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01.

Jun 2012

~ND

Chasing McCree

Briar hasst ihr Leben. Ihre Mutter denkt nur an ihre nächste Botox-Behandlung und was die anderen Leute im Country Club über die Familie denken; ihrem Vater ist alles egal, solange es ihm in seiner Karriere nicht im Weg steht, für die er sogar seine Tochter benutzt. Die Eltern ihrer Freunde sind nicht anders und Briars Freunde selbst ebenfalls junge Versionen davon.
Als Briar eines Nachts betrunken - denn ihr Freund und dessen bester Kumpel haben sie abgefüllt, um sie aus verschiedenen Gründe lockerer zu machen - vor einem Angreifer über das Footballfeld der Schule flüchtet, bekommt sie Hilfe von völlig unerwarteter Seite: Plötzlich steht ein waschechter Cowboy mit seinem Pferd vor ihr, mitten auf dem Footballfeld, mitten in der Stadt.
Chase hat seine Familienfarm in Montana verlassen, um zumindest vorrübergehend bei seiner Mutter in Florida zu Leben. Doch er ist todunglücklich. Die Großstadt ist nichts für ihn und seine Mitschüler halten ihn für einen dummen Hinterwäldler. Briar ist das erste Gute, das er ihm in Florida widerfahren ist, als er sie auf dem Footballfeld aufgesammelt hat und sie werden schnell Freunde.
Trotzdem zieht es ihn zurück nach Montana und Briar fasst einen Entschluss - sie geht mit ihm. Egal was ihre Eltern und ihre Freunde davon halten.

Nachdem ich die vielen positiven Bewertungen von Chasing McCree von J.C. Isabella auf Goodreads und Amazon gelesen hatte, dachte ich, dass mich zumindest ein unterhaltsames, kleines Lesevergnügen erwartet. Selten wurde ich so enttäuscht.
Mit diesem Buch ist so viel falsch, dass ich gar nicht weiß, wo ich anfangen soll. Zum einen sind die Charaktere unglaublich platt. Es gibt entweder gut oder böse (wobei böse hier fast schon psychopathisch ist) und nichts dazwischen. Die einzige markante Figur ist Briars Großmutter und damit auch die einzige, die mir wirklich sympathisch ist. Chase wird als dieser perfekte junge Mann dargestellt, der immer in allen Dingen Recht hat, dabei kennt er tatsächlich nichts anderes, als sein Farmleben. Er wurde sogar zu Hause unterrichtet. Und trotzdem kann und weiß er alles. Außerdem sagt er auf der einen Seite immer wieder, dass Geld keine Rolle spiele, seinen Reichtum packt er aber bei jeder Gelegenheit als Trumpf aus. Und er ist nicht der einzige Charakter, der ziemlich unglaubwürdig geraten ist. Vor allem die Bösewichte, die vor allem am Ende eine Rolle spielen, sind sowas von lächerlich und unglaubwürdig, dass kein bisschen Spannung aufkommt. Und das ist ziemlich ungünstig, denn die ganze Geschichte ist sowieso schon extrem vorhersehbar.
So ziemlich alle Entwicklungen sind völlig unglaubwürdig und die Geschichte selbst vermittelt ein paar sehr fragwürdige Dinge. Z.B. ist es in Ordnung mit einem Jungen, den man seit 2 Wochen kennt davon zu laufen. Waffen sind in Ordnung. Jagen zum Spaß ist ein schöner Zeitvertreib. Seine Probleme mit Fäusten zu regeln hat keinerlei Konsequenzen und ist die richtige Lösung. Und das sind nur ein paar Beispiele.
Das Einzige, was einigermaßen nett war, war die Farm und das Leben darauf. Zwar war es teilweise sehr schlecht recherchiert (von Pferden hat die Autorin schon mal keine Ahnung), trotzdem hatte es einen gewissen Charme und war zumindest als Szenerie eine willkommene Abwechslung.

Trotzdem war - und das sage ich wirklich nicht oft - Chasing McCree von J.C. Isabella eine echte Zeit- und Geldverschwendung. Es war kitschig und schlecht geschrieben, mit einer unglaubwürdigen Handlung, fast durch die Bank langweiligen Charakteren und einer sehr fragwürdigen Vorbildfunktion.

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