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15.

Jun 2011

~ND

The Goddess Test / Das göttliche Mädchen

Die letzten vier Jahre waren die schlimmsten in Kates Leben. Seit ihre Mutter an Krebs erkrankt ist, hat sich ein Klinikaufenthalt an den nächsten gereiht. Ihre Mom hat länger durchgehalten, als es je jemand für möglich gehalten hätte, doch nun scheint der Kampf endgültig verloren zu sein. Ihr letzter Wunsch ist es, in ihre Heimatstadt Eden zurück zu kehren und dort zu sterben. Wiederstrebend zieht Kate also mit ihrer sterbenskranken Mutter in das kleine Städtchen, weg von ihrer alten Schule und dem einzigen Leben, dass sie je kannte. Sie hat nicht vor nach dem Tod ihrer Mutter in Eden zu bleiben, weswegen sie sich auch nicht allzu große Mühe gibt Kontakte zu knüpfen. Trotzdem stellt sich der etwas merkwürdige James als guter Freund heraus und auch die hübsche und beliebte Ava lädt sie bald zu einer Party ein. Diese stellt sich allerdings als gemeiner Streich heraus, endet aber damit, dass Ava stürzt und stirbt. Kate tut alles was sie kann, um sie zu retten, bleibt aber erfolglos. Da taucht plötzlich ein Fremder namens Henry auf, der Kate ein Angebot macht, dass sie nicht fassen kann. Er ist bereit, Ava zu retten, aber nur wenn Kate seinen Bedingungen zustimmt. Bereit nach jedem Strohhalm zu greifen, willigt sie ein und tatsächlich, ist Ava im nächsten Moment wieder am Leben. Aber kann Kate ihren Teil der Vereinbarung auch wirklich einhalten? Denn nach und nach stellt sie fest, dass hinter Henry niemand anderes zu stecken scheint, als Hades, Gott der Unterwelt. Oder zumindest hält er sich für ihn. So ganz kann sie ihm das nicht glauben, doch sie hat gesehen, was er für Ava getan hat und kann deshalb auch den Gedanken nicht abschütteln, dass er vielleicht auch ihre Mutter retten kann. Doch ist sie bereit den Preis dafür zu zahlen?

Aufmerksam geworden bin ich auf Aimée Carters The Goddess Test / Das göttliche Mädchen durch Cassandra Clare, die das Buch als "frische Herangehensweise an die griechische Mythologie" beschrieben hat. Und ich kann ihr zumindest mit Vorbehalt zustimmen. Denn obwohl es definitiv zu den Büchern gehört, die ich deutlich lieber mochte, als sie es vielleicht objektiv verdient hätten, so war es auf seine eigene Weise wirklich erfrischend. Zunächst allerdings war ich extrem zwiespältig. Vor allem deswegen, weil die Beziehungen zwischen den Charakteren am Anfang ein bisschen gestellt und nicht nachvollziehbar wirken. Kate lernt zu Beginn ein paar Leute kennen und man bekommt das Gefühl nicht los, dass sie eigentlich keinerlei Interesse an ihnen hat. Später aber sind sie ihr furchtbar wichtig und ich konnte nicht so recht nachvollziehen, wann das genau passiert ist. Da wäre etwas mehr Entwicklung schön gewesen. Insgesamt haben mir die Charaktere aber gut gefallen. Nicht alle sind von Anfang an klar einzuschätzen. Henry ist zwar freundlich und gütig zu Kate, aber trotz allem ist er nun mal der Herr der Unterwelt und alleine dadurch schon schwierig einzuschätzen. Seine Hintergrundgeschichte hat es zusätzlich in sich. Kate selbst ist stellenweise ein bisschen farblos und entwickelt sich erst später zu einem wirklich angenehmen Charakter, weil sie da erst anfängt ein paar Emotionen zu zeigen. Aber auch andere Charaktere wie Ava oder James haben sowohl gute als auch schlechte Seiten und es bleibt dem Leser selbst überlassen, ob man sie am Ende nun mag oder nicht.
Die Geschichte selbst ist eher ruhig und manche Sachen passieren ohne, dass man selber in dem Moment wirklich merkt, dass sie überhaupt geschehen. Das war am Anfang sehr irritierend später aber ziemlich angenehm, denn es verleiht dem Buch eine eigene Dynamik und Mystik und ermöglicht doch die ein oder andere Überraschung. Auch die Liebesgeschichte entwickelt sich eher langsam und schleichend, was ich als sehr angenehm empfunden habe. Die griechische Mythologie wird hier tatsächlich mal ein wenig anders angegangen. Wenn man nicht gerade strikter Verfechter 'historischer' Fakten ist, so macht diese Interpretation des Themas einfach Spaß und ermöglicht viel Spielraum für die Geschichte.

Trotz ein paar Entwicklungsprobleme und einem etwas knapp geratenem Anfang ist The Goddess Test / Das göttliche Mädchen von Aimée Carter ein unterhaltsames und romantisches Buch, das eine neue Sicht auf ein altes Thema bietet. Allzu viel Action sollte man aber nicht erwarten.

Auch wenn es der Start einer Trilogie ist, so ist The Goddess Test / Das göttliche Mädchen doch einigermaßen rund und in sich abgeschlossen. Der nächste Teil erscheint unter dem Titel Goddess Interrupted / Die unsterbliche Braut im Februar 2012, gefolgt vom bisher unbetitelten letzten Teil im Herbst 2012. Auf Deutsch kommt das erste Buch im Juni 2012 in die Regale.

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