24.Apr 2012 |
~nia
Ein Kuss ist ein ferner Sternvon Alexander Rösler
Tags:
Jugendbuch, Leben
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August ist ein Genie in Mathematik und Zahlen geben ihm Sicherheit. Er ist ein begnadeter Kontrabassist und sein Wunsch ist es, an einem Konservatorium Musik zu studieren. Augusts Leben ist durchgeplant und strukturiert: Morgens um 6:30 Uhr steht er auf, um 22:30 Uhr liegt er wieder im Bett. Kommt ein Bandauftritt dazwischen, muss August sein erforderliches Schlafpensum vorschlafen. Wenn sich mal alles so leicht regeln ließe... mit Menschenmengen, Mimik oder der übertragenen Bedeutung von Worten hat August nämlich so seine Probleme. Berührungen sind für ihn wie Kröten auf der Haut und der Kuss eines Mädchens ist für ihn so fern wie ein Stern. Erst als er durch Zufall Freya begegnet, dem Mondsteinmädchen, ändert sich Augusts Leben. Denn Freya geht ihm nicht mehr aus dem Kopf, selbst die übliche Cut-Technik versagt ihren Dienst. Und so weiß August sich nicht anders zu helfen, als seinen Freund Rudi über die Begegnung einzuweihen. Auf die Gelegenheit, August zu ein bisschen Abenteuer und Freude zu verhelfen, hat der schon lange gewartet. Und so machen sich August und Rudi auf, das Mondsteinmädchen Freya wiederzufinden...
Ein Kuss ist ein ferner Stern von Alexander Rösler erzählt die Geschichte des jungen Autisten August, der sich verliebt und dessen strukturiertes und wohlgeordnetes Leben dadurch auf den Kopf gestellt wird. In Abschnitten erfahren wir die Geschichte aus der Sicht von Rudi, dem Erzähler. Sowie aus August und Freyas Sicht, die Rudi ihre Gedanken und Gefühle niedergeschrieben und zur Verfügung gestellt haben. Durch diesen feinen Kniff des Autors, bekommt der Leser die Gefühle aller Beteiligten hautnah zu spüren. Und auch Augusts 'Andersartigkeit' wird so ohne besonderes zutun präsent und sehr nachvollziehbar.
Ein Kuss ist ein ferner Stern ist ein schönes Jugendbuch, über Liebe, Freundschaft und die Schwierigkeiten des Lebens, wenn man anders ist als der Großteil der Menschen. Man bekommt übrigens nie wirklich gesagt, dass August ein Autist ist, aber deutlich wird es allemal, unter anderem auch, weil mehrfach von seinem Therapeuten und dessen Ratschlägen die Rede ist. Da habe ich mich dann doch gefragt, ob dieser Therapieaspekt so in den Vordergrund gerückt werden musste. Zwar zeigen (laut Wikipedia) autistische Menschen grundlegende Unterschiede gegenüber nicht-autistischen Menschen in der Verarbeitung von Sinneseindrücken und in der Art ihrer Wahrnehmungs- und Intelligenzleistungen. Oft besitzen sie aber - wie August - auch ungewöhnliche Fähigkeiten (sogenannte Inselbegabung) in Musik, Mathematik, Merkfähigkeit, im Zeichnen oder beim Sprachenlernen.
Etwas schwach fand ich auch das Ende. Zwar verrät Alexander Rösler dem Leser, was mit August passiert, aber auf seine weitere Beziehung zu Freya geht der Autor nicht ein. Hier hätte ich mir noch ein paar Seiten mehr gewünscht: Selbst wenn die Beiden dann entdeckt hätten, dass sie vielleicht doch nicht zusammen passen oder eine Beziehung zu führen, einfach zu schwierig war. So endet das Buch mit Rudis Resümee - was zwar unterhaltsam aber auch unbefriedigend ist.
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