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07.

Jul 2012

~nia

Tränen aus Feenstaub

Pina ist sechzehn. Sie hat Leukämie und weiß, dass sie bald sterben wird - denn ihre Form der Krankheit ist fast so gut wie unheilbar. Schon seit Monaten ist das Krankenhaus der Stadt ihr Zuhause. Doch Pina versucht, die Zeit, die ihr bleibt, zu genießen. Dazu gehört es auch, einfach mal abzuschalten. Immer, wenn die Untersuchungen oder Behandlungen schmerzvoll sind oder einfach wenn sie mal Ruhe braucht, zieht sie sich zurück. Zurück in ihre selbstgeschaffene Traumwelt: In der es Sommer ist, die Sonnen scheint, das Meer blau leuchtet und im Hafen lauter aufregende und wunderschöne Segelschiffe liegen. Und obwohl es in ihrer Traumwelt auch Menschen gibt, haben diese Pina bislang immer in Ruhe gelassen und einfach nicht beachtet.
Doch dann begegnet sie Finn. Der 21-jährige Biker taucht ganz plötzlich in Pinas Traumwelt auf. Griesgrämig und barsch reagiert Finn auf Pina. Denn Finn wird ziemlich schnell klar, dass er aus irgendeinem Grund in Pinas Traumwelt festhängt. Natürlich macht er sie dafür verantwortlich. Pina dagegen ist eher verwirrt. Ist Finn nur eine Einbildung ihres Geistes? Ist er real? Und wenn ja, warum kann er ihren Rückzugsort nicht mehr verlassen? Bei der Suche nach Antworten werden Pina und Finn Freunde. Und sie entdecken, was sie Beide gemeinsam haben...

Auf Tränen aus Feenstaub von Isabel Abedi bin ich zufällig bei Amazon gestoßen. Die Autorin hat das Ebook in Eigenregie veröffentlicht. Der günstige Preis und die gute Bewertung haben mich neugierig gemacht und dann auch spontan zugreifen lassen. Das Buch ist klein aber fein. Auf eine leichte und natürliche Weise beschäftigt sich Tränen aus Feenstaub mit dem Thema Krankheit und Tod. Dabei geht es nicht nur um Pinas Traumwelt, sondern auch um das bisschen Leben, dass Pina bleibt und das sie versucht, so gut wie möglich zu genießen. Pina hat eine liebevolle Familie, sehr gute Freunde und treue Schulkameraden, die sie alle abwechselnd besuchen und darüber hinaus liebt sie es, zu zeichen. Besonders Mangas sind ihre Spezialität.
Doch Pina wird auch schnell müde und auch die geballte Aufmerksamkeit so vieler Menschen ist manchmal schwer zu ertragen. Da ist ihre Traumwelt natürlich der ideale Rückzugsort. Doch mit dem Auftauchen von Finn und dem Erfassen seiner Geschichte wird Pina klar, dass noch mehr dahinter steckt.

Etwas unpassend fand ich eigentlich nur die Altersangaben der beiden Protagonisten. Sowohl Pina als auch Finn kamen mir mindestens zwei Jahre jünger vor als sie sind. Vielleicht liegt es an dem bewusst leichten Tonfall, der in dem Buch gewählt wurde, aber sie wirkten anfangs doch etwas unreif. Deutlich wird das besonders in den Dialogen zwischen den Zweien, in denen sie zwar viel denken, aber nur einen Bruchteil davon auch in Worte fassen. Das ist erst mal ein wenig gewöhnungsbedürftig. Doch insgesamt konnte mich Tränen aus Feenstaub sehr fesseln. Selbst wenn man das Ende recht bald erahnt, ist die Umsetzung so gut gelungen, dass es schwer fällt, das Buch mal beiseite zu legen.

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