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03.

Jul 2016

~ND

Obsidian / Obsidian - Schattendunkel

Als die 17-jährige Katy im Sommer vor ihrem letzten High School Jahr mit ihrer Mutter in einen winzigen Ort in West Virginia zieht, in dem auf den ersten Blick wirklich alles andere als das Leben tobt, ist sie natürlich nur mäßig begeistert. Doch sie weiß, dass ihrer Mom und ihr dieser Neuanfang gut tut. Seit vor 3 Jahren ihr Vater an Krebs gestorben ist stecken die beiden fest und alles erinnert sie an ihren Verlust. Vielleicht können sie hier endlich etwas Abstand davon gewinnen.
Und tatsächlich scheint es in ihrem neuen Zuhause gar nicht so schrecklich zu sein wie befürchtet. Katy findet in der Schule schnell Anschluss und wirklich gute Freunde. Vor allem mit ihrer Nachbarin Dee versteht sie sich auf Anhieb blendend. Leider bedeutet das aber auch, dass sich ihre Wege immer wieder mit Dees Bruder Daemon kreuzen. Und wenn es jemanden auf der Welt gibt, der Katy unter die Haut geht, dann ist es Daemon. Er ist zwar so ziemlich der heißeste Typ, der ihr je begegnet ist, doch sobald er den Mund aufmacht, macht er das schöne Bild kaputt. Denn Daemon scheint dafür zu leben, Katy zu ärgern und zu piesacken und sie aus der Reserve zu locken. Manchmal sieht sie allerdings auch eine andere und ernstere Seite an ihm durchblitzen, die ihr sehr zu ihrem Leidwesen ebenfalls unter die Haut geht - allerdings auf ganz andere Weise.
Doch je mehr Zeit Katy mit Dee und zwangsläufig auch mit Daemon verbringt, umso häufiger bemerkt sie, dass etwas mit den beiden nicht stimmt. Manchmal, wenn sie sich unbeobachtet fühlen, bewegen sie sich unnatürlich schnell oder scheinen sogar vor Katys Augen zu verschwinden. Als Daemon ihr bei einem Unfall schließlich das Leben rettet, indem er buchstäblich die Zeit anhält, lässt sich Katy nicht mehr mit irgendwelchen fadenscheinigen Ausreden abwimmeln. Sie will ein für alle Mal wissen, was los ist. Die Geschichte, die ihr Daemon auftischt, ist so verrückt, dass sie fast schon wieder wahr sein muss: Er und seine Schwester gehören zu einer Rasse von Außerirdischen, den Luxen, die schon seit langer Zeit zwischen den Menschen auf der Erde lebt. Die Regierung weiß Bescheid und hält sie unter ständiger Beobachtung, lässt sie und ihresgleichen aber weitgehend in Ruhe.
Katy weiß, sie sollte eigentlich Angst haben, doch tief in ihr weiß sie, dass Dee und Daemon gute…naja, nicht Menschen, aber Personen sind und dass sie ihnen Vertrauen kann. Doch Katy muss bald schon lernen, dass sie bei weitem nicht die einzigen Lux in der Stadt sind...und noch nicht einmal die einzige Alienrasse. Und dass nicht alle von ihnen harmlos sind...

Ich bin ja ehrlich gesagt ein wenig skeptisch an Obsidian / Obsidian - Schattendunkel, das erste Buch der Lux / Obsidian Reihe von Jennifer L. Armentrout, herangegangen. Aliengeschichten sind für mich immer ein wenig schwierig, einfach weil es schnell mal albern werden kann. Außerdem habe ich mich zunächst ein wenig zu sehr an Twilight erinnert gefühlt mit dem Mädchen, das in eine neue Stadt kommt wo sie dem gutaussehenden und mysteriösen Jungen begegnet, der offensichtlich ein düsteres Geheimnis hat. Doch die Ähnlichkeiten haben sich glücklicherweise nur als ziemlich oberflächlich erwiesen und die Geschichte hat schnell eine ganz eigene Dynamik entwickelt.

Aber erst einmal zu den Charakteren: Die Geschichte ist aus Katys Sicht erzählt, die wie gesagt mit ihrer Mutter ein neues Leben beginnt. Katy ist ein ganz normales Mädchen, das wirklich erfrischend bodenständig und normal ist. Besonders an ihr mochte ich, dass sie sich von Daemon und seinem guten Aussehen nicht einschüchtern oder blenden lässt und ihm regelmäßig die Leviten liest, wenn er sie unfair behandelt - und das kommt relativ oft vor. Aus irgendeinem Grund hat er es auf Katy abgesehen und sie weiß einfach nicht woran sie an ihm ist. Trotzdem konnte ich nicht anders, als auch Daemon zu mögen. Er ist trotz seiner Boshaftigkeit so lustig und schlagfertig, dass ich ihm ziemlich viel verzeihen konnte. Außerdem wird recht bald klar, dass er Katy gar nicht so unausstehlich findet, wie er es allen versucht weis zu machen. Er hat seine Gründe für sein Verhalten und die sind durchaus nachvollziehbar.
Die Geschichte um die Aliens nimmt erst ein wenig später im Buch echte Formen an. Wie gesagt merkt Katy zwar recht schnell, dass irgendetwas in ihrer neuen Heimat nicht ganz normal ist und ihre Nachbarn außergewöhnlich zu sein scheinen, aber sie denkt natürlich erst einmal nicht im Traum daran, dass etwas Übernatürliches im Spiel sein könnte. Jennifer L. Armentrout hat langsam immer mehr Informationen über ihre außerirdischen Charaktere eingebaut, so dass am Ende eigentlich alle ziemlich stimmig gewirkt hat. Besonders schön fand ich dabei, dass Obsidian / Obsidian - Schattendunkel nicht wirklich in die Kategorie Science Fiction fällt. Irgendwie hätte das auch nicht zu dieser Geschichte gepasst. Die Außerirdischen in dieser Geschichte sind irgendwie etwas...vielleicht nicht märchenhafter, aber sie fallen für mich definitiv mehr in die Fantasy-Kategorie, was viel mehr Spielaum für Ideen gab und auch die Atmosphäre stimmungsvoller unterstrichen hat.

Alles in allem war Obsidian / Obsidian - Schattendunkel von Jennifer L. Armentrout ein wirklich guter Start in die Lux / Obsidian Reihe. Die Ausgangssituation ist zwar wie gesagt erst einmal nicht sonderlich einfallsreich, aber die Autorin findet sehr schnell ihren ganz eigenen Groove und macht damit auch die Handlung selbst individueller.
Ich bin schon sehr gespannt, wie es mit Katy, Daemon, Dee und den anderen weitergeht und habe natürlich daher auch schon mit dem zweiten Band dieser Reihe Onyx / Onyx - Schattenschimmer begonnen.

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