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25.

Aug 2010

~ND

Mockingjay / Flammender Zorn

Enthält Spoiler für The Hunger Games / Tödliche Spiele und Catching Fire / Gefährliche Liebe.

Nachdem Katniss im zweiten Buch von den Rebellen aus der Arena befreit und Peeta zurückgelassen und vom Capitol gefangen genommen wurde, soll sie nun ihre Rolle als Symbol für die Revolution in District 13 antreten. Dort herrscht unter der Führung der ansässigen Präsidentin Coin allerdings ein ähnlich strenges, wenn auch bei weitem sichereres, Regiment wie im Rest von Panem. Alle erwarten von Katniss, dass sie ihr Möglichstes tut, um die Revolution und die Rebellen zu unterstützen. Sie ist aber immer noch am Boden zerstört, denn sie macht sich Sorgen um Peeta, es plagen sie schreckliche Gewissensbisse und sie weiß nicht, wie es weitergehen soll. Es sind Wochen vergangen und niemand weiß, ob Peeta noch lebt. Katniss weigert sich dem akribischen Tagesablauf, dem der ganze District 13 zu folgen hat, nachzugehen und langsam verlieren die Rebellen, allen voran Präsidentin Coin, die Geduld mit ihr. Bis plötzlich mehrere Interviews mit Peeta ausgestrahlt werden, die den gesamten District schockieren und alles verändern.

Viel mehr will ich von der Geschichte noch gar nicht erzählen, denn jedes weitere Wort wäre schon zu viel verraten. Eine Wendung jagt die nächste und spätestens nach 100 Seiten wird klar, dass dieser finale Teil ein einziger Horrortrip wird. Man kann es nicht anders sagen. Ich hatte zunächst echte Probleme mich in das Buch einzufinden. Es war spannend und gut geschrieben wie eh und je, aber immer wenn man dachte, es kann nicht schlimmer kommen, setzte Suzanne Collins noch eins drauf. Das Lesen fordert dem Leser wirklich alles ab, denn alles ist möglich und man weiß nie, wer auf der nächsten Seite sterben könnte.

Leider hat mir der letzte Teil nicht so gut gefallen wie die ersten beiden. Vom Ende werde ich jetzt natürlich nichts erzählen. Nur soviel, es ist so, wie man es bei Suzanne Collins nicht anders erwarten konnte, nämlich kein 'Und alle lebten glücklich...', aber es passt durchaus zum restlichen Tenor der Geschichte. Was mich viel mehr daran gestört hat, war, dass gegen Ende alles ein wenig zu schnell ging. Es wird durch viele Details gehetzt und manche davon hätten wirklich einiger Erklärungen bedurft. Man braucht sie zwar nicht, um die Geschichte zu verstehen, aber um ein Gefühl der Abgeschlossenheit zu bekommen. Das liegt auch daran, dass einige Charaktere nicht so viel Erwähnung bzw. Aufklärung bekommen haben, wie sie verdient hätten. So bleibt man mit einigen Fragen und Zweifeln zurück. Das wäre eigentlich auch gar nicht so schlimm, schließlich macht ein bisschen eigene Interpretation am Ende ein Buch erst richtig gut, aber einige dieser Dinge wurden im ersten Teil des Buches ausführlich diskutiert und spielten eine wichtige Rolle, wurden am Ende dann aber einfach schlichtweg ignoriert.

Trotzdem ist Mockingjay / Flammender Zorn ein würdiger Abschluss für diese unglaubliche Reihe, der einen vielleicht nicht mit einem rundum wohligen Gefühl zurücklässt, dafür aber an Spannung und Realitätsnähe kaum zu überbieten ist.

Die deutschen Leser müssen sich allerdings noch bis März 2011 gedulden. Bis dahin kann ich nur jedem empfehlen, sich die englische Ausgabe zu besorgen.

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