19.Aug 2012 |
~ND
The Golden Lily / Bloodlines: Die goldene Lilievon Richelle Mead
Bloodlines #2
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Enthält Spoiler für Bloodlines / Bloodlines: Falsche Versprechen und die Bücher der Vampire Academy-Reihe.
Für Sydney ist klar, dass ihre Mission schwerer ist, als ursprünglich gedacht. Es geht schon lange nicht mehr nur darum, Jill zu beschützen. Nach Keiths Verrat ist Sydney nun die Hauptverantwortliche für den Bereich Palm Springs und das bedeutet, dass sie noch enger mit den Moroi und Dhampiren zusammen arbeiten muss, als vorher. Und ihre Zahl nimmt zu. Denn mittlerweile sind nun auch Sonya und Dimitri zu der Gruppe gestoßen, um gemeinsam mit Adrian mehr über die mögliche Heilung der Strigoi herauszufinden. Mit ihnen ist außerdem Angeline angereist, die als Jills Cousine posieren und sie zusätzlich beschützen soll. Die Neuzugänge sorgen für einige Spannungen in der Gruppe und Sydney hat alle Hände voll damit zu tun, für Frieden zu sorgen, auch wenn das nicht unbedingt ihre Aufgabe ist. Vor allem Adrian leidet unter der Situation und Sidney kann nicht anders, als ihm zu helfen, wo sie kann.
Als ob das nicht schon unangenehm genug wäre, hat sie jetzt ein noch viel persönlicheres Problem: Sie hat ihr erstes Date. Glücklicherweise scheint Breyden, den sie über einen Mitschüler kennengelernt hat, aber wie für sie gemacht und die beiden haben jede Menge gemeinsame Interessen, auch wenn sie kaum Zeit füreinander finden.
Aber bald schon tritt sogar Sydneys kompliziertes Liebesleben in den Hintergrund, denn eine neue Gefahr droht der Gruppe. Und die ist nicht nur unberechenbar, sondern kommt auch noch von gänzlich unerwarteter Seite.
Irgendwie ist es mir mit The Golden Lily / Bloodlines: Die goldene Lilie ganz ähnlich ergangen wie mit Bloodlines / Bloodlines: Falsche Versprechen, dem ersten Buch in Richelle Meads Spinn-Off-Reihe Bloodlines: Der Anfang zog sich ziemlich, aber irgendwann hat mich die Story doch so gefangen, dass ich das Buch gar nicht mehr zu Seite legen wollte. So war es eben auch dieses Mal. Allerdings muss ich sagen, dass es in The Golden Lily / Bloodlines: Die goldene Lilie noch etwas länger dauert, bis wirklich etwas passiert. Viel Action sollte man sich ebenfalls nicht erwarten und auch bis zu dem Bisschen, das es gab, muss man bis zum Ende des Buchs gedulden.
Zu einem gewissen Grad liegt das sicher auch an Sydney. Sie ist einfach nicht so eine taffe Heldin wie Rose, doch das macht eigentlich nichts. Ich brauche nur jedes Mal wieder etwas Zeit, um mich an sie zu gewöhnen und die relativ ruhige Einstiegsphase, in der viel noch einmal erklärt wird, ist dabei nicht sonderlich hilfreich. Aber auch darüber kommt man glücklicherweise relativ schnell hinweg.
Wiegesagt passiert zumindest in der ersten Hälfte nicht allzu viel, vor allem was die Moroi und Dhampire angeht. Stattdessen dreht sich die Geschichte um Sydney selbst. Wie schon in Bloodlines / Bloodlines: Falsche Versprechen hat sie große Probleme damit, ihre Prioritäten zu ordnen. Was ihr Kopf (und der Alchemist in ihr) sagt, ist nicht unbedingt dass, was ihr Herz und eigentlich auch sie selbst will und es fällt ihr immer schwerer zu behalten, dass die Vampire nicht ihre Freunde, sondern nur ein Auftrag sein sollten. Breyden ist natürlich eine angenehme Flucht in die Normalität und gleichzeitig ein weiterer Punkt der sie beschäftigt. Ihre absolute Naivität was Daten und Jungs angeht, hat für einige wirklich witzige Situationen gesorgt. Ich bin allerdings kein Fan von Breyden. Er erinnert mich nur allzu sehr an das, was ich an Sydney nicht mag. Beide sind extrem zuverlässig, gebildet, verantwortungsbewusst und auch ein bisschen spießig (böse Zungen könnte sie auch einfach als Streber bezeichnen ;), doch was bei Sydney irgendwie zumindest ein wenig charmant ist, ist bei Breyden einfach nur nervig. Und da Sydney sowieso schon nicht der beliebteste Vampire Academy Charakter war, weiß ich nicht, wie gut sie dadurch bei den Skeptikern wegkommen wird.
Die anderen Charaktere kommen ebenfalls nicht zu kurz. Adrian wird immer wichtiger für die Geschichte und ich mag ihn deutlich lieber, als in der Vampire Academy-Reihe. Er ist im Grunde immer noch der gleiche Adrian, aber er kommt mir erwachsener vor und nicht mehr ganz so kläglich und selbstbemitleidend, wie es früher manchmal war. Einfach ein wenig gefestigter und so gefällt er mir deutlich besser. Neben Jill und Eddie ist wiegesagt nun auch Angeline, eine der Keeper, die wir bereits in Last Sacrifice / Schicksalsbande kennengelernt haben, an der Schule eingeschrieben und sie sorgt nicht nur für viel frischen Wind, sondern auch für ein paar Lacher.
Ein actiongeladenes Buch sollte man sich bei The Golden Lily / Bloodlines: Die goldene Lilie von Richelle Mead also nicht unbedingt erwarten. Stattdessen geht es viel mehr darum, die Charaktere weiter zu entwickeln und vermutlich auch, auf die zukünftigen Bücher vorzubereiten. Man muss aber keine Angst haben, denn trotz des teils etwas trägen Starts wurde das Buch zum Glück (zumindest für mich) nie langweilig und vor allem gegen Ende zieht das Tempo doch sehr an.
Einen echten Cliffhanger hat das Ende zwar nicht, aber die letzten Seiten haben mich trotzdem umgehauen. Nicht zuletzt deswegen freue ich mich jetzt schon sehr auf das dritte Buch der Reihe, The Indigo Spell / Bloodlines: Magisches Erbe, dass in den USA allerdings erst im Februar 2013 auf den Markt kommt.
Deutsche Leser müssen sich noch bis November 2012 gedulden, bis The Golden Lily / Bloodlines: Die goldene Lilie hierzulande erscheint.
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