13.Jun 2012 |
~nia
Blood Red Road / Dustlands - Die Entführungvon Moira Young
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Saba und Lugh sind Zwillinge. Geboren an Mittwinter, dem kürzesten Tag des Jahres, könnten die beiden 18-Järhigen kaum gegensätzlicher sein: Der zwei Stunden ältere Lugh ist blond und blauäugig. Saba dagegen hat schwarze Haare und braune Augen. Lugh ist derjenige, der voran geht, Saba diejenige, die ihm überall hin folgt. Doch dann wird Lugh entführt und plötzlich ist Saba mehr oder weniger auf sich alleine gestellt - das erste Mal in ihrem Leben.
Das einstmals beschauliche Leben der Zwillinge und ihrer Eltern am Silverlake hat sich schon vor Jahren geändert. Damals wurde ihre kleine Schwester Emmi geboren und Allis, die Mutter der Zwillinge, verlor bei der Geburt ihr Leben. Saba gibt Emmi die Schuld am Tod ihrer Mutter und den veränderten Lebensumständen. Denn auch Willem, ihr Vater und ein weiser Sternendeuter, ist seit dem Tod seiner Frau nicht mehr derselbe. Aus dem lebensfrohen Ehemann und Vater wurde ein eigenbrödlerischer Mann, der am Leben seiner Kinder kaum Anteil nimmt. Mit den Jahren hat zudem Willems Fähigkeit, Regen herbeizurufen, immer weiter abgenommen und der Name Silverlake ist eigentlich nur noch ein Witz. An dem Tag, an dem vier Reiter in schwarzer Kampfmontur Lugh entführen, regnet es zum ersten Mal seit Ewigkeiten. Doch niemand kann sich daran erfreuen. Denn bei der Entführung von Lugh kommt auch Willem ums Leben. Und so muss sich Saba notgedrungen erst einmal um Emmi kümmern, bevor sie ihrem über alles geliebten Zwillingsbruder folgen kann.
Blood Red Road / Dustlands - Die Entführung von Moira Young hat mich von der ersten bis zu letzen Seite in Atem gehalten. Dabei ist Saba eine schwierige Heldin, die es dem Leser erst einmal nicht gerade leicht macht, sie zu mögen. Dass Zwillinge ein besonderes Band verbindet, ist nachvollziehbar, doch Saba vergöttert Lugh geradezu. Lugh weiß und kann alles und Saba ist dagegen ein Nichts. Da man Lugh nur sehr kurz kennenlernt und er da nicht gerade seinen besten Moment hat, kann man ihre Hingabe nur schwer nachvollziehen. Des Weiteren ist Saba zu Emmi, ihrer kleinen 9-jährigen Schwester, meist einfach nur ekelig. Da möchte man sie als Leser oft nur schütteln.
Trotzdem gewinnt man die kratzbürstige und irgendwie irrationale Saba doch lieb. Das liegt zu einem Großteil daran, dass Saba extrem tapfer und willensstark ist und sie einfach niemals bereit ist, aufzugeben. Denn auf dem Weg zu Lugh muss Saba eine Menge Abenteuer bestehen und viele Situationen erscheinen wirklich aussichtslos. Da freut man sich als Leser nach und nach immer mehr, dass Saba so eine Kämpferin ist. Außerdem findet sie, neben ihrer intelligenten Krähe Nero, nach und nach ganz außergewöhnliche Reisegefährten: Jack, Epona, Maev, Ash, Ike und Tommo - alle würden für Saba durchs Feuer gehen. Und irgendwann merkt auch Saba selbst, dass da wohl mehr an ihr dran ist, als nur Lughs Zwillingsschwester zu sein...
Blood Red Road / Dustlands - Die Entführung ist der Beginn einer dystopischen Trilogie. Das Zukunftszenario ist allerdings eher postapokalyptisch angesiedelt und erscheint oft primitiv. Nicht selten kamen mir die wilden und wüsten Mad Max-Filme in den Sinn - obwohl es nicht um Technik und Treibstoff geht. Trotz dreier Bände die Moira Young schreibt, wird in Blood Red Road / Dustlands - Die Entführung eine Geschichte so gut wie abgeschlossen. Und auch das offene Ende (es muss ja weitergehen) lässt sich ohne Cliffhanger hinter sich bringen. Das macht das Buch angenehm und rund. Zudem liest es sich wirklich spannend. Trotz der oben genannten Kritikpunkte am Charakter der Protagonistin, gewinnt man sie doch lieb und so freue mich schon auf den nächsten Band der Reihe. Am 30. Oktober 2012 erscheint der zweite Band im Original unter dem Titel Rebel Heart / Der Herzstein (Amazon-Partnerlink*). Auf Deutsch erscheint der zweite Band vermutlich am 1. Februar 2013.
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Kommentare
1 - 7 von 7 Kommentaren auf der Seite.
nia schrieb am 13.06.2012 18:31:38:
Hallo Du!
Glaube, es wird dir gefallen. Ist in jedem Fall mal eine andere Art der postapokalyptischen Geschichte. Und ja, ich würde es auch eher als Endzeit-Fantasy den als Dystopie betiteln.
Was ich in meiner Rezi ganz vergessen habe, ist der zunächst etwas gewöhnungsbedürftige Sprachduktus. Man begleitet Saba nämlich sowohl bei ihren Gedanken als auch bei ihrer wörtlichen Rede, ohne dass die deutlich gekennzeichnet ist. Und sie spricht wirklich eher eine einfache Sprache, weil das Bildungsniveau in der ganzen Welt nicht besonders hoch ist. Aber daran hat man sich nach ca. 10 Seiten gewöhnt und irgendwann fand ich es richtig erfrischend.
Ähm, bist du jetzt schlauer?
LG nia
ND schrieb am 13.06.2012 23:43:24:
Jepp bin ich :D
Wir aber noch ein bisschen dauern. Will nach Legend nicht gleich wieder was Dystopisches lesen. Die muss ich immer erst ein wenig setzen lassen.
nia schrieb am 14.06.2012 07:45:21:
Kann ich verstehen:).
Legend mag ich auch langsam mal lesen, aber aus irgendeinem Grund tendiere ich bei diesem Buch zu deutschen Ausgabe...
Einen schönen Tag wünscht
nia
ND schrieb am 14.06.2012 20:02:06:
@Legend
Aber es ist echt gut zu lesen auf Englisch :P Außerdem war da zumindest bei einem der Charaktere der Sprachstil ganz wichtig und ich hoffe, dass sie das gut umgesetzt haben auf Deutsch. Dauert bei uns halt auch noch ein paar Monate bis es rauskommt.
maloiring schrieb am 14.06.2012 18:38:58:
Hmm, ich sollte aufhören diesen Blog zu lesen. Tut meiner Amazonwunschliste nicht gut... :)
nia schrieb am 14.06.2012 21:39:48:
Hallo und Willkommen im Club:D.
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ND schrieb am 13.06.2012 17:05:25:
Das klingt so gut! Aber irgendwie mehr nach Fantasy als Dystopie, oder?
Meinste, das ist was für mich?