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07.

Oct 2011

~ND

Poison Study / Yelena und die Magierin des Südens

Yelena ist zum Tode verurteilt. Nach dem Gesetz in Ixia wird jeder hingerichtet, der einen anderen Menschen tötet, egal ob es Notwehr oder ein Unfall war. Allerdings würde sowieso keines von beiden auf Yelena zutreffen. Sie wusste ganz genau, was sie tat, als sie Reyad getötet hat. Und sie würde es wieder tun, um sich endgültig von ihm zu befreien.
Fast ein Jahr ist das jetzt her. Seitdem hat sie in einem Kerker der Festung gewartet und nun ist der Tag ihrer Hinrichtung da. Doch Valek, Anführer von Ixias Geheimdienst und enger Vertrauter des Herrschers Commander Ambrose, stellt Yelena vor eine sehr verlockende Wahl: Entweder sie wird der neue Vorkoster des Commanders oder sie endet am Galgen. Auch wenn die Stellung des Vorkosters nicht gerade ein langes Leben verspricht, stimmt Yelena doch schnell zu. Alles ist besser, als sofort zu sterben.
Doch als sie in den folgenden Wochen von Valek ausgebildet wird, um die verschiedenste Gifte erkennen zu können, hinterfragt sie ihre Entscheidung mehr als einmal. Die meisten anderen Angestellten im Schloss sehen in Yelena eine Mörderin und behandeln sie auch so. Es gibt nur wenige Ausnahmen, z.B. in Form der Schneiderin Dilana und des Kochs Rand. Auch das Training ist alles andere als leicht und angenehm. Valek fordert Yelena einiges ab und mehr als einmal ist sie mit Vergiftungen außer Gefecht gesetzt.
Als wäre das noch nicht genug hat Reyads Vater, Brazell, der ein hochrangiger General in Ixia ist, Yelena noch lange nicht vergessen. Nachdem sie der Exekution entkommen ist, ist er wutentbrannt und Yelena weiß, dass er nicht aufgeben wird, bevor sein Sohn gerächt ist. Und er bleibt nicht der einzige.
Schon bald muss sie wieder um ihr Leben fürchten, doch Yelena hat Kräfte die sie selbst nicht versteht, die sie aber vielleicht retten können. Oder ebenfalls ihr Verhängnis bedeuten, denn Magie wird in Ixia mit dem Tode bestraft.

Mit Poison Study / Yelena und die Magierin des Südens, dem Start ihrer Study-Reihe, hat Maria V. Snyder für meinen Geschmack alles richtig gemacht.
Yelena ist eine tolle Heldin, deren psychische und physische Stärke wirklich beeindruckend war. Durch ihre Hintergrundgeschichte nimmt man ihr diese Fähigkeiten auch trotz ihres jungen Alters ab. Sie ist tough, intelligent und dickköpfig und ich musste sie einfach gerne mögen. Aber genau diese Vergangenheit, die sie so stark macht, ist auch ihr größter Schwachpunkt. Denn auch wenn sie alles andere als feige ist, ist ihr erster Instinkt immer die Flucht und deswegen fällt es ihr unglaublich schwer, anderen zu vertrauen. Kein Wunder, wenn die Menschen mit denen sie am engsten zusammen arbeiten muss der Commander und Valek sind. Ambrose ist das Militär in die Wiege gelegt und auch wenn er fair ist, so greift er doch rigoros durch. Und Valek ist fast unmöglich einzuschätzen. Beinahe immer kühl und gefasst, wie man es von einem Meisterspion und Attentäter nicht anders erwarten kann, scheint aber auch manchmal eine sehr sarkastische und humorvolle Ader durch. Allerdings ist er auch der gefährlichste und tödlichste Kämpfer, den Yelena je gesehen hat. Auch wenn sich einige wenige Personen einen Platz in ihrem Herz erschleichen können, bleibt sie doch die ganze Zeit extrem paranoid.
Das ist in dieser Welt allerdings auch fast gar nicht anders möglich. Intrigen und Staatsbesuche jagen einander und jeder scheint eine neue Gefahr für sie bereit zu halten. Viele der Begebenheiten scheinen zunächst unzusammenhängend. Doch am Ende schafft es die Autorin mit vielen cleveren Ideen, alles sinnvoll zusammenzusetzen und für einige Überraschungen zu sorgen.
Der Schreibstil ist für ein Hight Fantasy Buch erfrischend modern und dadurch einfach und flüssig zu lesen. Trotzdem hat er eine gewisse Eleganz, ist keinesfalls unpassend für das Genre und bleibt immer stimmungsvoll.
Auch wenn es eher als Jugendbuch eingeschätzt wird, ist es meiner Meinung doch mehr ein All Age Buch. Nicht nur, weil es einiges an Mord und Todschlag sowie Folter und auch Missbrauch gibt, sondern weil die Charaktere ein wenig älter sind als sonst üblich. Yelena ist mit ihren 19 Jahren der deutlich jüngste Charakter, denn die anderen relevanten Figuren fangen c.a. bei 25 Jahren aufwärts an. Trotzdem hat das Buch irgendwie etwas Zeitloses und wird sicher Jugendlichen wie Erwachsenen gefallen.

Poison Study / Yelena und die Magierin des Südens von Maria V. Snyder ist ein phantastisches Fantasy-Buch, das Lust auf mehr macht. Eine spannende und abwechslungsreiche Geschichte mit jeder Menge Überraschungen machen es zu einem echten Lesevergnügen.

Poison Study / Yelena und die Magierin des Südens ist wie gesagt der erste Teil der Study / Yelena-Serie. Die Folgebände Magic Study / Yelena und der Mörder von Sitia und Fire Study / Yelena und die verlorenen Seelen sind ebenfalls bereits erhältlich.
Des Weiteren gibt es die drei Kurzgeschichten Assassin Study, Power Study und Ice Study, die es alle online zu lesen gibt, allerdings nur auf Englisch.

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