15.Sep 2011 |
~nef
Die Alchemie der Unsterblichkeitvon Kerstin Pflieger
|
Karlsruhe, 1771. Der junge Icherios Ceihn wünscht sich nichts sehnlicher als endlich zum Medizinstudium zugelassen zu werden, doch er erhält eine weitere Absage. Bis er es doch endlich geschafft hat eine Zusage zu erhalten, arbeitet er für Raban von Helmstatt als Inspektor und Gelehrter. Dieser schickt ihn eines Tages zum Chronist der Kanzlei zur Inspektion unnatürlicher Begebenheiten, Anselm von Freyberg. Dieser ist über den Anblick des schlaksigen Mannes alles andere als begeistert, muss aber wohl auf das Urteilsvermögen seines Freundes Raban vertrauen. Wie sich gleich darauf herausstellt, weiß Icherios überhaupt nicht warum er hier ist. Nur, dass es um einen neuen Auftrag geht. Anselm klärt ihn ohne Umschweife auf, stattet ihn mit den nötigen Mitteln aus und setzt ihn wieder vor die Tür - sein Weg wird ihn nach Dornfelde im Schwarzwald führen. Dort hat es zwei bestialische Morde gegeben und Icherios soll diese aufklären. Ohne recht zu wissen ob er das wirklich möchte, macht er sich auf den Weg in seine Behausung. Hier trifft er auf seinen Vater, der ihn für einen Versager hält, jedoch seiner Mutter zu liebe den Jungen bittet nach Hause zu kommen um im Handel zu helfen. Icherios Familie gehört zu den reicheren in dieser Zeit des Elends und Hungers, doch Icherios ist angeekelt vom Geschäftssinn seines Vaters. Er packt in Windeseile und macht sich auf den Weg zur Kutsche, die ihn seiner ungewissen Aufgabe entgegen bringen soll. In einem abgelegenen Ort, nahe an der Grenze zum Dunklen Territorium. Dort hausen neben einigen Menschen auch Vampire und Werwölfe. Da Icherios ein Mann der Wissenschaft ist, glaubt er nicht an derlei Unsinn, wird aber in den Wäldern vor Dornfelde eines Besseren belehrt. Nicht nur Untote bevölkern diese Gegend - auch Irrlichter machen den Bewohnern das Leben schwer.
Als man ihm berichtet, dass es bereits weitere Leichen gegeben hat wird er unruhig. Die Umstände des Todes, der inzwischen vier Leichen, erscheinen es unmöglich zu machen den Mörder zu finden, handelt es sich doch um zwei Vampire und zwei Werwölfe. Wer kann solche Wesen schon töten, wenn nicht gerade diese untereinander? Doch würde er es sich wagen einen Vampir oder Werwolf als Mörder zu bezichtigen?
Dieser Debütroman von Kerstin Pflieger ist endlich mal wieder eine richtige kleine Schauergeschichte mit Vampiren, Werwölfen, Irrlichtern und allerlei anderen untoten Wesen. Hier werden noch Menschen ihres Blutes befreit und nachts der Mond angeheult. Zu den derzeitig den Büchermarkt überschwemmenden Romantasy-Geschichten eine willkommene Abwechslung.
Der Schreibstil ist einfach gehalten, passt dennoch gut in die Zeit des 17. Jahrhunderts. Icherios ist eine sympathische Figur mit kleinen Fehlern und einem pelzigen kleinen Gefährten. Die Autorin hat selbst gesagt, dass sie sich von 'Sleepy Hollow' hat inspirieren lassen und so findet sich hier und da auch eine Stelle zum Schmunzeln. Zartbesaitet sollte man dennoch nicht sein, die menschliche Vorstellungskraft entfaltet sich gern bei Obduktionsszenen oder der Beschreibung verwesender Leichen. Einige Kapitel werden hier aus Sicht des Mörders geschrieben, doch man kommt ihm nicht wirklich auf die Spur bis alles in einem Showdown endet.
Dieses Buch ist spannend bis zum Schluss und eine echte Bereicherung fürs Bücherregal. Ich muss einen halben Stern abziehen, weil ich mir eine Sache anders gewünscht hätte, aber nun ja. Auch sind zwei kleine Logikfehler im Buch versteckt.
Im Dezember dieses Jahres erscheint ihr zweiter Roman mit dem Titel Der Krähenturm.
Jetzt bei Amazon.de via Partnerlink* kaufen: Deutsche Ausgabe
Datenschutzerklärung
Impressum
Über uns
News
Monatsrückblicke
Wochenrückblicke
Top Ten Thursdays
Buch-Events
Challenges
Verlage
Lieblingsblogs
Gästebuch
Kontakt