossenen Roman, der zudem durch den Roman Persuasion / Überredung (Amazon-Partnerlink*) von Jane Austen inspiriert wurde. Und obwohl der Roman in der Zukunft spielt, kommt man sich von der Atmosphäre her oft vor, als befände man sich im England des 18. Jahrhunderts. Dies tut dem Lesefluss aber keinen Abbruch. Sobald man sich an die etwas antiquierte Sprache gewöhnt hat, macht For Darkness Shows the Stars einfach nur Spaß. Die wenigen modernen Aspekte sind geschickt in die Handlung eingeflochten und wie es schon bei Jane Austen üblich war, darf man sich auch bei Diana Peterfreund auf ein glückliches Ende freuen. Doch bis es soweit ist, begleitet der Leser Elliot bei allerlei Irrungen und Wirrungen. Dabei ist die Protagonistin aber so sympathisch geraten, dass man ihr von Anfang an einfach das Beste wünscht.
Leichte Punktabzüge gibt es nur für den anfangs doch extrem biestig geratenen Kai und das etwas kitschige Ende. Obwohl ich mich sehr für Elliot gefreut habe, kam mir persönlich die Auflösung aller Probleme doch etwas zu plötzlich. Trotzdem kann ich For Darkness Shows the Stars nur empfehlen. Der Stil der Autorin ist eine Wonne und diese Liebesgeschichte weiß nicht nur zu unterhalten, sondern zaubert einem unbewusst ein Lächeln ins Gesicht.

Leider ist For Darkness Shows the Stars bislang nur auf Englisch erschienen und zu einer deutschen Übersetzung ist mir nichts bekannt.

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