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09.

Jan 2011

~ND

Siren / Im Zauber der Sirenen

Vanessa Sands hat Angst vor allem. Vor Höhen, dem Meer, der Dunkelheit, Einsamkeit. Aber immer war ihre große Schwester Justine für sie da und hat ihr Mut gemacht. Die beiden sind die besten Freundinnen. Zusammen mit ihren Eltern verbringen sie jeden Sommer in ihrem Zweithaus in Maine, wo sie mit den Nachbarjungen Caleb und Simon immer eine schöne Zeit haben, was für Justine meist mit halsbrecherischen Aktionen, wie z.B. Klippenspringen, zusammenhängt, die aber immer glimpflich ausgehen. Bis sie nach einem Streit Vanessa und ihren Eltern wieder springt - und dabei ertrinkt.
Vanessa ist völlig verzweifelt und macht sich Vorwürfe wegen ihres Streits. Gleichzeitig glaubt sie aber auch nicht an einen einfachen Unfall, denn sie findet immer mehr Details über Justine heraus, die so gar nicht zu dem Bild passt, dass sie von ihrer Schwester hatte. Sie macht sich auf den Weg zurück nach Maine, um mit Caleb zu sprechen, mit dem Justine jedes Jahr wieder einen Sommerflirt hatte. Doch dort findet sie nur Simon, der ihr mitteilt, dass Caleb verschwunden ist. Gemeinsam machen sich die beiden auf die Suche nach ihm und kommen sich dabei näher.
Justines Tod bleibt aber nicht der einzige, der das kleine Nest Winter Harbour erschüttert und Simon und Vanessa immer mehr Rätsel aufgibt. Nach und nach werden immer mehr Menschen an den Strand gespült und keiner kann eine Verbindung zwischen ihnen feststellen. Außer, dass alle Opfer von einem Ohr bis zum anderen grinsen.

Mit Siren / Im Zauber der Sirenen ist Tricia Rayburn ein ungewöhnlicher Roman gelungen. Zunächst beginnt die Geschichte eigentlich recht ruhig und traurig und braucht auch ein Weilchen, bis die Dinge richtig ins Rollen geraten. Das merkt man dem Buch allerdings überhaupt nicht an, denn es gibt dem Leser die Gelegenheit die wichtigsten Charaktere gut kennen zu lernen. Trotzdem wird man stetig mit neuen Informationsfetzen versorgt, die sich immer mehr zu einem großen Netz zusammenfügen und somit ergibt sich weder Langeweile noch zähe Abschnitte, was vor allem Vanessa zu verdanken ist, die trotz aller Ängste einfach eine sympathische Heldin bleibt. Auch Simon entwickelt sich zu einem Charakter, den man nicht mehr missen möchte. Für so ein relativ kurzes Buch (ca. 350 Seiten), ist die Charakterentwicklung phantastisch, denn es sind nicht nur die beiden Hauptfiguren, bei denen man hinterher das Gefühl bekommt, sie wirklich zu kennen.
Die Fantasy-Anteile sind am Anfang kaum zu merken, entwickeln sich im Laufe der Geschichte aber immer stärker. Dennoch bleiben diese Anteile relativ gemäßigt und nehmen keine allzu große Rolle ein. Das macht aber gar nichts, denn dadurch wirkt das Übernatürliche noch bedrohlicher und undurchschaubarer. Daran ändert auch nichts, dass man ziemlich früh weiß, wer der "Bösewicht" ist.
Denn ansonsten bietet Siren wirklich einige Überraschungen. Natürlich rechnet man mit einigen Entwicklungen, andere sind dafür komplett unerwartet, inklusive dem Showdown. Der mag vielleicht nicht jedem gefallen, gerade weil er in gewisser Weise sehr spektakulär ist, führt aber zu einem interessanten Ende, dass die perfekte Grundlage für den zweiten Teil bietet.

Siren / Im Zauber der Sirenen von Tricia Rayburn ist der erste Teil der Siren Trilogy / Sirenen Trilogie. Am 12.Juli 2011 folgt der zweite Teil Undercurrent / Der Klang der Sirenen (Amazon-Partnerlink*) in den USA, der in Deutschland schon am 12. August erscheint. Der finale Teil Dark Water (Amazon-Partnerlink*) kommt im Sommer 2012 in die Regale.

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