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16.

Jun 2012

~ND

Fire / Die Flammende

Das Leben in den Dells ist hart. Das Königreich lebt nicht nur in ständiger Furcht vor einem feindlichen Nachbarland, sondern auch innerhalb der Grenzen herrscht kein Frieden. Manche Adlige möchten nichts lieber, als den jungen König des Landes stürzen und seine Krone erringen.
In den Bergen am äußersten Rande der Dells lebt Fire. Ihr zurückgezogenes Leben ist kein Zufall, denn sie ist ein Monster. So werden die farbenfrohen Kreaturen genannt, die so schön sind, dass andere Lebewesen ihnen nicht widerstehen können. Die meisten von ihnen sind Tiere, aber es gibt auch menschliche Monster. Oder zumindest noch eines, denn nach dem Tod ihres Vaters ist Fire die letzte ihrer Art.
Mit ihrer Schönheit könnte sie ganze Königreiche stürzen und so wird Fire entweder gehasst oder geliebt. Doch sie hat auch noch andere Fähigkeiten, die sie gefürchtet machen und mit diesen soll sie der Königsfamilie nun helfen, Spione aufzuspüren.
Doch nicht jeder am Königshof freut sich, die junge Frau mit den feuerroten Haaren bei sich zu haben. Schließlich trägt ausgerechnet ihr Vater, der ebenfalls ein Monster war, die Hauptschuld daran, dass die Dells im politischen Chaos zu versinken drohen. Und dass der alte König einen frühzeitigen Tod gestorben ist. Nun muss Fire ausgerechnet mit seinen Söhnen, dem jungen König Nash und dem Prinzen Brigan, zusammenarbeiten. Doch während der eine ihrer Schönheit sofort erliegt, schaut der andere sie an, als würde er sie am liebsten erwürgen.

Nach Graceling / Die Beschenkte ist Kristin Cashore mit Fire / Die Flammende erneut eine Glanzleistung gelungen. Wieder schafft die Autorin es, mithilfe besonderer Figuren eine großartige Geschichte zum Leben zu erwecken. Fire ist allerdings ein ganz anderer Charakter als Katsa. In ihrem jungen Leben hat sie schon eine Menge erleiden müssen und vor allem das, was man über die Beziehung zu ihrem Vater erfährt, geht unter die Haut. Auch wie sie mit ihrem Aussehen umgeht, ist etwas Besonderes. Sie hasst ihre Schönheit und wie sie von der Welt gesehen wird. Deswegen sind auch besonders die Charaktere, die ihr eher skeptisch gegenüberstehen die interessantesten in dieser Geschichte. Das kommt vor allem zum Vorschein, als sie die Königsfamilie kennenlernt. Neben Fire selbst bietet diese nämlich definitiv die interessantesten Charaktere der Geschichte, denn jeder von ihnen sieht die junge Frau auf eine andere Weise.

Auch die Fantasy-Welt ist wunderschön gelungen. Zwar gilt Die Flammende als Begleitroman zu Die Beschenkte, spielt aber in einem Nachbarland. Die Beschenkten und Monster sind sich in gewisser Weise ähnlich, trotzdem sind die Unterschiede doch so deutlich, dass sich die Welt von Kristin Cashore neu und unverbraucht anfühlt.

Insgesamt hat uns Kristin Cashores Fire / Die Flammende deshalb noch besser gefallen, als Graceling / Die Beschenkte. Fire ist eine starke Heldin, die trotz jeder Menge Gepäck ihrem Weg geht und eine große Entwicklung durchmacht. Auch die anderen Figuren und die Welt selbst haben viel zu bieten und schaffen eine spannende Geschichte um Macht, Vorurteile, Liebe und ob man sich für die Verbrechen seiner Vorfahren verantwortlich fühlen muss.

Wie auch Graceling / Die Beschenkte lässt sich Fire / Die Flammende wunderbar alleine lesen. Zwar gibt es schon die ein oder andere Verbindung, es mindert aber definitiv nicht den Lesespaß und baut auch nicht aufeinander auf. Mit Bitterblue / Die Königliche (Amazon-Partnerlink*) ist bereits ein weiterer Roman aus dieser Welt erschienen. Die englische Ausgabe ist seit Mai erhältlich, die deutsche folgt im September 2012.

~ND und nia

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