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12.

Apr 2011

~nia

Das Siegel des Feuers

Grim #1

Der Gargoyle Grim ist ein Schattenflügler. Angestellt bei der Obersten Gargoyle Polizei, ist er verpflichtet, die Geheimnisse der Gargoyles und der Anderwelt vor den Menschen zu verbergen und die Menschen dabei auch zu beschützen. Grim trägt seinen Namen nicht zu unrecht, er ist grimmig und ein harter Kerl, was über sein weiches Herz und seinen anständigen Charakter jedoch nicht hinwegtäuschen kann. Durch eine seltsame Beobachtung gerät er in den Kampf um ein geheimnisvolles, versiegeltes Pergament.

Mia ist eine Hartidin, also eine Seherin des Möglichen. Sie erfährt von ihren magischen Fähigkeit durch ihren Bruder Jakob, der allerdings kurz darauf bei einem Attentat umkommt. Vor seinem Tod konnte er Mia aber noch das versiegelte Pergament übergeben, hinter dem verschiedenste Wesen her zu sein scheinen. Mia setzt alles menschenmögliche daran, das Vertrauen, das Jakob in sie gesetzt hat, zu erfüllen und das Pergament vor Schaden zu bewahren.

Schnell erkennen Grim und Mia, dass sie aufeinander angewiesen sind, um hinter das Geheimnis des Pergaments zu kommen. Zusammen mit dem grünen und vorwitzigen Kobold Remis brechen sie auf zu einer Odyssee, die durch die halbe Anderwelt führt.

Gesa Schwartz hat mit Grim dem Gargoyle einen interessanten und brummelig-liebenswerten Charakter geschaffen, der sich darüber hinaus durch seinen bärbeißigen Humor auszeichnet. Grims Gegenpart, die Seherin Mia bleibt jedoch blas und unglaubwürdig. Man erfährt nur wenig über sie und das Wenige beinhaltet, dass ihr Weltbild zerstört wird und sie das kaum zu berühren scheint. Zudem ist vieles an Das Siegel des Feuers einfach 'too much': So werden zu viele verschiedene Wesen aus dem Hut gezaubert mit Gargoyles, Menschen, Hybriden (Mix aus Mensch und Gargoyle), Dämonen, Kobolden, Waldschraten, Vampiren, Werwölfen, Drachen, Elfen und die fliegenden Esel nicht zu vergessen. Das Buch spielt an viel zu vielen Schauplätzen und Ebenen, was die Handlung teilweise sehr gehetzt erscheinen lässt, um an anderer Stelle nicht voran zu kommen. Außerdem ist der Stil gewöhnungsbedürftig mit einem Übermaß an Adjektiven, Metaphern und sonstige Beschreibungen. Hier ein Beispiel direkt aus dem ersten Kapitel:
"Nur vereinzelt huschten Menschen tief unten auf dem Asphalt vorüber, die Köpfe vor dem Regen geduckt wie unter zischenden Schwertern."
Nach gut 150 Seiten hat mich die Story dann doch noch gepackt, sodass ich über die Mankos leichter hinweglesen konnte. Doch aufgrund der wirklich schönen Aufmachung und dem interessanten Klappentext hatte ich mehr erwartet.

Fazit: Eine interessante Idee mit einem Gargoyle als Protagonisten. Ein Viel zu Viel von Allem überfrachtet das Buch jedoch so sehr, dass es nur noch mäßig-solide Unterhaltung bieten kann.

Der zweite Band Das Erbe des Lichts (Amazon-Partnerlink*) ist im April erschienen. Mich kann das Buch bei all dem anderen spannenden Lesestoff aber nicht reizen.

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