05.Jul 2012 |
~nef
A Long, Long Sleep / Während ich schliefvon Anna Sheehan
Tags:
Jugendbuch, Science Fiction
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Rose ist orientierungslos und geschwächt, als sie aus ihrem Stasis-Schlaf geweckt wird. Sie hat schon häufiger Zeit in der Stase-Röhre verbracht, doch nie hat es ihrem Körper so zugesetzt wie jetzt.
Was sie noch mehr verwirrt, ist allerdings die Stimme desjenigen, der sie erweckt hat, denn sie gehört weder zu ihrem geliebten Xavier noch zu ihrer Mutter. Stattdessen steht ein fremder Junge vor ihr und ist einigermaßen sprachlos.
Beim Herumstöbern im Keller des großen Gebäudekomplexes des UniCorp Imperiums ist er auf eine alte Stase-Röhre gestoßen und hat den Wiederbelebungsmechanismus in Gang gesetzt. Völlig panisch versucht er das Mädchen in der Röhre mit Mund-zu-Mund-Beatmung zu beleben, doch sie ist schon wach und reagiert prompt auf seine Lippen. Er kann gar nicht glauben, dass jemand in den letzten Jahren in diesem Keller in einer Röhre gelegen hat und fällt aus allen Wolken, als er erfährt, wenn er dort gefunden hat.
Es handelt sich um die Tochter der Firmengründer von UniCorp, die bereits seit über sechzig Jahren als tot gilt. Das alles ist jedoch nebensächlich, wenn Rose ist nicht einmal in der Lage aus ihrer Röhre zu steigen ohne einen Schwächeanfall zu erleiden. Kein Wunder, ihr Körper war die letzten Jahre wie tot. Kurzerhand bringt er sie zu seiner Mutter, die Ärztin ist.
Rose bekommt von all dem nur verschwommen etwas mit. Ihre Augen sind zu sehr geschwächt und sie kann nur Schemen erkennen, zudem fragt sie sich die ganze Zeit wo ihre Eltern sind, wo Xavier ist und warum sie in so schlechter Verfassung ist. Noch im Krankenhaus wird ihr mitgeteilt, dass ihre Eltern seit langer Zeit nicht mehr am Leben sind, denn sie hat viel Zeit in der Stase-Röhre verbracht, zu viel Zeit - genaugenommen 62 Jahre.
Rose ist geschockt und wird von Trauer überwältigt. Alles ist ihr fremd, es gibt nichts mehr, was sie an ihr altes Leben erinnern könnte. Doch am meisten trauert sie um ihre große Liebe Xavier.
Nur langsam kann sie sich an ihre neue Umgebung gewöhnen und auch ihr Körper braucht noch eine ganze Weile um sich auf seine Aufgabe wieder einzustellen. Und als wenn das noch nicht genug wäre, erfährt sie nun auch noch, dass sie Alleinerbin des gesamten Imperiums UniCorp ist. Da sie allerdings erst 16 ist, ist sie noch nicht mündig und so verwaltet der aalglatte Guillory ihr Vermögen bis sie volljährig ist. Doch sie traut ihm nicht.
Als sie der Öffentlichkeit präsentiert wird, ist sie gerade einmal eine Woche wieder in dieser Welt und hat noch lange nicht alles erfasst. Aber sie weiß schon jetzt, dass die Presse zukünftig ein großes Interesse an ihr haben wird.
Um ihr Leben so gewöhnlich wie möglich zu gestalten, wird sie an der Firmeneigenen Schule eingeschrieben und hat fortan einen geregelten Tagesablauf. Selbst ihre alte Wohnung kann sie wieder bewohnen, wenn auch mit ihr zugewiesenen Pflegeeltern, die sich in keiner Weise persönlich für sie interessieren. Rose ist für sie nur ein Job und das merkt sie auch ziemlich deutlich. Der einzige Lichtblick in ihrem Leben ist ihr neuer Hund. Ein Afgahne, den sie Zavier, nach ihrem verlorenen Freund, tauft. Außerdem hat sie nun ein eigenes Atelier, sie liebt das Malen und Zeichnen und doch kommt sie sich vor wie eine Außerirdische.
Als sie in der Schule in Brens Freundeskreis integriert wird, lernt sie allerdings einen wirklichen Außerirdischen kennen - Otto. Er ist ein Laborexperiment und im wahrsten Sinne des Wortes nicht von dieser Welt. Doch auf unerklärliche Weise fühlt sie sich zu ihm hingezogen, denn sie sind beide Freaks. Und auch Otto hat Interesse an Rose, sehr zum Missfallen seiner Freundin.
Als Rose eines Abends erneut von Alpträumen geweckt wird, begibt sie sich in ihr Atelier. Sie hat Angst vor dem Schlafen, denn jedes Mal suchen sie schreckliche Träume heim, die sich in ihr Gedächtnis brennen. Während sie an ihrem Tisch sitzt und an einer Zeichnung von Bren arbeitet, hört sie ein Geräusch hinter sich. Eine Art Menschenroboter hat sich Zutritt zur Wohnung verschafft, sämtliche Alarmsysteme umgangen und greift sie an. Nur ihrem Hund hat sie es zu verdanken, dass sie entkommen kann, denn dieser lenkt das Wesen lange genug ab, damit sie fliehen kann.
Völlig verstört geht sie am nächsten Tag zur Schule, sie weiß nicht warum sie sich niemanden anvertraut, bis sie selbst glaubt, es wäre nur ein Alptraum gewesen. Selbst ihr Atelier ist sauber aufgeräumt und keine Spuren eines Angriffes sind zu sehen.
Doch kurz darauf wird sie erneut angegriffen und dieses Mal ist Zavier nicht bei ihr. Sehr schnell erhält sie die Information, was dieses Wesen von ihr will - es hat den Auftrag sie zu töten. Doch wer steckt dahinter? Will sich Guillory vielleicht die Macht an der Führungsspitze nicht durch ein junges Ding wie sie nehmen lassen?
Ich weiß gar nicht wieso ich so lange gewartet habe, bis ich dieses Buch begonnen habe zu lesen. Es liest sich weg wie nichts und ist durchweg spannend. Man startet mit der Wiederbelebung von Rose nach 62 Jahren künstlichen Tod und erfährt dann stückchenweise wie ihr Leben vorher war. Rose ist keine Romanheldin im eigentlichen Stil. Sie ist in sich gekehrt, hat Angst und vor allem einen großen Selbstzweifel. Dieser rührt nicht wenig von ihren Eltern her und an manchen Stellen ist es schon etwas nervig. Aber sie macht während des Buches eine Wandlung durch und erhält einen anderen Blickwinkel auf ihr vergangenes Leben. Das macht sie dann auch zu einem sehr sympathischen Charakter.
Nun gibt es eine ganze Reihe an Romanen jener Art, doch ich fand es war wirklich mal etwas Neues. Die Zeitrechnung vor Rose Schlaf beginnt bereits gegen Ende des Zwanzigsten Jahrhunderts. Auf der Erde gab es eine große Dunkle Epoche, in der viele Krankheiten die Hälfte der Menschheit ausgelöscht haben. Nach dem Wiederaufbau ist die Firma von Roses Eltern das Wirtschaftsunternehmen schlecht hin. Es kommen Menschen von anderen Planeten um hier zu arbeiten und ihre Kinder zur Schule zu schicken. Die Technologie ist relativ weit entwickelt und ermöglicht ein angenehmes Leben.
Mein liebster Charakter in diesem Buch ist Otto und da das Ende des Buches definitiv Spielraum für eine Fortsetzung lässt, hoffe ich auf ein Wiedersehen mit ihm in einem weiteren Buch von Anna Sheehan.
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