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01.

Jun 2011

~ND

Spellbound

Nachdem Emma innerhalb von einem Jahr sowohl ihren Zwillingsbruder Ethan, als auch ihre Mutter verliert, lebt sie bei ihrem Stiefvater Henry in New Jersey. Dieser ist allerdings Alkoholiker und geht eher leichtfertig mit körperlicher Bestrafung um. Als er Emma bei einem Autounfall fast das Leben kostet, reicht es ihr endgültig und sie zieht zur ihrer Tante Christine an die reiche New Yorker Upper Eastside. Dort soll sie die Vincent Academy, eine der angesehensten Schulen der Stadt, besuchen. Sie macht sich zwar Sorgen, dass sie nicht zu den Reichen und Schönen dort passt, aber ihr ist alles lieber als weiterhin im allgemeinen Interesse zu stehen, wie es nach ihren Schicksalsschlägen zu Hause der Fall war.
Doch auch in der neuen Schule fällt Emma schnell auf, allein schon weil Neulinge an der winzigen, exklusiven Einrichtung sofort hervorstechen. Dummerweise wird sie auch gleich am ersten Tag von einem der beliebtesten Jungen der Schule angebaggert, was besonders bei der beliebten - und gefürchteten - Kristin ganz und gar nicht gut ankommt, so dass sie sofort eine erbitterte Feindin hat. Doch Emma findet auch ein paar Freunde. Mit Cisco und Angelique, einer selbstdeklarierten Hexe, versteht sie sich auf Anhieb gut und auch ihre Cousine Ashley stellt sich als echte Freundin heraus. Vor allem aber hat es ihr Brendan angetan. Der gutaussehende Bad Boy der Schule, der andauernd in Schwierigkeiten steckt, aber nie die Konsequenzen tragen muss, hilft Emma gleich bei ihrer ersten Begegnung aus einer unangenehmen Situation und danach bekommt sie ihn nicht mehr aus ihrem Kopf.
Schnell wird Emma klar, dass ihre Faszination von Brendan nicht normal sein kann. Dieser macht es aber auch nicht besser, indem er sie jeden Tag anders behandelt und sie mal ignoriert, um dann wieder mit ihr zu flirten. Außerdem passieren immer wieder merkwürdige Dinge, z.B. zerplatzen überall, wo sie hingeht, plötzlich Glühbirnen und es plagen Emma Albträume, in denen sie immer anders aussieht, aber jedes Mal wieder stirbt. Sie bekommt das Gefühl nicht los, dass sie jemand warnen will. Und irgendwie führt alles immer wieder zurück zu Brendan.

Am Anfang war ich wirklich angenehm überrascht von Spellbound von Cara Lynn Shultz. Zwar gab es nichts, was irgendwie besonders neu oder einzigartig war, aber das muss ja auch nicht immer sein. Dafür hat sich die Geschichte schön aufgebaut und es gab viele kleine Details und Geheimnisse, die eine gewisse Spannung aufgebaut und dem Buch das Potential für eine gute Geschichte gegeben haben.
Auch die meisten Charaktere waren zwar nicht unbedingt neu, dafür aber unterhaltsam und sympathisch. Emma ist trotz oder vielleicht genau wegen allem, was sie mitgemacht hat, ein starker Charakter, den vor allem ihr Sinn für Humor ausmacht, der in der Regel aber auch recht glaubwürdig handelt. Brendan ist zwar der typische Bad Boy, mit 180 Grad Wendung, für das Mädchen seiner Träume, Cara Lynn Shultz hat sich aber alle Mühe gegeben, ihm ein bisschen Leben einzuhauchen. Und so gibt es wenigstens die ein oder andere Szene, in denen man wirklich eine Verbindung zwischen den beiden spürt und Brendan wirkt dabei immer echt und ungekünstelt. Es gibt nicht viele Nebencharaktere, aber die, die es gibt sind gut gelungen, vor allem Cisco und Angelique, die ihre ganz eigenen Rollen spielen.
Der Bösewicht allerdings hat mich ein wenig enttäuscht. Seine Handlungen wirken in der Regel übertrieben und unrealistisch oder einfach unangemessen. Das macht ihn zwar unheimlich, hilft aber nicht gerade der Geschichte. Und da liegt auch eigentlich das Hauptproblem des Buches. Wie gesagt wurden viele kleine Stränge und Details angefangen, die man durchaus zu einem interessanten Plot hätte spinnen können, meistens haben sie sich allerdings im Sand verlaufen oder wurden auf langweilige Art verschenkt. So wurde auch der Fantasypart sehr gedrückt und kam eigentlich nur im kleinen Rahmen zur Geltung. Ich für meinen Teil fand das sehr schade, denn man hätte wirklich mehr Komplexität aus dem Buch holen können. So war es aber leider sehr vorhersehbar und etwas enttäuschend.

Spellbound von Cara Lynn Shultz ist hätte durchaus Potential für ein spannendes und romantisches Jugendbuch, denn der Ansatz, die Atmosphäre und die Charaktere machen durchaus Spaß. Leider sind viele Ideen nicht zu Ende gedacht und die Geschichte verliert dadurch an Dynamik und wirkt vorhersehbar.

In den USA erscheint das Buch am 21. Juni 2011. Über ein deutsches Erscheinungsdatum ist mir bisher noch nichts bekannt.
Obwohl die Geschichte in sich abgeschlossen ist, wird es wenigstens eine Fortsetzung geben, Spellcaster (Amazon-Partnerlink*).

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