12.Feb 2012 |
~nef
Rumo und die Wunder im Dunkelnvon Walter Moers
Tags:
Fantasy
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Rumo ist verwundert. Wo sind denn die ganzen Fhernhachenzwerge die ihn morgens immer so liebevoll umsorgen? Und wieso kommt niemand angelaufen, wenn er erwacht? Gerade jetzt, wo es in seinem Maul anfängt weh zu tun benötigt er liebevolle Gesten und guten Zuspruch.
Der junge Wolpertinger-Welpe macht sich auf die Suche und begibt sich hinaus auf den Hof. Sicherlich sind seine Zieheltern gerade in der Scheune und kümmern sich um das Stroh. Dafür muss er aber den gesamten Hof überqueren und zu allem Überfluss auch noch an der blöden Gans vorbei. Die mag ihn nicht leiden und auch er macht lieber einen Bogen um sie. Er wäre gern so groß wie sie, doch das ist er auf vier Pfoten nicht. Vielleicht aber, wenn er sich auf die Hinterläufe stellt. Schwankend, aber auf nur zwei Beinen, macht sich Rumo auf den Weg, die Stufen der Veranda herunter und vorbei an der verdatterten Gans. Er sucht witternd nach den Fhernhachenzwergen und nimmt einen völlig neuen Geruch wahr. Dort zwischen den ganzen anderen Farben mischt sich ein silberner Faden. Sogleich wird der junge Welpe von einer Sehnsucht erfasst die er noch nicht begreifen kann. Etwas verwirrt kommt er an der Scheune an. Er will die anderen überraschen und späht erst einmal in die Scheune. Dort stopfen aber gar keine Zwerge Stroh in Säcke, sondern Teufelsfelszyklopen Zwerge. Keiner beachtet den aufrecht laufenden Welpen, sehr zu seinem Verdruss. Kurzerhand packt ihn ein Zyklop mit in die Säcke und so beginnt Rumos Reise in die weite Welt.
Einige Zeit später findet er sich in einem steinernen und schwankenden Raum wieder. Das ist komisch. Hier befinden sich noch viele andere Lebewesen, unter anderem Hühner, Schweine, Oktopusse und auch seine Freunde, die Fhernhachenzwerge. Als ein Teufelsfelszyklop den Raum betritt wird auch Rumo klar wo er gelandet ist - in der Speisekammer. Denn Teufelsfelszyklopen verspeisen ihre Nahrung lebendig. Hilflos muss er mit ansehen wie seine Freunde verschleppt und gefressen werden. Nichts ist vor den Riesen sicher, außer ein Lebewesen weiter hinten in der Kammer. Es befindet sich in einer stinkenden Wasserlache und taucht nie ganz auf. Rumos Neugier ist geweckt. Vorsichtig nähert er sich dem Tümpel und macht die Bekanntschaft mit einer Haifischmade. Aber nicht irgendeiner, nein, einer weitbekannten, die spannende Geschichten zu erzählen weiß und Rumo so mehr beibringt als nur das Sprechen. In der Theorie lernt er unter anderem das Kämpfen und als aus dem Welpen ein ausgewachsener Wolpertinger wird lernt er diese Theorie in die Praxis umzusetzen. Dann kann ihn nichts mehr aufhalten und er endlich weiter dem silbernen Faden folgen. Doch Rumo wird auf seiner Reise mehr finden als den Ursprung des Fadens, denn es gibt weit mehr Kreaturen auf dieser Welt als die Fhernhachenzwerge und Teufelsfelszyklopen, und nur wenige sind ihm wohlgesonnen.
Im Roman Die 13 1/2 Leben des Käpt'n Blaubär (Amazon-Partnerlink*) trifft man bereits auf den heldenhaften Wolpertinger Rumo und in diesem Buch hat er nun seine eigene Hauptrolle. Von der ersten Seite an ist man mitten drin in Rumos Leben und hofft, bangt und lacht über den kleinen Welpen, der mal ein Großer werden will. Die Geschichte ist sehr komplex geschrieben und Walter Moers lässt es sich nicht nehmen bei jeder sich bietenden Gelegenheit eine kleine Geschichte in den Roman einfließen zu lassen. Das kann ein wenig verwirrend und auch viel auf einmal sein, zeigt aber auch die umfangreiche Ausarbeitung Zamoniens. Alles was es in anderen Fantasybüchern nicht gibt, weil es viel zu abwegig wäre, findet in Walter Moers Welt ein zu Hause.
Einen besonderen Narren habe ich mir an Elmen gefressen, die aussehen wie Kreuzungen zwischen einem Maulwurf und einem Papagei. Der Fantasie sind in Zamonien wirklich keine Grenzen gesetzt.
Obwohl es an einigen Stellen recht brutal und auch ziemlich blutig zugeht, ist es an sich eine sehr drollige Geschichte. Es dauerte einige Zeit, bis ich mit diesem Buch durch war, was lediglich am Umfang und der Komplexität liegt, denn spannend ist es von der ersten bist zur letzten Seite. Und jetzt, nachdem die letzte Seite gelesen ist, bin ich gedanklich immer noch bei den Wolpertingern und freue mich auf meine nächste Reise nach Zamonien.
Walter Moers Bücher sind in jedem Fall empfehlenswert!
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Kommentare
1 - 6 von 6 Kommentaren auf der Seite.
Buchjunkies schrieb am 12.02.2012 11:32:47:
Hi Mercedes,
ich muss sagen, 'Rumo' hat mir sogar besser gefallen als der 'Blaubär'. Aber das war damals mein erster Moers-Roman.
Sehr süß finde ich immer die unterschiedlichen Schreibweisen (fett, kursiv, zittrig) bei unterschiedlichen Wesen.
Ja, da Dämonenschwert war schon sehr lustig. Vor allem der Zwist der beiden 'Gehirne' ;)
Liebe Grüße,
nef
Buchjunkies schrieb am 12.02.2012 14:14:29:
Hallo!
Mir hat Rumo bislang auch von allen Moersbüchern am besten gefallen. Wobei ich auch erst 3 gelesen habe (Ensel und Krete, Die Stadt der träumenden Bücher und eben Rumo). Wie dieser kleine Kerl in die Welt stolpert und nach und nach über sich hinaus wächst, ist einfach zu schön.
LG und einen schönen Sonntag
nia
traumtaenzerin2 schrieb am 13.02.2012 17:58:14:
Ich werde mit Walter Moers einfach nicht warm. Nach deiner Rezension habe ich nun das Gefühl, dass mir dadurch total viel entgeht. Aber irgendwie sagen mir weder der Stil noch der Humor zu...
Buchjunkies schrieb am 14.02.2012 05:42:32:
@Traumtänzerin
Hi,
so geht es mir immer mit 'Per Anhalter durch die Galaxy'. Davon sind soviele Leute begeistert, aber ich habe es nicht über die ersten 30 Seiten geschafft.
Es gibt so viele andere tolle Bücher, dann liest du halt die alle =)
Liebe Grüße,
nef
buchstabentraeume schrieb am 17.02.2012 14:36:38:
Hihi, bei diesem Buch haben wir dann aber die gleichen Erfahrungen gemacht. ;-) Aber du hast Recht, es gibt so viele tolle Bücher, da sollte man sich nicht weiter mit Büchern aufhalten, die nicht so gut gefallen. ;-)
Inzwischen ist mein Buch übrigens auf Wordpress umgezogen. Vielleicht schaust du dort ja mal vorbei. :-)
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Sacrilon schrieb am 12.02.2012 11:24:09:
Für mich ist "Rumo" der zur Zeit beste Walter Moers Roman - noch vor der "Stadt der träumenden Bücher". Moers parodiert hier ganz großartig den klassischen Bildungs- und Entwicklungsroman (ok, da schlägt der Germanist in mir wohl durch ;).
Eine der humorvollsten Ideen im Roman ist übrigens das "singende Dämonenschwert".
Beste Grüße, Sacrilon/Mercedes